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Paxlovid enthält die beiden Wirkstoffe Nirmatrelvir und Ritonavir: Nirmatrelvir richtet sich direkt gegen das Coronavirus, wohingegen Ritonavir die Effektivität des Nirmatrelvirs verstärkt.

Nur durch die Kombination beider Arzneimittel lässt sich ein ausreichend hoher Blutspiegel von Nirmatrelvir erreichen, um den COVID-19-Verlauf zu mildern.

Die Wirkung von Paxlovid im Detail: Ein Ausflug in die Biochemie

Für diejenigen von Ihnen, die mehr über die genaue Wirkweise von Ritonavir und Nirmatrelvir wissen wollen, haben wir hier die interessantesten Details zusammengestellt:

Nirmatrelvir ist ein Proteaseinhibitor und hemmt durch die Blockade eines Enzyms die Vermehrung des Coronavirus. Der andere Bestandteil von Paxlovid ist Ritonavir, ein Arzneimittel aus der HIV-Therapie, das eine nützliche „Nebenwirkung“ mit sich bringt: Als sogenannter CYP3A-Inhibitor verzögert das Medikament den Abbau von Nirmatrelvir im Körper. Das Resultat: Die Wirkdauer und -stärke von Nirmatrelvir steigen an, sodass eine zweimalige Einnahme pro Tag ausreicht, um das Coronavirus effektiv zu bekämpfen.

Studie zu Paxlovid: Was bringt Paxlovid wirklich?

Nicht jeder ist neuen Therapien oder Impfstoffen gegenüber besonders aufgeschlossen. Fragen zu möglichen Nebenwirkungen beschäftigen so manchen. Und was für einen Benefit haben die Erkrankten von der Behandlung? Um einige dieser Unklarheiten aus dem Weg zu räumen und Ihnen ein objektives Bild über das Wirkspektrum von Paxlovid aufzuzeigen, stellen wir Ihnen die folgende Studie vor:

Paxlovid vs. Placebo

In der Forschungsarbeit EPIC-HR („Evaluation of Protease Inhibition for Covid-19 in HighRisk Patients“) wurde untersucht, welchen Effekt die Therapie mit Paxlovid auf die Rate an Krankenhauseinweisungen und Sterbefälle der an COVID-19 erkrankten Menschen hat, wenn die Betroffenen ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen.

An der Studie nahmen mehr als 2.000 ungeimpfte Hochrisiko-Personen teil. Ihnen wurde innerhalb der ersten fünf Tage nach Symptombeginn entweder ein wirkungsloses Scheinmedikament (Placebo) oder Paxlovid verabreicht. Die gesamte Behandlungsdauer betrug fünf Tage.

Paxlovid: Etwa 90 % weniger Klinikaufenthalte und Tote

Die Wissenschaftler kamen zu folgenden Resultaten: Die Rate an stationären Klinikaufenthalten und Todesfällen betrug 88 % weniger als in der Placebo-Gruppe. Doch nicht nur die Effektivität, sondern auch die Sicherheit der antiviralen Therapie wurde analysiert: Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählten Geschmacksstörungen (etwa 6 % der Behandelten waren hiervon betroffen) und Durchfall (bei ca. 3 % der Probanden).

Fazit

Die Ergebnisse der EPIC-HR-Studie führten schließlich zur Zulassung von Paxlovid, da sich das antivirale Präparat eindeutig positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkte und zudem ein gutes Sicherheitsprofil aufwies.

Quellen:

  • Fachinformation zu Paxlovid® (Nirmatrelvir + Ritonavir) für Angehörige der medizinischen Fachkreise (Stand 14.11.2022). Herausgeber: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). www.bfarm.de.
  • Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin e.V. (DGIIN). Nirmatrelvir/Ritonavir (Paxlovid®) - Interaktive Checkliste für den Einsatz: Indikation (Version 1.0, 2022). https://dgiin.de.
  • Fachgruppe COVRIIN am Robert Koch-Institut. Hinweise zu Arzneimittelwechselwirkungen von Paxlovid® (Nirmatrelvir/Ritonavir) (14.11.2022). www.rki.de.
  • Wechselwirkungs-Check. Herausgeber: Pfizer Pharma GmbH. www.paxlovideducation.de.
  • Hammond J et al. Oral nirmatrelvir for High-Risk, Nonhospitalized Adults with Covid-19. N Engl J Med. 2022; 386: 1397–1408. DOI 10.1056/NEJMoa2118542.
  • Informationen zu Lagevrio® und Paxlovid®. Herausgeber: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Stand 2023. www.bfarm.de.
  • Epidemiologischer Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19. Herausgeber: Robert Koch-Institut. https://www.rki.de.
  • Wirkmechanismus Paxlovid®: Der erste Proteaseinhibitor, mit dem COVID-19 zuhause behandelt werden kann. Herausgeber: Pfizer GmbH (2022).
  • Senger MR, Evangelista TCS, Dantas RF et al. COVID-19: molecular targets, drug repurposing and new avenues for drug discovery. Mem Inst Oswaldo Cruz. 2020;115:e200254
  • Antoniou T, Tseng AL. Interactions between recreational drugs and antiretroviral agents. Ann Pharmacother. 2002;36(10):1598-1613. doi: 10.1345/aph.1A447.
  • Henry JA, Hill IR. Fatal interaction between ritonavir and MDMA. Lancet. 1998;352(9142):1751-1752. doi: S0140673698000762.
  • Harrington RD, Woodward JA, Hooton TM, Horn JR. Life-threatening interactions between HIV-1 protease inhibitors and the illicit drugs MDMA and gamma-hydroxybutyrate. Arch Intern Med. 1999;159(18):2221-2224. doi: 10.1001/archinte.159.18.2221.
  • Hales G, Roth N, Smith D. Possible fatal interaction between protease inhibitors and methamphetamine. Antivir Ther. 2000;5(1):19.

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Kommentare

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Autorin
Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

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