Lisurid: Wirkung und Nebenwirkungen
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- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 26. November 2021 14:54
Wie wirkt Lisurid (Dopergin®) bei der Parkinson-Krankheit? Was ist bei der Einnahme zu beachten? Und bei welchen Erkrankungen sollte man besser auf Lisurid verzichten? Diese und andere Fragen beantworten wir in folgendem Beitrag.
Wirkung
Wie wirkt Lisurid bei der Parkinson-Krankheit?
Lisurid (Dopergin®) gehört zu den sogenannten Dopamin-Agonisten. Das heißt, es wirkt ähnlich wie der körpereigene Botenstoff Dopamin, an dem es bei der Parkinson-Krankheit fehlt.
Die wesentlichen Effekte von Lisurid bei Morbus Parkinson sind:
- Bewegungslosigkeit bzw. Bewegungsstarre geht zurück
- Muskelsteifheit (Rigor) geht zurück
- Zittern zu Beginn einer Bewegung geht zurück
Im Jahre 2016 wurde Lisurid vom Markt genommen.
Frühere Einnahme-Empfehlungen
Wie wurde Lisurid angewendet und dosiert?
Die Einnahme von Dopergin® bei Morbus Parkinson musste behutsam begonnen werden. In der Regel begann man die Behandlung mit einer sehr niedrigen Dosierung, die dann Woche für Woche etwas gesteigert wurde, bis die optimale Wirkung erreicht ist.
Die Dopergin®-Tabletten mussten abends zusammen mit dem Abendessen eingenommen werden.
Meist wurde bei Dopergin noch ein anderes Parkinson-Medikament zusätzlich verschrieben, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Levodopa.
Wann am Tag sollte Dopergin eingenommen werden?
Dopergin® sollte grundsätzlich zu den Mahlzeiten, und insbesondere zu Beginn lieber abends eingenommen werden. Damit ist die Verträglichkeit nachweislich am besten, das heißt, es treten weniger Nebenwirkungen auf.
Aus dem gleichen Grund wurde die Behandlung in aller Regel mit einer sehr geringen Dosis begonnen (0,1 mg täglich) und dann abhängig von der Wirksamkeit und der Verträglichkeit sehr behutsam gesteigert. Es dauerte also meist mehrere Wochen oder sogar Monate, bis die optimale Dosis gefunden wurde.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können unter Lisurid (Dopergin) auftreten?
Die Liste der möglichen Nebenwirkungen von Lisurid ist relativ lang. Und einige davon sind sehr ernst zu nehmen. Deshalb wurde eine Behandlung mit diesem Wirkstoff immer sehr niedrig dosiert begonnen und dann nach Lage der Verträglichkeit langsam die Dosis gesteigert.
Mögliche Nebenwirkungen laut Beipackzettel (Auswahl):
- Abgeschlagenheit, Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- starkes Schwitzen
- Schlafstörungen, Alpträume
- schwerere psychische Symptome wie Halluzinationen und Verwirrtheit
- Kreislaufprobleme
Bei welchen Begleiterkrankungen durfte Lisurid nicht eingenommen werden?
Die wichtigste, weil häufigste Kontraindikation ist eine Verkalkung bzw. Verengung der Herzkranzgefäße. Auch andere Kreislaufstörungen und schwere Durchblutungsstörungen bedeuten in fast allen Fällen ein Verbot dieser Behandlung.
Weitere sogenannte Gegenanzeigen waren u.a.:
- Magen-Darm-Blutungen bzw. Magen-Darm-Geschwüre
- schwere Beeinträchtigungen des Leberstoffwechsels
- psychische Erkrankungen
- Schwangerschaft und Stillzeit
Quellen:
- Rinne UK. Kombinationstherapie mit Lisurid und L-Dopa in den Fruehstadien der Parkinson-Krankheit verringert und verzoegert die Entwicklung motorischer Fluktuationen. Langzeitstudie über 10 Jahre im Vergleich mit einer L-Dopa-Monotherapie. Nervenarzt. 1999;(SUPP/1):S19. Accessed July 15, 2021. http://search.ebscohost.com/login.aspx?direct=true&AuthType=ip,sso&db=edsbl&AN=RN056312389&site=eds-live.