Leuprorelin (Trenantone): Wirkung und Nebenwirkungen
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- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 24. September 2021 15:23
Wie wird das Medikament Leuprorelin (Trenantone®) zur Behandlung bei Prostatakrebs verabreicht? Und welche Nebenwirkungen können unter der Therapie auftreten? Diese und weitere Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag.
Wirkung
Wie wirkt Leuprorelin gegen Prostatakrebs?
Leuprorelin ist ein Hormon-Medikament gegen Prostatakrebs. Das Wirkprinzip beruht auf einer Unterdrückung des körpereigenen Testosterons. Denn das männliche Geschlechtshormon Testosteron wirkt stimulierend auf das Wachstum von Krebszellen in der Prostata. Handelsnamen von Leuprorelin sind Enantone®, Trenantone® oder Sixantone®.
Unterdrückung des Testosterons
Leuprorelin zählt innerhalb der Hormontherapie zur Gruppe der sogenannten GnRH-Analoga. Das sind Medikamente, die, vereinfacht gesagt, im Gehirn den Botenstoff GnRH nachahmen und dadurch über eine komplexe Wirkungskette zu einer Blockierung der Testosteron-Ausschüttung führen. Zur selben Gruppe gehören auch Buserelin, Goserelin, Triptorelin und andere.
Leuprorelin muss in mehrwöchigen Abständen gespritzt werden. Auch ein Implantat des Wirkstoffs unter die Haut ist möglich. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Rötungen oder Schwellungen an der Injektionsstelle, Hautausschläge, starke Müdigkeit und Wechseljahres-ähnliche Beschwerden wie Hitzewallungen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können unter Leuprorelin auftreten?
Leuprorelin (z.B. Enantone®, Trenantone®) unterdrückt über eine Beeinflussung von hormonellen Botenstoffen im Gehirn die Testosteron-Produktion. Damit sollen Wachstumsimpulse des männlichen Geschlechtshormons auf den Prostatakrebs verhindert werden. Aus der resultierenden hormonellen Umstellung erklären sich auch einige der häufigsten Nebenwirkungen.
Typische und recht häufige Begleiteffekte der Behandlung mit Leuprorelin sind Beschwerden, wie sie auch bei Frauen in den Wechseljahren auftreten. Hitzewallungen vor allem, also plötzliche, unerklärliche Schweißausbrüche.
Weitere häufige Nebenwirkungen:
- geringere Lust auf Sex
- Potenzprobleme
- Vergrößerung der Brust
- Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen
- Appetitmangel
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Knochen- und Gliederschmerzen
- allergische Reaktionen
Eine vollständige Liste aller jemals dokumentierten Nebenwirkungen finden Sie im Beipackzettel.
Quellen:
- Gebrauchsinformation: Leuprolin-ratiopharm® 11,25 mg Fertigspritze mit Implantat (2020). Herausgeber: Ratiopharm GmbH. www.gelbe-liste.de.
Kommentare
die Leuprorelin-Spritze kann daheim bei Zimmertemperatur (nicht über 25 Grad!) bis zu 24 Stunden gelagert werden. Es ist wichtig, diese Temperatur- und Zeitangabe nicht zu überschreiten, da sich dies negativ auf die Wirksamkeit des Medikaments auswirken kann. Bitte bewahren Sie die Spritze auch im Verpackungskarton auf, um das Arzneimittel vor Licht zu schützen. Viele Grüße, Ihre Navigator-Medizin-Redaktion