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Für wen kommt eine Behandlung mit Buserelin (Profact®) bei Prostatakrebs in Betracht? Und welche unerwünschten Nebenwirkungen können unter der Therapie auftreten? Diese und weitere Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag.

Wirkung

Wie wirkt Buserelin gegen Prostatakrebs?

Buserelin ist ein Hormontherapeutikum. Der Wirkstoff unterdrückt die Bildung von Testosteron und und ist damit ein Vertreter der Hormontherapie bei Prostatakrebs. Denn Testosteron wirkt wachstumsfördernd auf Tumoren der Prostata.

Medikamente aus der Gruppe der Hormontherapie kommen vor allem dann in Betracht, wenn der Tumor nicht operiert werden kann oder bereits gestreut und Metastasen gebildet hat.

Paradoxer Wirkmechanismus führt um Erfolg

Der Wirkmechanismus von Buserelin ist dabei durchaus kompliziert. Vom Ansatz her handelt es sich nämlich um ein Medikament, das die Testosteron-Produktion sogar ankurbelt. Verabreicht man den Wirkstoff aber über einen längeren Zeitraum, passiert das Gegenteil: Testosteron wird gehemmt.

Und das geht so: Buserelin bindet im Gehirn an den sogenannten GnRH-Rezeptor. Über diesen Rezeptor wird die Produktion gleich mehrerer Sexualhormone stimuliert. Hält diese Stimulation aber länger als 24 Stunden an, wird der Rezeptor quasi überreizt und in der Folge wird überhaupt kein Testosteron mehr produziert. Eine Behandlung mit Buserelin führt mittelfristig zu einem Testosteron-Spiegel im Blut, der dem einer Kastration entspricht.

Buserelin-Präparate im Handel

Buserelin wird entweder als Spritze oder mitunter auch in Form eines Nasensprays angewendet.

Buserelin ist im Handel unter folgenden Präparate-Namen:

  • Profact®
  • Suprecor® (Österreich)
  • Suprefact® (Schweiz)
  • in der Frauenheilkunde, z.B. gegen Endometriose: Metrelef®

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Buserelin auftreten?

Was für alle anderen Hormontherapeutika gilt, gilt auch für Buserelin: Die Hemmung der Testosteron-Bildung hat neben dem gewünschten negativen Effekt auf das Wachstum von Prostatatumoren auch einige mögliche Nebenwirkungen.

Relativ häufig kommt es unter der Behandlung mit Buserelin zu:

  • Hitzewallungen (ähnlich wie bei Frauen in den Wechseljahren)
  • Kopfschmerzen
  • sexueller Unlust
  • Erektionsstörungen bis hin zur Impotenz
  • Verkleinerung des Hodens

Seltenere Nebenwirkungen

Darüber hinaus sind noch viele weitere mögliche Nebenwirkungen dokumentiert, die aber eher selten auftreten und von denen wir hier nur einige aufführen:

  • Knochenschmerzen, stärkere Tumorschmerzen (nur zu Beginn der Behandlung)
  • Probleme beim Wasserlassen (nur zu Beginn der Behandlung)
  • allergische Reaktionen, Hautentzündungen
  • erhöhte Leberwerte im Blut
  • Schwindel und Benommenheit
  • Entwicklung einer größeren Brust (Gynäkomastie)
  • Ödeme (Wassereinlagerung v.a. in den Beinen)

Eine vollständige Auflistung finden Sie im Beipackzettel.

Quellen:

  • Beipackzettel Profact® Depot 9,45 mg 3-Monatsimplantat (2015). Herausgeber: Sanofi-Aventis-Deutschland-GmbH. www.gelbe-liste.de.

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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