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Fluvoxamin (Fevarin): Wirkung und Nebenwirkungen

Wie wirkt Fluvoxamin gegen Depressionen? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Diese Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag.

Wirkung

Wie wirkt Fluvoxamin?

Fluvoxamin gehört zur Gruppe der Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) und wirkt stimmungsaufhellend. Es ist in Deutschland zur Behandlung von Depressionen, Zwangsstörungen und Bulimie (als Ergänzung zur Psychotherapie) zugelassen.

Eine Besonderheit dieses Wirkstoffs ist seine hohe Affinität zu einem bestimmten Rezeptor im Nervengewebe. Zwar wirkt Fluvoxamin vom Prinzip her ähnlich wie alle anderen Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI, aufgrund der ausgeprägten Wirkung auf den genannten σ-Rezeptor wird das Medikament aber insbesondere für die Behandlung von wahnhaften Depressionen oder stark angstbesetzten Depressionen genutzt.

Wirkung tritt oft etwas verzögert ein

Wichtig zu wissen: Fluvoxamin wirkt nicht sofort. Es kann durchaus 1-3 Wochen dauern, bis der stimmungsaufhellende Effekt auftritt. Man darf also die Flinte nicht zu früh ins Korn werfen.

Im sogenannten „Off-Label-Use“, also dem Gebrauch zu einem anderen Zweck als dem zugelassenen, wird das Medikament auch bei generalisierter Angststörung, sozialer Phobie, posttraumatischer Belastungsstörung, Panikstörung und beim Reizdarmsyndrom eingesetzt (Stand 2010).

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter Fluvoxamin auftreten?

Wie alle anderen Antidepressiva aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) kann auch Fluvoxamin neben seiner stimmungsaufhellenden Wirkung eine Reihe an Nebenwirkungen verursachen. Diese müssen nicht unbedingt auftreten, aber sie können auftreten, es ist also wichtig, darüber im Fall des Falles Bescheid zu wissen.

Relativ häufige Nebenwirkungen (mehr als 1% aller Behandelten) von Fluvoxamin sind:

  • Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchdrücken, Bauchschmerzen, Durchfall, aber auch Verstopfung
  • Appetitlosigkeit
  • trockener Mund
  • Kopfschmerzen
  • Erregungszustände mit Nervosität, Unruhe, Zittern und Schlafstörungen
  • stärkeres Schwitzen
  • Herzrasen, Herzklopfen
  • Schwächegefühl, Schwindel

Seltenere Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel.

Wichtig zu wissen: Beim Absetzen des Medikaments kann es ebenfalls zu einigen der oben genannten Nebenwirkungen kommen, selbst wenn diese während der Behandlung gar nicht aufgetreten waren. Es ist deshalb wichtig, das Medikament nur in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt und stufenweise abzusetzen.

Wechselwirkungen

Welche Arzneimittel darf man nicht mit Fluvoxamin kombinieren?

Fluvoxamin darf nicht gleichzeitig mit einem MAO-Hemmer angewandt werden. MAO-Hemmer sind eine andere Gruppe von Medikamenten gegen Depressionen. Wird von einem MAO-Hemmer auf Fluvoxamin umgestellt, müssen nichtselektive MAO-Hemmer zwei Wochen und reversible MAO-Hemmer (z.B. Moclobemid) einen Tag vorher abgesetzt werden.

Bei einem Wechsel von Fluvoxamin zu einem nichtselektiven MAO-Hemmer darf dieser frühestens fünf Wochen nach Beendigung der Fluvoxamin-Behandlung eingenommen werden.

Eine gleichzeitige Einnahme von Fluvoxamin mit Tizanidin (Sirdalud®) ist ebenfalls verboten.

Lassen Sie sich das im Fall der Fälle am besten von Ihrem Arzt genau aufschreiben.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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