Docetaxel (Taxotere): Wirkung und Nebenwirkungen
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- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 24. September 2021 15:56
Wie wird die Chemotherapie mit Docetaxel (Taxotere®) bei Prostatakrebs verabreicht? Muss man zur Behandlung in eine Klinik? Und welche Nebenwirkungen können unter Docetaxel auftreten? Diese und weitere Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag.
Wirkung
Wie wirkt Docetaxel (Taxotere) bei Prostatakrebs?
Docetaxel (Taxotere®) ist derzeit das bevorzugte Medikament in der chemotherapeutischen Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms. Das zur Gruppe der Taxane gehörende Zytostatikum hemmt die Zellteilung und somit das Krebswachstum.
So wird Taxotere® eingesetzt
Das Chemotherapeutikum wird als Infusion über die Vene gegeben. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass sich der Wirkstoff Docetaxel möglichst schnell und gleichmäßig im gesamten Körper verteilt. Durch den besonderen Wirkmechanismus verhindert Docetaxel die Ausbreitung des Prostatakrebses und die Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen).
Die Behandlung erfolgt in Abständen von drei Wochen und kann ambulant im Krankenhaus oder in einer geeigneten Praxis durchgeführt werden. Für jede Sitzung sollten Sie mindestens eine Stunde einrechnen.
Die empfohlene Dosierung liegt bei 75 mg pro Quadratmeter Körperoberfläche. Um die potentiellen Nebenwirkungen dieser Therapie so gering wie möglich zu halten, wird empfohlen, zusätzlich zweimal täglich 5 mg Prednisolon (Kortison) in Tablettenform einzunehmen.
Pro und Contra abwägen
Viele Chemotherapien gehen leider mit erheblichen Nebenwirkungen einher. Der Grund ist, dass sie nicht nur selektiv auf die sich schnell teilenden Krebszellen einwirken, sondern auf unseren ganzen Organismus Einfluss nehmen. Daher finden sie im Falle des Prostatakarzinoms meist auch erst dann Anwendung, wenn alle hormonellen Möglichkeiten ausgeschöpft sind oder wenn eine schnell und effektiv wirkende Therapie notwendig ist.
Man muss also immer individuell abwägen, ob der Nutzen einer solch aggressiven Behandlung über das Risiko der Nebenwirkungen gestellt werden kann. Ein Beispiel für eine Entscheidung zugunsten der Chemotherapie könnte etwa eine drohende Querschnittslähmung aufgrund von Wirbelsäulen-Metastasen sein oder eine akute Lebensgefahr durch bestehende Lungenmetastasen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können unter Docetaxel auftreten?
Da die Chemotherapie generell eine starke körperliche Belastung darstellt, ist eine Grundvoraussetzung für die Behandlung mit Docetaxel, dass Sie sich in einem guten Allgemeinzustand befinden und keine wesentlichen Gegenanzeigen bestehen.
Ohne Nebenerscheinungen geht´s nicht
Prinzipiell kann die Infusionstherapie mit dem Zytostatikum Taxotere® mit folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen einhergehen:
- Appetitmangel, Übelkeit, Verdauungsstörungen
- Müdigkeit, Schwäche, Fieber, grippeähnliche Beschwerden
- Muskel- und Gelenkschmerzen, Taubheitsgefühl an Händen und Füßen
- Mundschleimhautentzündungen, Hautausschlag, Haarausfall
- Blutbildstörungen, Leberwerterhöhung, Infektionskrankheiten
Zu Ihrer Beruhigung: Die meisten unerwünschten Begleiterscheinungen lassen sich durch entsprechende Maßnahmen lindern und klingen in der Regel nach Beendigung der Chemotherapie auch wieder ab.
Quellen:
- Docetaxel. Herausgeber: Vidal MMI Germany GmbH. www.gelbe-liste.de.