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Die Aroniabeere hat erst in den letzten Jahren an Popularität gewonnen, seitdem immer mehr medizinische Effekte entdeckt werden. Diese noch junge Erfolgsgeschichte hat zur Folge, dass eine einheitliche Dosisempfehlung nicht existiert. Wenn man alle bisher veröffentlichten Studien mit Aronia-Extrakten zusammenfasst, scheint eine Menge von 400-500 mg täglich aber notwendig zu sein, um relevante Effekte zu erzielen.

Darreichungsformen

Was gibt es für Aronia-Formen und wie viel davon ist noch gesund?

Dabei kommt es natürlich auch darauf an, um was für Aronia-Produkte es sich handelt. Am eindeutigsten ist die Mengenangabe naturgemäß bei Kapseln bzw. Nahrungsergänzungsmitteln mit Aronia. Schwieriger ist es bei frischen Früchten – die allerdings ohnehin eher selten zu bekommen sind. Verbreiteter sind neben den Kapseln auch getrocknete Beeren, Saft, Marmelade oder Tee mit Aronia. Außerdem sind noch allerlei weitere Produkte auf dem Markt, in denen Aroniabeeren vorkommen, z.B. Schokolade, Glühwein, Müsli, Likör, Riegel – letztere sind, soweit es um eine höhere Dosierung geht, aber eher ungeeignet.

Es gibt wie gesagt leider noch keine konkreten Empfehlungen und Studienergebnisse dazu, welche Konzentration an Aronia bzw. Aronia-Extrakt für eine optimale Wirkung notwendig ist. Wichtig ist aber, dass Sie sich darüber im Klaren sind, worin die Unterschiede der jeweiligen Produkte bestehen.

Saft, Kapseln oder Kombinationspräparate - Was muss ich wissen?

Saft ist nicht gleich Saft

Was den Saft anbelangt, gibt es einerseits Direktsaft, andererseits Säfte aus Fruchtsaftkonzentrat sowie Saftmischungen. Der Direktsaft enthält keine weiteren Zusatzstoffe. Zu den Direktsäften gehört auch der „Muttersaft“, er wird aus der ersten Pressung gewonnen.

Steht auf der Verpackung „Fruchtsaftkonzentrat“, so wurde der Saft zunächst konzentriert, um das Produkte besser transportieren zu können und länger haltbar zu machen; für das Endprodukt wurden Wasser und gegebenenfalls Aromastoffe hinzugefügt. Mischsäfte haben dagegen – der Name sagt es schon – nur einen gewissen Anteil an Aroniasaft, er wird beispielsweise mit Granatapfelsaft oder Traubensaft gemixt.

Kapseln gibt es pur oder gemischt

Auch bei den verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln sind Präparate im Handel, die als wirksamen Bestandteil ausschließlich Aroniabeeren beinhalten, andere wiederum kombinieren sie mit anderen Naturstoffen (z.B. Acerola-Extrakt oder Heidelbeerenkonzentrat). Auf der Verpackung einiger Produkte steht extra noch einmal: „mit Anthocyanen“. Das klingt außergewöhnlich. Tatsächlich ist das aber kein besonderes Qualitätsmerkmal, denn die Aroniabeeren enthalten naturgemäß Anthocyane!

Präparate mit Zusatzstoffen

Manche Präparate durch Vitamine angereichert

Der Anteil an Vitaminen und den anderen Inhaltsstoffen der Aronia richtet sich auch danach, um welche Sorte der Aroniabeeren es sich handelt, wo und zu welchem Zeitpunkt sie geerntet wurden. So haben Beeren aus Russland offenbar einen höheren Gehalt an bestimmten Vitaminen und organischen Säuren als Früchte aus Amerika. Die Unterschiede sind aber meist minimal. Bei einigen Produkten werden die Vitamine allerdings auch künstlich hinzugefügt.

Welche Darreichungsform ist die richtige für mich?

Wenn Sie also gezielt Aroniabeeren nehmen möchten, in Reinform und ohne Zusatzstoffe, dann spricht das für Direktsaft, frische oder getrocknete Beeren oder reine Aronia-Nahrungsergänzungsmittel. Natürlich ist auch nichts gegen Mischprodukte einzuwenden, allerdings kommen sie in der Regel bei der Aronia-Konzentration nicht an die vorher genannten Produkte heran. Damit Sie auch wirklich das bekommen, was sie haben wollen, lohnt es sich jedenfalls, genau auf die Zutaten bzw. auf die Zusammensetzung zu schauen.

Dosierung

Aronia-Produkte und -Kuren: gut zu wissen

Wie lange und wie oft am Tag darf man Aronia-Produkte nehmen?

Aroniabeeren können Sie – in verschiedenen Formen – als Kur über einige Wochen oder aber langfristig nehmen. Die Beeren und auch die Aronia-Extrakte sind gut verträglich; Nebenwirkungen gibt es nur wenige. Im folgenden fassen wir für Sie zusammen, was Sie dazu wissen sollten.

Keine Panik wegen Blausäure

Die frischen Aroniabeeren enthalten Amygdalin. Dadurch kann bei sehr großen Mengen im Körper gesundheitsschädliche Blausäure freigesetzt werden. Es wird daher empfohlen, als Erwachsener nicht mehr als ein Kilogramm frische Beeren zu essen – für Kinder gilt etwa die Hälfte.

Das sind aber wirklich sorgfältige Vorsichtsmaßnahmen. Denn um überhaupt in einen gefährlichen Blausäure-Bereich zu kommen, müssten Sie schon mehrere Kilogramm frischer Apfelbeeren zu sich nehmen. Auch nach Angaben des Max Rubner-Instituts (dabei handelt es sich um das Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel) in Karlsruhe ist der „Verzehr einer kleinen Portion frischer Beeren als unbedenklich anzusehen“. Weiter heißt es in einer entsprechenden Mitteilung, der größte Anteil liege vermutlich in den kleinen Kernen vor, die beim Kauen sicher nicht vollständig zerkleinert würden. Bei erhitzten Beeren besteht die Gefahr ohnehin nicht, denn durch höhere Temperaturen verflüchtigt sich die gebundene Blausäure.

Wie läuft eine Aronia-Kur ab?

Wenn Sie Aroniatee als Kur nutzen, sollten Sie pro Tag bis zu drei Tassen trinken. Experten raten dazu, nach anderthalb Monaten eine Pause einzulegen. Auch eine Kur mit 50-100 ml Aroniasaft täglich dauert in der Regel vier bis sechs Wochen.

Günstig ist es, mit einer kleineren Menge zu beginnen und diese dann von Tag zu Tag langsam zu erhöhen. Verträglicher ist der Saft außerdem, wenn Sie ihn – zumindest vorerst – nicht pur und auf nüchternen Magen trinken, sondern beispielsweise mit Wasser verdünnt zum oder nach dem Essen genießen. Gerade in Studien bekamen die Probanden teils größere Mengen, z.B. 200-250 ml täglich über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten. Offizielle Richtwerte zur Dosierung wurden daraus aber nicht abgeleitet.

Wie kann ich die Apfelbeeren dauerhaft in den Speiseplan integrieren?

Entschließen Sie sich, Aroniabeeren als solche dauerhaft in Ihre Ernährung mit aufzunehmen, dann sollten Sie täglich bis zu 15 davon verzehren – wenn Sie bei sich Durchfälle bemerken, dann eher etwas weniger. Achten Sie darauf, dass Sie getrocknete Beeren erst einmal gründlich in Wasser einweichen. Danach können Sie sie auch in Müsli oder Joghurt mischen.

Bei Nahrungsergänzungsmitteln werden von den Herstellern in der Regel zwischen 200 und 400 mg Aronia-Extrakt pro Tag empfohlen – das entspricht je nach Produkt meist zwei bis vier Kapseln täglich. Aber jeder Anbieter empfiehlt hat, was er zu bieten hat. Betrachtet man die bisherigen wissenschaftlichen Studien zur Dosierung, scheinen 200 mg eher zu wenig zu sein und Sie sollten nach Produkten suchen, mit denen Sie bereits mit 1-2 Kapseln auf 400 mg Tagesmenge kommen. Empfehlenswerte Produkte mit Aronia finden Sie hier.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Aroniasaft
Ich presse selber Aroniasaft. Wieviel darf ich davon täglich trinken? Könnte zuviel Genuss mit einer Unterzuckerung in der Nacht zusammenhängen?
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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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