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Pentoxifyllin (Trental): Wirkung und Nebenwirkungen

Worauf muss man bei Einnahme von Pentoxifyllin (Trental) achten? Welche Medikamente vertragen sich nicht mit dem Präparat? Und warum müssen vor allem Diabetiker vorsichtig sein? Mehr dazu im folgenden Beitrag.

Wirkung

Wie wirkt Pentoxifyllin (Trental®)?

Trental® mit dem Wirkstoff Pentoxifyllin ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten durchblutungsfördernden Mittel. Es kann bei Menschen mit chronischer peripherer arterieller Verschlusskrankheit das Gehvermögen steigern, wenn andere Behandlungsmaßnahmen wie z.B. ein Gehtraining oder aber operative Verfahren nicht möglich sind.

Aber nicht nur die Durchblutung der Beine, sondern auch die des Innenohrs (z.B. bei Tinnitus, Hörsturz) kann mit Trental® verbessert werden.

Pentoxifyllin wirkt doppelt gut

Pentoxifyllin, übrigens ein naher Verwandter des Coffeins, greift an zwei verschiedenen Punkten an:

Zum einen blockiert das Medikament bestimmte Rezeptoren der Gefäßmuskulatur. Die Muskeln entspannen sich und das Blut fließt wieder besser durch die geweiteten Blutgefäße. Der zweite Wirkmechanismus betrifft die Blutgerinnung. Durch Pentoxifyllin wird die Gerinnung gehemmt und die Fließeigenschaften des Blutes verbessert.

Das Arzneimittel kann als Tablette oder als Infusion verabreicht werden, je nach Schweregrad der Erkrankung.

Pentoxifyllin-Präparate sind z.B.:

  • PentoHEXAL®
  • Pentoxifyllin-Generika
  • Rentylin®
  • Trental®

Tipps zur Einnahme

Was muss man bei der Anwendung von Pentoxifyllin beachten?

Wann sollte ich kein Pentoxifyllin einnehmen?

Bei manchen Krankheiten sollten Sie Pentoxifyllin lieber meiden, weil es ansonsten zu schweren Komplikationen kommen kann. Dazu gehören folgende Krankheitsbilder:

  • ein überstandener Herzinfarkt
  • Blutungen oder Blutungsneigung
  • Magen- und Darmgeschwüre
  • Netzhautblutungen des Auges
  • Allergie gegen Pentoxifyllin

Eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion

Arbeiten die Nieren oder die Leber nicht so gut, wie sie sollten, muss die Dosis von Pentoxifyllin reduziert werden.

Darf Pentoxiphyllin während der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden?

Nein, sollten Sie schwanger sein, ist das Medikament nicht zu empfehlen; denn es ist nicht auszuschließen, dass das ungeborene Kind einen Schaden erleiden könnte.

Während der Stillzeit, ist die Gefahr vermutlich geringer, denn die Muttermilch enthält nur geringste Mengen des Wirkstoffes. Dennoch sollte in dieser Zeit nur nach sorgfältiger Beratung durch Ihren Arzt und Abwägung anderer Alterativen die Behandlung mit Pentoxifyllin fortgesetzt werden.

Wechselwirkungen

Welche Arzneimittel sollten nicht mit Pentoxifyllin kombiniert werden?

Nicht alle Medikamente vertragen sich gut. Werden die folgenden Präparate mit Pentoxifyllin zusammen angewendet, kann die Wirkung verstärkt werden. Niedriger Blutdruck, erhöhte Blutungneigung oder Unterzucker (Hypoglykaemie) sind die Gefahr, um hier nur einige zu nennen.

Jetzt fragen Sie sich vielleicht, was soll man denn als Diabetiker tun? Etwa auf seine Medikamente verzichten? Nein, zum Glück sind einige Antidiabetika auf dem Markt, die unproblematisch sind:

Pentoxifyllin: Welche Antidiabetika sollte man besser meiden?

Pentoxiphyllin (Trental) bei Diabetikern: Gefahr der Unterzuckerung?

Wenn Sie unter der sogenannten Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens) leiden, wird Ihr Arzt Ihnen in bestimmten Fällen durchblutungsfördernde Mittel wie z.B. Trental® verschreiben. Die Schmerzen, die Sie bisher beim Gehen einer kurzen Wegstrecke verspürt haben, können damit deutlich gelindert werden.

Wenn Sie gleichzeitig Diabetes haben, kann es je nach Art Ihrer Diabetes-Medikamente allerdings sein, dass Ihr Blutzucker während der Behandlung mit Trental® häufiger kontrolliert werden muss.

Der Grund:

Einige Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit können durch Trental® verstärkt werden. Sie wirken dann intensiver und können zu einer Unterzuckerung führen.

Ausnahme: Gilt das auch für Glucobay und Metformin?

Nein, dieser Effekt kann bei Medikamenten wie Glibenclamid®, Amaryl® und Novo-Norm® sowie bei Insulin-Spritzen vorkommen. Wer hingegen Antidiabetika wie Glucobay® oder Metformin® nimmt, braucht mit keinerlei Änderung des Blutzuckers zu rechnen.

Pentoxiphyllin und Diabetes: Was kann ich selbst tun?

Blutzuck: besser zu oft als zu selten messen

Arbeiten Sie hier einfach eng mit Ihrem Arzt zusammen und achten Sie in oben genannten Fällen einfach noch genauer auf leise Anzeichen einer möglichen Unterzuckerung. Wer Bescheid weiß und vorbereitet ist, kann sich hier z.B. mit etwas Traubenzucker leicht helfen.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen kann Pentoxifyllin haben?

Wie so ziemlich jedes Arzneimittel kann auch Pentoxifyllin Nebenwirkungen verursachen. Zu den häufigsten Beschwerden zählen Probleme mit Herz und Kreislauf oder dem Magen-Darm-Trakt.

Obwohl es meistens gut von den Anwendern vertragen wird, wollen wir Ihnen mögliche negative Effekte nicht vorenthalten:

Wichtige Nebenwirkungen von Pentoxifyllin

Was sind häufige Nebenwirkungen sind (1-10% der Anwender betroffen) bei Pentoxiphyllin?
  • Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Völlegefühl)
  • Flush (Rötung von Gesicht und Oberkörper)
Und was gehört zu den gelegentlichen Nebenwirkungen sind (0,1-1% der Anwender betroffen) von Pentoxiphyllin?
  • Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (wie Juckreiz, Rötung, Ausschlag)
  • beschleunigter Herzschlag (Tachykardie)
  • Fieber
  • Sehstörungen oder Bindehautentzündung
  • neurologesche Probleme (Schwindel, Zittern, Kopfschmerzen, Unruhe und Schlaflosigkeit)
Welchen Nebenwirkungen treten nur selten (weniger als 0,1% der Anwender betroffen) auf?
  • Blutungsneigung (v.a. Magen-Darm-Trakt, Blase und Haut
  • Akutes Engegefühl in der Brust (Angina Pectoris) und Atemnot
  • niedriger Blutdruck
  • Wassereinlagerungen

Es gibt noch eine Reihe an sehr seltenen Nebenwirkungen, die unter anderem das Nervensystem, die Augen oder auch die Leber betreffen können.

Zur Sicherheit: Beipackzettel beachten

Lesen Sie am besten ausführlich die Informationen der Arzneimittelpackung, dann sind Sie bestens über alle möglichen Auswirkungen von Pentoxifyllin auf Ihre Gesundheit informiert.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten).

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin und Wissenschafts-Redakteurin

Dr. med. Monika Steiner
Ärztin und Wissenschafts-Redakteurin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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des Artikels
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

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Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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