Nitrendipin ist zwar ein insgesamt gut verträgliches Blutdruckmittel, darf aber in bestimmten Situationen nicht eingenommen werden. Dazu zählen:
- Überempfindlichkeit gegenüber diesem oder einem anderen Kalziumantagonisten vom Nifedipin-Typ
- Herz-Kreislauf-Schock
- akuter Herzinfarkt (innerhalb der ersten 4 Wochen)
- instabile Angina Pectoris
- höhergradige Verengung der Herzklappen
- Schwangerschaft und Stillzeit
Kindern darf wegen mangelnder Erfahrungen kein Nitrendipin verabreicht werden. Bei älteren Patienten ist besondere Vorsicht geboten, da es durch die langsamere Verstoffwechslung des Arzneimittels zu einem unerwünscht starken Blutdruckabfall kommen kann. Zudem sind verschiedene Wechselwirkungshinweise zu beachten. Weitere Informationen zur Einnahme entnehmen Sie bitte der Gebrauchsinformation zum Medikament.
Quellen:
- Nitrendipin. Herausgeber: Gelbe Liste. www.gelbe-liste.de.
ich nehme seit Jahren Nitrendipin 20 mg. Gleichzeitig entwickelt sich bei mir eine Polyneuropathie in den Beinen (ich habe keine Diabetis). Gibt es einen Zusammenhang?
Herzlichen Dank und viele Grüße.
eher nicht.
Polyneuropathien als Nebenwirkung von Nitrendipin sind kaum dokumentiert. Es gibt Berichte über neurologische Nebenwirkungen wie Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Muskelschwäche, aber das ist ja etwas anderes.
Weitere mögliche Ursachen für Polyneuropathie:
Vitaminmangel: Besonders Vitamin B12, B6 oder Folsäure.
Autoimmunerkrankungen: Guillain-Barré-Syndrom oder rheumatische Erkrankungen.
Infektionen: Borreliose oder Viruserkrankungen.
Genetische oder idiopathische Ursachen: Manche Polyneuropathien sind erblich oder ohne erkennbare Ursache.
Was tun?
Neurologische Abklärung: Ein Neurologe kann mittels Nervenleitgeschwindigkeitstests und ggf. Laboruntersuchungen die Ursache eingrenzen.
Blutuntersuchung: Überprüfung von Vitamin B12, Folsäure, Nieren- und Leberwerten sowie Entzündungsparametern.
Es wäre sinnvoll, das mit deinem Arzt zu besprechen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.
Viele Grüße, Dr. med. Jörg Zorn