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Das Kontrastmittel, welches im CT verwendet wird, ist im Allgemeinen sehr gut verträglich. Häufig kommt es vor, dass beim Einlaufen des Kontrastmittels über die Vene ein Wärmegefühl im Körper, Harndrang und/oder ein metallischer Geschmack im Mund auftritt. Dieses geht aber sehr schnell wieder vorbei. Selten kommt es zu Übelkeit und Erbrechen.

Allergie in Ausnahmefällen

Eine allergische Reaktion / Überempfindlichkeit auf CT-Kontrastmittel ist relativ selten (weniger als 3 % der untersuchten Personen). Hierbei treten in den meisten Fällen ein Hautausschlag, Juckreiz oder Erkältungssymptome auf. Selten kommt es zu behandlungsbedürftigen Verläufen z.B. mit Gesichtsschwellung oder einem Kloßgefühl im Hals (0,04%). Lebensbedrohliche allergische Reaktionen mit Luftnot und schweren Kreislaufproblemen sind sehr selten (0,01%).

Neben den sofort auftretenden Reaktionen auf Kontrastmittel gibt es auch Reaktionen, die erst 1 Stunde oder später nach der Kontrastmittelgabe auftreten. Hierbei handelt es sich meist um Hautveränderungen wie z.B. Ausschlag, Rötung und Schwellung oder um Kopfschmerzen.

Ein erhöhtes Risiko für eine allergische Reaktion auf CT-Kontrastmittel haben vor allem Personen, die bereits einmal auf CT-Kontrastmittel reagiert haben oder bei denen in der Familie Fälle mit einer Reaktion auf Kontrastmittel aufgetreten sind. Ebenfalls erhöht ist das Risiko bei Menschen mit Asthma oder bekannten Allergien, wobei hier besonders Medikamentenallergien zu berücksichtigen sind.

Vorsicht bei Nierenschäden!

Das über die Vene gespritzte Kontrastmittel wird größtenteils über die Nieren wieder ausgeschieden. Wenn eine Nierenschädigung vorliegt, kann das Kontrastmittel diese verstärken und im schlimmsten Fall zu einem Versagen der Nieren beitragen. Um dieses Risiko abzuschätzen, wird vor einer Untersuchung Blut abgenommen und die Nierenwerte kontrolliert. Sollte eine verminderte Nierenfunktion vorliegen, wird der behandelnde Arzt mit dem Radiologen besprechen, wie hoch das Risiko für die Nieren ist und welche alternativen Untersuchungsmöglichkeiten es gibt. Häufig wird versucht, die Niere durch Gabe von Flüssigkeit über die Vene bei der Ausscheidung des Kontrastmittels zu unterstützen.

Bei gesunden Nieren ist bei einer Kontrastmittelgabe eine Schädigung der Nieren nicht zu erwarten. Bei Kontrastmittel, welches getrunken oder über den Enddarm gegeben wird, ist eine Nierenschädigung ebenfalls sehr unwahrscheinlich.

Schilddrüsenüberfunktion und Kontrastmittel vertragen sich nicht

In allen CT-Kontrastmitteln ist Jod enthalten. Dieses wird von der Schilddrüse aufgenommen. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse kann sich diese weiter verstärken und im schlimmsten Fall in eine thyreotoxische Krise übergehen. Bei einer thyreotoxischen Krise werden zu viele Schilddrüsenhormone freigesetzt und führen u.a. zu Fieber, Herzrasen, Durchfall und Erbrechen sowie Unruhe bis hin zu Bewusstlosigkeit. Um diese Gefahr abzuwenden, wird meistens vor einer Kontrastmittelgabe die Schilddrüsenfunktion im Blut bestimmt.

Bei einer Überfunktion der Schilddrüse mit erhöhten Schilddrüsenhormonen darf kein Kontrastmittel gegeben werden. Sollte die Überfunktion noch nicht zu einer erhöhten Anzahl an Schilddrüsenhormonen im Blut geführt haben, kann eine medikamentöse Blockierung der Schilddrüse vor der Untersuchung durchgeführt werden. Danach ist eine Kontrastmittelgabe, wenn zwingend erforderlich, möglich. Wichtig hierbei ist allerdings, dass das Medikament zur Blockierung der Schilddrüse noch bis zu 14 Tage weiter eingenommen werden muss, da sich ansonsten auch verspätet eine Überfunktion der Schilddrüse verschlechtern kann.

Armschwellung als Folge der Infusion

Wie bei allen Flüssigkeiten, die über die Vene gespritzt werden, kann es auch bei Kontrastmittel vorkommen, dass der Zugang nicht richtig liegt und das Kontrastmittel statt in die Vene in das Gewebe des Armes läuft. Dabei kommt es zu einer Schwellung, die von Schmerzen begleitet sein kann. Wichtig ist hierbei, dass der Arm hochgelagert und gekühlt wird. Normalerweise baut der Körper das fehlgeleitete Kontrastmittel selbst ab. Um dieses Risiko fehlgeleiteten Kontrastmittels zu minimieren, wird vor der Kontrastmittelgabe eine Kochsalzlösung gespritzt, um den Zugang zu überprüfen. Hierbei ist es wichtig, dem Assistenzpersonal mitzuteilen, wenn beim Einlaufen der Flüssigkeit Schmerzen oder Brennen am Arm auftritt. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass der Zugang nicht korrekt liegt und erneuert werden muss.

Quellen:

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Autorin unseres Artikels
 

Dr. med. Merle Meiboom
Fachärztin für Radiologie / medizinische Fachautorin

    Berufliche Stationen:
  • Oberärztin im Klinikum Bremen Mitte (Gesundheit Nord)
  • Teleradiologin bei Radiology Advanced

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