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Permethrin gilt als Mittel der ersten Wahl gegen Krätzmilbe (Scabies) und ist schon seit 1970 auf dem Markt. Aber nicht nur gegen Milben, sondern auch bei Körper- und Filzläusen ist das Präparat wirksam.

Wirkung

Permethrin führt bei der Aufnahme durch die Parasiten zu einer Übererregbarkeit ihrer Nerven, zu Krämpfen und schließlich zum Tod der Schädlinge.

Trotz seiner guten Wirksamkeit ist Permethrin für den Menschen (und damit insbesondere für Kinder) weniger giftig als das früher häufig verwendete Lindan. Zudem reicht in der Regel eine einzige Behandlung aus, um die Milben abzutöten. Zu den möglichen unerwünschten Arzneimittelwirkungen gehören lokale Hautreaktionen. Ein Problem sind die zunehmenden Resistenzen.

Wirkungen und Einsatzgebiete des Wirkstoffs:

  • Behandlung bei Krätzebefall
  • Behandlung bei Läusebefall, Abtötung von Kopfläusen
  • Behandlung von Tieren bei Befall mit Hautschädlingen
  • Imprägnierungsmittel für Kleidung oder Moskitonetze, um Insekten abzuwehren

Präparate mit Permethrin:

  • InfectoPedicul®/-+ Nissenkamm Lösung zur äußerlichen Anwendung
  • InfectoPedicul® Extra Lösung zur äußerlichen Anwendung
  • Infectoscab® 5% Creme

Dosierung

Wie wende ich Permethrin (InfectoPedicul) richtig an?

Permethrin ist als Salbe oder Lösung erhältlich. In der Regel ist eine einmalige Anwendung ausreichend.

  • Permethrin Lösung (InfectoPedicul® Extra Lösung): Je nach Haarlänge sind Dosen von ca. 25ml bis etwa 50ml nötig, um die Krätzmilben zu beseitigen. Ist Ihr Kind zwischen 3. Monaten und 3 Jahren alt, beträgt die Höchstdosis allerdings maximal 25ml. Die Lösung muss 30–45 Minuten einwirken und wird danach gründlich ausgespült.
  • Permethrin Creme (Infectoscab® 5% Creme): Erwachsene und Kinder dürfen maximal 30 g Creme verwenden. Für Kinder unter 12 Jahren ist die Höchstdosis niedriger: Kinder zwischen 6 und 12 Jahren können bis zu 15 g Creme und kleinere Kinder von 2 Monaten bis 5 Jahren sollten bis zu 7,5 g von der Creme benutzen. Die Creme sollte für mindestens 8–12 Stunden auf der Haut einwirken. Reste der Creme müssen danach entfernt werden.

Gegenanzeigen und Wechselwirkungen

Worauf muss ich bei (InfectoPedicul) Permethrin achten?

Sind sie allergisch gegen Chrysanthemen oder gegen andere Pflanzen dieser Gattung, sollten Sie vorsichtig sein. Da Permethrin Auszüge aus Chrysanthemen enthält, sollten Sie eher auf ein anderes Anti-Milben-Mittel (z.B. Benzylbenzoat oder Crotamiton) zurückgreifen.

Verträgt sich Permethrin (InfectoPedicul) mit anderen Medikamenten?

Ja, auch wenn Sie regelmäßig andere Präparate gegen eine Grunderkrankung einnehmen, können Sie Permethrin anwenden. Nach aktuellem Wissensstand sind keine möglichen Wechselwirkungen zwischen Permethrin und anderen Substanzen bekannt.

Darf ich mein Baby mit Permethrin (InfectoPedicul) behandeln?

Das hängt davon ab, wie alt Ihr Kind ist. Neugeborene und Säuglinge in den ersten zwei Lebensmonaten sollten nicht mit dem Medikament therapiert werden. Ist Ihr Nachwuchs bereits älter, können Sie es mit der Salbe oder Lotion getrost behandeln.

Kann ich Permethrin (InfectoPedicul) in der Schwangerschaft oder während der Stillzeit verwenden?

Bisher gibt es keinen Hinweis auf eine schädigende Wirkung auf das ungeborene Kind. Dennoch sollten Sie in der Schwangerschaft auf Nummer sichergehen und mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen, ob Permethrin für Sie das geeignete Medikament ist.

In der Stillzeit ist Vorsicht geboten. Denn bei der Anwendung von Permethrin gelangt der Wirkstoff in die Muttermilch und kann von Säugling aufgenommen werden. Schädigende Nebenwirkungen für den Nachwuchs sind hierbei nicht auszuschließen. Darum sollten Sie während der Anwendung von Permethrin auf Ersatznahrung für ihr Kind zurückgreifen. Ist die Therapie beendet, ist eine Stillpause von mindestens 5 Tagen empfehlenswert

Quellen:

  • Walliczek-Dworschak U, Permethrin (2019). Website Gelbe Liste. www.gelbeliste.de (letzter Zugriff: 08.01.2021).

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Krätze und Räude
Insgesamt habe ich 6x Fogger mit und ohne Langzeitwirkung verwendet. Das war sehr teuer und nutzlos. Deshalb rate ich auch davon ab.
Nachtrag zu: Therapie muss machbar sein
Ich habe in meinem vorherigen Beitrag vergessen zu erwähnen, dass ich nach fehlgeschlagenem Behandlungsversuch folgendes versucht habe:
3 Tage lang hintereinander Infectoscab 5%, am vierten Tag 4 Tabletten Ivermectin. Und nein, ich habe die winzigste Ecke der Ohrmuschel, die Haut unter den Nägeln und den Bauchnabel nicht vergessen. Nach 7 Tagen habe ich wieder Ivermectin eingenommen. Mir war jedoch klar, dass die Infektion nicht besiegt war. Ich habe wahrgenommen, dass sich weiterhin Milben in die Haut gebohrt haben. Ivermectin hilft auch nur gegen die Milben, die nach Einnahme innerhalb von ca. 12 Stunden zustechen. Während dieser zwölf Stunden habe ich nur wenige Einstiche gespürt. Danach habe ich 14 Tage abgewartet, und stand nun mit der Infektion wieder am Anfang. Daraufhin habe ich drei Tage lang Antiscabiosum 25% (täglich 1 Flasche 200 ml) dick auf Haut und auf dem Kopf aufgetragen. Ich hatte drei Tage lang nass-feuchte Haare. Das ist wirklich mittelalterlich. Wohnraum: Ich habe mehrmals täglich Couch und Matratze mit dem Milbensauger gesaugt. Glatte Böden habe ich normal gesaugt, dann mit kochend heißem Wasser gewischt, die Wäsche mehrmals täglich gewechselt und dann 90 Grad in der Waschmaschine gewaschen. Seit etwas mehr als fünf Wochen habe ich keinerlei persönliche sozialen Kontakte mehr, um niemanden anzustecken (lediglich Arztbesuche und Einkauf). Ich habe bereits sehr viel Geld für die Maßnahmen zur Krätzebehandlung ausgeben müssen. So funktioniert Krätzebehandlung im vermeintlich fortschrittlichen Deutschland.
Therapie muss machbar sein
Ich habe eine sogenannte "gepflegte" Krätze, die mich nunmehr seit 5 Wochen Tag und Nacht beschäftigt. Ich habe den Krätzebefall frühzeitig bemerkt, weil ich vor etwa 15 Jahren schon einmal mit Krätze infiziert war. Ich habe daher die ersten Anzeichen richtig gedeutet, aber genützt hat es mir auch nichts. Diese Krätzeinfektion unterscheidet sich von derjenigen, die ich schon einmal hatte.
1. Die Milben befallen vor allem auch den Kopf.
2. Sie bewegen sich extrem schnell.
3. Die Milben werden nicht mehr nur durch engen Hautkontakt übertragen, sondern stecken auch Menschen an, die sich beispielsweise mehrere Minuten neben einer infizierten Person aufhalten.
4. Die Krätzmilbengänge sind "diskreter", heller und kaum erkennbar. Kein Arzt nimmt sich die Zeit, den Körper einer infizierten Person so akribisch zu untersuchen, wie es bei der neuen Variante notwendig wäre.
Ärzte sind allgemein schlecht informiert. Hautärzte geben ihr veraltetes Wissen um Krätzmilben an Patienten weiter, obwohl es offenbar überhaupt gar keine (halbwegs) neueren Studien gibt. Es ist durchaus denkbar, dass sich Krätzmilben längst an die vorhandenen Therapiemöglichkeiten gewöhnt und sogar ihr Erscheinungsbild verändert haben. Hautärzte können kaum zeitnahe Termine vergeben. Die Wartezeit beträgt oft mehrere Monate. Demnach sind es in erster Linie Allgemeinmediziner, die sich um das Thema Krätze kümmern müssen.

Ich habe große Probleme mit den vorhandenen Therapiemöglichkeiten. Infectoscab 5% lässt sich nicht auf der Kopfhaut anwenden. Diese Salbe eignet sich nicht dafür. Es werden Medikamente benötigt, die für die Betroffenen anwendbar sind. Es muss eine Therapieform gefunden werden, die für den Patienten machbar und umsetzbar ist. Infectopedicul wirkt gegen Milben überhaupt nicht.
Wenn ich alle Kopfhaare entfernen lassen würde (Glatze), hätte ich mittlerweile vielleicht keine Krätze mehr. Aber sicher bin ich mir nicht. Mit den vorhandenen Salben (Infectoscab) und Emulsionen (Antiscabiosum 25%), kann ich den Krätzebefall auf geringerem Niveau halten, aber nicht heilen. Ich bin mir sicher, dass die betroffenen Menschen keine Anwendungsfehler machen, sondern mit einer mutierten Form der Krätzmilbe zu tun haben.
Ich erwarte neue Studien zu diesem Thema und vor allem neue vernünftige Therapieansätze, die umsetzbar sind. Ich wäre im Übrigen nicht erstaunt, wenn es eine Epidemie geben würde.
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