Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Das Arousal ist ein überlebenswichtiger natürlicher Vorgang in unserem Körper. In der Schlafmedizin steht der Arousal-Begriff für eine Weckreaktion des Körpers. Je nach Typus und Ausprägungsgrad kann es sich dabei um ein normales oder um ein krankhaftes Geschehen handeln. Bei gesunden Menschen werden Weckreaktionen durch Nervenimpulse aus dem Gehirn immer mal wieder spontan ausgelöst, ohne dass es dabei zu Störungen des Schlafs und seiner Erholungsfunktion kommt.

Hohe Anzahl von Arousals bei Schlafapnoe

Bei der Schlafapnoe werden zahlreiche Arousals durch Veränderungen der Blutgaskonzentrationen ausgelöst. Aufgrund von Atemaussetzern nimmt der Sauerstoffgehalt im Blut ab, der Kohlendioxid-Gehalt dagegen zu. Die Weckreaktion führt zur Unterbrechung der Atemstillstände und zur Normalisierung der lebensnotwendigen Sauerstoffversorgung in den Organen.

Das verhindert zwar ein Ersticken im Schlaf. Problematisch ist aber die hohe Anzahl und die Heftigkeit dieser Weckreaktionen, die für den Körper Stress pur bedeuten. Während Menschen mit Schlafapnoe das Aufwachen oft nicht bewusst erleben und erinnern können, ist der durchgeschwitzte Schlafanzug am nächsten Morgen ein greifbares Indiz für die Vorgänge in der Nacht. Dadurch wird nicht nur die Schlaferholung untergraben, sondern auch anderen Erkrankungen, vor allem des Herz-Kreislauf-Systems, Vorschub geleistet. Die Arousals können im Schlaflabor gemessen und mit dem Arousal-Index quantifiziert werden.

Arousal-Störungen

Abgesehen von der Schlafapnoe können Arousals auch durch externe Faktoren wie Licht, Lärm oder Erschütterungen verursacht werden – aber auch durch interne Stressoren wie periodische Beinbewegungen oder Sodbrennen. Zudem gibt es spezifische Schlafstörungen aus der Gruppe der sogenannten Parasomnien, die als Arousal- oder Aufwachstörungen bezeichnet werden. Dazu zählen die Schlaftrunkenheit, das Schlafwandeln und die Nachtangst.

Arousal macht uns aufmerksam und reaktionsbereit

Ganz allgemein versteht man unter Arousal den Aktivierungsgrad des Zentralnervensystems, der unsere Wachheit, Aufmerksamkeit und Reaktionsbereitschaft bedingt. Unter anderem werden Körpertemperatur, Herzfrequenz, Blutdruck, Magen-Darm-Tätigkeit und Schweißbildung gesteigert. Ausgelöst wird der Aktivierungsmechanismus durch Impulse, die über Sinnes- oder Chemorezeptoren aufgenommen und an den Hirnstamm weitergeleitet werden. Auch der Blutspiegel des Hormons Adrenalin wirkt im Erregungsgeschehen mit.

Der Arousal-Level ist im Elektroenzephalogramm (EEG) messbar, das die elektrische Spannung und deren Frequenzen im Gehirn misst. Im Schlaf ist das Arousal-Niveau sehr niedrig. Bei Schmerzen, Angst, Ärger oder sexuellem Verlangen ist es sehr hoch. Bei mittlerem Arousal-Level ist unsere Leistungsfähigkeit am höchsten (Eustress). Bei weiter steigender Aktivierung sinkt die Leistungsfähigkeit und bei anhaltendem Dauerstress kann es über Ermüdung und Erschöpfung bis zum Zusammenbruch kommen (Distress).

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentar schreiben

Autor unseres Artikels
 
Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

mehr Informationen

Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

mehr Informationen

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top

Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.

Autor
Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.

mehr Informationen

 

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

mehr Informationen

 
Herzerkrankungen & Heilpflanzen

Navigator-Medizin.de
Sanfte Pflanzenkraft bei Krebs

Einige Studien weisen darauf hin, dass bestimmte Heilpflanzen ein erstaunliches krebshemmendes Potenzial besitzen.

Zeit für einen genaueren Blick.

Mehr dazu lesen
Sie hier!