Beine, Knie und Hüftgelenk: Aufbau und Funktion
- Details
- Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 27. Oktober 2021 14:50
Wie ist das Kniegelenk aufgebaut? Welche Funktionen haben Meniskus, Kreuzbänder & Co.? Diese und weitere Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag über die Anatomie von Beine, Knie und Hüfte.
Kniegelenk
Was ist die Patella?
Die Patella ist die Kniescheibe. Dabei handelt es sich um eine etwa dreieckig geformte Knochenplatte, die vorne dem Kniegelenk aufliegt. Es ist praktisch das, was wir fühlen, wenn wir uns aufs Knie fassen.
Die Patella ist über Gelenkbänder mit Oberschenkel, Unterschenkel und weiteren Kniegelenks-Strukturen verbunden und dient im weitesten Sinne als Schutz vor heftigen Bewegungen.
In der Biologie gibt es übrigens auch eine Patella. Da ist es aber eine Napfschnecke.
Welches sind die vier wichtigsten Bänder des Kniegelenks?
Die vier wesentlichen Bänder am Knie sind das Außenband, das Innenband sowie das vordere und hintere Kreuzband. Das bekannteste Kniegelenkteil, nämlich der Meniskus, ist kein Band, sondern eine Art stabilisierender Gelenkknorpel.
Das Außen -und Innenband stabilisieren das gestreckte Knie, wie ihr Name schon sagt, an der Innen- und an der Außenseite. Die beiden Kreuzbänder verlaufen tiefer gelegen durch das Gelenk. Ihren Namen tragen sie, weil sich das vordere und das hintere Kreuzband in der Kniemitte kreuzen.
Was genau macht eigentlich der Meniskus im Knie?
Der Meniskus ist eine flache, halbmondförmige Knorpel-Scheibe im Kniegelenk. Davon gibt es pro Gelenk immer zwei, weswegen man häufig auch in der Pluralform von den Menisken spricht. Es gibt einen Innenmeniskus und einen Außenmeniskus. Insgesamt haben wir also vier Menisken (vorausgesetzt, uns wurde noch keiner entfernt).
"Mädchen für alles" im Knie
Die Menisken dienen im weitesten Sinne dazu, die Kräfte zwischen Ober- und Unterschenkel zu übertragen. Und zu modulieren, das heißt, bei Bedarf auch zu dämpfen. Der Mensikus ist also eine Art Stoßdämpfer. Das faserige Knorpelgewebe besteht zu etwa 90% aus Kollagen und das wiederum macht die Meniskus-Scheiben sehr elastisch. Damit sind sie optimal geeignet, vor allem Zugkräfte zu verarbeiten. Statt Stoßdämpfer also eher ein "Zugdämpfer".
Bevor wir Sie jetzt komplett verwirren, kann man sich vereinfacht merken, dass die Menisken immer dann besonders benötigt werden, wenn das Knie stark belastet wird. Beim Fußballspielen zum Beispiel. Aber auch beim Fliesenlegen, weil man dabei häufig in die Knie geht. Neben ihrer stabilisierenden Funktion wirken die Menisken außerdem noch bei der Verteilung der Gelenkflüsssigkeit im Knie mit, verhindern also, dass es irgendwo zu stark reibt. Für so eine kleine Scheibe also ganz schön viele wichtige Aufgaben.
Innenmeniskus gefährdeter
Wenn der Meniskus schmerzt oder beschädigt ist, handelt es sich übrigens meistens um den Innenmeniskus. Das liegt vor allem daran, dass er im Gegensatz zum Außenmeniskus fest mit dem Knie-Innenband und Gelenkkapsel verwachsen ist. Der Innenmeniskus wird am meisten belastet, wenn man das Knie nach außen dreht. Beim Außenmeniskus ist es andersherum.
Seinen Namen hat der Meniskus übrigens aus dem Griechischen:
meniscos = mondförmig.
Warum heißen die Kreuzbänder eigentlich Kreuzbänder?
Weil sich die beiden Bänder in der Kniemitte kreuzen. Nicht ganz exakt und auch nicht im 90°-Winkel, aber den namensgebenden Anatomen hat es offenbar gereicht.
Vereinfacht kann man sich die Lage so vorstellen: Das vordere Kreuzband verläuft von vorne unten nach hinten oben. Das hintere Kreuzband verläuft von hinten unten nach vorne oben.
Quellen:
- Moll K J, Moll M. Anatomie. Urban & Fischer Verlag, 18. Auflage, 2005.