Welche Nebenwirkungen kann Denosumab (Prolia) verursachen?
Zuletzt aktualisiert am 29. September 2020 um 05:51 Uhr 10. Juni 2011 um 15:15 Uhr
Zu den häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen während einer Behandlung mit Denosumab zählen Harnwegsinfektionen, Infektionen der obere Atemwege, Verstopfung, Ischias- und Gelenkschmerzen sowie Hautausschläge.
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Zu Hautinfektionen, vor allem zu bakteriellen Entzündungen des Unterhautgewebes, kam es in Studien unter Denosumab zwar nicht häufiger als in der Plazebo-Gruppe (Scheinmedikament). Allerdings können solche Infektionen infolge der Gabe von Denosumab schwerer verlaufen. Deshalb ist empfehlenswert, bei Anzeichen einer Hautinfektion unter Behandlung mit Denosumab sofort einen Arzt aufzusuchen.
Häufig vorkommende Nebenwirkungen
(als häufig bezeichnet man jene, die durchschnittlich zwischen 1-10 von insgesamt 100 Behandelten betreffen) sind laut Packungsbeilage von Prolia®:
- Schmerzen beim Wasserlassen, häufiges Wasserlassen, Blut im Harn, Inkontinenz
- Infektion der oberen Atemwege
- Schmerzen, Kribbeln oder Taubheit entlang Ihres Beines (Ischias-Syndrom)
- Trübungen der Augenlinse (Katarakt)
- Darmträgheit
- Hautausschlag
- Schmerzen in den Armen oder Beinen (Schmerzen in den Extremitäten)
Als gelegentlich vorkommende Nebenwirkungen
(betrifft 1-10 von 1.000 Behandelten) werden genannt:
- geschwollene, gerötete Stellen der Haut, am häufigsten im unteren Bereich der Beine, die sich heiß und schmerzhaft anfühlen (bakterielle Hautinfektion) und mit Fiebersymptomen einhergehen können
- Divertikulitis: Entzündung der Darmtaschen mit Fieber, Erbrechen und Bauchschmerzen
- Infektion der Ohren
- Hautveränderungen mit Juckreiz, Rötung und/oder Trockenheit (Ekzem)
Als seltene Nebenwirkungen
(betrifft 1-10 von 10.000 Behandelten) sind bekannt:
- anhaltende Schmerzen und/oder nicht heilende, wunde Stellen des Mundes oder Kiefers
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10.000 Behandelten) kommt es unter der Gabe von Prolia® zu niedrigen Kalziumspiegeln im Blut (Hypokalzämie).
Autorin: Anna Haugg, Medizinredakteurin
Quelle:
Kommentar
Liebe Leser, offenbar erhitzt der Antikörper Denosumab (Prolia®) die Gemüter erheblich. Aufgrund der zahlreichen Kommentare dazu möchten wir uns kurz in die Diskussion einschalten und die eine oder andere Anmerkung aufgreifen. Dabei möchten wir weder eine Lanze für das umstrittene Medikament brechen noch es völlig verunglimpfen, sondern möglichst neutral wiedergeben, wie es um die Verträglichkeit bestellt ist und was die Studienlage hergibt.
Verträglichkeit nicht vorherzusehen
Viele der genannten Nebenwirkungen sind leider recht typisch und entsprechen den angegebenen Häufigkeiten. Im Einzelnen sind die Mechanismen dahinter noch nicht ausreichend verstanden, um entsprechende Gegenmaßnahmen zu treffen oder Nebenwirkungen sogar zu verhindern.
Ebenso unerklärt bleibt, wieso die einen das Medikament problemlos vertragen und andere nicht. Genauso kann es vorkommen, dass, wie ebenfalls berichtet wurde, die erste Spritze keine Beschwerden verursacht, die zweite hingegen massive.
Ausreichend Kalzium ist wichtig
Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die die Verträglichkeit einschränken können. Dabei spielen z.B. manche Begleiterkrankungen oder andere Medikamente eine Rolle. Außerdem ist ein niedriger Kalziumspiegel kritisch und muss vor der Behandlung korrigiert werden.
Manche der aufgelisteten Beschwerden wie Taubheitsgefühle, Missempfindungen und Muskelkrämpfe, aber auch Erschöpfung, Angst oder Depression können auf einen erniedrigten Kalziumspiegel (Hypokalzämie) unter Denosumab zurückgehen. Das liegt vermutlich daran, dass mehr Kalzium in die Knochen strömt und damit dem restlichen Körper nicht mehr zur Verfügung steht. Daher sollte vor der Behandlung der Kalziumspiegel bestimmt und ggf. ausgeglichen werden. Mit einer zusätzlichen Gabe von Kalzium und Vitamin D lassen sich manche Nebenwirkungen vermeiden.
In Studien bewährt
Aber natürlich nicht alle. Ob der Nutzen, den Sie von der Behandlung haben, die Nebenwirkungen übersteigt, müssen Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt entscheiden. Auch die Wirkung fällt bei jedem individuell anders aus.
Dabei bescheinigen Studien Denosumab durchaus gute Effekte. Der Knochenumbau wird dadurch deutlich eingeschränkt. Die Knochendichte steigt an, und das Risiko für Frakturen sinkt. Das konnte man in einer Studie mit knapp 8.000 Frauen nach der Menopause im Alter von 60 bis 91 Jahren bereits nach einem Jahr und auch noch einige Jahre später beobachten.
Das spiegelt sich auch in manchen Erfahrungsberichten, die positive Wirkungen von Denosumab beschreiben ohne jegliche Beeinträchtigung. Aber es gibt eben auch die vielen anderen Kommentare. Und die genannten Studien liefern auch nur Zahlen und Statistiken. Über den Einzelfall sagen sie nichts aus.
Letztlich einfach ausprobieren
Zusammenfassend ist Denosumab wohl weder zu verteufeln noch in den Himmel zu loben. Wie so oft in der Medizin profitieren die einen gut von der Behandlung, andere weniger gut.
Daher der nüchterne Rat: Wenn Ihnen Ihr Arzt das Medikament verschrieben hat und meint, es sei gut für Sie, probieren Sie es aus. Wenn Sie es nicht gut vertragen und auch Ihre Knochen nachweislich nicht davon profitieren, fragen Sie Ihren Arzt nach Alternativen.
Autorin: Eva Bauer (Ärztin)
Ich bekam unter Prolia Knochenschmerzen. Fast unerträglich. Kein Schmerzmittel war dagegen wirksam. Auch, ungefähr seit ich Prolia "gespritzt" bekommen habe, sinkt mein Ferritin-Wert. Ich bekam ein Eisenpräparat verordnet, das kurzfristig eine Verbesserung bewirkt hat. Nach relativ kurzer Zeit passiert dasselbe wieder: Das Ferritin sinkt ab. Ich bin ständig müde, erschöpft und antriebslos. Der Wert ist unter der unteren Norm. Inwiefern kann das zur Besserung der Situation behandelt werden? Ich habe mal gelernt, dass in den Röhrenknochen Vorstufen der roten Blutkörperchen gebildet werden. Von daher bringe ich das mit Prolia in Zusammenhang. Die Knochendichte ist auch bei mir besser...? Kann mir jemand raten oder eine Auskunft geben, was möglicherweise helfen könnte?
Schon nach der 2. Spritze habe ich auf der rechten Seite vom der Hüfte bis zu den Füßen starke Schmerzen, vor allem in der Nacht. An Schlaf ist kaum zu denken. Habe meinen Arzt konsultiert, dieser hat jeden Zusammenhang mit dem Medikament Prolia ausgeschlossen.
Zeitweise hatte ich auch Ohrenschmerzen und entzündete Mundschleimhaut. Nach diesen Erfahrungen werde ich mir die 4. Injektion nicht mehr geben lassen.
Hat jemand Erfahrungen mit den Hautproblemen und weiß einen Rat? Auch mein Blutdruck und Puls sind seit der Behandlung mit Prolia gestiegen; Zahnfleischbluten, und ab und an Kopfschmerzen. Werde ein alternatives Medikament von der Ärztin verlangen und Prolia langsam ausschleichen lassen.
Meldungs-Link Deutschland: https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/RisikenMelden/NebenwirkungsmeldungBuerger/_node.html
Meldungs-Link Österreich: https://www.basg.gv.at/news-center/patientinnen/meldung-von-nebenwirkungen/
...und weil das Medikament oft schlecht vertragen wird, kommt es sicher sehr häufig zum Absetzen von Prolia ohne Ersatztherapie...
Mir geht es sehr schlecht damit: Blasenentzündung, Gelenkschmerz, Taubheit in den Beinen, Schwäche und Haarausfall. Bin krank gespritzt.
Nun musste mir auch noch ein Zahn gezogen werden. Ich habe Sorgen wegen einer Kiefernekrose.
Meine Erfahrung mit Prolia, gestützt auf vielleicht 300-400 Patienten, ist: Es ist eine für >90% der Patienten/Innen sehr gut verträgliche und wirksame Therapie. Die Erfahrungswerte aus Studien treffen auch in der Realität des Alltags zu. Ich möchte Prolia im Therapie-Arsenal nicht missen!
Ab Taille abwärts bin ich wie taub, kann schlecht gehen (ca.100 m), fühle mich wie eingerostet und habe kratzen im Hals.
Desweiteren habe ich Stuhlverstopfungen, die mich sehr quälen. Alles Nebenwirkungen! Seit sechs Wochen! Ich fühle mich krank gespritzt.
Guter Beitrag! Neue Studien! Prolia nicht einfach absetzen!!
Barbara Schmidt, atelier-noa@gmx.de
Ich habe Prolia vor den Wechseljahren bekommen. Auf Grund einer Essstörung bekam ich meine Periode nicht. Dadurch entwickelte sich eine Osteoporose. Nach mehreren Frakturen wurde mir von meinem Orthopäden empfohlen, Prolia zu nehmen. Ich bekam in einem Zeitraum von 6 Jahren ca. 7 Spritzen. Zwar habe ich meine Essstörung überwunden, aber trotzdem stellt sich bei mir keine Periode oder ähnliches ein.
Kann es sein, dass Prolia damit zu tun hat, und ich nun quasi in den Wechseljahren bin?
Trotz großen Protestes meines Orthopäden, hat sich Prolia für mich erledigt.
Nach umfangreichem Suchen, habe ich von Thomas Klein und Raimund von Helden ein Buch gefunden, dass ich gründlichst studiert habe, und in dem ich immer wieder nachschaue. Es ist zwar etwas teuer, aber die Anschaffung hat sich hinsichtlich der Verbesserung meiner Osteoporose und meiner Gesundheit generell gelohnt.
Ich bekomme Prolia seit Mitte 2012 regelmäßig alle 6 Monate. Ohne Nebenwirkungen! Und auch die Knochendichte-Messungen alle 2 Jahre, zeigen jedesmal eine Besserung.
Inzwischen hat sich die Osteoporose zu Osteopenie entwickelt. Meine jahrelangen Rückenschmerzen sind nicht so heftig.
Kurz gesagt: Ich fühle mich sehr wohl mit fast 74 Jahren! Ich würde die Behandlung mit Prolia fortsetzen. Allen, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, wünsche ich gute Besserung und hoffe sehr, dass Sie geeignete Medikamente finden!
Ich halte die Verabreichung dieses Medikaments für äußerst bedenklich. Zumal meine bislang gesunde Frau kaum noch vernünftig gehen kann.
Rechtlich belangen kann man diese Konzerne leider nicht, da sie finanziell aus dem Vollem schöpfen können. Eines kann man aber: Dringend von diesem Medikament abraten!
Die Nebenwirkungen sind gering, eigentlich habe ich erst jetzt nach Beendigung der Therapie leichte bis mittlere Gelenkschmerzen, vor allem unterer Rücken, Hüfte, mit leichtem Ziehen ins Bein. Seit der letzten Spritze sind jetzt 4 Monate vergangen, bis in 5 Monaten soll der Wirkstoff vollständig abgebaut sein.
Für diese Therapie kann ich den Wirkstoff aus meiner Erfahrung empfehlen. Ich bin allerdings sonst auch gesund und daher hat mein Körper wohl weniger Probleme mit Nebenwirkungen.
Was nun? Ohne das Medikament habe ich Angst vor meiner manifesten Osteoporose.
Insgesamt habe ich drei Behandlungen erhalten und wäre Ende April 17 wieder dran. Noch immer habe ich große Probleme. N i e wieder Prolia!!!
Wurde eine Woche nach Injektion von Prolia 60 mg mit V.a. Schlaganfall in die Notaufnahme eingeliefert!!!
Viele Untersuchungen, lag eine Woche stationär im Neurozentrum, hatte massive Gangstörung und Gleichgewichtsstörung. Danach 5 Wochen Reha, um wieder normal und sicher laufen zu lernen. Ein Alptraum. Kein Arzt konnte mir sagen, von was diese neurologische Erkrankung kommt. Die Ärzte stellten eine akute Störung der Vestibularfunktion fest, deren Ursache nicht auffindbar war.
Der Zusammenhang ist für mich frappierend!! Infektion, ein Tag später Gangstörung und Notaufnahme. Ich bin jetzt 5,5 Monate nach der Injektion noch immer nicht arbeitsfähig!! Ich rate allen, ihre Nebenwirkungen in Bonn bei der Zentrale für Arzneisicherheit zu melden, geht ganz einfach per mail!! Bitte macht das, damit nicht noch mehr Menschen Schaden nehmen.
Und das nicht alles. Nachts bin ich oft aufgewacht durch meine heißen Füße. Meine Haut ist extrem trocken geworden. Dann kamen noch die Schwächeanfälle. Ich habe das Gefühl, dass die Krankheiten, die in mir geschlummert haben, sind alle auf einmal „aufgeweckt“ worden. Ich bin froh, dass die Wirkung von Prolia jetzt langsam nachlässt, leider noch nicht so, wie ich es mir sehr gewünscht hätte.
Ich hoffe doch, dass es keine Schäden zurück bleiben. Im August sollte ich die 2. Spritze bekommen. Das werde ich niemals tun!
Habe mir Lesematerial über diese Krankheit geholt und werde versuchen mit natürlichen Mitteln und Ernährungsumstellung die Krankheit in den Griff zu bekommen. Anleitung und viel Selbsterfahrung helfen mir dabei. Keine chemischen Mittel mehr, nur die Pharmaindustrie verdient, Patienten sind die Verlierer.
Ich habe seit Anfang Mai so starke Gelenkschmerzen, dass ich nur noch mit ganz starken Schmerzmitteln den Tag bzw. die Nacht herum bekomme. Kein Arzt kann mir sagen, wie lange diese Nebenwirkungen andauern. Ich würde am liebsten die Pharmaindustrie bzw. den Arzt wegen Körperverletzung anzeigen, sehe davon jedoch ab, die Chancen etwas zu erreichen sind nanominimal.
Ich habe mir jetzt das Buch Osteoporose von Klein und Helden gekauft, meine Ernährung konsequent umgestellt, täglich bis zu 1 Std. Sport (auch mit den Schmerzen) und ich werde NIE WIEDER eine Facharztpraxis für Osteoporose aufsuchen.
Seit ca. 14 Tagen beobachte ich rote Flecken an den Oberschenkeln, Waden, am Handgelenk, am Oberarm, sie werden stets größer und schuppen sich in der Mitte mit Juckreiz. Habe auch immer wieder Bläschen im Mundbereich, trotz sehr guter Mundhygiene. Außerdem stelle ich eine erhöhte Müdigkeit fest. Bin sehr unglücklich darüber (Hautausschlag, sieht auch furchtbar aus).
Was kann ich machen???
Zwei Wochen nach der Injektion traten bei mir Schmerzen in allen Gliedern auf. Kribbeln, der Fuß wird heiß, massive Schlafstörungen. Ich bin ständig müde, der Körper ist ermattet. Eine Vorstellung beim Arzt brachte eine Blutsenkung, die völlig in Ordnung war. Ansonsten wurde mir gesagt, es seien keine Nebenwirkungen von Prolia. Die Symptome sind nun schon seit 6 Wochen und es bessert sich nichts. Eher das Gegenteil ist der Fall. Was soll man glauben??
Übrigens, mein Arzt, wohlgemeint, wollte mir schon vor einem Jahr das Prolia spritzen, damit ich mir nicht jeden Abend das "Süppchen" zubereiten muss! Ich habe mich aber intensiv darüber informiert und bin zu dem Entschluß gekommen, es zu lassen. Ich erhalte mich auch durch gesunde Lebensweise fit, calciumreiche Ernährung und Gabe von Vitamin D3 und viel Sport.
Bleibe vorerst bei meinem Medikament, da auch ich nicht weiß, wie das Prolia auf meinen Körper reagiert und nicht nur einen Knochenumbau vornimmt, sondern möglicherweise meinen Körper und damit mein Wohlbefinden zerstört.
Ich habe diese Nebenwirkungen meinem Arzt gemeldet, der meint, das könnte auch von was anderem kommen, ich frage mich von was??? Vor dieser Prolia-Spritze hatte ich nur Osteoporose und damit noch keinerlei Probleme, wir sind nur durch Zufall drauf gekommen. Kann man den Abbau der Spritze nicht forcieren?
4x Unterschenkel Exzeme, sehr stark juckend.
Oberschenkel Exzeme mit Hämatomen - jeweils Behandlung mit Cortison - danach kurzzeitige Besserung. Nachlassende Krämpfe.
Plötzlich auftretende starke Gelenkschmerzen, schmerzende Füße und Hände und Schwellungen der Fuß-und Handgelenke. Werde die Spritze auf keinen Fall weiter nehmen.
Es muss doch noch eine andere Möglichkeit geben. Doch der behandelnde Arzt legt stur Wert auf Prolia, so als ob dieses Gift seinen "Zahltag" bereichern würde ....
23.7.15, Jahrgang 1955, weiblich, Größe 170 kg, 65
Meine Ärztin meint, ich bin allergisch gegen den Wirkstoff.
ja, ein Abbau des Kieferknochens ist möglich und vor allem bei höheren Dosierungen (120 mg) gar nicht so selten. Auch Zahnprobleme sind beschrieben.
Näheres müssten Sie aber bitte mit dem behandelnden Arzt besprechen (oder wenn Sie selbst Ärztin sind, mit dem Hersteller).
Beste Grüße
Ihr Navigator-Team