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Bei einem Leistenbruch wölben sich Teile von Bauchorganen durch eine Lücke in der Bauchwand und schieben sich in den Leistenkanal. Anatomisch bedingt sind meist Männer betroffen. Je nach Ausprägung kann zunächst abgewartet werden. Treten Beschwerden auf, muss ein Leistenbruch operiert werden. Alles Weitere erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Einführung

Was ist ein Leistenbruch?

Der Leistenbruch (Leistenhernie) entsteht durch eine Schwachstelle in der vorderen Bauchwand, im Bereich des Leistenkanals. Es handelt sich beim Leistenkanal um eine Art röhrenförmigen Spalt, der vom Hüftknochen schräg nach vorne unten Richtung Schambein verläuft und die Bauchhöhle mit der Leistengegend verbindet. Im Leistenkanal verlaufen Blut- und Lymphgefäße, Nerven, bei Frauen außerdem das Mutterband (stabilisiert die Gebärmutter) und bei Männern der Samenleiter.

Direkte und indirekte Leistenhernien

Beim Leistenbruch treten Baucheingeweide wie z. B. Darmschlingen und Fettgewebe, teilweise von Bauchfell umhüllt, durch eine Bruchpforte in der Leiste. Diese Pforte stellt quasi die Durchtrittsöffnung für den Bruchsack dar. Je nach Lokalisation der Bruchpforte unterscheidet man zwischen direkten (etwa ein Drittel) und indirekten (etwa zwei Drittel) Leistenhernien.

  • direkter (medialer) Leistenbruch: Die Bruchpforte liegt im sogenannten „Hesselbach-Dreieck“, einer muskelfreien Stelle der Bauchwand. Der Bruch zieht direkt durch die Leistenkanalhinterwand und ist immer erworben.
  • indirekter (lateraler) Leistenbruch: Die Bruchpforte ist immer der innere Leistenring. Der Bruch verläuft stets durch den Leistenkanal und kann deshalb bis in den Hodensack bzw. bis in die großen Schamlippen reichen und zu massiven Schwellungen führen. Indirekte Leistenhernien können sowohl angeboren als auch erworben sein.

Ursachen

Welche Ursachen können Leistenbrüche haben?

Der Leistenbruch stellt die weitverbreitetste Form der Hernien (Weichteilbrüche) dar und betrifft Männer bis zu achtmal häufiger als Frauen. Die angeborenen Leistenhernien beruhen meist auf dem unvollständigen Verschluss eines Verbindungskanals (Processus vaginalis) während der Embryonalentwicklung.

Es gibt aber auch Leistenhernien, die sich erst im Laufe des ersten Lebensjahres bilden. So liegen bei manchen neugeborenen Jungen die Hoden häufig noch in der Leiste und wandern erst später entlang des Leistenkanals in den Hodensack – ein noch nicht richtig verschlossener Leistenkanal begünstigt in solchen Fällen die Entstehung indirekter Leistenhernien.

Erworbener Leistenbruch: Welche Auslöser gibt es?

Die erworbenen Leistenhernien treten vorzugsweise im höheren Lebensalter auf. Hierbei kann vor allem ein erhöhter Druck im Bauchraum die Entstehung eines Leistenbruchs begünstigen. Experten gehen allerdings davon aus, dass bei den Betroffenen bereits eine Bindegewebsschwäche vorliegen muss, damit sich ein solcher Bruch überhaupt erst entwickeln kann.

Während manche Menschen von Geburt an ein schwaches Bindegewebe aufweisen, entwickeln andere es erst im höheren Alter. Auch bestimmte Krankheiten, Operationen oder Medikamente können das Gewebe und die Muskeln schwächen.

Mögliche Auslöser für einen erhöhten Druck im Bauchraum sind u. a.:

  • starkes, permanentes Husten (z. B. im Rahmen einer chronischen Lungenerkrankung)
  • schweres Heben und Tragen
  • chronische Verstopfung
  • Aszites bzw. Bauchwassersucht (Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle)
  • Schwangerschaft

Symptome und Diagnose

Was sind typische Symptome für einen Leistenbruch?

Der Leistenbruch geht meist mit einer schmerzlosen Vorwölbung in der Leisten- oder Hodenregion einher. Aufgrund der Schwerkraft kann man häufig beobachten, dass die Beule im Stehen größer (der Darminhalt gleitet heraus) und im Liegen eher kleiner (die Baucheingeweide gleiten zurück) wird.

Manche Betroffene geben an, dass es bei körperlicher Anstrengung durchaus zu leichten Schmerzen, einem Ziehen, Brennen oder auch zu einem Druckgefühl im Bereich der Schwellung käme. Die Schmerzen können dabei in die Schamgegend bzw. bis in den Oberschenkel ausstrahlen.

Gefährliche Komplikationen

Vorsicht ist geboten bei plötzlich neu auftretenden oder stark einsetzenden Schmerzen im Bereich des Leistenbruchs. Wenn zusätzlich noch Übelkeit oder gar Erbrechen dazu kommen, ist Eile geboten. Es besteht höchste Gefahr, dass sich der Bruchsack und somit auch Teile des Darms in der Bruchpforte eingeklemmt haben.

Wenn Darmabschnitte eingeklemmt werden (sogenannte Inkarzeration), kann es infolgedessen zu ernsthaften Komplikationen wie z. B. einem Darmverschluss, einer Durchblutungsstörung der Darmschlingen, einer Bauchfellentzündung oder sogar zum Absterben von Gewebe kommen. Um bleibende Schäden zu vermeiden, ist bei einer Inkarzeration die sofortige Operation erforderlich.

Diagnostik

Wie wird ein Leistenbruch festgestellt?

Meist ist es so, dass den Betroffen, die Leistenhernie selbst auffällt und sie damit beim Arzt vorstellig werden. In solchen „gut sichtbaren“ Fällen reicht oft ein reines Begutachten und Abtasten der Hernie durch den Arzt aus, um die Diagnose Leistenbruch zu stellen.

Wie läuft so eine Untersuchung ab?

In der Regel wird man dafür erstmal im Stehen untersucht. Während Sie dazu aufgefordert werden zu husten oder zu pressen, tastet Ihr Arzt gleichzeitig die Bruchstelle ab. Durch die vom Husten verursachte Druckerhöhung im Bauchraum, lässt sich nämlich ein Herausgleiten des Bruchinhalts provozieren.

Anschließend wird im Liegen weiteruntersucht. In dieser Position lässt sich einerseits die Größe der Leistenhernie besser feststellen, andererseits auch genauer prüfen, ob der Bruch reponibel oder irreponibel ist. Reponibel heißt, dass sich der Bruchinhalt durch die Bruchstelle wieder zurück in die Bauchhöhle schieben lässt. Bei irreponiblen Leistenhernien ist ein Verschieben nicht möglich, das es zu Verwachsungen des Bruchinhaltes mit dem Bruchsack gekommen ist. Ein Zustand, der eher zu Komplikationen führen kann.

Warum hört der Arzt meine Leiste mit dem Stethoskop ab?

Abschließend kann es sein, dass auch noch das Stethoskop zum Einsatz kommt. Damit kann Ihr Arzt den Bruchsack samt Inhalt beispielsweise auf auffällige Darmgeräusche abhören. Bei kleineren Leistenbrüchen kann eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung erforderlich werden. Eine weitere apparative Diagnostik (Röntgen, Computer- oder Kernspintomografie) wird bei unkomplizierten Leistenbrüchen normalerweise nicht eingesetzt.

Behandlung

Wie wird ein Leistenbruch behandelt?

Leistenhernien heilen nicht spontan aus. Um Komplikationen vorzubeugen, wird heutzutage empfohlen, Leistenbrüche chirurgisch zu behandeln. Vor allem bei Frauen sollten Leistenbrüche möglichst operativ behoben werden, weil sich hinter einer Leistenhernie auch mal eine Schenkelhernie (treten außerhalb des Leistenbandes auf) verbergen kann. Diese haben ein höheres Risiko für Komplikationen.

Manchmal wird zugewartet

Allerdings muss natürlich nicht jede Hernie operiert werden. Wenn der Leistenbruch bei einem erwachsenen Mann klein ist, keine Beschwerden verursacht und die Gefahr einer Komplikation eher gering ist, kann auf einen operativen Eingriff zunächst verzichtet und erstmal beobachtet werden. Dieses Vorgehen wird ebenso bei sehr alten, sehr kranken oder auch schwachen Menschen bevorzugt – vorausgesetzt, von der Leistenhernie geht kein akutes Risiko aus.

Verschiedene OP-Verfahren möglich

Grundsätzlich gilt für alle Leistenbruch-OPs folgendes: der Bruchsack inklusive Inhalt muss in die Bauchhöhle zurückverlagert und die bestehende Bauchwandlücke verschlossen werden. Je nach OP-Methode erfolgt beim Verschluss eine zusätzliche Verstärkung der Bauchwand entweder mit einem feinen Kunststoffnetz oder mit körpereigenem Gewebe.

Inzwischen gehören die laparoskopischen OP-Techniken (Bauchspiegelungen) vielerorts zwar zu den Standardverfahren bei einem Leistenbruch, erfordern aber ein höheres chirurgisches Geschick bzw. eine längere OP-Erfahrung als die traditionellen, offenen Bauchschnitte. In diesem Zusammenhang ebenfalls zu betonen ist, dass jede Methode für sich, unabhängig vom Operateur, selbstverständlich ihre Vor- und Nachteile hat. Des Weiten muss man beachten, dass nicht jeder Betroffene und auch nicht jede Leistenhernie für alle OP-Varianten gleich gut geeignet ist.

Sie sehen, bei der Auswahl der „richtigen“ Leistenbruch-OP-Methode gilt es, eine Vielzahl an Kriterien zu berücksichtigen. Lassen Sie sich diesbezüglich ausführlich beraten.

OP-Methoden

Leistenbruch: Welche OP-Methoden gibt es?

Bei der operativen Versorgung eines Leistenbruchs unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Verfahren: der offenen, konventionellen OP-Methode (offener Bauchschnitt) und der minimal-invasiven Laparoskopie (Bauchspiegelung).

Außerdem wird unterschieden, ob es sich bei dem operativen Eingriff um eine Methode mit oder ohne Netzeinlage handelt. Zu den offenen OP-Verfahren bei einer Leistenhernie zählen:

  • die Leistenbruch-Operation nach Bassini
  • die Leistenbruch-Operation nach Lichtenstein
  • die Leistenbruch-Operation nach Shouldice

Zu den minimal-invasiven OP-Methoden bei einer Leistenhernie zählen:

  • die Transabdominelle präperitoneale Hernioplastik (TAPP)
  • die Total extraperitoneale Hernio-Patch-Plastik (TEPP)
Wie läuft die OP beim offenen Bauchschnitt ab?

OP nach Shouldice

Die Operation nach Shouldice gilt als Standard der konventionellen, offenen OP-Technik. Nachdem der Operateur den Bruchsack samt Inhalt in den Bauchraum zurückverlagert hat, vernäht er sämtliche Bauchwandschichten im Leistenbereich einzeln.

Indem die Hinterwand des Leistenkanals durch Dopplung der sogenannten Fascia tranversalis (bindegewebiger Teil der Bauchwand) verstärkt wird, soll so ein erneutes Austreten des Bruchinhaltes vermieden werden.

OP nach Lichtenstein

Ein offenes OP-Verfahren mit Netz ist dagegen die Methode nach Lichtenstein. Auch hier erfolgt als erster Schritt natürlich die Rückverlagerung des Bruchinhaltes zurück in den Bauchraum. Im Anschluss daran vernäht der Chirurg noch ein Kunststoffnetz spannungsfrei auf Muskulatur und Leistenband.

OP nach Bassini

Bei der Leistenbruch-Operation nach wird der Bruchsack und sein Inhalt zurückverlegt, die Bruchstelle verschlossen und, um die Bauchwand zu verstärken, das Leistenband mit den Bauchmuskeln als Ganzes vernäht. Diese Variante gilt inzwischen als veraltet und wird kaum mehr durchgeführt.

Was passiert bei einer Laparoskopie?

Die Transabdominelle präperitoneale Hernioplastik (TAPP) und die Total extraperitoneale Hernioplastik (TEPP) gehen als inzwischen standardisierte, laparoskopische OP-Verfahren beide mit einer Netz-Einlage (Patch-Plastik) einher.

Während bei der TAPP das Netz vom Bauchraum aus über die Bruchpforte befestigt wird, wird es bei der TEPP außerhalb des Bauchfells (extraperitoneal) zwischen Bauchfell und Muskulatur platziert. Für beide Methoden gibt es Pro und Contras, letztendlich bleibt es wohl auch eine Geschmackssache des Operateurs.

Werden Bruchbänder immer noch eingesetzt?

Nein, die früher sehr gerne eingesetzten „Bruchbänder“ sind heute eher obsolet. Diese festen, gürtelartigen Bänder haben die Aufgabe, den Bruch im Bauchraum zu halten. Da sie das Grundproblem allerdings nicht beheben, sondern sogar eher Schaden verursachen können, wird vom längeren Tragen abgeraten.

Die heutzutage angebotenen Bruchbänder und Bruchslips dienen in Einzelfällen höchstens zur Überbrückung der Zeit bis zum angesetzten OP-Termin oder zur kurzzeitigen Unterstützung nach der Operation. Sprechen Sie ggf. mit Ihrem behandelnden Arzt über diese potenzielle Zwischenlösung.

Offener Bauchschnitt oder Bauchspiegelung?

Leistenbruch: Welches OP-Verfahren wird wann eingesetzt?

Welche OP-Methode letztendlich für Ihren Leistenbruch in Frage kommt, kann von vielen Umständen abhängen. Faktoren, die die Wahl der OP-Technik beeinflussen können, sind z. B.:

  • die Art der Leistenhernie
  • die Größe des Leistenbruchs
  • mögliche Komplikationen (Besteht eine Einklemmung?)
  • das Lebensalter
  • das Geschlecht
  • das Körpergewicht
  • bestehende Begleiterkrankungen
Offener Bauchschnitt versus Bauchspiegelung: Was ist besser?

Jeder Mensch ist anders, jeder Leistenbruch sowieso. Es muss also immer situationsbedingt entschieden werden, welche OP-Methode für wen in Frage kommt. Gründe, die eher für eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) sprechen, sind u. a.:

  • beidseitige Leistenbrüche
  • alle Hernien der Frau
  • ein Rezidiv (erneuter Bruch an derselben Stelle) nach einem zuvor offenen OP-Verfahren
  • der Anspruch einer schnellen Genesung bzw. frühen Belastung (z. B. bei Sportlern)

Bei Männern mit einem unkomplizierten Befund sind sowohl die offenen OP-Verfahren als auch die minimal-invasiven Laparoskopien ähnlich gut geeignet, um einen Leistenbruch zu versorgen.

Personen, die beispielsweise unter einer schweren Herz- oder Lungenerkrankung leiden, werden dagegen die offenen Leistenbruch-Operationen nach Lichtenstein oder Shouldice empfohlen. Diese werden in lokaler Betäubung durchgeführt und sind somit weniger belastend für die Betroffenen.

Wann darf ich mich nach der OP wieder normal belasten?

Eine Leisten-Operation ist heutzutage in der Regel keine große Sache und wird oft ambulant durchgeführt. Entsprechend schnell sind die Betroffenen wieder auf den Beinen.

Natürlich sollten Sie anfangs vorsichtig sein und sich nicht zuviel zumuten. Schließlich ist die Operation je nach Ausmaß bzw. Operationsverfahren doch ein Eingriff in den Körper, von dem er sich erst einmal erholen muss. Bei einer offenen Operation mit Bauchschnitt sollten Sie sich für 2-3 Wochen schonen, d.h. keine Belastungen auf sich nehmen. Bei einem minimalinvasiven Eingriff (Laparoskopie) reichen meist etwa 10 Tage.

Ihre normalen täglichen Aktivitäten ohne große Belastung sollten Sie bereits innerhalb von 3 bis 5 Tagen wieder aufnehmen können. Mit dem Wasserkastenschleppen müssen Sie aber noch etwas warten. Schwere Lasten sind noch für einige Wochen tabu.

Sonderformen und Rezidive

Wie werden Leistenhernien bei Kindern behandelt?

Die meisten Leistenhernien sind bei Kindern entweder angeboren oder sie bilden sich im ersten Lebensjahr. Bei den angeborenen Leistenbrüchen liegt häufig ein unvollständiger Verschluss des sogenannten Processus vaginalis (eine Ausstülpung des Bauchfells) während der Embryonalentwicklung vor.

Es gibt auch Leistenhernien, die sich erst im Laufe des ersten Lebensjahres bilden. Bei einigen neugeborenen Jungen kann es z. B. vorkommen, dass die Hoden häufig noch in der Leiste liegen und erst später entlang des Leistenkanals in den Hodensack wandern. Durch den noch nicht richtig verschlossenen Leistenkanal kann es dann leichter zu einem indirekten Leistenbruch kommen.

Bei Kindern immer operieren – ohne Netzeinsatz

Um zu vermeiden, dass sich Darmabschnitte in der Bruchpforte einklemmen, werden Leistenbrüche bei Kindern immer operiert. Meist wird die Herniotomie in Vollnarkose durchgeführt, bei Früh- und Neugeborenen auch in Teilnarkose. Je nach Krankenhaus und Allgemeinzustand des Säuglings kann der Eingriff bereits ab dem 3. Lebensmonat ambulant erfolgen. Die Operation selbst dauert nur etwa 30 Minuten.

In der Regel wird die offene Bauchchirurgie bevorzugt, und zwar über einen kleinen Hautschnitt in der Leiste. Der Bruchsack im Leistenkanal wird entfernt und der Bruch durch eine Naht verschlossen. Auf das Einsetzen eines Kunststoffnetzes wird bei Kindern grundsätzlich verzichtet, da dadurch das Risiko für Entzündungen und späterer Unfruchtbarkeit erhöht werden könnte. Ein weiteres Argument ist, dass das Netz natürlich nicht mitwächst und es im Verlauf des Wachstums zu Problemen führen würde.

Kann es sein, dass der Leistenbruch wiederkommt?

Ja, das ist leider möglich. Sogenannte Rezidive können je nach Ausmaß des Leistenbruchs und abhängig vom Operationsverfahren vorkommen. Insgesamt kommt es in bis zu 10% der Fälle dazu.

Ob sich ein Leistenbruch erneut bildet, hängt z.B. davon ab, was für eine Hernie es ursprünglich war. Bei den sogenannten direkten Hernien ist die Rezidivrate höher als bei indirekten. Außerdem kommt es bei Frauen häufiger zum erneuten Leistenbruch. Ein weiterer Risikofaktor für einen zweiten Leistenbruch ist das Rauchen.

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Quellen:

  • Berger, D.: Evidenzbasierte Behandlung der Leistenhernie des Erwachsenen. Dtsch Arztebl Int 2016; 113(9): 150-158. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0150.
  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF): S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie zur „Leistenhernie, Hydrozele“. Download: www.awmf.org, Zugriff September 2019.
  • MSD-Manual: Bauchwandhernien, online unter www.msdmanuals.com, Zugriff September 2019.

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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