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Eine Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) bei der Borderline-Störung ist langfristig angelegt und erstreckt sich über einen Zeitraum von 1 bis 3 Jahren. Denn der richtige Umgang mit einer Persönlichkeitsstörung gelingt nicht von heute auf morgen.

Fester Zeitplan

Die DBT ist ein umfassendes Behandlungskonzept mit einer klaren Struktur. Es beinhaltet einzel- und gruppentherapeutische Elemente, die parallel jeweils einmal wöchentlich angeboten werden.

Die Gruppentherapie, in der bestimmte Fertigkeiten zur Bewältigung des Alltags und von Krisensituationen eingeübt werden, folgt einem festen Manual und ist auf die Dauer von 6 Monaten angelegt. Individuell kann sich jedoch ein zweiter Zyklus anschließen.

Die Einzeltherapie richtet sich zwar auch nach einem ganz bestimmten Ablauf und behandelt der Reihe nach verschiedene Schwerpunkte, ist aber insgesamt offener gestaltet und kann zeitlich je nach Schwere der Erkrankung und den erreichten Fortschritten variieren.

Steter Tropfen höhlt den Stein

Schnelle Erfolge sind bei einer schweren Persönlichkeitsstörung wie Borderline, die Betroffene schon lange mit sich herumtragen, nicht zu erwarten. Damit sollte sich auch niemand überfordern. Denn was sich über Jahre hinweg verfestigt hat, lässt sich nicht einfach wegzaubern. Alternative Grundeinstellungen müssen erst langsam und stetig verinnerlicht und andere Verhaltensweisen oft mühsam erlernt und ständig wiederholt werden.

Die therapeutischen Ziele der DBT sind umfangreich und erfordern eine langfristige aktive Mitarbeit der Betroffenen. So sollen sie etwa lernen, selbstsicherer zu werden und sich nicht mehr von ihren Gefühlen lenken zu lassen. Stattdessen sollen sie diese kanalisieren und lenken, bevor sie unkontrollierbar werden. Für das Einüben unter Anleitung, den Umgang mit Rückschlägen, das Erlernen von Tricks und Kniffen sowie für das soziale Training mit anderen wird viel Zeit benötigt.

Manchmal braucht es einen langen Atem

Je nach Schwere der Persönlichkeitsstörung gibt es in der Behandlungsdauer natürlich individuelle Unterschiede. Aber auch Menschen mit schwerer Borderline-Persönlichkeitsstörung sollten sich nicht entmutigen lassen, wenn sie vielleicht schon längere Zeit eine Psychotherapie machen und sich den ihnen gestellten Aufgaben noch immer nicht gewachsen fühlen. Dies zeigt nur, dass sie besonders viel an sich arbeiten müssen und daher vielleicht mehr herausgefordert sich als andere. Am Ende einer erfolgreichen Therapie können sie umso mehr stolz auf sich sein, den Anforderungen der Behandlung standgehalten zu haben.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Borderline
Hallo,
mein Name ist C. Czesla, bin 49 Jahre alt
und komme aus Hamburg. Bei mir wurde vor kurzem im Hamburger UKE Borderline diagnostiziert. Dadurch verstehe ich mein Verhalten viel besser und kann meine starken Gefühle und Reaktionen viel besser verstehen und einordnen. Es hat mich aber trotz allem umgehauen. Für meine Familie ist es sehr schwer, und ich habe durch meine Erkrankung schon viel Ablehnung und schlimme berufliche Erfahrungen hinter mir. Mit fast 30 Jahren ist Borderline bei mir ausgebrochen. Es war damals für mich und mein Leben ein Befreiungsschlag, um aus meiner Ehe herauszukommen. Das weiß ich heute. Es zerreißt einen förmlich innerlich, das kann sich ein gesunder Mensch nicht vorstellen.
Ich werde im UKE eine DBT Borderline Tagesklinik für 3 Monate machen. Damit ich mich und mein Leben wieder mehr unter Kontrolle habe. Arbeiten kann ich seit diesem Jahr nicht mehr. Wegen meiner starken Gefühle. Ich habe eine Rente. Meine Krankheit habe ich wohl von meinem Vater. Der war alkoholkrank, hatte starke Wutausbrüche, und sein beruflicher Werdegang war noch heftiger als meiner. Meine Sucht ist das Kaufen von schönen Dingen. Ich habe es mittlerweile einigermaßen im Griff. Mein Konto ist im Plus. Ich mache keine Schulden, ich bezahle immer alles, was ich bestelle. Da bin ich sehr froh drüber. Meine Struktur im Leben habe ich von meiner Mutter übernommen. Dadurch läuft vieles immer gleich ab.
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Autoren unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Dr. med. Julia Hofmann
Ärztin und medizinische Fachautorin

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Haupt-Autorin
Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

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Dr. med. Jörg Zorn
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