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Gegen welche Art von Schmerzen wirkt Diclofenac (Voltaren)? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Alle Fragen dazu beantworten wir im folgenden Beitrag.

Wirkung als Tablette

Auf welche Weise wirkt Diclofenac schmerzlindernd?

Eine Familie mit ASS und Ibuprofen

Diclofenac gehört zu den sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Was den Wirkmechanismus betrifft, ist es relativ eng verwandt mit Acetylsalicylsäure (Aspirin® u.a.) und Ibuprofen, die auch zu den NSAR zählen.

Die schmerzlindernde Wirkung beruht auf einer Hemmung der Cyclooxygenase. Dieses Enzym steuert die Herstellung von Prostaglandinen und diese Botenstoffe wiederum sind maßgeblich an der Schmerzentstehung beteiligt.

Entzündungshemmend und fiebersenkend

Prostaglandine wirken auch an Entzündungsreaktionen im Körper mit.  Diclofenac hat deshalb außerdem entzündungshemmende und fiebersenkende Effekte. Wegen der ausgeprägten antientzündlichen Komponente wird das Medikament unter anderem bei rheumatischen Beschwerden relativ oft verschrieben.

Aufgrund der Gefahr von Nebenwirkungen sollte Diclofenac ohne ärztliche Verordnung nicht länger als vier Tage nacheinander eingenommen werden, und nicht mehr als 75 mg pro Tag. Die freiverkäuflichen Diclofenac-Tabletten enthalten meist 25 mg pro Pille.

Diclofenac, das unter zahlreichen Präparate-Namen im Handel ist (Voltaren® u.v.a.), wird vor allem bei rheumatischen Schmerzen verschrieben, aber auch bei Zerrungen, Prellungen und Arthrose.

Wirkung als Salbe oder Gel

Wie gut wirken Diclofenac-Salben oder Diclofenac-Gele?

Das kommt darauf an. Generell wirken Diclofenac-Salben oder Diclofenac-Gele schmerzlindernd und entzündungshemmend. Vor allem bei kleineren Verletzungen wie Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen oder Bänderdehnungen können Salben oder Gele mit dem Wirkstoff Diclofenac also durchaus hilfreich sein. Das gilt allerdings auch für zahlreiche andere Wirkstoffe, darunter auch einige pflanzliche.

Die Wirkung von Diclofenac beruht auf der Hemmung spezieller Botenstoffe, vor allem Prostaglandin. Prostaglandine (es gibt mehrere Varianten im Körper) sind an Entzündungsreaktionen und auch an der Schmerzentstehung beteiligt. Bei örtlicher Anwendung von Diclofenac kann man also potentiell mit einer Schmerzlinderung und Abschwellung rechnen – allerdings in begrenztem Ausmaß.

Diclofenac-Tabletten oder Diclofenac-Salben?

Für Diclofenac-Tabletten ist der schmerzstillende und entzündungshemmende Effekt gut belegt, gerade bei Sportverletzungen oder Schmerzen im Bewegungsapparat. Allerdings ist dann auch mit Nebenwirkungen zu rechnen, vor allem im Magen.

Wird Diclofenac als Salbe oder Gel aufgetragen, zum Beispiel bei einer Verstauchung oder Prellung, ist die Gefahr schwererer Nebenwirkungen deutlich geringer, weil viel weniger des Wirkstoffs in die Blutbahn gelangt. Aber auch der therapeutische Effekt ist begrenzter. Diclofenac kann zwar durch die Haut dringen und das umliegende Gewebe erreichen, aber nicht in gleicher Menge wie bei einer Tablette. Einige Untersuchungen sprechen dafür, dass mit Mikrogel-Präparaten noch die beste Verteilung von Diclofenac nach äußerer Auftragung gelingt.

Kühlung wirkt zusätzlich

Neben den direkten Wirkungen von Diclofenac verschafft übrigens auch der kühlende Effekt der Salben und Gele Linderung. Fast alle schmerzstillenden Sportsalben oder Sportgele sind deshalb so zubereitet, dass sie unmittelbar nach dem Auftragen Haut und Gewebe kühlen.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter der Einnahme von Diclofenac auftreten?

Wie (fast) jedes andere Medikament kann auch Diclofenac Nebenwirkungen verursachen. Die Betonung liegt auf "kann", denn längst nicht bei jedem treten diese auf. Dennoch ist es wichtig, davon zu wissen, um bei Bedarf gegensteuern zu können.

Der Beipackzettel von Diclofenac-Präparaten enthält eine große Menge an möglichen Nebenwirkungen, von denen die meisten aber selten bis extrem selten auftreten. Wir konzentrieren uns hier auf die "häufigen" Nebenwirkungen, was per definitionem bedeutet: Bei 1-10 Personen unter 100 Behandelten tritt das auf.

Häufige Nebenwirkungen der freiverkäuflichen Diclofenac-Präparate:

  • Erregungszustände, aber auch Müdigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Verdauungsstörungen, Blähungen und Durchfall
  • Kopfschmerzen
  • Bauchschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Hautausschlag

Häufige Nebenwirkungen der höher dosierten, rezeptpflichtigen Diclofenac-Präparate:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • leichte Magenblutungen

Häufige Nebenwirkungen bei Diclofenac-Präparaten auf der Haut (Salben, Gele etc.):

  • Hautrötungen
  • Brennen
  • Jucken
  • Hautausschlag

Wichtig: Wenn solche Nebenwirkungen auftreten, insbesondere dann wenn sie anhalten, sollten Sie zur Sicherheit auf jeden Fall Ihren Arzt oder Apotheker kontaktieren, um ggf. auf ein anderes Schmerzmittel umzusteigen.

Wann nicht einnehmen?

Warum sollte man bei Kinderwunsch oder Schwangerschaft kein Diclofenac einnehmen?

Die Einnahme von Schmerzmitteln sollte nicht nur in der Schwangerschaft genau abgewogen werden. Gängige Schmerztabletten mit dem Wirkstoff Diclofenac sind auch schon in der Phase des Kinder-Kriegen-Wollens eher tabu. Dazu gehören zum Beispiel Präparate wie Diclo KD® oder Voltaren®.

Fruchtbarkeit sinkt

Verschiedene Untersuchungen zeigen nämlich, dass Diclofenac die weibliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Frauen, die schwanger werden möchten, sollten das Medikament daher lieber nicht einnehmen. Aber auch während der Schwangerschaft, vor allem im letzten Drittel, sollten Sie auf Diclofenac wegen verschiedener möglicher Komplikationen für Mutter und Kind generell verzichten.

Grundsätzlich gilt: Einige Schmerzmittel sind zwar bei Bedarf auch in der Schwangerschaft erlaubt. Aber Sie sollten zur Sicherheit jede Medikamenteneinnahme mit dem Arzt oder der Ärztin abstimmen.

Wissenswertes

Warum heißt Diclofenac eigentlich Diclofenac?

Das ist eine Frage für Chemie-Liebhaber. Der Wirkstoff von Diclofenac heißt chemisch korrekt: 2-[2-(2,6-Dichlorphenylamino)phenyl]acetat).

Also sehr grob vereinfacht: zwei Chlorteile an einem komplizierten Mittelgerüst und das ganze als Essigsäure. Die Summenformel lautet: C14H11Cl2NO2. Aber nun hören wir auch auf. Viel wichtiger: Alles zusammen wirkt schmerzlindernd, antientzündlich und fiebersenkend.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare

Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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