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Wie entsteht eine Warze? Ist es überhaupt eine? Und wie bekommt man sie am besten wieder weg? In diesem Kapitel beantworten wir alle wichtigen Fragen zum Thema Warzen.

Einführung

Was sind Warzen?

Warzen sind in der Regel harmlose Hautwucherungen, die bei Kindern und Erwachsenen relativ häufig auftreten. Die meisten Warzenarten sind durch Viren verursacht und deshalb prinzipiell ansteckend.

Allerdings ist die Übertragungsgefahr von Mensch zu Mensch normalerweise nur gering ausgeprägt, abgesehen von den hochansteckenden Feigwarzen im Genitalbereich. Je nach Lokalisation können die Hautgewächse unproblematisch bis lästig und manchmal sogar schmerzhaft sein (z.B. als Dornwarzen am Fuß).

In der Regel verschwinden die Warzen nach einer gewissen, wenige Wochen bis Jahre umfassenden Zeitspanne wieder von selbst. Handlungsbedarf besteht deshalb bis auf wenige Ausnahmen nur dann, wenn die Warzenbildung Beschwerden verursacht.

Warzenarten

Welche Warzentypen gibt es?

Abgesehen von den Alterswarzen werden die meisten Warzen von Viren verursacht, am häufigsten von humanen Papilloma-Viren (HPV).

Bei Kindern sind neben den gewöhnlichen und den juvenilen Warzen auch die Dellwarzen (Mollusa contagiosa, ansteckende Mollusken) verbreitet, die von einem Mitglied der Pockenvirenfamilie ausgelöst werden. Warzen werden nach ihrem Sitz und ihrem Aussehen unterteilt:

  • gewöhnliche bzw. vulgäre Warzen (Verrucae vulgares), Stachelwarzen, filiforme Warzen
  • Fußsohlenwarzen ( Dornwarzen, Plantarwarzen)
  • Mosaikwarzen (gruppenförmiges Wachstum)
  • Stielwarzen
  • Flachwarzen (plane bzw. juvenile Warzen)
  • Dellwarzen
  • Feigwarzen (Genital- bzw. Feuchtwarzen, spitze Kondylome)
  • Alterswarzen

Mehr zu den verschiedenen Warzen

Was sind gewöhnliche Warzen?

Als gewöhnliche oder vulgäre Warzen (Verrucae vulgares) werden die am weitesten verbreiteten Vertreter der als Warzen bekannten virusbedingten Hautwucherungen bezeichnet, die nahezu jeder irgendwann einmal im Leben bekommt.

Sie sind hart, selten größer als 1 cm im Durchmesser, rund oder unregelmäßig geformt, gräulich, gelb oder braun gefärbt und weisen meistens eine rauhe bis zerklüftete Oberfläche auf.

Diese Warzen sind in der Regel an Stellen zu finden, die häufig Verletzungen ausgesetzt sind, etwa an Fingern und Handrücken, um die Nägel herum (periunguale Warzen), an den Knien, im Gesicht und an der Kopfhaut. Zwar können sie sich weiterverbreiten, entarten aber nie bösartig.

Was sind Flachwarzen?

Flachwarzen kommen vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen vor und werden deshalb auch als juvenile Warzen bezeichnet.

Sie präsentieren sich als glatte oder leicht raue, gelbbraune bis rötliche, rundlich-ovale Knötchen bevorzugt im Gesicht, aber auch an anderen Körperstellen. Es kann zu einer raschen Vervielfachung und zum gruppenweisen Auftreten kommen.

Was sind filiforme Warzen?

Filiform bedeutet fadenförmig. Dementsprechend handelt es sich bei filiformen Warzen um lange, schmale und kleine Gewächse, die vor allem an den Augenlidern, am Hals, im Gesicht oder an den Lippen auftreten. Sie gehören zu den vulgären Warzen.

Ursachen

Wie entstehen Warzen?

Abgesehen von den Alterswarzen werden Warzen durch Viren hervorgerufen, die zumeist zu den HPV-Viren (Human Papilloma Virus) zählen. Von denen gibt es mehr als 100 verschiedene Unterarten.

Gelangen die Viren in die oberste Hautschicht, können sie dann innerhalb von Wochen bis Monaten Wucherungen von verschiedenstem Aussehen hervorrufen. Es kommt an der Eintrittsstelle zur Verdickung und Verhornung der Haut – und damit zur Warzenbildung.

Vorraussetzung: Verletzungen der Haut

Erleichtert oder erst ermöglicht wird das Eindringen der Viren in die Haut durch Mikroverletzungen (z.B. kleine Risse) und andere Schwächungen der natürlichen Barrierefunktion der Haut, etwa durch Austrocknung, Dauerfeuchte oder Hauterkrankungen wie Neurodermitis. Körperliche und seelische Stress- oder Schwächezustände sowie vermutlich weitere, noch unbekannte Faktoren begünstigen das „Angehen“ von Warzen und sorgen dafür, dass die Empfänglichkeit für eine Warzenansteckung unter den Menschen offenbar unterschiedlich ausgeprägt ist.

Immunschwäche fördert Warzenentstehung

Begünstigt wird eine Warzeninfektion auch durch eine schlechte Durchblutung und durch eine Abwehrschwäche. Das heißt, nicht jedes eingedrungene Warzenvirus schafft es tatsächlich bis zu einer Warze. Oft macht schon das Immunsystem den Viren den Garaus, bevor wir bzw. unsere Kinder sie überhaupt bemerken. Da die Immunabwehr bei Kindern allerdings noch nicht vollständig ausgereift ist, sind sie häufiger von Warzen betroffen als immunkompetente Erwachsene.

Ansteckung auch über Gegenstände möglich

Da die Viren direkt an der Oberfläche in dem Warzenknoten sitzen, sind Warzen so ansteckend. Schon eine Berührung kann ausreichen. Dieser Übertragungsmodus erklärt auch, warum Warzen so häufig an den Händen sitzen - und weil Kinder ihre Hände häufig im Gesicht haben, auch dort.

Man kann sowohl andere als auch sich selbst mit dem Virus infizieren. Die Übertragung erfolgt generell durch:

  • Hautkontakt
  • Kontakt mit dem Erreger auf Oberflächen (z.B. Umkleidekabinen, Fußböden, Handtücher)
  • Schmierinfektion beim Geschlechtsverkehr (v.a. Feigwarzen)

Mehr zur Ansteckung mit Warzen

Warze: Wo hat mein Kind die denn schon wieder her?

Die Frage ist verständlich, die Antwort aber schwierig. Wenn bei Ihrem Kind eine Warze aufgetaucht ist, kann die praktisch überall hergekommen sein. Die Ansteckung kann im Kindergarten oder in der Schule, im Schwimmbad oder auf einer Turnmatte erfolgt sein.

Der Versuch, den "Schuldigen" zu finden, ist meist zwecklos. Denn in dem Augenblick, in dem die Warze sichtbar wird, liegt die Ansteckung schon viele Wochen, manchmal sogar über ein Jahr zurück.

Warum kann man sich im Schwimmbad mit Warzen infizieren?

Einer der Orte, die als Hauptumschlagsplatz für Warzenviren gelten, ist das Schwimmbad. Die anzunehmende Begründung lautet: Ist die Haut nach dem Schwimmen aufgeweicht und die Hautbarriere funktionsgeschwächt, können die Viren leichter eindringen und bei empfänglichen Schwimmbadbesuchern die unschönen Hautwucherungen auslösen.

Auf den Boden von Duschräumen, Schwimmbädern oder Turnhallen gelangen die Erreger aus virenhaltigen Zellen, die von warzenbehafteten Füßen stammen oder aus anders lokalisierten Warzen herausgeschwemmt bzw. -gedrückt wurden.

Im Schwimmbad können folgende Warzenarten übertragen werden:

  • Flachwarzen
  • Stachelwarzen oder Dornwarzen
  • Dellwarzen

Ein triftiger Grund, das Schwimmbad aus Furcht vor einer Ansteckung zu meiden, ist das aber nicht. Seinem Kind den Gebrauch von Badesandalen anzuraten und den richtigen Umgang mit dem eigenen (!) Handtuch zu lehren, schon eher. Letzteres sollte beispielsweise nur mit dem zu trocknenden Körper in Berührung kommen und nicht am Fußboden liegen oder entlangschleifen.

Wie lange dauert es, bis sich eine Warze bildet?

Die Latenz- oder Inkubationszeit, innerhalb der es nach viraler Infektion zur Ausbildung der Warzen kommt, ist sehr variabel und kann wenige Wochen bis Jahre (etwa 1 bis 21 Monate) betragen.

Können sich Warzen auf der Haut vermehren?

Ja. Kinder und auch Erwachsene können die Viren, die in bereits bestehenden Warzen enthalten sind, in andere Körperregionen „verschleppen“.

Beispielsweise durch Aufkratzen oder Abtrocknen der Hautwucherungen und anschließendes Berühren anderer Hautpartien mit der viruskontaminierten Hand bzw. dem Handtuch. Diesen Vorgang nennt man Autoinokulation. Deutlich erkennbar ist er, wenn sich Warzen entlang einer Linie bilden, die die „Wischspur“ anzeigt.

Kann man sich über Blut mit Warzen infizieren?

Nein, abgesehen von einer blutenden Warze spielt Blut keine Rolle als Überträgermedium von Warzenviren.

Die Ansteckung erfolgt vielmehr über direkten Körperkontakt oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie beispielsweise Fußböden (in Duschräumen, Schwimmbädern, Turnsälen etc.) oder Handtücher.

Vorkommen und Häufigkeit

In welchem Alter treten Warzen üblicherweise auf?

Warzen können in jedem Lebensalter auftreten. Sie kommen jedoch vorwiegend bei Kindern über 3 Jahren und eher selten bei älteren Menschen vor.

Gewöhnliche Warzen (Verrucae vulgares) finden sich vor allem bei Kindern und Jugendlichen, seltener bei Erwachsenen, bei denen es dafür mit zunehmender Lebensspanne zum Auftreten von Alterswarzen kommt.

Wie häufig sind Warzen bei Kindern?

Es gibt unterschiedliche Warzenarten, die auch unterschiedlich häufig bei Kindern vorkommen. Sehr verbreitet sind die gewöhnlichen Warzen (Verucae vulgares).

Sie treten weltweit und über alle Altersgruppen gesehen mit einer Erkrankungshäufigkeit (Inzidenz) von etwa 13% auf, wobei der Gipfel im 2. Lebensjahrzehnt liegt. Bei Kindern unter 3 Jahren sind sie noch selten, danach steigt ihr Vorkommen deutlich an: unter den 4- bis 6jährigen Kindern auf 5-10%, bei Jugendlichen im Alter von 16-18 Jahren auf 15-20%.

Bei Erwachsenen treten die Virenwarzen dann wieder deutlich seltener in Erscheinung, dafür kann es im fortgeschrittenen Lebensalter zur Bildung von Alterswarzen kommen.

Auch Dellwarzen sind bei Kindern häufig (v.a. vor dem 6. und nach dem 14. Lebensjahr), Feigwarzen dagegen selten.

Symptome und Aussehen

An welchen Körperstellen treten Warzen typischerweise auf?

Die bevorzugte Lokalisation am Körper hängt von der Warzenart ab. Die am häufigsten vorkommenden gewöhnlichen Warzen (Verrucae vulgares) werden zum Teil nomenklatorisch nach dem Ort ihres Auftretens unterschieden.

Typische Orte (Prädilektionsstellen) gewöhnlicher Warzen sind:

  • Finger und Zehen (Akren)
  • Handinnenflächen, Fußsohlen
  • Gesichts- und Genitalbereich

Besondere Lokalisationen gewöhnlicher Warzen sind:

  • um Augen oder Mund (periokulär bzw. perioral) herum => filiforme Warzen
  • um Nagelwall bzw. Nagelbett herum => periunguale Warzen
  • als (schmerzhafte) Dornwarzen im Fußsohlenbereich => Plantarwarzen

Sieht aus wie eine Warze: Worum kann es sich sonst noch handeln?

Nicht jede Hautwucherung, die auf den ersten Blick wie eine Warze aussieht, ist auch eine. Zu den Alternativen, die als Hautgeschwülste mit ähnlichem Erscheinungsbild auftreten können, zählen Muttermale, Hühneraugen, Schwielen oder in ganz seltenen Fällen sogar Hautkrebs.

Lassen Sie den Arzt darauf schauen, wenn Sie sich unsicher sind. Je nachdem, ob und was Sie gegen die Warze(n) bei Ihrem Kind zu tun gedenken, steht der Praxisbesuch ohnehin an.

Warzen: Erscheinungsbild und Symptome

Was sind die kleinen schwarzen Pünktchen in der Warze?

Schaut man sich Warzen von oben genauer an, sind in der Mitte der Hauterhebung oft kleine schwarze Pünktchen auszumachen. Das sind die Überbleibsel verstopfter kleinster Blutgefäße.

Diese thrombosierten Kapillaren gelten als ein typisches Warzenmerkmal.

Woran erkennt der Arzt eine Warze?

Gewöhnliche Warzen (Verrucae vulgares) werden normalerweise per Blickdiagnose erkannt. Auch bei den anderen Warzenarten reicht bloßes Anschauen in der Regel aus, um die Diagnose zu stellen.

Falls nicht, kann die komplette Hautgeschwulst oder eine Gewebeprobe davon entnommen und unter dem Mikroskop histologisch beurteilt werden. Im Unterschied zur gesunden Haut färben sich Warzen weiß, wenn sie mit 3%iger Essigsäure betupft werden. Mit dem Mikroskop kann der Arzt dann auch diejenigen Infektionsstellen erkennen, die dem bloßem Auge noch unauffällig erscheinen.

Blutende Warze – ist das gefährlich?

Nein, das hat normalerweise nichts Gefährliches zu bedeuten. Es gehört zum üblichen Erscheinungsbild gewöhnlicher Warzen (Verrucae), wenn sie mit zunehmender Größe immer rauer werden und möglicherweise sogar bluten.

Behandlung und Entfernung

Müssen Warzen behandelt werden?

Das hängt von der Warzensituation und von der betroffenen Person ab. Bei den meisten (gewöhnlichen) Warzen reicht oft konsequentes Zuwarten aus, denn irgendwann verschwinden sie von selbst wieder.

80% der Warzen vergehen von alleine

Der Fachliteratur zufolge bilden sich 60-70% aller Warzen innerhalb von 3 Monaten und 80% im Laufe von 3 Jahren von selbst zurück.

Deshalb ist beim Auftreten von gewöhnlichen Warzen die am häufigsten empfohlene Behandlungsmaßnahme: Abwarten!

Fühlen sich Sie oder Ihr Kind aber merklich gestört, ist die Warze schmerzhaft (z.B. am Fuß) oder handelt es sich um Feigwarzen, die unbehandelt nicht verschwinden und größer werden, empfiehlt sich ein therapeutisches Vorgehen. Leider sind dann oft mehrere Behandlungen nötig, da sich die Warzen zum Teil hartnäckig halten oder erneut bilden.

Wie werden Warzen behandelt?

Mit Kälte, Hitze oder einfach Geduld sind noch alle Warzen wieder verschwunden, heißt es. Wie bei manch anderer „Krankheit“ auch, gehört das Abwarten zu den am meisten empfohlenen Strategien im Umgang mit Warzen.

Wenn eine Behandlung dennoch angebracht erscheint, stehen vielfältigste Methoden zur Verfügung, deren Heileffekt teilweise umstritten ist, da nicht immer ersichtlich wird, ob letztendlich die therapeutischen Bemühungen oder aber eine mit der Zeit aufgetretene Spontanheilung für den Rückzug der Warzen verantwortlich sind.

Die Optionen im Überblick:

  • Abwarten und gelassen bleiben
  • Warzentinkturen und Warzenpflaster
  • Vereisen der Warzen mit flüssigem Stickstoff (Kryotherapie)
  • elektrische Verschorfung (Kauterisation)
  • Kombination von Wärmebehandlung und ätzenden Substanzen
  • Herausschneiden (mit scharfem Löffel, chirurgisch)
  • Laserbehandlung
  • Besprechen, verschiedenste mehr oder weniger obskur anmutende Methoden
  • Behandlung mit Heilpflanzen

Individuelle Therapiewahl

Die Auswahl geeigneter Behandlunsgalternativen richtet sich nach dem Warzentyp und der individuellen Situation, bei der das Alter und das Befinden des Betroffenen, die Anzahl der Warzen und deren Lokalisation berücksichtigt werden sollten. Ziel der Maßnahmen muss es sein, erst die Hautwucherung selbst und dann die in der tiefer gelegenen Basalschicht (Stratum basale) der äußeren Haut befindlichen Warzenviren zu entfernen bzw. unschädlich zu machen. Dafür ist zumeist ein konsequentes Vorgehen mit mehrfachen Wiederholungen erforderlich.

Rückfall nicht ausgeschlossen

Auch auf das mehr oder weniger baldige Wiederauftreten der zunächst abgetragenen Warzen muss man, frau und Kind gefasst sein. Zu den unerfreulichen Begleiterscheinungen, mit denen je nach Verfahren zu rechnen ist, zählen Schmerzen, Narben und langwierige Heilungsprozesse.

Nehmen Sie in jedem Fall von „hobbychirurgischen“ Selbstbehandlungen Abstand, um Risiken wie eine weitere Verbreitung des viralen Warzenbefalls, unschöne Narben oder noch schlimmere Folgen bis hin zur Blutvergiftung zu vermeiden.

Mehr zur Behandlung von Warzen

Was ist besser gegen Warzen – Arzneimittel oder Rausschneiden?

Das kommt darauf an, bei wem und wogegen. Erweisen sich die Warzen als resistent gegenüber den sanfteren Methoden mit Pflaster, Tinktur oder Salbe zum Auftragen, können sie auf chirurgischem Weg (z.B. mit dem sogenannten scharfen Löffel) sowie durch Anwendung von Kälte oder Farbstofflaser entfernt werden.

Auch wer es eilig hat und nicht wochenlang Pflaster tragen oder seine Hautwucherungen bepinseln möchte, wird diese aggressiveren, ggf. aber auch eleganteren, vom Arzt durchgeführten Methoden bevorzugen. Allerdings werden sie häufig trotz örtlicher Betäubung als unangenehm empfunden und können mitunter mit Schmerzen, Narbenbildung und längerwierigen Heilungsprozessen verbunden sein.

Im Zweifelsfall sollten Sie deshalb möglicherweise doch erst die etwas milderen Behandlungsvarianten ausprobieren.

Für beschwerdefreie Virusträger lautet die in zweifacher Hinsicht sicherste Behandlungsoption – hohe Erfolgsrate ohne Nebenwirkungen – deshalb häufig: Abwarten.

Wie wirken Warzenpflaster und Warzentinkturen?

Gegen gewöhnliche Warzen werden häufig Pflaster (z.B. Guttaplast®) und Tinkturen eingesetzt. Diese enthalten Salicylsäure oder Milchsäure, womit die Hornschicht und das angehäufte Zellmaterial weggeätzt werden sollen.

Da diese Wirkstoffe den Viren selbst nichts anhaben können, muss die Warze solange damit behandelt werden, bis sie komplett verschwunden ist – und mit ihr die Viren in den gewucherten Hautzellen.

Die ätzende Wirkung der Säuren macht allerdings auch vor den gesunden Hautzellen nicht unbedingt Halt. Deshalb sollten Sie beim Auftragen der Warzenmittel Vorsicht walten lassen. Zum Schutz können Sie beispeilsweise die umgebende Haut vorher mit etwas Zinkpaste abdecken.

Gibt es eine erfolgssichere Methode zur Behandlung von Warzen?

Nein. Ärzte können Herzen austauschen und Schwerstverletzte retten, aber gegen Warzen sind sie oft machtlos.

Zwar stehen zur Entfernung von Warzen viele verschiedene Methoden zur Verfügung. Eine Behandlung, die mit Sicherheit zum schnellen und dauerhaften Verschwinden der virusbedingten Hautwucherungen führt, gibt es allerdings nicht - selbst bei Inkaufnahme unschöner Begleiterscheinungen der teilweise aggressiven Therapieverfahren.

In der Regel ist, außer beim chirurgischen Ausschneiden, mit mehrfachen Behandlungswiederholungen zu rechnen und in jedem dritten Fall mit dem Wiederauftreten der lästigen Wucherungen – unabhängig von der Behandlungsmethode.

Stimmt es, dass ein Krebsmittel gegen Warzen hilft?

Ja, das kann man so sagen. Sogenannte Zytostatika sind Medikamente, die das Zellwachstum bremsen und deshalb vor allem im Kampf gegen Krebs zum Einsatz kommen (Zytostatika sind besser bekannt unter der etwas nichtssagenden Bezeichnung " Chemotherapie").

Mit dem Auftragen des Zytostatikums 5-Fluoruracil (z.B. Verrumal®) lassen sich aber auch gewöhnliche Warzen erfolgreich behandeln. Dieser Wirkstoff hemmt die Virusvermehrung, ohne dass bei korrekter Anwendung ernsthafte Nebenwirkungen zu befürchten sind. Ein immer wirkendes Wundermittel ist freilich auch dieses Medikament nicht.

Welche pflanzlichen Mittel helfen gegen Warzen?

Es gibt einige pflanzliche Mittel, denen eine effektive Wirkung gegen Warzen nachgesagt wird. Allerdings ist zu beachten, dass nicht alle pflanzlichen Extrakte für alle Arten von Warzen geeignet sind.

Zudem sollte man wissen, dass die Behandlung mit den meisten Pflanzenpräparaten langwierig ist und sich meist über mehrere Wochen oder sogar Monate hinzieht. Außerdem erzielen pflanzliche Mittel nicht bei jedem Menschen die gleiche Wirkung.

Folgende Heilpflanzen haben sich positiv bewährt:

  • Teebaumöl
    Die im ätherischen Öl enthaltenen Terpene sollen antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Zur Behandlung muss die Warze zweimal täglich mit etwas Teebaumöl beträufelt werden.
  • Rizinusöl
    Bei der Behandlung wird die betroffene Stelle mehrmals am Tag mit Rizinusöl eingerieben. Die Warze soll dadurch kleiner werden und mit der Zeit vollständig verschwinden.
  • Schöllkraut
    Schöllkrautblätter können direkt zerrieben werden, sodass der Saft anschließend auf die betroffene Hautpartie geträufelt wird. Wichtig ist, dass man die betroffene Stelle mehrmals am Tag mit dem Wirkstoff behandelt. Schöllkraut ist in der Apotheke natürlich auch in Form von Salben erhältlich und muss nicht selber aus den Blättern hergestellt werden.
  • Wolfsmilch
    Bei kleinen, weichen Warzen empfiehlt sich Wolfsmilch. Die Tinktur wird mehrmals am Tag auf die entsprechende Stelle aufgetragen.
  • Ringelblume
    Zum Beispiel in Form von Ringelblumensalbe in der Apotheke oder im Drogeriemarkt erhältlich. Die Salbe wird mehrmals am Tag auf die Warze aufgetragen.

Prophylaxe

Wie kann ich der Entstehung von Warzen vorbeugen?

Am besten ist es, wenn Warzen möglichst gar nicht entstehen. Dafür helfen allgemein alle Maßnahmen, die die körperliche und seelische Gesundheit und Ausgeglichenheit fördern. Und im Besonderen solche, die das Immunsystem stärken, die Unversehrtheit der Haut und ihrer natürlichen Barrierefunktion unterstützen und die Durchblutung der Finger und Zehen verbessern.

Insofern zählen dazu beispielhaft u.a.:

  • regelmäßiger Konsum von Früchten und Säften mit hohem Gehalt an Betakarotin und Vitamin C
  • ausreichender Schlaf
  • Tragen von Badeschuhen in Schwimm- und Sportstätten, Duschräumen, Sauna etc.
  • sorgfältiges Abtrocknen mit eigenem, sauberem Handtuch
  • weder übertriebene noch vollkommen vernachlässigte Hautpflege
  • genügend Freiraum zum Kraftauf- und Stressabbau

Quellen:

  • Sterry W, Paus R. Venerologie, Allergologie, Phlebologie, Andrologie. Thieme Verlag. (2000)
  • Moll I. Dermatologie. Thieme Verlag. (2005)

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
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    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
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  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

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  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
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Nina Schratt-Peterz, Ernährungsberaterin und medizinische Fachautorin

Nina Schratt-Peterz
Ernährungsberaterin und medizinische Fachautorin

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  • Online-Redakteurin für die jameda GmbH
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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
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