Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Blasenentzündungen oder Harnwegsinfekte sind bei Kindern nicht allzu häufig, aber mitunter erwischt es auch die kleinen Patienten. Die häufigsten Fragen dazu beantworten wir im folgenden Beitrag.

Symptome

Was sind typische Beschwerden einer Harnwegsinfektion bei Kindern (ab ca. 3 Jahren)? 

Erste Zeichen einer Harnwegsinfektion sind meist Schmerzen beim Wasserlassen und ein Brennen in der Harnröhre. Vor allem kleinere Kinder tun sich aber schwer damit, die Beschwerden richtig zu orten und zu benennen. Sie sind dafür quengelig, müssen oft Wasser lassen und jucken sich immer wieder zwischen den Beinen.

Weitere typische Symptome sind:

  • häufiger Harndrang
  • Bauchschmerzen, eventuell auch Rückenschmerzen
  • trüber, eventuell auch blutiger Urin
  • bei Infektion der Niere hohes Fieber, meist Rückenschmerzen

Sind Harnwegsinfekte bei Kindern häufig?

Ja. Vor allem bei Babys und Kleinkindern. Man schätzt, dass bis zum siebten Lebensjahr 7% aller Mädchen und 2% aller Jungs schon einmal an einer Blasenentzündung erkrankt sind.

Für gewöhnlich erfolgt die Infektion durch Bakterien, die von außen in die Harnröhre eindringen. Von dort können sie in die Blase, die Harnleiter und sogar bis in die Nierenbecken gelangen. Dieser Entzündungsprozess wird häufig durch immunschwächende Umstände wie Unterkühlung oder Stress begünstigt bzw. erst ermöglicht. Mädchen erkranken wegen ihrer kürzeren Harnröhre häufiger als Jungen an einer Harnwegsinfektion.

Auch Keime aus dem Darm können, etwa bei fehlenden oder falschen Hygienemaßnahmen, in die Harnwege gelangen und dort eine Entzündung auslösen. Um das zu vermeiden, sollten Sie Ihrer Tochter frühzeitig beibringen, dass sie nach dem Stuhlgang den Po von vorne nach hinten abputzt, also in Richtung After und weg von der Scheide, in die die Harnröhre mündet.

Immer lieber zum Arzt

Der Nachweis erfolgt über eine Urinuntersuchung. Normalerweise ist eine Harnwegsinfektion zwar unangenehm, aber relativ harmlos. Allerdings besteht prinzipiell die Gefahr, dass die Infektion zur Niere aufsteigt und dort eine Nierenbeckenentzündung auslöst, die gravierendere Folgen nach sich ziehen kann. Deshalb sollten Sie mit Ihrem Kind sicherheitshalber immer zum Arzt gehen. Steigt die Entzündung tatsächlich bis ins Nierenbecken auf, können weitere Symptome wie Fieber, Erbrechen, Bauch- und Rückenschmerzen hinzukommen. Der Urin ist häufig trübe und enthält gelegentlich geringe Blutbeimengungen.

An eine Harnwegsinfektion sollten Sie übrigens auch denken, wenn Ihr Nachwuchs bereits längere Zeit trocken war und plötzlich wieder mit dem nächtlichen Einnässen beginnt.

Was sind typische Beschwerden bei einer Harnwegsinfektion bei Babys? 

Harnwegsinfektionen beim Baby können sich sehr unspezifisch äußern. Das heißt, man bemerkt, dass das Kind etwas hat, kann aber nicht orten, wo. Typische Symptome sind:

  • Fieber
  • eventuell keine weiteren Beschwerden
  • bei Säuglingen möglicherweise zusätzlich Blässe, Unruhe, Trinkschwäche oder Erbrechen
  • im 2. Lebensjahr häufig zusätzlich Erbrechen und Durchfall
  • häufiger bei Mädchen

Da eine Harnwegsinfektion bei Säuglingen und Kindern im 2. Lebensjahr nur durch eine Urinuntersuchung erkennbar ist, sollten Sie Ihr Baby bei Verdacht bzw. unklarem Fieber sofort zum Kinderarzt bringen. Unbehandelt kann der Infekt sonst bis zur Niere aufsteigen und dort zu einer Nierenbeckenentzündung führen. Eine Ansteckungsgefahr für andere Menschen besteht hingegen nicht.

Behandlung

Was kann ich tun, wenn mein Kind an einer Blasenentzündung leidet? 

Geben Sie Ihrem Kind bei einem Harnwegsinfekt reichlich zu trinken, damit die Bakterienansammlung verdünnt und ausgespült wird. Als am besten geeignetes Getränk empfiehlt sich Wasser oder ungesüßter Tee. Auf spezielle harntreibende Mittel sollten Sie dagegen bei Ihrem Kind bis zum Schulalter verzichten, da sie die Blase zu sehr reizen können. Auch zur Vorbeugung von (weiteren) Harnwegsinfekten ist häufiges Trinken die bestmögliche Maßnahme.

Wann zum Arzt?

Eine Ansteckungsgefahr für Familienmitglieder oder andere Kontaktpersonen besteht zwar nicht. Gehen Sie aber trotzdem mit Ihrem Kind zum Arzt – auch dann, wenn die Selbsthilfe zu fruchten scheint. Harnwegsinfekte sollten immer ärztlich behandelt werden. Denn wenn sie nicht gründlich auskuriert und stattdessen chronisch werden, drohen ernsthafte Nierenschädigungen. Bei häufigen Harnwegsinfekten sollte mittels Ultraschalluntersuchung abgeklärt werden, ob etwa eine angeborene Fehlbildung der ableitenden Harnwege dahintersteckt.

Hinweis: Nehmen Sie gleich eine Urinprobe Ihres Kindes mit, wenn Sie mit ihm zum Kinderarzt gehen.

Quellen:

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentar schreiben

Autor unseres Artikels
 
Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

mehr Informationen

Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

mehr Informationen

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top

Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.

Autor
Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.

mehr Informationen

 

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

mehr Informationen

 
Herzerkrankungen & Heilpflanzen

Navigator-Medizin.de
Sanfte Pflanzenkraft bei Krebs

Einige Studien weisen darauf hin, dass bestimmte Heilpflanzen ein erstaunliches krebshemmendes Potenzial besitzen.

Zeit für einen genaueren Blick.

Mehr dazu lesen
Sie hier!