Was soll man tun, wenn ein Angehöriger oder Freund mit Schizophrenie seine Medikamente nicht einnimmt?
Zuletzt aktualisiert am 20. März 2019 um 10:43 Uhr 17. Juni 2010 um 15:01 Uhr
Ist ein Familienmitglied, der Freund, die Freundin oder der Partner von Schizophrenie betroffen und nimmt die verordneten Psychopharmaka nicht ein, hilft es oft, den Betreffenden direkt darauf anzusprechen, möglicherweise auch Hilfe anzubieten. Man könnte z.B. zu gegebener Zeit auch an die nötige Medikamenteneinnahme erinnern.
Die sogenannte Compliance, also die "Therapietreue" kranker Menschen, die einer Behandlung bedürfen, lässt gerade im Bereich psychischer Erkrankungen oft zu wünschen übrig. Das liegt zum einen an den Krankheitsbildern, zum anderen aber auch an den Medikamenten, die leider nicht selten Nebenwirkungen verursachen, die die Betroffenen verständlicherweise nicht dauerhaft akzeptieren wollen.
Lücken in der ambulanten Versorgung
Das Problem stellt sich vor allem dann, wenn jemand langfristig Medikamente benötigt. In der Akutphase ist die Therapie meist klar vorgegeben, vor allem, wenn der Betroffene stationär aufgenommen wird. Schwieriger wird es, wenn er ins häusliche Umfeld entlassen wird. Da die Behandlung der Schizophrenie langwierig ist, müssen die Erkrankten die Medikamente nach der Entlassung in der Regel niedrig dosiert weiterhin einnehmen.
Wie einige Leser kommentiert haben, ist die ambulante psychiatrische Versorgung in Deutschland nach wie vor unzureichend, vor allem in dünn besiedelten ländlichen Gebieten. Zwar hat sich hier in den vergangenen Jahren einiges getan; der Bedarf an ambulanter Unterstützung gerade auch für Angehörige ist aber bei weitem nicht gedeckt. So fühlen sich viele alleingelassen und überfordert, wenn das Kind, der Partner oder Freund auf einmal beschließt, seine Medikamente nicht mehr einzunehmen.
Ein guter Draht ist das A&O
Was also können Sie in diesem Fall tun? Grundsätzlich ist natürlich wichtig, was für ein Verhältnis Sie zu Ihrem erkrankten Angehörigen haben. Wenn es gut und eng ist, wird es Ihnen leichter fallen, ihn direkt darauf anzusprechen und ihm Ihre Sorgen mitzuteilen. Stehen Sie sich weniger nah und streiten oft miteinander, wird er darauf eher unwirsch reagieren, und Sie erreichen womöglich genau das Gegenteil.
Wenn Sie selbst an Ihren Angehörigen nicht mehr herankommen, können Sie sich vielleicht an seinen Arzt oder Therapeuten zu wenden. Auch hier ist wieder sowohl Ihr Verhältnis zum Behandler als auch die Beziehung zwischen Arzt und Betroffenem entscheidend. Gerade bei psychischen Erkrankungen spielt in der Behandlung Vertrauen eine große Rolle. Wer ein gutes Verhältnis zu seinem Arzt hat und sich bei ihm gut aufgehoben fühlt, wird auch seinen Therapievorgaben eher folgen als jemand, der von vorne herein misstrauisch ist und keinen Draht zu seinem Therapeuten bekommt.
Therapie optimieren, Nebenwirkungen reduzieren
Es kann deshalb sinnvoll sein, den Arzt miteinzubeziehen, weil er die Medikamente ggf. umstellen bzw. verändern kann. Bei einer Langzeitbehandlung ist die dauerhafte Verträglichkeit entscheidend. Treten Nebenwirkungen auf, die den Betroffenen im Alltag stark belasten, wundert es nicht, wenn er die Medikamente irgendwann nicht mehr einnehmen möchte. Oft ist es aber möglich, z.B. die Dosis zu reduzieren oder auf ein anderes Medikament zu wechseln.
Wenn jemand dauerhaft behandelt werden muss und wenig Therapietreue zeigt, ist eventuell auch eine Depotmedikation sinnvoll. Dabei bekommt der Betroffene den Wirkstoff alle 1-4 Wochen gespritzt. Aber auch darauf muss er sich einlassen und regelmäßig den Arzt aufsuchen.
Gefahr eines Rückfalls
Schwierig wird es vor allem dann, wenn jemand einen Rückfall mit ausgeprägten Symptomen entwickelt, aber weiterhin seine Medikamente nicht einnimmt. Um das zu vermeiden, wird die Behandlung nach einem ersten Krankheitsausbruch normalerweise für mindestens 1 Jahr fortgeführt und danach langsam ausgeschlichen, d.h. die Dosis wird schrittweise reduziert.
Setzt jemand mit Schizophrenie die Tabletten in dieser Zeit abrupt ab, kann es leicht zu einem Rückfall (Rebound-Psychose) kommen. Im schlimmsten Fall muss der Betroffene stationär eingewiesen und umgehend behandelt werden.
Mit Geduld und Empathie
Aber ja, bis dahin stehen Angehörige oft alleine da. Die Hürden für eine gerichtliche Unterbringung liegen hoch. Das ist auch gut so, um die Autonomie eines Menschen so lange wie möglich zu wahren. Für Nahestehende wird es aber oft zur Zerreißprobe.
Letztlich gibt es kein Patentrezept, wie Sie Ihren Angehörigen von den Medikamenten überzeugen können. Versuchen Sie, einen Zugang zu ihm zu gewinnen. Drängen Sie ihn nicht, sondern drücken Sie vor allem Ihre Sorgen um ihn aus. Und signalisieren Sie ihm, dass Sie ihn unterstützen und für ihn da sind. Vielleicht können Sie ihn auf diesem Weg behutsam wieder zur Therapie motivieren.
Autorin: Eva Bauer (Ärztin)
Email: alena.cuchran@gmail.com
was ich auf dieser Seite lese, schürt meine Ängste. Ich war auf der Suche nach einer Selbsthilfegruppe, aber es bleibt alles so hoffnungslos.
Mein Bruder ist schon so lange krank. Irgendwie hat es aber dennoch geklappt, dass er sich vor wenigen Wochen freiwillig in die Klinik einweisen ließ. Und dort lässt man ihn jämmerlich vor die Hunde gehen. Die Klinik ist verrottet und Gesprächstermine bietet man meinem Bruder nicht einmal an! Nun schürt das Verhalten der Ärzte seine Todesängste noch mehr, weil er nicht weiß, warum er was nehmen soll? Vor zwei Wochen wurde er aus der "Offenen" wieder in die "Geschlossene" verlegt, weil er total ausgerastet ist. Und daraus wurde er jetzt wieder auf die "Offene" verlegt, und darf an den Wochenenden nach Hause. Am Telefon erklärt er mir, dass mein anderer Bruder und meine Mutter seinen Tod wollen. Was soll ich nur tun? Ich komme mir so hilflos vor! Erst kürzlich wurde eine Freundin meiner Mutter vom eigenen Sohn umgebracht. Können Sie sich vorstellen, wie wir uns fühlen? Wo ist das Gesundheitssystem, wenn man es braucht? Die Kranken mit Pillen ruhig zu stellen funktioniert nicht, wenn man ihnen nicht erklärt, warum sie was einnehmen sollen. An wen kann man sich denn wenden? Wo und wie wird ihm denn solide geholfen? Wir leben in Todesangst, am Samstag darf er nach Hause!
Ich bin ein männlicher, 20-jähriger junger Mann, der in einer kaputten Familie aufgewachsen ist. Vor knapp 20 Jahren wurde bei meiner Mutter Schizophrenie diagnostiziert. Eine lange Zeit dachte ich, meine Mutter ist einfach so wie sie ist. Dabei weiß ich gar nicht, wie meine Mutter wirklich ist. Ich bekomme regelmäßig Anrufe, dass die Nachbarn in die Wohnung starren würden, oder dass in die Wohnung eingebrochen wurde, um wichtige Dokumente zu entwenden (am Ende haben die Einbrecher noch eine Flasche Champagner getrunken). Das Problem an der ganzen Sache ist, dass meine Mutter ihre Medikamente nicht nimmt. Ich bin der einzige aus meiner Familie der noch den Kontakt hält und für sie da ist. Mich bedrückt die ganze Situation sehr. Am meisten Angst habe ich, dass mir das auch passieren kann.
Ihre Mutter und ihr Vater wollen mir beide das Erbe meiner Mutter geben, damit ich ihr einen monatlichen Betrag überweisen kann, da sie das Geld sonst nach einer Woche verbraten hätte. Oft überlege ich, meine Mutter einweisen zu lassen. Bringe es dann jedoch nicht übers Herz, weil sie sich selbst nicht eingestehen kann, dass sie krank ist. Wenn ich sie frage, ob sie ihre Medikamente nimmt, lügt sie mich an und sagt ja. Wenn ich sie auf ihre Krankheit anspreche wird sie aggressiv und sagt mir, wie unmöglich und undankbar ich sei.
Ich erwarte hier keine Lösung. Denn ich weiß, dass es keine gibt. Man muss lernen mit der Situation umzugehen. Ich wollte mir den Scheiß einfach mal von der Seele reden.
dass ich nach der Absetzung (gut 10 Jahre) keine Medikamente nahm. Die sind - nach meiner Ansicht - ein Verbrechen gegen die menschliche Seele.
Habe meiner damaligen Freundin getraut, die ich mit 23 kennengelernt hatte. Nach 4 Jahren war es zu Ende. Im dritten Jahr habe ich erfahren, dass sie mich wirklich schon von Beginn an betrogen hat. Irgendwann konnte ich dann nicht mehr.
Wie erwähnt, habe ich mir misstraut. Dachte oft, dass ich doch nur psychotisch bin. Doch - Gott sei Dank - wurde ich inzwischen aufgeklärt. So wusste ich nun, was die für Machenschaften in der Pharma haben. Auch das Spirituelle, das, was geistig im Verborgenen liegt, war mir bewusst geworden: Durch Vorträge, Dokus, Bücher, Geistliche, Kinesiologie und anderes mehr...
Darum, und zum Glück, nahm ich keine Medikamente mehr.
mein Name ist Mario. Mit 21 Jahren wurde bei mir die erste Psychose diagnostiziert. Seither war ich aber deswegen wenig beim Arzt. Damals war ich allerdings 2 Wochen in der Klinik.
Als sich durch die Pillen beim Reden das Genick verzog, da ahnte ich längst, was los ist. Habe alles abgesetzt und bin wieder in eine Beziehung gekommen, der ich das natürlich erzählt habe. Nach 4 Monaten hat sie mich betrogen. Weil sie es nicht zugab, hielt ich mich für psychotisch. Aber man fühlt so etwas ja einfach. Und nur bedingt durch eine Diagnose in der Vergangenheit, hielt ich mich nun für verrückt.
Leute! Dieses System ist verrückt. Die Pharmaindustrie ist es.
Wisst ihr was es bedeutet, sowas diagnostiziert zu bekommen? Wie Menschen plötzlich mit dir umgehen, dich ansehen: Deine Freunde und Verwandten? Partner, die einfach "A...löcher" sind, nutzen die Diagnose aus, um sich gut darzustellen. Es gibt Naturvölker, die über Distanzen mit Gedanken kommunizieren. Ich selbst habe inzwischen mehrmals die Bestätigung bekommen, dass es so etwas wie Gedankeneingebung gibt. Angehörige sitzen dann möglicherweise neben dem "Problemfall" und machen sich Sorgen darum - weil sie keine Ahnung haben. Es gibt das Übersinnliche, nur wird es uns von Kindheit an ausgetrieben.
Für eure Angehörigen wird das alles zu viel, weil sie sich selbst nicht trauen können und dürfen - und ihr ihnen immer misstrauisch gegenübersteht. Sie vertrauen dann wie ich euch, den Ärzten und der Pharma. Doch ihre Seele, ihr Geist wissen, dass das falsch ist. Warum untersuchen sie diese Stimmen nicht besser? Warum wollen sie alles unterdrücken?
Heute bin ich 31. Und mir geht's gut. Solange ich mit lieben Menschen zusammen bin. Wahrscheinlich sind viele Angehörige Schizophrenie-"kranker" wirklich böse in ihren Gedanken. Genervt, zum Beispiel vom kranken Sohn. Der wiederum hat aber eine gesteigerte Wahrnehmung!
"Die Taube sprach zum Raben: Wo das Wissen aufhört, da fängt der Glaube an.
Darauf antwortete der Rabe: Taube, wo du noch glaubst, da weiß ich schon."
mein Bruder hatte vor 4 Monaten seine erste Psychose. Dann wurde er im KH behandelt, und seither nimmt er Zyprexa. Obwohl nun aber seine Medikamente seit einer Woche aufgebraucht sind, schafft er es nicht zum Arzt zu gehen (wegen Arbeit) - egal, wie oft ich es ihm sage.
Meine Frage: Wie lange kann man ohne Medikamente auskommen, bevor er eventuell wieder eine Psychose bekommt, oder so? Leider kenne ich mich gar nicht so gut aus. Und es macht mir extreme Sorgen.
Danke und herzliche Grüße
Das zeigt doch, dass die Entscheidungsfähigkeit in der Akutphase nicht gegeben ist.
Einmal habe ich die Obdachlosigkeit, den Rauswurf aus der KK, Strom/Gaszufuhrsperre gestoppt. Das 2. Mal habe ich die total verwahrloste Wohnung wieder in Ordnung gebracht. Da ich etwas älter als 30 bin, wo einem alles leichter fällt, war das keine leichte Aufgabe. In beiden Fällen wurde mir bei Vorsprachen beim Arzt gesagt, er sei erwachsen.
Zu guter Letzt habe ich dann für einige Belange des alltäglichen Lebens eine Betreuung beantragt. Das funktioniert gut, da wir alle gut miteinander reden können. Zurzeit ist mein Sohn in der Klinik. Ich hoffe,er kann dort bleiben, bis er stabil ist. Sicher ging es anderen Angehörigen nicht besser. In der Familie hat man kaum Unterstützung. Vielleicht gibt es jemanden dem es ähnlich erging?
ich finde es schlimm, das sich so auf dieser Seite aufgeregt wird und keine vernünftige Aussage getroffen wird. Ich bin seit fast 6 Monaten mit einem betroffenen Mann zusammen und es war nicht einfach, da er mir irgendwann sagte, dass er ein Sexualstraftäter ist. Durch seinen Nachbarn, der weit über 50 ist und seine hilflose Situation ausgenutzt hat und er daduch gemerkt hat, dass er bi ist.
Ich habe ihn in der Geschlossenen kennengelernt. War dort wegen Depressionen auf freiwilliger Basis. Wir waren unzertrennlich und hatten uns am 6. Mai wider getroffen und er wusste, dass ich Pfleger bin. Ich habe ihm geholfen in jeder Hinsicht, da er Auflagen hatte, und dass er bi ist, hatte er mir gesagt, als wir am ersten Tag bei ihm in der Wohnung waren. Ich wusste nicht, dass er ein Straftäter ist. Ich habe mit ihm dann jeden Tag verbracht, seine Wohnung aufgelöst, mich um seine Papiere gekümmert. Er hat dann schon bei mir gewohnt.
Es war in den 6 Monaten eine sehr schöne Zeit, wir haben jeden Tag was unternommen, aber es gab auch schwere Zeiten. Ich habe ihm alles Schritt für Schritt erklärt und schlimmer war es, wenn man dachte, dass er es verstanden hätte, fiel er zurück und man musste wieder, von vorne anfangen. Dann dachte er, dass seine sogenannten Freunde ihm den Vorfall verzeihen könnten. Da er denen nur die Hälfte erzählt hat, dass diese ihn noch mögen. Bis er verstanden hat, dass dies nicht der Fall ist.
Desweiteren war es so, dass er 8 Jahre verheiratet war und er hat in der Zeit die höchste Dosis bekommen, die je an einen Menschen getestet wurde, 1200 mg, und seine Ex hatte ihn richtig kaputt gemacht. Um ihn zu binden, hat sie die Dosis erhöht um wenn er abgeschossen war und geschlafen hat, Sex gehabt, um Kinder zu bekommen, damit er bleibt. Das hat leider nicht ewig gehalten.
Nun zurück zum eigentlichen Thema, er hat eine Depot-Spritze bekommen und da nicht der Arzt sie gespritzt hat, sondern seine Sprechstundenhilfen, und wohl von den Schmerzsymptomen her in den Muskel gespritzt wurde, hatten wir auf die Tabletten umstellen lassen. Leider hat er mich dann überzeugen können, die Tabletten zu reduzieren und dann ganz abzusetzen. Ich war wohl blind vor Liebe.
In den ersten 4 Wochen war alles gut, aber ich merkte immer mehr, dass irgendwie was nicht stimmt. Ich habe ihn immer gefragt, dass er bitte eine Tablette nehmen sollte, und er hat das abgelehnt. Aber jetzt weiß ich, dass er nicht ehrlich war. Die letzten 2 Wochen waren nicht mehr schön, er wurde immer antriebsloser und die Stimmen wurden immer lauter. Ich habe ihn oft gebeten, ob er eine Tablette möchte, und er weigert sich.
Und als wir zu Oma waren, fing auf den Weg dorthin zu zittern an, und als ich ihn fragte warum, sagte er, das weiß er nicht. 3 Tage danach sagte er, ich mache ihm Angst oder ich rede zu schnell und zu laut oder die Stimmen schwankten um und sagten, dass ich ihn umbringen will. Es kam kein Danke mehr, der Sex schlief ein und er war immer mehr der Meinung, dass seine angeblichen Freunde seine Schwäche ausgenutzt haben und sie könnten ihm den Missbrauch der Tochter verzeihen. Ich musste ihm immer wieder klar machen, dass dies nicht so ist, dass dies ihm niemand mehr verzeiht
War alles auf Umzug eingestellt und er hatte sich auch bis zum 01.09.2017 gefreut.
Ab Mittwoch kam dann ein kleiner Schub, den konnten wir mit Hilfe seiner Mutter unter Kontrolle bringen. Am Abend war alles ok, ich habe seinen Rücken und Beine massiert, er war super ausgeglichen. In der Nacht hatte er einen Alptraum und da fing alles an. Ich weckte ihn, da er im Schlaf geschrien hatte. Morgens wollte ich mich nur rankuscheln und er sprang auf und stand nur noch neben sich, er kam nicht mehr runter. Ich bin dann mit ihm in die Stadt und einen Kaffee trinken und er sagte, wir müssen reden. Ich wurde etwas bestimmt, dass er mich bitte nicht wieder hängen lassen möge und ich verstehe, dass es gerade alles etwas zu viel ist, aber er möge nicht aufgeben, bis zum Umzug ist es nicht mehr lange und wir können endlich wieder ein halbwegs normales Leben führen, da im einiges untersagt ist, da er Auflagen hat und wir bedroht wurden.
Auf der Bank kam der Kurzschluss, er sagte, er will für 3 Tage zu seiner Mutter. Ich ahnte schon, dass er nicht wieder kommt, ich hätte ihn mal nicht gehen lassen sollen. Ab da ging alles schief, da seine Mutter keine Ahnung von der Krankheit hat. Er kam nicht wie versprochen zum Reden und als ich ihn am Samstag sah, war es nicht mehr die Person, die ich kannte. Er war emotionslos, gefühlskalt in seiner Welt.
Er hat alle manipuliert und hat nicht mal mehr seine Strafsache und Fehler mehr gesehen. Ich kann nur sagen, da ich mich gut im Internet informieren konnte und es auch genügend Betroffenen-Plattformen mit Hotline gibt, verstehe ich die Krankheit und kann einiges besser nachvollziehen. Man muss nur etwas Zeit im Internet beim Suchen investieren.
Ich weiß jetzt, dass ohne Medikamente das Gehirn 10 Prozent mehr Dopamin ausschüttet als bei einem normalen Menschen und die Betroffenen dies nicht abbauen können.
Man muss sich das so vorstellen, als würden sie alleine durch einen dunklen Wald laufen und man hat panische Angst, man ist empfindlicher bei Geräuschen, als wenn man auf Droge ist.
Man kann die Dosis reduzieren, aber nie absetzen leider. Und dann hilft nur noch der Arzt, wie bei mir, da man nichts mehr tun kann. Er hat alles verweigert. Und die 5 Tage bei der Mutter haben ihm den Rest gegeben Der Umzug, dass er bi ist, und das Heimweh und die Absetzung ohne Erlaubnis des Arztes waren auch nicht gut, das tut mir auch unendlich leid, man sollte sich immer durchsetzen, wenn man einen betroffenen Partner hat.
Jetzt kann ich nur warten und das Geplante umsetzen, den Umzug und so weiter, aber sollte sich mein Partner bei mir melden, werde ich ihm mit offenen Armen empfangen, und man sollte keinen Vorwurf machen, da er in der Zeit nicht zurechnungsfähig war. Und das ist das Schwere in der Beziehung, dass man immer behutsam sein muss und ihnen nie das Gefühl geben sollte, ausgeschlossen zu sein.
Schizophrenie seit 8 Jahren, verschiedene Wahn-Typen von Verfolgung, Vergiftung, Religionswahn zu Geruchshalluzinationen.
Weiß, dass ich krank bin. Psychiatrie kann dir nicht helfen, Tabletten rein und tschüss, nur läuft es an wie in China, keine Sau interessiert es, auch nicht die Psychiatrie. Wenn du keine Angehörigen hast, kannst du in der Gosse landen und Müll durchforsten. Ach, das fortschrittliche Deutschland. Ja klar, auf dem Papier nennt man das dann Grundgesetz, wie gesagt auf dem Papier. Medikamente werden auf Verdacht gegeben. Geben wir erst mal Zyprexa oder Risperdal. Komisch, dass die Pharmaindustrie die beiden auf Platz eins haben auf der Verkaufs-Hitparade.
Wenn zu Schizophrenie noch Sucht kommt, Nikotin, Alkohol oder Drogen, kannst dir gleich ein Seil holen zum Aufhängen, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit bis zum Suizid oder Lungenkrankheiten bei 80 Zigaretten am Tag.
Hier wird nur Pflichtprogramm gemacht. Das Beste ist die Behinderten-Werkstatt und die Arbeitstherapie, da kann man aus dem Verrückten noch 200 Euro im Monat rausholen. Quatsch, natürlich zum Wohl des Kranken oder habe ich mich vertippt? Vielleicht meinte ich ja auch zum Wohl der Rentenversicherung, die dann nicht blechen muss.
Schizophrene können sich nicht selber helfen und Angehörige müssen sich den Arsch aufreißen, um nur einen Funken Information zu bekommen.
Die Wahrheit ist, ihr seid alle allein, ihr Schizos und auch ihr armen Angehörigen, Deutschland interessiert sich nicht für euch. Also macht was ihr immer macht, schreit nach Hilfe im Portal und bekommt die eh nicht.
Viel Glück Leute
p.richter@gmail.com, vielleicht hilft der Austausch.
Für Angehörige ist jeder Tag eine Herausforderung. Selbsthilfegruppen in Berlin nur für Angehörige von Schizophreniekranken gibt es nach meinen Erfahrungen nicht. Was helfen mir Vorträge über psychisch Erkrankte? Alle theoretischen Ausführungen sind ja gut und schön. Hilfe für die Angehörigen sind sie aber nicht. Ich kann auch nicht sagen, dass die Angehörigen beraten werden. Eher erlebt man, dass man schnell abgefertigt wird.
Es heißt immer, bei Volljährigkeit ist man nicht mehr als Eltern zuständig. Jeder sei dann für sich allein verantwortlich. Ich glaube langsam, die Institutionen sind auch überfordert. Ich weiß auch oft nicht, wie ich mich verhalten soll. Keinesfalls will ich ihn ausgrenzen. Ich versuche ihn immer mit einzubeziehen. Aber dieses Krankheitsbild geht leider oft mit Abbrechen sämtlicher Kontakte einher.
Er kam bis vor einem 3/4 Jahr einigermaßen zurecht, hatte auch eine Wohnung. Durch seine Wahnvorstellungen hat er sich nicht mehr gewaschen, lebte nur von trockenem Brot und löslichem Kaffee und raucht. Da könnt ihr euch sicher vorstellen, daß er sich dadurch ausgegrenzt hat. Auf Gespräche darüber reagiert er sehr böse.
Momentan ist er obdachlos und kam auf die Idee sich in Berlin ein Leben aufzubauen. Das ging natürlich in die Hose. Wir wissen nicht, wie wir uns verhalten sollen. Er möchte zurückkommen, aber da mein Mann nicht der Vater ist, gibt es hier große Schwierigkeiten. Ich würde ihn schon für kurze Zeit aufnehmen und helfen wieder auf die Beine zukommen. Ich weiß aber nicht wie. Medizinische Hilfe lehnt er grundsätzlich ab. Wie nun weiter???
Maria Gruber
Medis, habe immer versucht, ihr beizustehen und sie zu "verstehen", Händchen gehalten, gut zu geredet, getröstet, Verständnis gezeigt. Nun nimmt sie seit vielen Monaten ihre Medis nicht mehr, ist völlig in ihrer eigenen Welt, vergrellt durch ihr Verhalten ihre Freunde, indem sie die Menschen in aller Öffentlichkeit bloß stellt, ihnen mit dem Auto auflauert und sie entsprechend mit dem Auto auch verfolgt. Kurz um, sie lebt seit Monaten in dieser Psychose und will sich nicht helfen lassen. Ich kann ihr auch nicht mehr helfen, denn es enttäuscht mich sehr, da sie mich über lange Zeit angelogen hat, sie würde ihre Medis nehmen, obwohl ich durch ihr verändertes Wesen schon lange die Vermutung hatte, daß Sie keine mehr nimmt. Ich habe Angst vor ihr, da sie mich immer wieder mit dem Auto verfolgt. Ihr Mann weiß auch nicht mehr weiter und ist mittlerweile auch am Boden zerstört, zumal sie ihm vorwirft, er würde fremd gehen und sie wolle sich von ihm trennen. Von ihren Eltern behauptet die, daß diese sie adoptiert hätten und im übrigen sind alle Menschen um sie herum Arschlöcher (sorry).
Dieses Verhalten zeigte im letzten Herbst schleichend, nach dem ich eine ganz lange Zeit den Eindruck hatte, daß sie medikamentös gut eingestellt war. Sie geht immer weiter in den Abgrund und gefährdet sich und das Leben anderer, in dem sie noch in ihrem Zustand Auto fährt.
Hilfe, was soll ich tun???
Und somit sind wir damit alleine. Keiner will uns helfen... KEINER.
Sie lehnt jegliche Behandlung ab. Im August habe ich sie zwangseinweisen lassen, was mir sehr schwer gefallen ist. Sie hat im Krankenhaus noch 5 Wochen die Medikamente verweigert, erst als eine Zwangsmedikamentation angedroht wurde, nahm sie Medikamente. Es geht ihr sofort besser.
Man tut keinem Angehörigen einen Gefallen, in dem man die Einnahmeverweigerung hinaus zögert. Man sollte sofort handeln, da sich der Zustand extrem verschlechtert und es dann wirklich zu Gewalttaten kommen kann. Wenn wie bei Mona dann auch noch Kinder im Spiel sind. Also traue dich diesen Schritt zu gehen, auch wenn es einem sehr schwer fällt. Als Grund musst du gewalttätiges Handeln angeben, dann reagiert die Polizei und die Ärzte. Du hilfst deinem Mann dadurch sehr.
Nach einem Jahr ungefähr hat er wohl seine Medikamente nicht mehr genommen (bis zu diesen Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung von seiner Krankheit), er war wie ausgewechselt, hat Dinge gesehen. die es nicht gibt, hat mitten in der Nacht Mädchen schreien gehört. die kein anderer gehört hat. Er hat überall Schmerzen, jeder beobachtet und redet über ihn.
Er wurde dann umgestellt, sollte keine Tabletten mehr tagtäglich nehmen, sondern eine Spritze alle drei Wochen kriegen. Diese hilft ihm auch wirklich, so meine Meinung.
Jetzt ist er schon seit drei Wochen überfällig, sprich er hat seit 6 Wochen keine Spritze mehr bekommen. Jetzt fängt es so langsam wieder wie früher an. Er fühlt sich beobachtet, ist sehr aggressiv, redet nur noch von Gott und lässt sich n ix mehr sagen. Ich habe versucht, ihm vernünftig klar zu machen, dass es für ihn, aber auch für seine Kinder wichtig ist, dass der die Spritze abholt. Er ist aber der Meinung, dass er nicht krank sei und diese nie wieder abholen wird.
Ich weiß gerade nicht weiter, er muss unbedingt behandelt werden. Aber ich möchte nicht diejenige sein, die ihn einweisen lässt. Das würde nur noch mehr kaputt machen. Ich hoffe, hier hat jemand einen Rat.