Was kann ich in einer Notfallsituation mit einer schizophrenen Person tun?
Zuletzt aktualisiert am 05. März 2015 um 08:41 Uhr 04. Dezember 2011 um 12:14 Uhr
Droht eine Situation zu eskalieren und sind der Betroffene selbst oder andere Personen gefährdet, ist dies auch eine medizinische Notfallsituation. Sie müssen also in jedem Fall versuchen zu helfen.
Ist die Person, die in einem akuten schizophrenen Schub steckt, aggressiv, lässt sich nicht beruhigen, ist nicht ansprechbar oder erscheint für eine Ansprache zu gefährlich, können der Notarzt, aber auch die Polizei alarmiert werden. Beide werden bei Bedarf ein Krankenhaus mit einer psychiatrischen Abteilung anfahren, deren Mitarbeiter Erfahrung mit der Krankheit haben und mit dem Betroffenen am besten umgehen können.
Autorin: Dr. med. Julia Hofmann
die Polizei ist gar keine Hilfe. Man bekommt gesagt, dass die Polizei dafür nicht zuständig sei, und man bitte nicht mehr anrufen solle. Obwohl sich die Person im Schub befand und sich noch ausgesperrt hatte. Da bekommt man gesagt, man solle einen Schlüsseldienst beauftragen und warten bis der Schub vorbei ist. Ich empfehle, Angehörige anzurufen - wenn man deren Nummer hat. Oder das nächste Mal, wenn Angehörige kommen, sich die Nummer geben zu lassen, um diese beim Schub benachrichtigen zu können. Unser Nachbar sperrt sich nämlich immer beim Schub selber aus. Mittlerweile hat eine Nachbarin einen Schlüssel. So können wir den Nachbarn wieder in seine Wohnung lassen, ohne dass er die ganze Zeit vor der Tür warten muss, bis ihn irgendwann irgendwer wieder in seine Wohnung lässt.
mein Freund ist derzeit leider in einem heftigen Schub. Er verweigert die Medikamente, ist aus der Psychiatrie einfach abgehauen und nun wieder in seiner Wohnung. Gestern Abend ist er ziemlich ausgerastet. Er war so laut, dass die Nachbarn die Polizei gerufen haben. Ich habe den Polizisten dann erklärt, dass er krank ist. Doch sie meinten, wenn die Nachbarn sich nochmal beschweren, muss er Strafe zahlen. Dabei ist er doch gar nicht zurechnungsfähig! Ich finde das unmöglich! Weder Nachbarn, noch Polizei haben Verständnis. Und er selbst lässt sich momentan nicht helfen.
Wie kann ich ihn überzeugen, die Medikamente zu nehmen? Abends hat er sie genommen, heute Morgen aber nicht. Wir wohnen nicht zusammen, und ich kann nicht ständig zu ihm gehen. Ich weiß nicht mehr weiter. Hat jemand einen Rat? Kann es auch ohne Medikamente besser werden?
darf man mit solch einer Krankheit Taxi fahren!? Ich kenne da jemanden, die fährt Taxi. Und, sie hat auch schon einen schweren Unfall gehabt! Trotz Verbot fährt sie wieder heimlich! Was kann man da machen?
ich habe die Notrufnummer gewählt und erklärt, dass meine Ehefrau vor zehn Jahren schon einmal untergebracht war. Sie lachte nur, konnte sich allerdings - so, wie man das von ihr immer schon gewohnt war - nicht mehr verständlich mitteilen.
Trotzdem wurde keine Hilfe seitens der Notrufstelle angeboten, stattdessen solle ich doch am nächsten Tag mit dem Hausarzt sprechen. Das Gespräch fand frühmorgens (ca. gegen 8 Uhr) statt. Nachmittags wurde meine Ehefrau noch heftiger, indem sie sehr brutal wurde. Sie klopfte - immer und immer wieder - mit ihrer Zigarettenmaschine auf den auf dem Balkon stehenden Glastisch. Dann nahm sie ihr Handy (ein nicht gerade preiswertes Smartphone), und schlug es auf ein halb gefülltes Glas. Nun lag das Handy in der Brühe auf dem Tisch.
Ständig musste ich hinter ihr her gehen. Die Wohnungstür wurde geöffnet und die Kaffeemaschine zum Überlaufen gebracht - was aber die kleineren Übel waren. Trotzdem verständigte ich die Polizei, die zwei Beamte zu uns raus schickte - was ein weiteres Schauspiel für die Nachbarschaft im Mehrfamilienhaus bot. Denn Tage zuvor war meine Frau bereits mit den Nachbarn unter uns in Streit geraten. Ich erklärte damals, dass meine Ehefrau schwerbehindert sei sowie ein Pflegefall obendrein. Im Streit zog ich meine Frau vom Balkon. Über diese Situation, diesen Vorfall, diskutierte ich dann auch mit dem Hausmeister.
Als ich nun meine Frau zur Klinik bringen wollte, verließ sie die Wohnung, setzte sich an die Bushaltestelle, lehnte meinen Vorschlag ab und sagte, sie führe mit dem Bus dahin.
Dann, von Dienstag früh bis Donnerstag gegen 4:00 h, eine Ruhepause! Für mich allerdings keinen Schlaf, da ich noch Aktenzeichen XY sah und im Krankenhaus niemand ankam. All das erklärte ich auch der Polizei. Aber die meinten nur, ich solle mich Montag früh beim Gesundheitsamt melden. Da nun aber gegenüber ein Einfamilienhaus abgebrannt war und ich das vom Balkon aus beobachtet hatte, wies ich die Polizisten darauf hin, dass ich sehr wachsam sein müsse - auch wegen meiner Frau, die nämlich eine Zigarette nach der anderen rauche. Die Antwort der jungen Polizisten war: "Sie schaffen das schon!"
Ich frage mich: Wann komme ich denn selbst endlich wieder zur Ruhe? Immer dieses Klopfen mit dem Stuhl! Oder mit dem Zigarettengerät!
Mit freundlichen Grüssen, Werner Borgolte
Gesunde und glückliche Menschen sind Schizophrenen der größte Dorn im Auge.
Lg
2.) in was für einem Umfeld bewegt ihr euch?
3.) gab es Punkte (Situationen), in denen der Gedanke zur Gewalttat durch irgendeine Weise gefördert wurde? Zum Beispiel durch Schuldzuweisungen ect.?
4.) Konsum von Rauschmitteln mit falschen(m) Setting, Freunden(Missbrauch). und oder Betrieb.
5.) wurde Depression nicht mit Kreativität behandelt, so hat UNSER SYSTEM VERSAGT.
6.) Zerrüttelte FAMILIENverhätnisse verschlimmern die genannte Situation.
7.)
8:)
9.) MEDITATION = INNERER FRIEDEN??.
mfg f 31 ...
solche Situationen sind wirklich schwierig, da haben Sie recht (wir haben aber auch nicht geschrieben, dass das nicht passieren kann).
Wir können und dürfen keinen konkreten Rat geben, weil die rechtliche Situation sehr komplex ist und wir den Fall aus der Ferne nicht beurteilen können. Wenn Ihr Partner Sie tätlich angegriffen hat, muss die Polizei zwar was unternehmen, aber nur dann, wenn Sie ihn anzeigen. Das wollen Sie sicher nicht, und das macht es so schwierig.
Unser einziger Rat: Versuchen Sie, Ihren Partner zu einem Arztbesuch zu bewegen. Gehen Sie ggf. mit. Er braucht sicher Hilfe. Eine Alternative wäre Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe an Ihrem Wohnort. Auch die wissen oft sehr gut, an wen man sich vor Ort am besten wenden kann.
Alles Gute und viele Grüße
Ihre Redaktion