Welche Nebenwirkungen können unter Amisulprid auftreten?
Zuletzt aktualisiert am 23. Juni 2019 um 06:29 Uhr 08. November 2013 um 14:23 Uhr
Amisulprid (Solian®) zählt zwar eher zu den besser verträglichen Neuroleptika. Dennoch können auch unter diesem Medikament eine ganze Reihe an Nebenwirkungen auftreten. Die meisten dieser möglichen unerwünschten Begleiteffekte erklären sich durch den recht tiefgreifenden Eingriff in das Botenstoff-System im Gehirn (v.a. Dopamin).
Häufig (bei mehr als 1% aller Behandelten) kommt es zu Aufgekratztheit mit Nervosität, Unruhe, Zittern und auch Schlafproblemen. Es können aber auch Ängste auftreten. Weiterhin zählen starker Speichelfluss und steife Muskeln zu den häufigeren Nebenwirkungen.
Weitere, weniger häufige Nebenwirkungen sind unter anderem:
- starke Müdigkeit
- Übelkeit und Erbrechen
- Verstopfung
- Schwindelgefühle
- ausgetrockneter Mund
- Herzrhythmusstörungen
- bei Frauen: Brustschmerzen, Zyklusunregelmäßigkeiten bis hin zum Ausbleiben der Periode
Die unter anderen Neuroleptika häufiger auftretenden starken Bewegungsstörungen (unwillkürliches Zucken, Grimassieren u.v.a.) sind zwar auch unter Behandlung von Amisulprid möglich, aber deutlich seltener.
Weitere, seltene aber teilweise schwere Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte dem Beipackzettel. Grundsätzlich gilt bei Neuroleptika immer der dringende Rat, beim Aufkommen ungewöhnlicher Beschwerden lieber früh als spät den behandelnden Arzt zu konsultieren.
Autor: Dr. med. Jörg Zorn
Alle Fragen und Antworten dazu finden Sie hier:
Amisulprid: Wirkung und Nebenwirkungen