Welche Untersuchungen werden bei Verdacht auf Prostatakrebs veranlasst, um die Diagnose zu sichern oder auszuschließen?
Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 21. Juni 2013 um 16:45 Uhr Mittwoch, den 17. Februar 2010 um 15:39 Uhr
Bei Verdacht auf Prostatakrebs übernimmt die weitere Abklärung in aller Regel ein Urologe oder Krebsspezialist. Da ein einzelner verdächtiger Befund (z.B. erhöhter PSA-Wert, verdächtiger Tastbefund) noch lange keine sichere Krebsdiagnose darstellt, müssen zur endgültigen Abklärung in jedem Fall weitere Untersuchungen vorgenommen (oder auch wiederholt) werden.
Dazu gehören vor allem das Abtasten des Enddarms und der PSA-Test. Während letzterer in der Krebsvorsorge (wenn also keine Anzeichen für Krebs bestehen) umstritten ist, ist er in der Abklärung eines verdächtigen Befunds unentbehrlich.
Hinzu kommt oft eine Ultraschalluntersuchung der Prostata. Diese wird vom Enddarm aus vorgemommen, es wird also ein kleiner Ultraschallsensor in den After eingeführt. Das ist in aller Regel genauso wenig schlimm wie die Tastuntersuchung durch den Arzt.
Erst die Biopsie bringt Klarheit
Endgültige Sicherheit, ob ein bösartiger Tumor vorliegt, bringt allerdings erst eine Gewebeuntersuchung (Biopsie). Sie wird dann veranlasst, wenn sich durch die vorherigen Untersuchungen der Krebsverdacht erhärtet hat. Dabei wird eine kleine Nadel in die Prostata eingeführt, die von verschiedenen Stellen Gewebeproben entnimmt.
Sollte sich dann wirklich herausstellen, dass ein bösartiger Tumor vorliegt, folgen noch einige weitere Untersuchungen, die abklären sollen, ob und wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat. Dazu gehört vor allem eine Röntgenuntersuchung der Knochen (Szintigraphie), da Prostatakrebs am ehesten in den Knochen streut.
Autor: Dr. med. Jörg Zorn