Progressive Multiple Sklerose: Weltweite Forschungs-Initiative gestartet
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 21. November 2019 um 16:44 Uhr Donnerstag, den 18. September 2014 um 13:43 Uhr
Die chronische Form der Multiplen Sklerose führt in der wissenschaftlichen Erforschung leider immer noch ein Schattendasein. Ein großangelegter und mit 22 Millionen Euro finanzierter Zusammenschluss von verschiedenen Arbeitskreisen international führender Universitätskliniken soll das nun ändern.
Im Zuge dieser Initiative werden aktuell 22 vielversprechende Studienprojekte in neun Ländern auf den Weg gebracht. Diese wurden im Vorfeld aus 195 innovativen Forschungsideen zum Thema progressive MS ausgewählt.
Ziele und Schwerpunkt der wissenschaftlichen Untersuchungen sind:
- Besseres Verständnis der progressiven Form, um passende Therapieoptionen zu finden
- Erstellung von kürzeren und lösungsorientierten Studiendesigns
- Erforschung von diversen Wirkstoffen, die die MS-Progression stoppen oder sogar umkehren
- Entwicklung und Erprobung von neuen Therapien zur Symptomreduzierung
Optimale Rahmenbedingungen für umfassende und hochkonzentrierte Arbeit
Um wichtige Wissenslücken zu füllen und rasch eine notwendige Infrastruktur an Bio- und Datenbanken aufzubauen, wurden bereits mehrere Pilotstudien begonnen, die extra auf ein bis zwei Jahre terminiert wurden. Die gesamte Initiative wurde ebenfalls bewusst auf einen überschaubaren Zeitraum von zunächst sechs Jahren festgelegt – eben damit mögliche, dringend erforderliche Behandlungsoptionen rasch und konzentriert entwickelt werden können. In dem Zuge sollen auch einige bereits laufende Studien umfassend unterstützt und damit deutlich beschleunigt werden.
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Zentral wichtig war den Initiatoren, dass auch neuartige, potentiell weiterführende Forschungs- und Behandlungsansätze hier zeitnah erprobt werden können und nicht an mangelnden finanziellen Mitteln oder hohen Bürokratiehürden scheitern.
Die Initiative wird organisiert von der Progressive MS Alliance. Finanziert wird sie primär von der MS International Federation sowie MS-Gesellschaften auf der ganzen Welt.
KOMMENTAR:
Was soll man da sagen, außer: Das wurde aber auch höchste Zeit!
Die beachtlichen Erfolge bei der Therapie der schubförmigen MS nützen Menschen mit den chronisch-progressiven Formen wenig. Und auch eine „Ice Bucket Challenge“ zur Auftreibung von dringend benötigten Forschungsgeldern ist hier nicht in Sicht.
Umso erfreulicher also, dass nun solch eine wichtige und großangelegte Initiative auf die Beine gestellt wurde.
Positiv zu betonen ist dabei nicht nur die zeitliche Straffung der Studienprojekte, sondern auch die Tatsache, dass hier tatsächlich die weltweit besten wissenschaftlichen Zentren engmaschig zusammenarbeiten: Johns Hopkins University, Stanford University, Karolinska Institute, Yale University, Kessler Foundation Research Center und viele mehr.
Bleibt vorerst: Daumendrücken, dass es dieser Forschungs-Initiative gelingt, möglichst viele neue Erkenntnisse und Therapieoptionen rund um die progressive Multiple Sklerose zu gewinnen. Und, dass diese dann entscheidende Verbesserung bzw. Linderung für die Betroffenen bieten können.
Autor: Dr. Monika Steiner
Mfg Selma