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Welche Formen der Chemotherapie gibt es? Was ist eine neoadjuvante Chemotherapie? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Gibt es auch Langzeitfolgen? Was muss ich im Alltag beachten, und warum muss ich mich besonders gut vor Infektionen schützen? Im folgenden Beitrag finden Sie Fragen und Antworten zur Chemotherapie.

Einführung

Was ist das Prinzip der Chemotherapie?

Durch eine Chemotherapie wird das Wachstum aller sich schnell teilenden Zellen gehemmt und diese eliminiert. Nicht nur die schnell wachsenden Tumorzellen werden dabei geschädigt, sondern auch gesunde Zellen. Besonders die Zellen des blutbildenden Systems, Schleimhautzellen von Magen und Darm, Zellen der Haut und Haarwurzeln sowie die Keimzellen sind betroffen. Dadurch kommt es zu den typischen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall, erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und Unfruchtbarkeit.

Verschiedene Medikamentengruppen, verschiedene Einnahme-Regeln

Zytostatika (Medikamente der Chemotherapie) werden abhängig vom Wirkmechanismus in verschiedene Gruppen eingeteilt. Oft werden bei einer Chemotherapie mehrere Zytostatika kombiniert eingesetzt um die Wirkungsvorteile der einzelnen Stoffklassen zu addieren. Die Auswahl der Substanzen, Dosis und Art der Verabreichung richten sich nach dem Erkrankungstyp und nach Erfahrungswerten.

Für die Verabreichung der Zytostatika werden meist Portsysteme eingesetzt. Dies hat den Vorteil, dass nicht jedes Mal bei der Behandlung ein venöser Zugang gelegt werden muss. Ein Port ist eine Kammer mit einem Katheter, der unter die Haut gepflanzt wird und worüber die Zytostatika gegeben werden.

Chemotherapie-Formen

Was bedeutet adjuvante und neoadjuvante Chemotherapie?

Lassen wir zunächst mal das "neo" weg: Eine sogenannte adjuvante Chemotherapie wird nach der Krebs-Operation durchgeführt, um das Risiko eines Rückfalls zu verhindern. Das Ziel: möglicherweise noch im umliegenden Gewebe verbliebene Krebszellen abzutöten und damit das Risiko eines Rückfalls zu minimieren.

Eine neoadjuvante Chemotherapie wird hingegen vor der Operation durchgeführt. Das kann zum Beispiel sinnvoll sein, um den Tumor bereits vor dem chirurgischen Eingriff so zu verkleinern, dass er besser operabel wird. Gerade bei sehr großen Tumoren ist das häufig ein sinnvolles Vorgehen. Beispiel Brustkrebs: Oft steigen damit die Chancen auf eine brusterhaltende Operation.

Palliative Chemotherapie

Was bedeutet palliative Chemotherapie?

Ziel der Behandlung ist vor allem eine Beschwerdelinderung

Die palliative Chemotherapie ist eine Option bei sehr fortgeschrittenem Krebs, der operativ nicht mehr beseitigt werden kann. Das kann bei Tumoren der Fall sein, die bereits sehr tief in benachbarte Gewebe eingewachsen sind, oder auch bei Bildung von Metastasen (Streuherde an weiter entfernten Orten).

Mit einer palliativen Chemotherapie kann es dann gelingen, das weitere Tumorwachstum zu bremsen und vorhandene Krebsherde zumindest zurückzudrängen. Damit ist zwar keine Heilung möglich, aber Studien haben gezeigt, dass damit eine Verlängerung der Lebenszeit erreicht werden kann. Außerdem können durch die Zurückdrängung der Krebsherde auch die Beschwerden gelindert werden. Das ist bei fortgeschrittenem Krebs für viele Betroffene oft sogar der wichtigste Aspekt.

Wann ist eine palliative Chemotherapie sinnvoll und wann eher nur eine Belastung für den Betroffenen?

Eine sehr schwierige Frage, die viele Betroffene beschäftigt. Eine Chemotherapie geht leider mit erheblichen Beschwerden einher. Inwieweit das durch die Aussicht auf geringere Krebs-Symptome und ein möglicherweise verlängertes Leben zu rechtfertigen ist, ist eine individuelle Entscheidung. Wir haben vollstes Verständnis für Patienten, die sich in dieser Situation der Belastung einer Chemotherapie nicht mehr aussetzen wollen.

Wichtig ist in jedem Fall, das ganze Thema gründlich zu durchdenken und mit dem behandelnden Arzt alle Vor- und Nachteile zu erörtern. Auch eine Zweitmeinung (Besuch eines anderen Arztes) kann in diesem Fall sinnvoll sein.

Eine pauschale Ablehnung der palliativen Chemotherapie wäre schon aus dem Grunde falsch, dass sich hier in der Forschung sehr viel tut und durchaus Grund zur Hoffnung besteht, dass wir bald noch bessere und vor allem nebenwirkungsärmere Medikamente zur Verfügung haben.

Kann die Wirkung einer Chemotherapie mit der Zeit nachlassen?

Ja. Bei der Einnahme von Zytostatika kommt es nicht selten zu Resistenzen. Das bedeutet, die Krebszellen sprechen auf die Medikamente nicht mehr an und können sich so ungehindert weiter vermehren. Ursache hierfür könnte ein veränderter Stoffwechsel in den Tumorzellen sein.

Um Resistenzen zu vermeiden, sollte man so früh wie möglich mit der chemotherapeutischen Behandlung beginnen sowie die Zahl der Krebszellen möglichst schnell reduzieren.

Nebenwirkungen

Was sind die häufigsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie?

Pauschal lassen sich die Nebenwirkungen einer Chemotherapie natürlich kaum vorhersagen, weil das von den jeweiligen Medikamenten und deren Dosis abhängt und auch bei jedem anders verläuft. Aber unterm Strich ist es schon so, dass Übelkeit und Erbrechen sowie Haarausfall am häufigsten auftreten.

Nicht immer so schlimm wie im Fernsehen

Also genau jene Nebenwirkungen, an die man bei einer Chemotherapie auch primär denkt, schließlich wird uns das Thema in zahlreichen Serien und Filmen immer wieder eindrucksvoll vor Augen geführt. Allerdings muss man dazu auch sagen, dass es "in Wirklichkeit" längst nicht immer so dramatisch ist wie im Fernsehen. Zwar ist die Chemotherapie auch heute noch alles andere als gut verträglich. Aber immerhin haben sich die Möglichkeiten verbessert, die Beschwerden zu lindern.

So kann man heute mit modernen "Antiemetika" (das sind Medikamente gegen Übelkeit) das körperlich oft am meisten belastende Symptom relativ gut eindämmen. Den Haarausfall, der ja vor allem die Psyche belastet, auch weil er die Gegenwart der Chemotherapie so drastisch illustriert, kann man hingegen kaum verhindern, zumindest bei den meisten Präparaten nicht.

Weitere häufige Nebenwirkungen der Chemotherapie sind:

  • Abgeschlagenheit
  • erhöhte Infektanfälligkeit (Vorsicht: So gut wie möglich vor Infekten schützen)
  • erhöhte Blutungsneigung
  • Funktionsstörungen der Eierstöcke und Hoden (Produktion der Geschlechtshormone kann sinken)

Hochdosis-Chemotherapie bei akuter Leukämie: gute Heilungschancen, aber auch vermehrte Nebenwirkungen

Insgesamt sind die Nebenwirkungen einer Chemotherapie nicht nur Wirkstoff-abhängig, sondern auch sehr stark dosisabhängig. Das bedeutet, dass zum Beispiel bei einer anfänglichen Induktions-Chemotherapie einer akuten Leukämie (hochdosiert, möglichst alle Leukämiezellen sollen vernichtet werden) auch die Nebenwirkungen heftiger ausfallen. Aber dafür geht es hier auch um Heilung.

Wird mir schlecht von der Chemotherapie?

Wenn Ihnen eine Chemotherapie bevorsteht, haben Sie sich vielleicht schon näher damit befasst und sicher schon von den schlimmen Nebenwirkungen gehört, die sie hervorrufen kann. Übelkeit und Erbrechen stehen dabei mit an erster Stelle.

Leider kein gezielter Angriff

Es gehört leider zu den nicht vermeidlichen Eigenschaften chemotherapeutischer Wirkstoffe, dass sie nicht nur den Tumorzellen an den Kragen gehen, sondern auch den restlichen Körper belasten und schädigen können. Das liegt daran, dass sie sich recht ziellos auf sämtliche Zellen stürzen, die sich schnell teilen und eine hohe Wachstumsrate haben. Denn genau das ist die Strategie von Krebs: sich möglichst schnell auszubreiten und immer weiter zu wuchern.

Aber auch andere, gesunde Zellen unseres Körpers vermehren sich schnell und leiden unter der Behandlung. Dazu zählen u.a. die Schleimhautzellen des gesamten Magen-Darm-Bereichs. Entsprechend kann es unter der Chemotherapie zu Problemen in diesem Bereich kommen.

Darüber hinaus sind Übelkeit, Würgereiz und Erbrechen unspezifische Beschwerden, die bei allen Krebstherapien auftreten können. Auch eine Hormontherapie oder Bestrahlung können dafür sorgen, dass Ihnen übel wird.

Risiken und individuelle Faktoren

Aber wen trifft es? Manchmal lässt sich das im Vorfeld schon erahnen. So gibt es Wirkstoffe und vor allem Kombinationen aus mehreren Chemotherapeutika, die besonders häufig zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Und natürlich kommt es auch auf die Dosierung an. Mehr wirkt zwar besser, schadet aber auch entsprechend.

Weil man das weiß, werden oft bereits vorsorglich und begleitend zur Therapie Medikamente gegeben, die der Übelkeit entgegenwirken.

Aber auch andere, individuelle Faktoren spielen eine Rolle und lassen das Risiko, ob Sie sich unter der chemotherapeutischen Behandlung übergeben müssen, in etwa abschätzen. Frauen gelten grundsätzlich als anfälliger für diese unangenehme Nebenwirkung als Männer.

Zu den Risikofaktoren jedes einzelnen Betroffenen zählen weiterhin:

  • das Alter: je jünger, umso höher die Wahrscheinlichkeit
  • Anfälligkeit für Übelkeit auf Reisen
  • Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft
  • ähnliche Beschwerden in einer vorherigen Chemotherapie
  • Ängstlichkeit und eine entsprechende Erwartungshaltung ("Bestimmt wird mir beim nächsten Zyklus wieder schlecht.")

Übrigens: Chronischer, starker Alkoholkonsum setzt das Risiko für derartige Probleme eher herab. Was natürlich nicht bedeuten soll, dass Sie zum Alkoholiker werden sollten. Alkohol schadet bekanntermaßen anderweitig und verträgt sich auch sonst nicht besonders gut mit der Chemotherapie.

Es gibt viele Möglichkeiten

Der Arzt wird all diese Risikofaktoren berücksichtigen und Sie so gut wie möglich auf die Therapie vorbereiten. Wenn Sie dennoch Probleme bekommen und die Medikamente nicht gut vertragen, bestehen noch immer Möglichkeiten, Ihnen zu helfen.

Es gibt viele unterschiedliche Substanzen gegen die Übelkeit. Wenn die eine bei Ihnen nichts bringt, heißt das noch lange nicht, dass auch alle anderen nicht wirken. Hier müssen Sie mit Ihrem Arzt einfach ausprobieren, was Ihnen am besten hilft.

Er wird Sie, sofern Sie mehrere Behandlungen bekommen, nach jedem Zyklus bzw. vor jedem neuen fragen, sie Sie die Therapie vertragen haben. Bei starken Nebenwirkungen muss sie entsprechend abgewandelt werden. Manchmal kann man auch versuchen, die Dosis etwas zu reduzieren. In anderen Fällen muss das gesamte Therapieschema umgestellt werden.

Chronifizierung vermeiden

Sie sehen also, Übelkeit und Erbrechen gehören nicht zwangsläufig zu einer Chemotherapie und müssen von den Betroffenen auch nicht einfach stoisch hingenommen werden. Nicht alle leiden unter diesen unangenehmen Beschwerden. Und wenn sie doch auftreten, gilt es, sie möglichst rasch zu bekämpfen.

Denn eines sollte nicht passieren: dass Ihnen vor lauter Angst vor der nächsten Behandlung bereits im Vorfeld übel wird. Der flaue Magen und empfindsame Darm haben dann oft mit der eigentlichen Chemotherapie gar nichts mehr zu tun. Daher helfen hier auch nicht allein Medikamente. Sie können aber wirksam unterstützt werden, beispielsweise durch Entspannungstechniken, Akupunktur oder Massagen. Auch ein Psychotherapeut kann Ihnen helfen, den Teufelskreis der Angst und Erwartung vor der gefürchteten Therapie zu durchbrechen.

Machen Sie es sich so angenehm wie möglich

Daneben spielen die Begleitumstände und die ganze Umgebung eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Stellen Sie sich auf die Behandlung ein, und sehen Sie ihr möglichst gelassen entgegen.

Wenn Sie eine Infusion bekommen, richten Sie es sich am Behandlungsort ein und machen es sich gemütlich und heimelig. Ziehen Sie bequeme Sachen an, in denen Sie sich wohlfühlen; nehmen Sie sich etwas zu lesen mit, oder hören Sie Musik; besorgen Sie sich ein kleines Duftkissen etwa mit Lavendel, um den sterilen Klinik- bzw. Praxisgeruch zu vertreiben. Sehen Sie das Ganze vielleicht sogar als willkommenen Ausbruch aus dem Alltagsleben, als Zeit, die Sie allein für sich haben und sich widmen dürfen.

Mit all diesen Mitteln und Tricks kann man der Übelkeit bereits im Vorfeld entgegenwirken. Denn genau darum geht es bei der Behandlung: es erst gar nicht so weit kommen zu lassen.

Fragen zu Haarausfall, Zähnen und weiteren Nebenwirkungen

Fallen mir nach der Chemotherapie die Haare aus?

Leider ist eine Chemotherapie nicht frei von Nebenwirkungen. In der Regel beginnen die Kopfhaare 2 bis 4 Wochen nach dem ersten Chemotherapiezyklus, mehr oder weniger stark auszufallen. Die gute Nachricht ist aber, dass die Haare sehr schnell wieder nachwachsen, bereits ab etwa 4 Wochen nach abgeschlossener Chemotherapie.

Angriff auf alles, was schnell wächst

Haarausfall gehört zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen einer Chemotherapie. Das hat folgenden Grund:

Die eingesetzten Substanzen greifen Zellen an, die sich gerade teilen. Tumorzellen, aber auch die anderen Zellen unseres Körpers vermehren sich immer wieder, indem sie ihre Erbinformation verdoppeln und sich anschließend teilen. Chemotherapeutika blockieren diesen Prozess an unterschiedlichen Stellen.

Dabei geht es vor allem denjenigen Zellen an den Kragen, die sich sehr schnell teilen. Neben dem Tumorgewebe betrifft das leider auch gesunde Strukturen wie Schleimhäute, Haare und das Knochenmark, das für die Blutbildung zuständig ist. Auch sie vermehren sich rasch und werden durch die Therapie daher leicht angegriffen. In der Folge kommt es zu Übelkeit und Erbrechen, einer erhöhten Infektionsgefahr, Blutungsneigung und eben auch zu Haarausfall.

Haare werden von der Haarwurzel aus gebildet, die sich am Grund einer länglichen Vertiefung der Haut befindet. Genau dieses Gewebe, das auch Haarfollikel genannt wird, wird durch die Therapie in Mitleidenschaft gezogen. Denn die Zellen darin teilen sich mit großer Geschwindigkeit, weshalb wir regelmäßig zum Friseur gehen und uns die Haare schneiden lassen müssen.

Beispiel Brustkrebs: Der Haarausfall ist nur vorübergehend

Ein Beispiel: Das gängigste Chemotherapieschema bei nicht metastasiertem Brustkrebs ist eine Kombination aus 5-FU (5-Fluoruracil), Adriamycin und Cyclophosphamid. Alternativ wird statt Adriamycin Epirubicin verabreicht und statt 5-FU Docetaxel angewendet. Bei metastasiertem Brustkrebs wird meist Paclitaxel in Kombination mit Anthrazyklinen angewendet. Von diesen Medikamenten greifen Cyclophosphamid und Paclitaxel am aggressivsten die Haarwurzeln an. Daher wird es im Rahmen der Therapie leider nicht möglich sein, Ihre Haare zu verschonen.

Es gibt allerdings auch eine gute Nachricht: Das schnelle Wachstum der Haare macht sie einerseits anfällig für die Behandlung; andererseits wachsen die Haare nach Abschluss der Therapie aber auch rasch wieder nach. Die Haarfollikel werden nämlich nicht dauerhaft geschädigt, sondern nehmen ihre Funktion nach dem Angriff wieder auf.

Perücken oder ein Kopftuch zur Überbrückung

Manche Patienten tragen während der Behandlung Perücken, andere lieber ein modisches Kopftuch. Finden Sie heraus, womit Sie sich wohler fühlen. Viele Betroffene berichten über das ungewohnte Tragegefühl einer Perücke und dass sie darunter vermehrt schwitzen würden. Jedenfalls ist es wichtig, bereits vor der Chemotherapie einen spezialisierten Friseur aufzusuchen, damit dieser die Perücke ganz nach Ihren Vorstellungen und Ihrem Haartyp anpassen kann. Es gibt unterschiedliche Arten von Perücken, und der Preis bewegt sich im Rahmen von 150 bis 3.000 Euro. Sozialrechtlich gelten Perücken als Hilfsmittel und müssen von einem Arzt verordnet werden. Ob die Kosten komplett oder nur teilweise übernommen werden, können Sie direkt bei Ihrer Krankenkasse erfragen.

Kann ich durch die Chemotherapie meine Zähne verlieren?

Eine Chemotherapie richtet sich in erster Linie gegen die bösartigen Tumorzellen, lässt aber leider auch viele gesunde Zellen nicht unberührt. So kann es zu Nebenwirkungen und Spätfolgen kommen, die manchmal auch die Zähne betreffen. Karies, Veränderungen am Zahnschmelz oder der Zahnwurzel, Knochendefekte, Schädigungen des Zahnfleischs – all das kann infolge einer Chemotherapie auftreten und über kurz oder lang einen Zahnersatz erforderlich machen.

Allerdings kommt es nicht bei jedem Betroffenen zu diesen unangenehmen Folgen. Das hängt immer von der Art der Medikamente, der Dosis und der jeweiligen Empfindlichkeit ab. Außerdem gibt es auch Mittel und Wege, die Zähne vorsorglich zu schützen.

Eine gute Zahnpflege ist wichtig

Denn oft sind gar nicht die Zähne direkt betroffen, sondern die Mundschleimhaut. Chemotherapeutische Medikamente sind auf solche Zellen abgerichtet, die sich schnell teilen und vermehren. Neben den Tumorzellen, die damit erreicht werden sollen, gehören dazu aber auch andere Gewebe im Körper, u.a. die Schleimhäute des gesamten Verdauungstrakts. Werden sie angegriffen, kann das zu Übelkeit und Durchfall und eben auch zu Entzündungen im Mundraum führen.

Ein entzündeter Mund ist sehr schmerzhaft. Schon allein die Vorstellung einer rauen Zahnbürste ist für viele Betroffene eine Qual. Daher leidet die Mundpflege infolge einer Chemotherapie oftmals, was wiederum nicht gut für die Zähne ist. Um sie dennoch gut zu schützen, bieten sich besonders weiche Zahnbürsten und milde Zahncremes an. Auch Mundspülungen, z.B. mit Salbei, eignen sich. Sie wirken nicht nur reinigend, sondern können auch einen schmerzlindernden Effekt haben.

Wenn die Zahn- und Mundpflege besonders schmerzhaft für Sie ist, kann Ihnen der Arzt auch lokale Schmerzmittel verschreiben, die Sie als Salbe, Gel oder Lösung auftragen können.

Mundtrockenheit und Säure greifen die Zähne an

Wichtig ist auch, die Mundschleimhaut stets feucht zu halten. Mundtrockenheit gehört ebenfalls zu den Nebenwirkungen einer Chemotherapie und kann den Zähnen schaden. Regelmäßiges Trinken, Lösungen und Mundspülungen können Abhilfe schaffen.

Was den Zähnen ebenfalls schadet, ist regelmäßiges Erbrechen, womit leider viele Betroffene zu kämpfen haben. Der saure Mageninhalt greift die Zähne an und macht sie anfällig für Karies. Daher ist eine gründliche Zahnpflege nach jedem Erbrechen dringend zu empfehlen, auch wenn Ihnen in dem Moment wohl eher nicht danach ist.

Noch vor der Behandlung zum Zahnarzt

Neben der Chemotherapie gibt es noch andere Medikamente, die den Zähnen zusetzen. Wenn der Krebs bereits Absiedelungen im Knochen gebildet hat, kommen Wirkstoffe zum Einsatz, die die Knochen schützen sollen.

Diese sogenannten Bisphosphonate sind aber paradoxerweise für einen bestimmten Knochen gar nicht gut, nämlich für den Kiefer. Dort können sie gravierende Schäden hervorrufen und damit den Halt der Zähne gefährden. Daher sollte schon vor einer solchen Therapie ein Zahnarzt in die Behandlung eingebunden werden, der die Zähne ggf. bereits im Vorfeld saniert.

Grundsätzlich bietet es sich an, vor einer Krebsbehandlung mit Chemotherapeutika noch einmal zum Zahnarzt zu gehen, wenn dafür genügend Zeit ist. Dann können Löcher saniert und Zahnfleischprobleme vorab behoben werden. Außerdem kann Ihnen Ihr Zahnarzt Ratschläge für eine milde Mund- und Zahnpflege geben, so dass Sie sich schon vorsorglich mit den nötigen Pflegeutensilien ausstatten können. Damit sind Ihre Zähne für die aggressive Therapie schon mal gut gewappnet.

Führt die Chemotherapie zu Taubheit in Händen und Füßen?

Ja, das ist durchaus möglich. Eine sogenannte Neuropathie (Nervenleiden) ist eine typische Spätfolge der Behandlung, kann aber auch bereits zu Beginn der Chemotherapie auftreten oder durch den Tumor selbst ausgelöst werden.

Chemotherapeutika sind gefürchtet, und viele Krebskranke haben große Angst vor der Behandlung. Nicht nur die Vorstellung, die Haare zu verlieren und damit nach außen hin ein deutliches Stigma der Erkrankung zu tragen, ist belastend, sondern auch die Sorge vor langfristigen Folgen.

Chemotherapie kann an den Nerven zehren

Auch wenn die Behandlung immer zielgerichteter wird, um möglichst nur den Tumor zu erreichen, wirken viele Substanzen doch nach wie vor auf den ganzen Körper und können auch gesunden Zellen Schaden zufügen.

Dabei unterscheidet man grob akute und späte Nebenwirkungen, wobei sie sich im Einzelnen oft überlappen und nicht klar voneinander abgrenzen lassen. Nervenreizungen zählen eher zu den Spätfolgen, können aber auch bereits zu Beginn der Behandlung auftreten.

Häufig sind Gefühlsstörungen in Form von Taubheit, Kribbeln, aber auch Überempfindlichkeit und Schmerzen. Wenn die Nervenfasern betroffen sind, die unsere Muskeln steuern, kann die Kraft nachlassen, oder es kommt zu unangenehmen Muskelkrämpfen.

Probleme im Alltag

Nervenschädigungen sind nicht ganz ungefährlich. Wenn das Feingefühl verlorengeht und man äußere Reize weniger gut wahrnimmt, besteht die Gefahr, sich zu verletzen, ohne es zu merken. Vielleicht kennen Sie dieses Problem bei Menschen mit Diabetes: Sie spüren ihre Füße oft kaum mehr, merken nicht, wie der Schuh immerzu drückt und ziehen sich dadurch Druckstellen und tiefe Verletzungen zu.

Und natürlich brauchen wir unseren sensiblen Tastsinn und die Feinmotorik im Alltag. Selbstverständlichkeiten wie das Zuknöpfen eines Hemds oder Schnüren der Schuhsenkel können mit einem Mal zum Problem werden und viel Zeit kosten. Nerven steuern nicht nur unsere Motorik und Sensibilität, sondern auch die Sinnesorgane. So kann auch das Sehen oder Hören beeinträchtigt sein, ebenso wie der Gleichgewichtssinn, der im Innenohr reguliert wird.

Es gibt Alternativen

Wenn Sie unter der Behandlung irgendeine dieser unerwünschten Wirkungen bemerken, teilen Sie dies Ihrem behandelnden Arzt mit. Er kann die Beschwerden abklären und gemeinsam mit Ihnen überlegen, wie es weitergeht.

Jede chemotherapeutische Behandlung muss regelmäßig kritisch auf ihre Wirkungen und Nebenwirkungen hin hinterfragt werden. Wenn sich der Krebs nicht verkleinert, Sie aber erheblich unter der Therapie leiden, muss das jeweilige Medikament unter Umständen abgesetzt und durch ein anderes ersetzt werden. Oder der Arzt reduziert zunächst einmal die Dosis und nimmt vielleicht noch eine andere Substanz hinzu, um die Wirkung zu erhalten. Er kann und muss hier manchmal mit verschiedenen Optionen "spielen" und ausprobieren, was für Sie persönlich die beste Variante ist.

Das Gute an der verwirrenden Vielfalt der zahlreichen Therapieregime ist, dass viele verschiedene Substanzen zur Verfügung stehen. Wenn es bei Ihnen an Händen oder Füßen kribbelt oder schmerzt, müssen Sie daher keine Sorge haben, dass Sie die Chemotherapie grundsätzlich nicht vertragen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und fragen Sie ihn, was er noch für Sie in petto hat.

Was ist eine Fatigue?

Fatigue bedeutet nichts anderes als Müdigkeit oder Erschöpfung. Sie ist aber weit mehr als das. Als Symptom einer Krebserkrankung, aber auch in Folge einer Chemotherapie kann sie zu einer enormen Belastung werden und die Lebensqualität deutlich einschränken.

Jeder ist mal müde und ausgelaugt. Nach einem anstrengenden Tag oder einer größeren Belastung ist das auch nicht weiter verwunderlich. Ein bisschen Ruhe, Entspannung und Schlaf, und schon fühlt man sich wie neugeboren.

Körperlich und psychisch ausgelaugt

Anders ist das bei Menschen mit einer Tumorerkrankung. Der Krebs selbst, aber auch die Behandlung können zu einer ausgeprägten Erschöpfung führen, die in keinem Verhältnis zu Aktivität und Anstrengung steht und auch mit noch so viel Schonung nicht vergeht.

Zu der körperlichen Schwäche und Kraftlosigkeit können sich auch psychische Beschwerden hinzugesellen: Man ist lustlos, zu nichts zu motivieren, kann sich schlecht konzentrieren und sich nicht mehr alles so gut merken. Dieser ganze schwer fassbare Komplex aus physischen und psychischen Beschwerden wird in der Medizin auch als Fatigue bezeichnet.

Nach einer Chemotherapie entwickeln viele Menschen eine mehr oder weniger ausgeprägte Fatigue. Oft verschwindet sie nach der Behandlung wieder. Bei manchen Betroffenen hält sie jedoch auch über Monate oder sogar Jahre an. Das kann zu einer dauerhaften Belastung führen und den beruflichen wie auch sozialen Bereich erheblich beeinträchtigen.

Vielfältige Ursachen

Wie genau es dazu kommt, ist unklar. Es spielen wohl mehrere Faktoren eine Rolle. Sicherlich stürzt die Diagnose Krebs viele Betroffene in eine Krise. Die Gedanken kreisen nur noch um die Erkrankung, Zukunftsängste kommen auf, und alle Energie und Lebenskraft scheint wie weggefegt. Diese seelische Ausnahmesituation trägt bestimmt ihren Teil dazu bei, dass der Körper in eine schwere Erschöpfung fällt, bei der auch Schlaf nicht mehr hilft.

Aber Fatigue ist kein rein psychisches Problem. Krebs ist eine umfassende Erkrankung, die den gesamten Körper in Mitleidenschaft zieht und den Stoffwechsel durcheinanderbringt. Möglicherweise aktiviert der Tumor auch bestimmte Entzündungszellen. Auch das kann die anhaltende Erschöpfung erklären.

Und schließlich löst eine Chemotherapie bei vielen Betroffenen eine Fatigue aus. Die Wirkstoffe greifen nämlich auch gesunde Zellen an, schwächen die körpereigene Abwehr und können das Blutbild verändern. Eine Anämie (Blutarmut) etwa geht oft mit Müdigkeit und Blässe einher.

Beratung und Bewegung helfen

Aber: So vielfältig die möglichen Ursachen einer Fatigue sind, so zahlreich sind auch ihre Angriffsflächen. Der Krebs selbst wird schon durch die Chemotherapie bekämpft. Die schädlichen Folgen dieser Behandlung wiederum lassen sich oft beheben oder zumindest lindern.

Am wichtigsten ist jedoch eine psychosoziale Unterstützung sowie ausreichend Bewegung. Durch eine professionelle Beratung erlernen Sie wertvolle Strategien im Umgang mit der Erkrankung und zur Bewältigung Ihres Alltags. Maßvolle Bewegung, die Ihrer Leistungsfähigkeit entspricht, hat sich darüber hinaus als überaus effektiv gegen die andauernde Müdigkeit erwiesen.

Auch wenn Sie sich schlapp und ausgelaugt fühlen – schnüren Sie Ihre Laufschuhe und gehen Sie ins Freie! Das tut gleich mehrfach gut: Sowohl Ihr Körper als auch Seele und Geist werden davon profitieren.

Stimmt es, dass man während einer Chemotherapie stärker bluten kann?

Ja. Die Gerinnungsfähigkeit des Blutes kann unter einer Chemotherapie relevant herabgesetzt sein, so dass es selbst bei kleineren Verletzungen stark bluten kann. Um so wichtiger ist, während einer Chemotherapie Tätigkeiten zu vermeiden, die mit einer erhöhten Verletzungsgefahr einhergehen.

Zum Hintergrund: Fast alle Wirkstoffe der Chemotherapie greifen als Nebenwirkung auch das blutbildende System an. Denn die Blutzellen haben eine sehr hohe Teilungs- und Neubildungsrate, womit sie für ein Zellgift, wie es die Chemotherapie darstellt, viel empfindlicher sind als beispielsweise eine Sehne.

Zu wenig Blutplättchen

Zu den Blutzellen gehören auch die Blutplättchen, die sogenannten Thrombozyten. Und die sind ganz maßgeblich an der Blutgerinnung beteiligt. Das heißt, um so weniger Thrombozyten im Blut, um so stärker die Blutungsneigung (wenn es denn irgendwo blutet). Die Blutplättchen sind zwar nicht alleinverantwortlich für die Blutgerinnung, da spielen noch zahlreiche weitere Proteine und Botenstoffe eine Rolle (die sogenannten Gerinnungsfaktoren, die fast jeden Medizinstudenten in die Verzweiflung treiben), aber Fakt ist: Ohne die Thrombozyten läuft nichts.

Für Menschen, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, bedeutet das: Wenn Sie sich verletzen oder es aus anderen Gründen blutet und Sie die Blutung nicht zum Stillstand  bringen, sofort zum Arzt!

Was für eine Nebenwirkung ist das Tumorlyse-Syndrom?

Das Tumorlyse-Syndrom ist eine schwerwiegende Komplikation, die bei einer Chemotherapie im Rahmen von Tumorerkrankungen auftreten kann. Nierenversagen, Krampfanfälle und Herzrhythmusstörungen bis hin zum plötzlichen Herztod sind dabei möglich.

Tumorerkrankungen mit hoher Zellzahl

Ein Tumorlyse-Syndrom tritt typischerweise bei Krebserkrankungen auf, die mit einer hohen Anzahl an Zellen einhergehen. Zu ihnen gehören:

  • akute Leukämie (akute myeloische Leukämie AML, akute lymphatische Leukämie ALL)
  • bestimmte Lymphomerkrankungen (Burkitt-Lymphom, diffus großzelliges Lymphom)
  • vereinzelt auch solide (feste) Tumoren wie Lungenkrebs (kleinzelliges Bronchialkarzinom)

Nierenversagen, Herzrhythmusstörungen und Krampfanfälle

Eine Chemotherapie (gegebenenfalls von einer Strahlentherapie gefolgt) zerstört Krebszellen. Sie zerfallen dann in ihre Einzelteile und setzen verschiedene Stoffe frei, die im Blut massiv ansteigen können. Zu ihnen gehören Harnsäure, Kalium und Phosphat. Der Calciumspiegel hingegen sinkt.

Während am Anfang der Erkrankung keine Symptome auftreten, kommt es im fortgeschrittenen Stadium zu Beschwerden. Mediziner unterscheiden ein rein laborchemisches Tumorlyse-Syndrom von einem klinischen mit Organbeteiligung.

Jeder Stoff führt dabei zu eigenen Problemen. So lagern sich Harnsäurekristalle in den Nieren ab. Sie beeinträchtigen ihre Funktion bis hin zum Nierenversagen, das eine Blutwäsche (Dialyse) nach sich ziehen kann. Hohe Kaliumwerte wiederum können Herzrhythmusstörungen bis hin zum plötzlichen Herztod verursachen. Veränderungen im Phosphat- und Kalziumhaushalt können Krampfanfälle (epileptische Anfälle) auslösen.

Von Infusionen und Medikamenten bis zur Dialyse

Unbehandelt kann ein Tumorlyse-Syndrom zum Tod führen. Wichtigste vorbeugende sowie therapeutische Maßnahme ist die ausreichende Flüssigkeitsgabe vor und während der Therapie.

Zudem schätzen Ärzte vor der Gabe einer Chemotherapie das Risiko eines Tumorlyse-Syndroms individuell ein. Je nach Risikogruppe verschreiben sie zusätzlich Medikamente wie Allopurinol, Febuxostat oder auch Rasburicase, die in den Harnsäurehaushalt eingreifen. Bei Nierenversagen muss in der Regel eine Dialyse (Blutwäsche) durchgeführt werden.

Wie lange halten die Nebenwirkungen an?

Die (halbwegs) gute Nachricht zum Schluss: Normalerweise ist der Spuk mit Abschluss der Chemotherapie auch bald vorbei. Die meisten der Nebenwirkungen gehen ja vor allem auf eine Schädigung der Darmschleimhaut und der Blutzellen zurück (Blutarmut, Infektanfälligkeit) und sowohl Darm als auch Knochenmark brauchen nicht lange, um sich zu erholen. Nach etwa drei bis vier Wochen ist der Zellverlust in der Regel komplett kompensiert.

Langzeitfolgen

Erholt sich die Mundschleimhaut nach der Chemotherapie wieder?

Davon ist auszugehen. Trotzdem können die Beschwerden während der Behandlung unangenehm und belastend sein. Daher ist eine gute Mundpflege und ggf. auch Behandlung wichtig.

Unsere Schleimhäute sind äußerst regenerationsfähig. Wer sich einmal aus Versehen auf die Zunge beißt, verteufelt sich zwar zunächst, weiß aber auch, dass der Schmerz bald wieder nachlässt und die Zunge sich rasch erholt. Das liegt daran, dass sich die Zellen der Schleimhaut sehr schnell teilen. Dadurch kommt ständig frischer Nachschub, der das alte Gewebe ersetzt.

Es trifft die Schnellsten

So gut dieser Mechanismus auch eingerichtet ist, so gefährdet sind gerade die Schleimhäute bei einer Chemotherapie. Denn sie ist genau auf solche Zellen abgerichtet, die sich ständig vermehren, wie es für bösartige Tumoren typisch ist. Darunter leiden auch all jene gesunden Körperzellen, die ein ebenso rasantes Tempo an den Tag legen. Neben dem gesamten Magen-Darm-Trakt sind das vor allem das Knochenmark und die Haare.

Zum Glück lassen sich die Zellen der Schleimhaut nicht lange erschüttern und erholen sich schon bald nach der Behandlung wieder. Nach ein paar Wochen ist in der Regel nichts mehr zu spüren. Dennoch ist es wichtig, während der Behandlung gut darauf zu achten und vor allem die Mundpflege nicht zu vernachlässigen. Am besten, Sie beherzigen bereits vorbeugend einige Ratschläge, um sich zu schützen.

Vor der Chemo nochmal zum Zahnarzt

Wenn bei Ihnen eine Chemotherapie geplant ist, sollten Sie davor möglichst nochmal zum Zahnarzt gehen und Ihre Zähne und das Zahnfleisch untersuchen lassen. Mit einem frisch sanierten Mund fühlt man sich zum einen besser und ist zum anderen gut für die Krebsbehandlung gerüstet.

Außerdem kann Ihnen der Zahnarzt Tipps zur Mund- und Zahnpflege geben. So können Sie beispielsweise mit regelmäßigen Spülungen Entzündungen vorbeugen. Auch spezielle Zahncremes und -gele schützen den Mundbereich zusätzlich.

Milde, aber gründliche Mundpflege

Wenn Sie bereits Beschwerden in Form von Rötungen und Brennen oder schmerzhafte offene Stellen haben, ist es sehr wichtig, dass Sie Ihren Mund gerade jetzt weiterhin gut pflegen, auch wenn das unangenehm ist. Es gibt extra weiche Zahnbürsten und besonders milde Zahnpasta, die das Putzen erleichtern. Vermeiden Sie außerdem sehr kaltes oder heißes Wasser und drehen den Wasserhahn stattdessen auf lauwarm. Tupfen Sie den Mund nur vorsichtig trocken, und pflegen Sie Ihre Lippen mit fetthaltigen Cremes, damit sie nicht austrocknen.

Auch Mundtrockenheit kann Folge einer Chemotherapie sein. Dadurch wird die natürliche Schutzbarriere der Schleimhaut beeinträchtigt, was sie wiederum anfälliger für Infektionen und Verletzungen macht. Hier hilft es, viel zu trinken, den Mund zu spülen und zu gurgeln.

Erreger haben leichtes Spiel

Bei starken Schmerzen kann Ihnen Ihr Arzt auch Schmerzmittel verordnen. Wenn Sie sich darüber hinaus eine Infektion mit Bakterien, Pilzen oder Viren zugezogen haben, werden Sie ebenfalls entsprechend behandelt. Nicht nur Ihre angegriffene Schleimhaut ist für die Erreger ein willkommener Nährboden; auch Ihre Abwehr ist durch die Behandlung geschwächt und kann äußere Eindringlinge weniger gut bekämpfen.

Der Mund ist ein wichtiger und sensibler Bereich. Er ist nicht nur Eintrittspforte für äußere Eindringlinge, sondern dient auch schlicht der täglichen Nahrungsaufnahme. Ein entzündeter, schmerzender Mund lässt wenig Appetit aufkommen. Gerade für die Therapie brauchen Sie aber Kraft und genug Energie. Sorgen Sie daher für eine gründliche Mundpflege, damit Ihnen das Essen weiterhin schmeckt und Sie Erreger von sich fernhalten.

Schwangerschaft und Wechseljahre nach Chemotherapie

Kann ich nach einer Chemotherapie noch schwanger werden?

Alle Frauen im gebärfähigen Alter, die eine Chemotherapie bekommen sollen und die noch schwanger werden wollen, sollen vor der Chemotherapie eine ausgiebige Beratung durch ihren Arzt bekommen.

Ohne Eisprung keine Schwangerschaft

Die geplante Chemotherapie kann die Gonaden schädigen. Gonaden werden auch Keimdrüsen oder Geschlechtsdrüsen genannt. Bei der Frau sind das die Eierstöcke (= Ovarien). In diesen Keimdrüsen werden neben den Sexualhormonen (bei der Frau sind das Östrogene und Gestagene) auch die Eizellen gebildet.

Die Keimdrüsen können durch eine Chemotherapie geschädigt werden, wobei diese Schädigung vorübergehend oder auch dauerhaft sein kann. Äußeres Zeichen dieser Schädigung ist meist ein Ausbleiben der Periodenblutung und Symptome der Wechseljahre. Natürlich bleibt bei einer entsprechenden Schädigung auch der Eisprung aus, da zum einen durch das Wechselspiel der Hormone das Ei heranreift und zum anderen freigesetzt wird.

Ohne Eisprung aber kann keine Schwangerschaft entstehen. Gerade für jüngere Frauen, die betroffen sind und bei denen noch ein Kinderwunsch besteht, eigentlich eine sehr traurige Situation.

Nach Vorbehandlung häufiger wieder schwanger

Neuere Untersuchungen bei Frauen mit Brustkrebs zeigen aber, dass man die Wahrscheinlichkeit, trotz und nach einer Chemotherapie Kinder zu bekommen, deutlich erhöhen kann. Das ist durch Gabe eines Hormons möglich, das vor Beginn der Chemotherapie gegeben wird. Dieses Hormon heißt Gonadotropin-Releasing-Hormon, abgekürzt GnRH. Die entsprechenden Medikamente werden GnRH-Analoga genannt.

Unabhängig davon, ob der Brustkrebs positiv oder negativ für die Hormonrezeptoren ist, liegt der Anteil der Frauen, die ihre Periode nicht wieder bekommen haben, nach einer entsprechenden Vorbehandlung mit GnRH bei unter 10%, während die Rate bei Frauen ohne Vorbehandlung bei über 25% lag. Selbst in einer Studie, in der nur Frauen mit negativem Hormonrezeptor untersucht wurden, zeigten sich ganz ähnliche Ergebnisse.

Aber nicht nur das. Auch die Rate an Schwangerschaften und Geburten war in der Gruppe der mit GnRH vorbehandelten Frauen deutlich höher. Auch wenn nicht in jedem Fall eine Schädigung der Keimdrüsen durch eine Chemotherapie verhindert werden kann, durch eine Vorbehandlung mit GnRH kann die Situation entscheidend verbessert werden.

Aber auch die Frauen, bei denen nach einer Chemotherapie trotz GnRH-Vorbehandlung die Periode nicht wiedereinsetzt und die keinen Eisprung bekommen, müssen nicht verzweifeln. Ein besonderer Zweig der Gynäkologie, spezialisiert auf die Behandlung von sogenannten Fertilitätsstörungen (d.h. Schwierigkeiten, schwanger zu werden) kann auch in diesen Fällen oft weiterhelfen.

Die Technik macht's möglich: Eizellen einfrieren

Durch die rasanten Fortschritte im Bereich der Reproduktionsmedizin ist es heute außerdem möglich, trotz Krebserkrankung nicht auf die Familienplanung zu verzichten, auch wenn eine Schwangerschaft nach der Therapie auf natürlichem Wege ausgeschlossen ist.

Deshalb besteht die Möglichkeit, Eizellen und Spermien vor der Therapie zu entnehmen und einzufrieren, um sie dann nach der Behandlung auf dem Wege der künstlichen Befruchtung zu nutzen. Dazu ist jedoch ein Aufschub der Therapie um etwa zwei Wochen erforderlich. Denn vor einer Eizellentnahme erfolgt eine Stimulation mit Hormonen. Dadurch sollen mehrere Eizellen auf einmal heranreifen, um anschließend 10 bis 20 davon zu entnehmen.

Eine Garantie für eine nachfolgende Schwangerschaft ist das Verfahren jedoch nicht. Nach Brustkrebs sind die Chancen noch etwas geringer als ohne eine bösartige Erkrankung im Vorfeld. Aber auch bei gesunden Frauen gibt es keine Garantie für eine Schwangerschaft.

Sie sollten aber wissen, dass es auch für Sie Möglichkeiten gibt, Sie bei der Umsetzung eines Kinderwunsches zu unterstützen. Informieren Sie sich daher vor der Behandlung unbedingt bei Ihrem Arzt über die heutigen Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin.

Schwanger nach Brustkrebs? Trauen Sie sich!

Übrigens: Falls Sie in der Vergangenheit Brustkrebs hatten, eine Chemotherapie erhalten haben und nach abgeschlossener Therapie schwanger geworden sind, haben Sie nicht mit einem erhöhten Risiko für kindliche Fehlbildungen zu rechnen. Allerdings kann es vermehrt zu Komplikationen in der Schwangerschaft kommen, wie etwa eine Frühgeburt.

Die Befürchtung, durch die hormonelle Umstellung während einer Schwangerschaft könnte das Risiko steigen, dass der Tumor wieder ausbricht, hat sich nicht erhärtet. Im Gegenteil: In einer Studie, bei der Schwangere und nicht schwangere Frauen nach Brustkrebs verglichen wurden, zeigte sich ein besseres Gesamtüberleben der schwangeren Frauen.

Über die Gründe lässt sich freilich nur spekulieren. Manche Wissenschaftler vermuten einen sogenannten "healthy mother effect" dahinter. Wie dem auch sei – Sie sollten sich nach Abschluss der Therapie Ihre Familienplanung nicht vom Brustkrebs diktieren lassen, sondern Ihren eigenen Wünschen und Lebensplänen folgen.

Wieder schwanger oder nicht, das entscheiden nur Sie

Im Klartext heißt das: Nur Sie alleine treffen die Entscheidung, nach einer Krebserkrankung schwanger zu werden oder nicht, entsprechend Ihrer ganz persönlichen Lebensplanung. Wissenschaftlich gesicherte medizinische Argumente für oder gegen eine Schwangerschaft nach Krebs sind so vage, dass sie unberücksichtigt bleiben können.

Kann eine Chemotherapie bei jüngeren Frauen den Beginn der Wechseljahre beschleunigen?

Ja, in einzelnen Fällen kann das vorkommen. Eine Chemotherapie führt manchmal dazu, dass die Eierstöcke ihre Produktion von weiblichen Geschlechtshormonen einstellen. Dann kann es in der Folge zu einem Aussetzen des Monatszyklus und auch zu einem früheren Beginn der Wechseljahre kommen.

Allerdings ist diese Nebenwirkung einer Chemotherapie eher die Ausnahme als die Regel.

Chemotherapie: Gehen die Nervenschäden (Neuropathie) wieder weg?

Leider beschränkt sich die Wirkung von Chemotherapeutika nicht immer allein auf den Krebs. Auch gesunde Körperzellen leiden unter der Behandlung und können über kurz oder lang geschädigt werden – meist aber nicht dauerhaft.

Kribbeln, Taubheit oder Schmerzen

Nervenschäden sind dabei eher eine Spätfolge der Therapie, wobei sich das nicht pauschal sagen lässt. Manch einer verspürt bereits zu Beginn der Behandlung ein Kribbeln in Händen und Füßen, Taubheitsgefühle, Missempfindungen oder Schmerzen. Auch die Muskeln können betroffen sein, was sich in unangenehmen Zuckungen, Krämpfen wie auch einem deutlichen Kraftverlust äußern kann.

Von manchen Substanzen und Kombinationstherapien kennt man solche Nebenwirkungen bereits. Hier muss der Arzt besonders gut aufpassen und rasch geeignete Gegenmaßnahmen treffen, wenn entsprechende Beschwerden auftreten.

Und auch bei anderen Risikofaktoren ist Vorsicht geboten. Wenn jemand schon älter ist und womöglich bereits ein Nervenleiden hat (z.B. bedingt durch einen Diabetes oder Alkohol), ist er anfälliger für die entsprechenden Nebenwirkungen einer Chemotherapie.

Nach ein paar Monaten meist wieder weg

Die gute Nachricht ist: In der Regel bilden sich die Symptome nach der Therapie wieder zurück. Das kann einige Wochen oder sogar Monate dauern, weil die Nervengeflechte Zeit brauchen, um sich zu erholen.

Wenn die Beschwerden allerdings zu stark sind, kann man natürlich nicht einfach abwarten. Manchmal muss die Dosis reduziert oder ein Wirkstoff sogar ganz abgesetzt werden. Man kann eine Neuropathie aber auch behandeln bzw. vorbeugende Maßnahmen treffen. Im Vordergrund stehen dabei weniger Medikamente als viel mehr Bewegungstraining. Hier werden gezielt Übungen zur Stärkung der Balance und Koordination, der Kraft und Feinmotorik durchgeführt.

Gefahr von Verletzungen und Stürzen

Daneben sollten Sie stets gut auf sich und Ihren Körper achten. Ihr behandelnder Arzt wird Sie regelmäßig und vor allem vor Beginn eines jeden Chemotherpiezyklus nach Ihren Beschwerden befragen. Es ist wichtig, dass Sie ihm genau schildern, wie Sie die Therapie vertragen. Gerade Nervenschäden sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Kribbeln und Taubheit sind nicht nur unangenehm, sondern können auch gefährlich werden. Wenn man äußere Reize, Wärme, Kälte und Schmerz nicht mehr so gut spürt, verletzt man sich leicht, ohne es zu merken. Wenn die Muskeln betroffen sind und die Kraft nachlässt, kommt es auch schnell zu Stürzen.

Seien Sie daher vorsichtig, pflegen Sie Ihre Haut gut und führen Sie die Übungen, die Sie bei der Bewegungstherapie gelernt haben, auch alleine weiter. So lassen sich die Nebenwirkungen oft gut in den Griff bekommen, bis sie sich – hoffentlich vollständig – wieder zurückbilden.

Selbsthilfe

Was kann man gegen Übelkeit und Erbrechen nach der Chemotherapie tun?

Übelkeit und Erbrechen zählen zu den unangenehmsten und belastendsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Wer sie einmal erlebt hat, hat schon allein deswegen oft Angst vor dem nächsten Behandlungszyklus.

Junge Frauen besonders anfällig

Im Grunde können alle chemotherapeutischen Wirkstoffe Magen-Darm-Beschwerden bereiten. Bei manchen ist das Risiko jedoch größer, so dass man im Vorfeld bereits abschätzen kann, wie wahrscheinlich Betroffene hier Probleme bekommen werden. Auch eine höhere Dosis sowie die Kombination mehrerer Substanzen erhöhen die Gefahr.

Hinzu kommen individuelle Risikofaktoren jedes einzelnen Krebskranken. So sind Frauen, vor allem jüngere, insgesamt anfälliger als Männer. Auch die Begleitumstände, das Umfeld und die Tageszeit können eine Rolle spielen.

Der Übelkeit zuvorkommen

Das alles gibt dem Arzt zumindest einige Anhaltspunkte, wie er Sie vor den unangenehmen Nebenwirkungen am besten bewahren kann. Die gute Nachricht ist nämlich, dass es durchaus Mittel und Wege gibt, Übelkeit und Erbrechen zu bekämpfen bzw. erst gar nicht aufkommen zu lassen. Denn darum geht es bei der Behandlung in erster Linie: Medikamente werden bereits vorsorglich und begleitend zur Chemotherapie gegeben, damit es erst gar nicht so weit kommt.

Bei vielen chemotherapeutischen Substanzen oder Wirkkombinationen wird das von vorne herein so praktiziert. Eine sogenannte antiemetische Medikation (griech. anti: "gegen", emesis: "Erbrechen") bekommen Sie dann automatisch zu Beginn der Behandlung verabreicht. Vor allem bei Präparaten mit hohem "emetogenen" Risiko ist das üblich.

Bei der Behandlung unterscheidet man eine akute von einer verzögerten Phase. Am Tag der Chemotherapie bekommen Sie prophylaktisch Medikamente gegen die Übelkeit (akute Phase). An den darauffolgenden Tagen wird die Behandlung fortgeführt, allerdings meist weniger intensiv (verzögerte Phase). Wenn Sie Chemotherapie über mehrere Tage hinweg bekommen, geht das Spiel oft jeden Tag von neuem los, d.h. Sie bekommen die Prophylaxe für die akute Phase jeden Tag erneut, die verzögerte Phase schließt sich am Ende an.

Gegen Übelkeit gibt es viele Mittel

Welche Mittel Sie wie lange bekommen, hängt von der jeweiligen Chemotherapie und von Ihrem individuellen Risiko ab. Wichtig ist jedenfalls, dass der Erfolg der Prophylaxe überprüft und die Behandlung ggf. geändert wird, falls Sie dennoch Beschwerden bekommen.

Es gibt glücklicherweise eine ganze Reihe von Substanzen, die gegen Übelkeit und Erbrechen wirken. Wenn Sie auf ein Medikament nicht reagieren, kann es sehr wohl sein, dass ein anderes besser für Sie geeignet ist. Vielleicht ist es im Gegenzug auch möglich, die Chemotherapie abzuändern oder die Dosis etwas zu reduzieren. Hier müssen Sie zusammen mit Ihrem Arzt herausfinden, was das Beste für Sie ist.

Die Angst vor der nächsten Chemo

Wenn Sie trotz optimaler Prophylaxe immer wieder unter Magen-Darm-Beschwerden leiden, kann es sein, dass sich die Symptome bei Ihnen quasi verselbständigt haben. Es ist die Angst, die vielen schon im Vorfeld der nächsten Behandlung ein flaues Gefühl im Magen bereitet. Wenn die Chemotherapie dann beginnt, sich Übelkeit, Würgereiz und Erbrechen oft schon vorprogrammiert. Ärzte sprechen hier auch von einem sogenannten antizipatorischen Erbrechen.

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, muss man oft auf andere Mittel zurückgreifen. Denn auch viele Medikamente gegen die Übelkeit kommen gegen eine solche Erwartungsangst alleine nicht mehr an. Unterstützend können hier Verfahren wie Akupunktur, Entspannungstechniken und Massagen helfen. Die Wirkungen sind streng wissenschaftlich zwar noch nicht abschließend erwiesen, können im Einzelfall aber gut helfen.

Wie Psychotherapie Übelkeit vertreibt

Und schließlich gibt es noch eine Option, die Ihnen womöglich noch gar nicht in den Sinn gekommen ist und auch etwas abwegig klingen mag: eine Psychotherapie. "Reden gegen die Übelkeit?" werden Sie sich jetzt vielleicht fragen. Ja, das kann manchmal sehr hilfreich sein.

Und zwar dann, wenn sich die Erwartung und die Angst vor dem nächsten Zyklus mit seinen unangenehmen Folgen in Ihrem Kopf festgesetzt haben. Psychologen sprechen hier von einer klassischen Konditionierung: Ein Reiz wird mit einer negativen Erwartung verknüpft. Irgendwann reicht allein der Reiz aus, um entsprechende Beschwerden hervorzurufen. Typischerweise wird Betroffenen dann z.B. schon schlecht, wenn sie nur das Behandlungszimmer sehen oder den Geruch der Praxis bzw. Klinik riechen, in der sie die Chemotherapie erhalten.

Scheuen Sie sich daher nicht, auch Hilfen anzunehmen, die Ihre Psyche stärken und aufbauen. Sie als ganzer Mensch stehen vor der Behandlung und sollen ihr bestmöglich gewachsen sein. Dazu ist es wichtig, sich körperlich und seelisch so gut es geht fit zu halten.

Was tun gegen die Müdigkeit (Fatigue)?

Fatigue ist mehr als nur ein bisschen Müdigkeit. Neben einer ausgeprägten Erschöpfung gehören auch psychische Veränderungen dazu. Entsprechend vielfältig ist die Behandlung.

Viele Menschen mit Krebs leiden unter ausgeprägten Erschöpfungszuständen. Obwohl sie sich nicht verausgaben und ausreichend schlafen, sind sie dauerhaft müde und schlapp, sind antriebs- und lustlos, möglicherweise auch verstimmt und weniger aufmerksam. All diese Beschwerden können Ausdruck eines Phänomens sein, dass häufig bei Krebs vorkommt: die sogenannte Fatigue (französisch fatigue = "Müdigkeit", "Erschöpfung").

Viele Ursachen, viele Behandlungsmöglichkeiten

Dabei spielen wohl körperliche Vorgänge eine Rolle, die durch den Krebs selbst bedingt und aus dem Gleichgewicht geraten sind. Die Fatigue ist aber auch eine typische Nebenwirkung der Chemotherapie, die viele Betroffene befällt und manchmal auch für längere Zeit anhält. Und schließlich ist auch die seelische Belastung und Auszehrung durch die Tumorerkrankung nicht zu vergessen. Alle Kraft und Lebensenergie scheint zu schwinden angesichts der dramatischen Diagnose: Krebs.

Aber auch, wenn noch weitgehend unklar ist, wie genau es zu der andauernden Erschöpfung kommt, stehen Ärzte und Betroffene den Beschwerden nicht machtlos gegenüber. Die Chemotherapie packt das Problem an der Wurzel und hilft, den Krebs zu zerstören. Die negativen Folgen der Behandlung wiederum können oftmals zumindest eingedämmt werden. Wenn Ihnen zum Beispiel schwere Übelkeit und wiederkehrendes Erbrechen zu schaffen machen und Sie auslaugen, kann Ihnen der Arzt Medikamente dagegen geben. Auch eine therapiebedingte Blutarmut kann man behandeln.

Es gibt auch Mittel, die direkt gegen die Erschöpfung wirken. Sie sind aber bestimmt nicht die erste Wahl und werden nur in Ausnahmefällen verabreicht. Viel wichtiger sind andere Maßnahmen und was Sie selbst gegen die Niedergeschlagenheit tun können.

Psychologische Unterstützung und Hilfen im Alltag

Eine psychologische Betreuung hat sich als sehr wirksam im Kampf gegen die andauernde Müdigkeit erwiesen. Scheuen Sie sich nicht, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie gehört zur Krebsbehandlung wie jede andere Therapie auch. Das hat sich inzwischen auch in Fachkreisen herumgesprochen. Psychoonkologie ist eine eigene Qualifikation, die heute in vielen Kliniken neben der medikamentösen und operativen Versorgung selbstverständlich ist.

Und dann sind da noch die kleinen Dinge des Alltag, die das Leben erleichtern und auch eine länger anhaltende Fatigue positiv beeinflussen können:

Eine gute Schlafhygiene mit regelmäßigen Schlaf- und Wachzeiten und ein strukturierter Tagesablauf können Wunder wirken. Auch kleine Umstellungen im Alltag sind oft hilfreich. Vielleicht müssen Sie ja nicht alles selbst erledigen, sondern können manche Aufgaben auch abgeben. Oder Sie teilen sich beschwerliche Dinge ein und erledigen nicht alles auf einmal.

Vielleicht helfen Ihnen auch kleine Auszeiten, die Sie sich zwischendurch immer mal wieder gönnen. Neben einem Schluck Kaffee mit hochgelegten Füßen können das auch Entspannungsverfahren, kurze Meditationen oder Achtsamkeitsübungen sein.

Raus mit Ihnen!

Am wichtigsten ist jedoch Bewegung! Auch wenn Ihnen so gar nicht danach ist und Sie am liebsten den ganzen Tag im Bett verbringen würden: Studien haben eindeutig belegt, dass Bewegung mindestens so effektiv wie die psychologische Unterstützung und Medikamenten sogar bei weitem überlegen ist. Es ist also nicht nur so dahingesagt, dass der Alleskönner Sport auch die krebsbedingte Müdigkeit verbessert.

Dabei geht es nicht um Höchstleistungen, sondern um eine angemessene körperliche Betätigung, die Ihrem Fitnessgrad entspricht. Schon ein Spaziergang in etwas zügigerem Tempo zählt. Am besten geeignet sich Ausdauersportarten wie eben schnelleres Gehen, Joggen, Radfahren und Schwimmen. Wenn Sie dabei noch an der frischen Luft sind, tun Sie sich gleich mehrfach etwas Gutes.

Hilft Yoga gegen die Müdigkeit (Fatigue)?

Yoga hat sich in den letzten Jahren aus seinem esoterischen Nischendasein herausgearbeitet und ist inzwischen nicht nur in spirituell angehauchten Kreisen weitverbreitet. Zunehmend interessiert sich auch die Wissenschaft dafür und erforscht die Wirkungen von Yoga auf die Gesundheit.

Krebs und die Bedeutung supportiver Verfahren

Neben chronischen Schmerzen, Erkrankungen des Herzens und psychischen Störungen stehen dabei vor allem auch Krebserkrankungen im Fokus. In der Onkologie werden neben den klassischen Behandlungsverfahren sogenannte supportive (unterstützende) Therapien immer wichtiger, gerade was den Umgang mit Nebenwirkungen und längerfristigen Beschwerden betrifft.

Dazu gehört auch die Fatigue. Diese chronische Erschöpfung und Müdigkeit kann sowohl durch den Tumor selbst bedingt als auch Folge der Behandlung, vor allem einer Chemotherapie sein. Psychotherapeutische Unterstützung, Bewegung und Sport haben sich bei der Behandlung bewährt und können Betroffenen helfen, mit der belastenden Trägheit besser umzugehen und wieder aktiver zu werden. Könnte Yoga ebenfalls dazu beitragen?

Yoga: Religion, Meditation oder Sport?

Es gibt die verschiedensten Formen und Stile von Yoga. Während die einen eher meditativ oder geistig-spirituell ausgerichtet sind und der Selbsterfahrung dienen, gibt es andere Formen, die stärker körperbetont sind. Hierzulande wird Yoga meist sportlich und unter dem Aspekt der Gesundheitsförderung betrieben. Manche Kurse werden sogar von den Krankenkassen unterstützt.

Im Rahmen der Krebsbehandlung wurde Yoga von wissenschaftlicher Seite bereits mehrfach unter die Lupe genommen. Es gibt mehrere randomisierte Studien dazu. Randomisiert heißt, dass zwei Gruppen miteinander verglichen werden, die zufällig ausgewählt sind. Ein solches Studiendesign gilt in der medizinischen Forschung als bester Nachweis für die Wirksamkeit neuer Therapieverfahren.

Studien zu Yoga bei Brustkrebs

Gerade beim Brustkrebs gibt es viele Untersuchungen, die gezeigt haben, dass Yoga die Lebensqualität betroffener Frauen fördern und die Fatiguebeschwerden lindern kann. Auch auf Angst und Depressionen scheint es sich positiv auszuwirken. Yoga kann es hier mit anderen Sportprogrammen aufnehmen und ist psychotherapeutischen Ansätzen sogar leicht überlegen. Förderlich ist es außerdem sowohl während als auch nach der Krebsbehandlung. Beschwerden, die beispielsweise unter einer antihormonellen Therapie auftreten, lassen sich durch Yoga verbessern.

Noch ist es sicherlich zu früh, um die Effekte von Yoga bei der Fatigue und anderen Beschwerden im Rahmen von Brustkrebs abschließend beurteilen zu können. Es zeichnen sich aber bereits vielversprechende Hinweise ab. In den offiziellen Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) hat es Yoga sogar bereits zu einer eigenen Erwähnung geschafft: Hier sind Studien aufgeführt, in denen sich positive Effekte nachweisen ließen.

Alltag unter Chemotherapie

Was sollte man während der Chemotherapie essen?

Grundsätzlich dürfen Sie während der Chemotherapie alles essen, was Sie vertragen. Eine bestimmte Ernährungstherapie, die dem Krebs gezielt entgegenwirken kann oder die Produktion der Blutzellen ankurbelt, gibt es nicht.

Leicht und bekömmlich

Da Ihr Körper in dieser Zeit aber einer starken Belastung ausgesetzt ist, empfiehlt es sich, zu Lebensmitteln zu greifen, die das Verdauungssystem nicht zusätzlich belasten. Das heißt: Während der Chemotherapie sollte Ihre Ernährung gut verträgliche Lebensmittel beinhalten.

Die meisten Ärzte empfehlen eine leichte Vollkost. Darunter versteht man eine gut verdauliche, vollwertige, nicht blähende und mild gewürzte Schonkost, die sowohl den Nährstoff- und Energiebedarf abdeckt als auch die Verdauungsorgane entlastet.

Zu den Lebensmitteln und Gerichten, die in der Regel gut verträglich und für eine Schonkost geeignet sind, zählen unter anderem:

  • Gemüse wie z.B. Möhren, Spinat, Spargel oder Zucchini, Auberginen, Fenchel, Ingwer
  • reifes Obst wie Bananen, Beeren, Erdbeeren
  • (Vollkorn-)Getreideprodukte wie Roggenbrot, Grahambrot, (Natur-)Reis oder (Vollkorn-)Nudeln und Toast
  • fettarme Kartoffelgerichte, Salzkartoffeln oder Kartoffelpüree
  • fettarme Suppen und Brühen
  • fettarme Milchprodukte
  • fettarme Soßen
  • fettarme Käsesorten
  • weich gekochte Eier, Omelette, Rührei
  • magere Wurstsorten wie Lachsschinken, gekochter Schinken ohne Fettrand, Geflügelaufschnitt, kalter Braten
  • Geflügelfleisch ohne Haut
  • Kräuter und schonende Gewürze wie Anissamen, Kümmelsamen
  • Leitungswasser, Wasser ohne Kohlensäure
  • ungesüßte Früchte- und Kräutertees wie Kamille, Pfefferminz und Fenchel
  • verdünnte Frucht- und Gemüsesäfte im Verhältnis 3:1

Wichtig: Essen Sie langsam und nehmen Sie täglich 5 bis 6 kleinere Mahlzeiten zu sich. Kleinere Portionen über den Tag verteilt sorgen dafür, dass Sie das Essen besser vertragen. Fetthaltige Lebensmittel sowie geröstete und frittierte (panierte) Gerichte sollten Sie besser meiden.

Nicht zu viele Ballaststoffe und Säuren

Bei ballaststoffreichen Nahrungsmitteln wie Kohl, Bohnen und anderen Hülsenfrüchten, Salat, Nüssen, Vollkornerzeugnissen sowie bei frischem (unreifem) Obst und Gemüse sollten Sie, so gesund all dies im Grunde auch ist, während der Chemotherapie vorsichtig sein, da sie den Verdauungstrakt stärker beanspruchen und Magen-Darm-Beschwerden begünstigen können.

Verzichten sollten Sie besser auch auf säurehaltiges Obst wie Ananas, Orangen, Mandarinen, Zitronen, Grapefruits, Rhabarber und auch auf Tomaten, da sie die Schleimhäute in Mund und Verdauungstrakt zusätzlich reizen können.

Des Weiteren sollten Sie Folgendes berücksichtigen:

  • Achten Sie auf eine schonende und fettarme Zubereitungsart wie Kochen, Dämpfen, Dünsten oder Garen.
  • Konsumieren Sie keine sehr kalten oder sehr heißen Speisen und Getränke.
  • Trinken Sie Getränke ohne Kohlensäure.
  • Meiden Sie Alkohol.
  • Verwenden Sie wenig Salz und stattdessen Kräuter zum Würzen.
  • Verzichten Sie auf süße und fette Backwaren.
  • Regelmäßige Bewegung wirkt sich günstig auf die Verdauung aus und kann dabei helfen, Beschwerden zu lindern. Zudem wirkt es appetitanregend.

Alles, was Sie mögen und vertragen

Da die Verträglichkeit von Lebensmitteln individuell sehr unterschiedlich sein kann, ist es wichtig auszuprobieren, welche Lebensmittel Ihnen gut tun. Wenn Sie möchten, können Sie ein sogenanntes Symptom-Ernährungsprotokoll führen, das Ihnen dabei hilft herauszufinden, welche Nahrungsmittel Sie nicht gut vertragen. Hier tragen Sie alles, was Sie über den Tag verteilt essen und trinken, mit den dazugehörigen Uhrzeiten und Mengenangaben ein. Daneben notieren Sie Ihr Befinden und mögliche Beschwerden. Die Liste lässt sich noch um sportliche Aktivitäten und zusätzliche Medikamente, die Sie einnehmen, erweitern.

Achtung: keine Infekte, keine Verletzungen

Warum muss man sich während der Chemotherapie besonders gut vor Infektionen schützen?

Während einer Chemotherapie ist die Gefahr für Infektionskrankheiten aller Art deutlich erhöht. Und sie verlaufen oft sehr viel schwerwiegender, weil der Körper sich in dieser Phase nicht so gut wehren kann. Deshalb lautet das oberste Gebot: Die Ansteckungsgefahr so weit wie möglich minimieren und bei der leisesten Andeutung eines schweren Infekts sofort zum Arzt. Zum Hintergrund: Eine Chemotherapie greift leider nicht nur die Krebszellen, sondern auch gesundes Gewebe an. Vor allem die Blutkörperchen leiden wegen ihrer hohen Teilungsrate unter den medikamentösen Zellgiften. Das kann zu Blutarmut und – wenn die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) betroffen sind – zu erhöhter Infektanfälligkeit führen.

Tipps zur Infekt-Vorbeugung

Und wie schützt man sich im Alltag vor Infektionen? Das soziale Leben einstellen und in eine Art Quarantäne gehen? Nein, es geht auch einfacher und sozialer Rückzug wäre aus nachvollziehbaren Gründen keine gute Entscheidung.

Achten Sie auf folgendes:

  • Vermeiden Sie Kontakt zu anderen Menschen mit akuten Infekten.
  • Achten Sie beim Essen mehr als sonst auf die Haltbarkeit von Lebensmitteln.
  • Nichts essen, was zu lange in der Sonne stand oder keine gesicherte Kühlung hatte.
  • Fleisch im Zweifel besonders gut durchbraten.
  • Halten Sie einen gewissen Abstand zu Haustieren, falls vorhanden. Das kann sehr schwerfallen, aber auch der liebste Hund ist tendentiell eine Keimschleuder.
  • Verzichten Sie in dieser Zeit auf Blumen im Haus (Blumenwasser ist ein Paradies für Erreger, vor allem, wenn es eine Weile steht).
  • Auch Blumen- bzw. Pflanzenerde ist häufig keimbelastet. Normalerweise kein Problem, jetzt möglicherweise schon. Am besten alle Pflanzen in dieser Zeit jemand anderem zur Verwahrung und Pflege geben, also ausziehen lassen.
  • Bei leisesten Anzeichen eines stärkeren Infekts (plötzliches Fieber, starke Abgeschlagenheit, etc.) sollten Sie zur Sicherheit sofort Ihren Arzt aufsuchen.
Warum muss man sich während einer Chemotherapie besonders vor Verletzungen schützen?

Die Gerinnungsfähigkeit des Blutes kann unter einer Chemotherapie relevant herabgesetzt sein, so dass es selbst bei kleineren Verletzungen stark bluten kann. Umso wichtiger ist, während einer Chemotherapie Tätigkeiten zu vermeiden, die mit einer erhöhten Verletzungsgefahr einhergehen.

Zum Hintergrund: Fast alle Wirkstoffe der Chemotherapie greifen als Nebenwirkung auch das blutbildende System an. Denn die Blutzellen haben eine sehr hohe Teilungs- und Neubildungsrate, womit sie für ein Zellgift, wie es die Chemotherapie darstellt, viel empfindlicher sind als beispielsweise eine Sehne.

Zu wenig Blutplättchen

Zu den Blutzellen gehören auch die Blutplättchen, die sogenannten Thrombozyten. Und die sind ganz maßgeblich an der Blutgerinnung beteiligt. Das heißt, um so weniger Thrombozyten im Blut, um so stärker die Blutungsneigung (wenn es denn irgendwo blutet). Die Blutplättchen sind zwar nicht alleinverantwortlich für die Blutgerinnung, da spielen noch zahlreiche weitere Proteine und Botenstoffe eine Rolle (die sogenannten Gerinnungsfaktoren, die fast jeden Medizinstudenten in die Verzweiflung treiben), aber Fakt ist: Ohne die Thrombozyten läuft nichts.

Für Menschen, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, bedeutet das: Wenn Sie sich verletzen oder es aus anderen Gründen blutet und Sie die Blutung nicht zum Stillstand bringen, sofort zum Arzt!

Wie kann man sich unter Chemotherapie vor Infektionen schützen?

Während einer Chemotherapie ist die Gefahr für Infektionskrankheiten aller Art deutlich erhöht. Und sie verlaufen oft sehr viel schwerwiegender, weil der Körper sich in dieser Phase nicht so gut wehren kann. Deshalb lautet das oberste Gebot: Die Ansteckungsgefahr so weit wie möglich minimieren und bei der leisesten Andeutung eines schweren Infekts sofort zum Arzt.

Zum Hintergrund: Eine Chemotherapie greift leider nicht nur die Krebszellen, sondern auch gesundes Gewebe an. Vor allem die Blutkörperchen leiden wegen ihrer hohen Teilungsrate unter den medikamentösen Zellgiften. Das kann zu Blutarmut und – wenn die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) betroffen sind – zu erhöhter Infektanfälligkeit führen. Bei einer Leukämie kommt hinzu, dass die Leukozyten ja ohnehin schon angegriffen sind.

Tipps zur Infekt-Vorbeugung

Und wie schützt man sich im Alltag vor Infektionen? Das soziale Leben einstellen und in eine Art Quarantäne gehen? Nein, es geht auch einfacher und sozialer Rückzug wäre aus nachvollziehbaren Gründen keine gute Entscheidung.

Achten Sie auf folgendes:

  • Vermeiden Sie Kontakt zu anderen Menschen mit akuten Infekten.
  • Achten Sie beim Essen mehr als sonst auf die Haltbarkeit von Lebensmitteln.
  • Nichts essen, was zu lange in der Sonne stand oder keine gesicherte Kühlung hatte.
  • Fleisch im Zweifel besonders gut durchbraten.
  • Halten Sie einen gewissen Abstand zu Haustieren, falls vorhanden. Das kann sehr schwerfallen, aber auch der liebste Hund ist tendenziell eine Keimschleuder.
  • Verzichten Sie in dieser Zeit auf Blumen im Haus (Blumenwasser ist ein Paradies für Erreger, vor allem, wenn es eine Weile steht).
  • Auch Blumen- bzw. Pflanzenerde ist häufig keimbelastet. Normalerweise kein Problem, jetzt möglicherweise schon. Am besten alle Pflanzen in dieser Zeit jemand anderem zur Verwahrung und Pflege geben, also ausziehen lassen.
  • Bei leichtesten Anzeichen eines stärkeren Infekts (plötzliches Fieber, starke Abgeschlagenheit, etc.) sollten Sie zur Sicherheit sofort Ihren Arzt aufsuchen.

Wissenswertes

Was sind Zytostatika?

Der Begriff Zytostatika setzt sich aus den altgriechischen Wörtern Zyto (Kytos) für Zelle und Statik (Statos) für stehend zusammen.

Quellen:

  • Leitlinienprogramm Onkoligie, verfügbar unter: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/supportive-therapie/
  • Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), verfügbar unter: https://www.krebsgesellschaft.de/deutsche-krebsgesellschaft-wtrl/deutsche-krebsgesellschaft/leitlinien/onkologische-leitlinien-im-ueberblick.html

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Autoren unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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