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Wie wird Tuberkulose festgestellt? Was passiert beim Tuberkulin-Hauttest? Im folgenden Beitrag finden Sie Fragen und Antworten zur Diagnostik von Tuberkulose.

Diagnose einer Tuberkulose

Wie wird festgestellt, ob eine Tuberkulose-Infektion vorliegt?

Tuberkulose wird mit verschiedenen, zum Teil sehr speziellen Laborverfahren nachgewiesen. Am bekanntesten ist wohl der Tuberkulose-Hauttest. Damit kann eine Infektion ab der 6. bis 8. Woche nachgewiesen werden. Er ist aber nur ein Bestandteil der umfassenden Laboranalyse, auch deshalb, weil er nicht zu 100% zuverlässig ist.

Auch eine Röntgenaufnahme der Lungen kann bei Verdacht auf eine Tuberkulose weiterhelfen. Hier kann man unter Umständen typische Veränderungen der Lungenstruktur erkennen. Röntgenuntersuchungen sind auch im weiteren Verlauf der Erkrankung wichtig, um den Erfolg der Behandlung zu überprüfen.

Tuberkulose-Hauttest

Wie läuft der Tuberkulose-Hauttest ab?

Bei dem Hauttest (Tuberkulin-Test) wird eine kleine Menge des Erreger-Eiweißes in die Haut gespritzt (meist an der Innenseite des Unterarms). Dadurch entsteht eine kleine Schwellung, auch Quaddel genannt. Kommt es innerhalb von drei Tagen zu einer Verhärtung und zu einer Rötung der umliegenden Haut von über 5 mm Größe und sind Sie nicht gegen Tuberkulose geimpft, ist der Test positiv und es ist von einer Tuberkulose-Infektion auszugehen.

Bei Geimpften ist die o.g. Reaktion hingegen normal, hier wäre erst bei einer Verhärtung und Rötung von über 15 mm Größe von einer Infektion (trotz Impfung) auszugehen.

Kommt es zu keinen Hautveränderungen, gilt der Test als negativ. Allerdings ist das kein Beweis für das Nicht-Vorliegen einer Tuberkulose. Denn wenn die Infektion noch sehr frisch ist und nur bis zu sechs Wochen zurückliegt, kann der Test die Antikörper noch nicht erfassen. Und auch bei besonders schweren Verläufen der Tuberkulose kann das Testergebnis manchmal negativ ausfallen.

Tuberkulose-Bluttest

Wie funktioniert der Bluttest auf Tuberkulose?

Nach Kontakt zu einem an Tuberkulose Erkrankten kann mithilfe eines Bluttests festgestellt werden, ob man sich angesteckt hat. Dieser Test heißt „IGRA (Abkürzung für Interferon-γ release assays). Die Handelsnamen der in Deutschland erhältlichen Tests sind QuantiFERON®-TB und T-Spot®-TB.

Testprinzip

Wenn das Immunsystem eines Menschen Kontakt zu einem Tuberkulose-Keim (Mycobacterium-tuberculosis-Gruppe) hat, bildet es spezialisierte weiße Blutzellen (T-Gedächtniszellen). Diese Zellen reagieren mit dem Ausstoß eines Botenstoffs (Interferon γ), wenn sie mit einem Tuberkulose-Keim oder Oberflächenbruchstücken davon in Berührung kommen. Diese Eigenschaft macht man sich beim IGRA zunutze.

Nach einer möglichen Ansteckung mit Mycobacterium tuberculosis wird Blut abgenommen und im Blutröhrchen mit Bestandteilen der Keim-Oberfläche zusammengebracht. Lässt sich dann Interferon γ im Blut nachweisen, gilt eine Ansteckung als gesichert.

Sinnvoll erst acht Wochen nach Ansteckung

Da das Immunsystem einige Zeit braucht, um die spezialisierten T-Gedächtniszellen zu produzieren, wird der IGRA-Test erst ab acht Wochen nach der möglichen Ansteckung empfohlen. Ein positives Testergebnis erlaubt keine Aussage darüber, ob die Ansteckung kürzlich erfolgt ist oder bereits aufgrund eines möglicherweise Jahre zurückliegenden Kontakts stattgefunden hat.

Eine Impfung gegen Tuberkulose (BCG-Impfung), wie sie in Deutschland bis 1998 empfohlen war, beeinflusst das Ergebnis des IGRA-Tests nicht.

Tuberkulose-Test bei Aids

Warum ist die Untersuchung auf Tuberkulose bei HIV-positiven Menschen so wichtig?

Zum einen, weil die Tuberkulose weltweit die häufigste Begleiterkrankung einer HIV-Infektion ist. Zum anderen, weil sie sehr leicht auf andere Personen übertragen wird, egal ob diese HIV-postiv oder HIV-negativ sind. Husten oder Niesen in der Nähe kann schon genügen.

Üblicherweise wird zur Kontrolle wie oben beschrieben ein Tuberkulose-Hauttest oder eine Röntgenuntersuchung der Lungen vorgenommen.

Quellen:

  • Robert-Koch-Institut, RKI-Ratgeber Tuberkulose. Online unter www.rki.de (zuletzt aufgerufen am 19. Dezember 2019).

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Claudia Eichhorn
Fachärztin für Allgemeinmedizin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Technische Universität Chemnitz
  • Universität Ulm
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
  • Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München

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Medizinische Prüfung
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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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