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Krätzemilben überleben außerhalb des Wirtskörpers in infizierten Hautschuppen bei Zimmertemperatur etwa 24-36 Stunden, selten länger als 2 Tage, in Einzelfällen bis zu 4 Tage.

In der Haut leben Krätzmilben mehrere Wochen

Die Krätzenmilbe, auch Sarcoptes scabiei vr. hominis genannt, ist ein auf den Menschen spezialisierter Parasit. Das heißt, am wohlsten fühlt sie sich auf bzw. in der Haut ihres Wirtes. Hier pflanzt sie sich fort und legt ihre Eier ab. Nach einigen Tagen schlüpfen daraus Larven, die sich zu erwachsenen Spinnentieren weiterentwickeln. Die adulten Weibchen haben im Tunnelsystem, das sie sich in der menschlichen Haut gegraben haben, eine Lebenszeit von mehreren Wochen.

Außerhalb des Wirts sinkt die Lebenserwartung

Ganz anders sieht es aus, wenn die Erreger von ihrem Wirt getrennt sind, also beispielsweise an Kleidung oder Bettwäsche haftenbleiben. Hier können sie noch etwa zwei Tage überleben, wobei die Umgebungsbedingungen eine wichtige Rolle spielen.

Bei einer üblichen Raumtemperatur von 21°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40-80% ist davon auszugehen, dass die Krätzmilbe nach 48 Stunden nicht mehr infektiös ist, d.h. keine Infektionserkrankung mehr hervorrufen kann. Eine Übertragung über Textilien ist ohnehin selten, in der Regel ist ein längerer, intensiver und direkter Hautkontakt nötig. Lediglich bei der ausgeprägten Form der sogenannten Scabies crustosa, die von einer hohen Anzahl an Erregern geprägt ist, kann bereits ein geringfügiger bzw. indirekter Kontakt ausreichend sein.

Krätzmilben mögen's nicht zu warm und nicht zu kalt

Unter anderen Bedingungen hat es der Parasit außerhalb seines Wirtes noch schwerer. Je höher die Temperatur, umso größer wird sein Unbehagen. So übersteht er bei 34°C nicht einmal mehr einen Tag, bei 50°C sind ihm gerade noch 10 Minuten vergönnt.

Je niedriger die Temperaturen und je höher die relative Luftfeuchtigkeit, umso wohler fühlt er sich wieder. Bei kühler und feuchter Luft (z.B. in Kellern) wurde auch schon mal eine Überlebensdauer von bis zu 14 Tagen beobachtet.

Fällt die Temperatur allerdings unter 16°C, sind die Milben wiederum weniger beweglich und schaffen es nicht mehr, in die Haut einzudringen.

Wichtige Umgebungsmaßnahmen

Nach diesem kleinen Ausflug in die durchaus spannende Biologie von Sarcoptes scabiei vr. hominis kommen wir nun zu den konkreten Folgen, die das für Sie hat. Unter normalen klimatischen Raumbedingungen sollten Kleider, Bettwäsche und andere kontaminierte Textilien für mindestens 48 Stunden separat aufbewahrt und nicht benutzt werden. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, packen Sie sie für 72 Stunden weg. Bei Scabies crustosa sollten Sie sämtliche befallenen Stoffe mindestens eine Woche lang meiden und bei 21°C mit geringer Luftfeuchtigkeit lagern.

Waschbare Textilien kommen bei mindestens 50°C in die Waschmaschine und anschließend in den Trockner. Eine Spezialreinigung zur Desinfektion der Umgebung ist normalerweise nicht erforderlich.

Alternativ können Sie die Milben auch auskühlen. Bei -25°C reichen bereits zwei Stunden aus, um ihnen den Garaus zu machen. Allerdings schafft das eine normale Gefriertruhe in der Regel nicht.

Übrigens: Ganz übel ergeht es den männlichen Krätzmilben. Nachdem sie die Weibchen auf der menschlichen Hautoberfläche begattet haben, sterben sie ab. Eine Skabiesinfektion erfolgt stets über die Weibchen.

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Autoren unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Haupt-Autorin
Eva Bauer
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