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Welche Symptome verursachen Madenwürmer im Darm? Kann man die Würmer im Stuhl sehen? Wie wird der Wurmbefall behandelt? Alle wichtigen Fragen dazu beantworten wir im folgenden Beitrag.

Überblick

Was sind Madenwürmer?

Die Madenwürmer zählen zu den am weitesten verbreiteten Darmparasiten in Mitteleuropa. Besonders häufig infizieren sich Kinder mit den lästigen Parasiten, indem sie larvenhaltige Wurmeier oral aufnehmen. Da die Ansteckung anfangs oft unbemerkt bleibt, kann sich leicht die ganze Familie infizieren.

Nicht immer bereitet die Erkrankung Beschwerden. Falls allerdings Symptome auftreten, ist ein starker nächtlicher Juckreiz am Po sehr typisch.

Ursachen

Wie kann man sich mit Madenwürmern anstecken?

Die Ansteckung erfolgt meist durch eine sogenannte Schmierinfektion. Damit ist ein direkter Kontakt zu den Erregern bzw. deren Eiern gemeint, z. B. auf der Toilette und dann über eine Hand-zu-Mund-Infektion.

Gibt es auch noch andere Ansteckungsmöglichkeiten?
  • Einatmen der zu Staub getrockneten Wurmeier
  • Verschlucken von eierhaltigem Schwimmbad- oder Badewasser

Die Eier der Madenwürmer reifen an der Luft innerhalb von sechs Stunden so weit heran, dass sie ansteckend sind. Bei Trockenheit und Kälte halten sie sich wochenlang. Im warmen Trockenklima bleiben sie am oder fern vom Menschen noch zwei Tage lang ansteckend. Gegen Desinfektionsmittel sind sie unempfindlich.

Symptome

Wie kann sich ein Wurmbefall äußern?

Das Beschwerdebild bei Wurmbefall kann sehr stark variieren. Ohne eine Stuhluntersuchung ist eine Diagnose fast nicht möglich. Zumindest, wenn nicht gerade die Würmer selbst oder wurmähnliche Gebilde im Stuhl auffallen.

Bei folgenden Beschwerden sollten Sie an einen Wurmbefall denken:

  • nächtlicher Juckreiz am Darmausgang (v.a. bei Madenwürmern)
  • Allgemeinsymptome wie Schlafprobleme, Augenränder, Konzentrationsschwäche, Gewichtsverlust, schlechter Allgemeinzustand
  • Blutungen aus dem Darm, blutiges Erbrechen, blutiger Husten
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Appetitlosigkeit oder übermäßige Hungerattacken
  • Bauchschmerzen mit unklarer Ursache
  • Gelbfärbung von Haut und (Binde-) Schleimhäuten

In manchen Fällen ist die Diagnose „Würmer“ einfach, in anderen gehören Wurmerkrankungen zu den sehr schwierigen Diagnosen für einen Arzt. Deshalb sollte man auch an Würmer denken, wenn sich für relativ unspezifische Symptome keine der anderen vermuteten Ursachen finden lässt.

Übrigens: Bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Madenwürmer) ist der Wurmbefall in der Regel nicht von Mensch zu Mensch übertragbar.

Behandlung

Behandlungsmöglichkeiten bei leichtem und schwerem Befall

Was kann man gegen die Parasiten tun?

Bei geringem Wurmbefall bedarf es medizinisch betrachtet nicht unbedingt einer Behandlung. Sie müssen eigentlich „nur“ dafür sorgen, dass weder Sie noch ein anderes Familienmitglied die Wurmeier (erneut) verschluckt. Das gelingt aber leider nicht immer. Und da die Existenz der Würmer nicht nur unappetitlich und unhygienisch ist, sondern während der Eiablage vor allem nachts quälenden Juckreiz verursacht, lohnt sich eine Anti-Wurm-Kur meist dennoch.

Folgende Maßnahmen werden empfohlen:

  • Falls Ihr Kind betroffen ist, ziehen Sie ihm nachts enge Hosen an, damit es sich nicht so kratzen kann.
  • Unter- und Bettwäsche werden gekocht (die Eier sterben bei 60°C nicht ab).
  • Schütteln Sie die Betten nicht aus, da die staubtrockenen Wurmeier sonst im Zimmer verteilt und eingeatmet werden.
  • Achten Sie auf Hygiene, vor allem an Händen, Gesicht und im Intimbereich. Dazu gehört auch die Nagelhygiene, da sich die Eier nach dem (Ab-) Kratzen am Po auch unter den Fingernägeln befinden und von dort später in den Mund gelangen.
  • Reinigen Sie die Umgebung durch gründliches Staubwischen (auch Bilderrahmen, Gardinenstangen etc.) und Staubsaugen.
Wie sieht die Behandlung bei starkem Wurmbefall aus?
  • Einnahme geeigneter Wurmmittel (z.B. Surfont®, Vermox®, Helmex®, Yomesan®).
  • Da alle Wurmmittel nur die Würmer im letzten Larvenstadium und während der kurzen Geschlechtsreife töten, nicht aber die Eier, ist eine mehrmalige Medikamenteneinnahme im Abstand von 2-3 Wochen erforderlich.
  • Beim ersten Mal: nur einmal 1 Tablette, nach zwei und vier Wochen jeweils noch 1 Tablette.
  • Bei wiederholtem Auftreten: jeweils 1 Tablette an drei aufeinander folgenden Tagen, nach zwei und vier Wochen wiederholen.
  • homöopathisch: Allium/Cuprum sulf. comp. Dil. WELEDA Dil.: über drei Wochen 3x täglich 10-15 Tropfen, leicht verdünnt in etwas Wasser.

Sind Madenwürmer gefährlich?

Eine echte Gefahr geht von diesen Parasiten nicht aus. Im Gegensatz zu den gefährlicheren Spul- und Bandwürmern werden nur selten Bauchschmerzen oder Nasenjucken mit ihnen in Verbindung gebracht.

Die Madenwürmer sterben von selbst, wenn sie ihre Eier gelegt haben und so ihre weitere Verbreitung bzw. die Wiederansteckung des Wirtes sichergestellt ist.

Wissenswertes

Immer wieder Madenwürmer: woran kann das liegen?

Manche Familien werden von Madenwürmern regelrecht heimgesucht. Grund dafür kann ein (angeborener) Abwehrmangel gegen diese Würmer sein. Wichtig ist, die Hygiene-Tipps genau zu befolgen und beim ersten Anzeichen einer Infektion sich ärztlichen Rat einzuholen.

Vom Ei bis zum Wurm: Wie sieht der Lebenszyklus des Parasiten aus?

Nach der Aufnahme über den Mund setzen die Eier Larven frei, die sich auf ihrer Wanderung im Darm innerhalb von 2-4 Wochen zu geschlechtsreifen Würmern entwickeln.

Nachts wandern sie raus

Diese "erwachsenen" Würmer leben aber nur wenige Wochen im Darm. Die Weibchen wandern im Dickdarm abwärts und verlassen bei Körperruhe (nachts) den Enddarm, um im Pobereich ihre Eier abzulegen, pro Wurm bis zu 10.000 Stück. Durch unhygienisches Verhalten, etwa wenn man sich am Po kratzt, ohne nachher die Hände zu waschen und die Nägel zu bürsten, gelangen die Eier erst an die Finger, dann in den Mund und der Kreislauf geht wieder von vorne los.

Quellen:

  • Pearson RD. Madenwurminfektion (2017). Website: MSD Manual . www.msdmanuals.com
  • Oethinger M (Hrsg.). Kurzlehrbuch Mikrobiologie und Immunologie, 10. Auflage, Verlag Urban & Fischer (2000).
  • Wendt S et al. (2019). Diagnostik und Therapie des Madenwurmbefalls. Deutsches Ärzteblatt. 116. 213-219. www.aerzteblatt.de
  • Maschmeyer G, Braveny I. Infektionskrankheiten. Medco Verlag GmbH 2002.

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
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