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Hilft die Pille auch bei Wechseljahresbeschwerden? Schützt die Einnahme der Pille vor MS und Darmkrebs? Antworten auf diese Fragen zur Pille finden Sie im folgenden Beitrag.

Begriffe

Was sind Ovulationshemmer?

Ovulationshemmer sind hormonelle Verhütungsmittel, besser bekannt als die "Pille". Sie enthalten die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen und verhindern den Eisprung. Der Wirkmechanismus: Über eine negative Rückkopplung zur Hirnanhangsdrüse ("oh, es sind ja schon Hormone da"), regt diese die Eireifung nicht weiter an und der Eisprung bleibt aus.

Pille und Wechseljahresbeschwerden

Ist es ratsam, die Pille länger zu nehmen, um Wechseljahresbeschwerden zu verhindern?

Nein. Auch wenn Sie keine Kinder mehr wollen und noch dazu kurz vor den Wechseljahren stehen: Die Pille enthält synthetische Hormone in hoher Wirkstärke, durch die auch das Risiko unerwünschter Wirkungen steigt.

Warum ist eine Hormonersatztherapie besser geeignet, wenn sie doch auch Hormone enthält?

Im Gegensatz zur Pille werden in Arzneimitteln zur Hormontherapie in den Wechseljahren meist natürliche Hormone in geringer Dosierung verwendet. Eine Hormontherapie ist somit besser verträglich und mit weniger Nebenwirkungen und Risiken verbunden als die Einnahme der Pille (und selbst gegen diese Hormontherapie gibt es eine ganze Reihe an Vorbehalten).

Sollten Sie nach dem Absetzen der Pille wechseljahrestypische Beschwerden haben, kann es sinnvoll sein, auf ein Wechseljahres-Medikament umzusteigen. Der direkte Übergang von der Pille auf eine Hormontherapie ist heutzutage problemlos möglich.

Pille als Schutz

Schützt die Pille vor Multipler Sklerose?

Die Einnahme der Pille zur Empfängnisverhütung scheint bei Frauen auch das Risiko zu reduzieren, an Multipler Sklerose zu erkranken. Dies zumindest deutet eine Studie der Harvard School of Public Health in Boston/USA an.

Die Forscher hatten zuvor in Versuchen in Mäusen entdeckt, dass das weibliche Geschlechtshormon Östrogen vor neurologischen Erkrankungen und insbesondere einer Art Mäuse-MS schützt. In ihrer Studie analysierten sie dann die Daten zur Hormoneinnahme bei 106 Frauen mit Multipler Sklerose und 1.000 Frauen ohne MS. Tatsächlich zeigte sich hier, dass diejenigen, die die Pille einnahmen, seltener an Multipler Sklerose erkrankten – zumindest kurzfristig.

Noch viele Fragen offen

Darüber hinaus ist aber noch vieles unklar. Handelt es sich wirklich um einen kausalen Effekt? Führt also das Östrogen direkt zu einem MS-Schutz oder sind Ko-Faktoren beteiligt? Hält sich dieser Schutzeffekt auch längerfristiger?

Bis auf weiteres empfehlen die Wissenschaftler, die Entscheidung für oder gegen die Pille nicht von einem möglichen Schutz-Effekt vor Multipler Sklerose abhängig zu machen. Zumal die Pille ja auch ihre Nachteile hat.

Pille als Schutz vor Darmkrebs?

Stimmt es, dass die Pille das Darmkrebsrisiko senkt?

Aktuelle Daten deuten darauf hin. In einer großen Studie, die vor wenigen Jahren in einem renommierten Fachblatt veröffentlicht wurde, wurden seit 1968 Frauen, die die Pille einnehmen, und Frauen, die sie nicht einnehmen, bezüglich ihrer Krankendaten verglichen.

Dabei erkrankten Frauen, die hormonell verhütet hatten, etwas seltener an Darmkrebs als Frauen, die nie die Pille eingenommen hatten. Dem stand allerdings ein leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko bei den Pillen-Benutzerinnen gegenüber. Insgesamt war die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, unter der Pille aber geringer.

Welche Einflüsse hat die Pille auf das Darmkrebsrisiko?

Die genauen Ursachen für diese Zusammenhänge sind noch unklar. Einige Experten vermuten einen hormonellen Einfluss (auch Eierstockkrebs tritt unter der Pille etwas seltener auf, der hormonabhängige Brustkrebs dagegen wird etwas häufiger). Andere vertreten die These, dass die insgesamt leicht geringere Krebswahrscheinlichkeit eher darauf zurückzuführen ist, dass Frauen, die die Pille einnehmen, auch häufiger zum Arzt gehen – mithin intensiver unter Gesundheitsbeobachtung stehen.

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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