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Rotaviren sind einer der häufigsten Auslöser von Magen-Darm-Infekten mit Durchfall. Aber es gibt auch andere. Ist das ein Grund zum Impfen?

Impfempfehlung

Geht man nach der überwiegenden Zahl der Experten, ist eine Impfung gegen Rotaviren sinnvoll. Die "Ständige Impfkomission" (STIKO) empfiehlt sie seit 2013 routinemäßig bei Säuglingen innerhalb der ersten Lebensmonate. Im Gegensatz zu anderen Impfungen ist eine Schluckimpfung möglich. Je nach Impfstoff werden zwei oder drei Dosen verabreicht.

Folgende Impfstoffe stehen zur Verfügung:

  • Rotarix®: 2 Dosen im Alter von 6 Wochen und 2 Monaten
  • Rotateq®: 3 Dosen, die dritte erfolgt im Alter von 3-4 Monaten

Die nüchternen Fakten

Fest steht: Nach bisheriger Datenlage können die Schluckimpfstoffe Rotarix® und Rotateq® die Erkrankungshäufigkeit an Darminfekten durch Rotaviren prozentual deutlich senken. Fest steht aber auch, dass das alles nicht wirklich ein Problem war, bevor die Impfstoffe auf den Markt kamen. Natürlich sind solche Brechdurchfall-Infekte gerade für Kinder sehr unangenehm. Schwere Krankheitsverläufe aufgrund einer Rotavirus-Infektion sind aber hierzulande die absolute Ausnahme.

Unterm Strich verhindert man durch die Impfung also mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eine oder auch zwei lästige Durchfallperioden von 2-3 Tagen bei seinem Kind. Mehr aber auch nicht.

Kritischer Blick auf die Pharmaindustrie

Wir selbst sehen die Impfung eher kritisch. Nicht, weil wir die Wirkung anzweifeln. Auch nicht wegen der zeitweise diskutierten, möglichen Gefahr einer schweren Darmfehlbildung als Nebenwirkung der Impfung (nach aktuellem Kenntnisstand extrem unwahrscheinlich). Sondern deshalb, weil wir die Rotaviren für überschätzt halten. Und zwar bewusst überschätzt.

Die Hersteller der Impfstoffe bemühen sich jedenfalls vehement, den Impfstoff in den Markt zu pressen. Wie immer, wenn ein Pharmaunternehmen große Umsatzchancen in einem großen Markt sieht ("alle Kinder" sind ein gigantischer Markt), ist die Neigung leider groß, dem Ganzen etwas nachzuhelfen. Im Falle der Rotaviren-Impfung wird unter anderem auf eigens von den Herstellern gesponserten Internetseiten mit großer Penetranz Angst vor den Rotaviren gemacht. Als wahre Killer erscheinen sie einem dort (www.rotavirus-info.de). Und stillschweigend wundert man sich, dass wir Frühgeborenen unsere Kindheit auch ohne diese Impfung überlebt haben.

Was aber das schlimmste ist: Der eine oder andere Experte plappert diese Gruselgeschichten ungefiltert nach, weil er über Vortragshonorare und ähnliche Goodies relevant davon profitiert.

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Autor unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

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