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Was führt zur Hodenschwellung? Ist die Größenzunahme schlimm, obwohl ich keine Schmerzen fühle? Und was soll ich tun, wenn ich eine derartige Hodenveränderung bei mir oder meinem Kind bemerke? Im folgenden Beitrag finden Sie Fragen und Antworten rund um das Thema Hodenschwellung.

Einführung

Hodenschwellung: Grund zur Sorge?

Eine Schwellung der Hoden, egal ob schmerzhaft oder nicht, ist für jeden Mann verständlicherweise ein Alarmsignal. Manchmal kommt eine derartige Veränderung allmählich oder einfach über Nacht. Die Gründe für die Größenzunahme sind vielfältig. Manchmal können relativ harmlose Ursachen wie ein Wasserbruch oder Krampfadern am Hoden dahinterstecken, aber auch akute Erkrankungen wie eine Hodenverdrehung oder -entzündung sind möglich.

Ob nun schnelles Handeln angesagt ist, kann deshalb nur der Fachmann beurteilen. Deshalb raten wir Ihnen, bei jeglicher Hodenschwellung einen Arzt für Urologie aufzusuchen. Dieser auf derartige Erkrankungen spezialisierte Mediziner kann mithilfe von ausführlicher Befragung und diversen Untersuchungen Entwarnung geben oder die nächsten Schritte zur Behandlung der jeweiligen Erkrankung einleiten.

Was soll ich bei einer Hodenschwellung tun?

Fällt Ihnen an sich oder Ihrem Nachwuchs ein geschwollener Hoden auf, sollten Sie möglichst rasch einen Arzt aufsuchen. Insbesondere bei starken Schmerzen oder Fieber zögern Sie bitte nicht auch in die Notaufnahme eines Krankenhauses zu gehen; denn es könnte z. B. eine Hodenverdrehung (Hodentorsion) oder schwere Hodenentzündung dahinterstecken.

Schieben Sie den Gang zum Fachmann zu lange auf, sind ernsthafte Komplikationen möglich. Zögern Sie also nicht frühzeitig einen Arzt aufzusuchen. Denn Vorsicht ist besser als Nachsicht. Und auch wenn die Geschlechtsorgane ein sensibles Thema für so manchen Mann sein mögen, braucht es Ihnen keineswegs unangenehm zu sein, diesbezüglich einen Mediziner um seinen kompetenten Rat zu fragen.

Jung oder alt – Wer ist betroffen?

Hodenschwellungen können bei Männern jeglichen Alters auftreten. Kinder und Jugendliche sind relativ häufig von einer Verdrehung des Hodens oder des ihm anhängenden Gewebes (Hodentorsion bzw. Hydatidentorsion) betroffen. An Hodentumoren erkranken am ehesten junge Männer. Andere Erkrankungen wie Wasserbruch, Hodenentzündung oder Krampfadern sind weniger altersspezifisch. Aber natürlich finden sich die unterschiedlichen Krankheiten durchaus auch bei Männern in jedem Lebensalter.

Beim Arzt

Welche Untersuchungen erfolgen bei Hodenschwellung?

Um der Sache auf den Grund zu gehen, wird Ihr Arzt Sie zunächst nach den Beschwerden befragen: Wann ist die Schwellung aufgetreten? Kam sie plötzlich oder allmählich? Sind Schmerzen vorhanden? Haben Sie zuvor einen Unfall mit Hodenprellung erlitten? Sind Ihnen sonstige Veränderungen wie z. B. Probleme beim Wasserlassen oder Fieber aufgefallen? Diese und weitere Informationen geben dem Mediziner wertvolle Hinweise für die Ursachensuche.

Von Abtasten bis zum Ultraschall

Neben der Befragung nimmt die körperliche Untersuchung einen wichtigen Stellenwert ein. Das Abtasten beider Hoden und des benachbarten Gewebes können wegweisende Anhaltspunkte bieten. Auch Urin- und Blutabnahmen sind je nach Beschwerdebild manchmal notwendig. Eine weitere wichtige Untersuchungsmethode ist der Ultraschall, der ganz ohne schädliche Röntgenstrahlung auskommt. Mit dem Schallkopf lässt sich der Hoden und sein Innenleben bildlich darstellen und somit z. B. ein Wasserbruch oder Hodenkrebs sehr eindrücklich erkennen.

Ursachen

Was verursacht eine Hodenschwellung?

Wenn Sie bei sich oder Ihrem Kind eine Hodenschwellung feststellen, kommen verschiedene Ursachen dafür in Frage. Auch wenn Sie beschwerdefrei sind bzw. Ihr Sohn über keinerlei Beschwerden klagt und die Chancen gut stehen, dass es sich um einen mehr oder weniger harmlosen Befund handelt, sollten Sie zur Abklärung immer einen Urologen bzw. mit Ihrem Sprössling den Kinderarzt aufsuchen.

Als Ursachen kommen bei einer Hodenschwellung prinzipiell in Frage:

  • Wasserbruch (Hydrozele)
  • Leistenbruch
  • Blut- bzw. Krampfaderbruch (Hämatozele oder Varikozele)
  • Hodenverdrehung (Hodentorsion)
  • Verdrehung eines Hodenanhängsels (Hydatidentorsion)
  • Hodenentzündung
  • Nebenhodenentzündung
  • Bluterguss nach Hodenverletzung
  • Hodentumor (ganz selten)

Schmerzlose Hodenschwellung: Was kann das sein?

Ist bei Ihnen einer der Hoden vergrößert und fühlen Sie keine Schmerzen, kann eine Reihe an Erkrankungen hierfür verantwortlich sein. Hierzu zählen typischerweise:

  • Wasserbruch (Hydrozele)
  • Leistenbruch
  • Blut- bzw. Krampfaderbruch (Hämatozele oder Varikozele)
  • Hodentumor (ganz selten)
Hodenschwellung und Schmerzen: Was ist die Ursache?

Ist ein Hoden nicht nur geschwollen, sondern auch noch schmerzhaft, weist das v.a. auf eine Entzündung oder eine Verdrehung hin. Die auftretenden Beschwerden reichen von ziehenden bis zu stärksten Schmerzen und können je nach Ausprägung und Erkrankungsdauer variieren. Insbesondere folgende Krankheiten können oft äußerst unangenehm sein:

  • Hodenverdrehung (Hodentorsion)
  • Hydatidentorsion
  • Hodenentzündung
  • Nebenhodenentzündung
  • Bluterguss nach Hodenverletzung

Fazit:

Eine definitive Aussage zur Grunderkrankung lässt sich allerdings anhand des Fehlens oder Vorhandenseins von Schmerzen nicht treffen. Zwar bietet dieses wichtige Symptom erste Indizien, aber eine ärztliche Untersuchung zur eindeutigen Ursachenklärung der Hodenschwellung ist der beste und sicherste Weg.

Komplikationen

Was droht bei unbehandelter Hodenschwellung?

Das kommt ganz auf die Ursache der Größenzunahme an. Handelt es sich z. B. um einen Wasserbruch, sind kaum schlimme Konsequenzen zu befürchten. Am ehesten wird er Sie bei Bewegungen einschränken oder optisch stören. Anders hingegen sieht es aus bei Hodenverdrehungen. Hier kann schlimmstenfalls der Hoden aufgrund der abgeschnürten Blutversorgung absterben, wenn Sie auf eine Behandlung verzichten.

Ernst zu nehmen sind auch Hodenentzündungen, die unbehandelt das Risiko einer Abszessbildung oder Blutvergiftung bergen. Ebenso muss eine Hodenschwellung durch einen Tumor unbedingt therapiert werden, da die Chance für eine vollständige Heilung bei frühzeitiger Behandlung bei nahezu 100 % liegt. Verzögerung einer Krebsbehandlung gibt dem Hodentumor allerdings Zeit zum Wachsen und Streuen, was ausgedehntere Behandlungen nach sich zieht und die Wahrscheinlichkeit einer Genesung reduzieren kann.

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

Dr. med. Michaela Hilburger
Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
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  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Michaela Hilburger,Fachärztin für Urologie / Medikamentöse Tumortherapie

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Dr. med. Michaela Hilburger
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Dr. med. Monika Steiner
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