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Was sind mögliche Ursachen für eine schmerzhafte Schulter? Können auch Kopfschmerzen oder Stress dahinterstecken? Und welche Fragen stellt der Arzt bei der Untersuchung? Diese und weitere Fragen beantworten wir Ihnen im folgenden Beitrag zum Thema Schulterschmerzen.

Beim Arzt

Was fragt der Azt bei Schulterschmerzen?

Wer über ständige Schulterschmerzen klagt, sollte das schnellsten von einem Arzt abklären lassen. Nicht immer sind Schulterschmerzen harmlos aber ein harmloser Schulterschmerz kann chronisch werden, bis hin zur Operation.

Ihr erster Ansprechpartner bei Schulterschmerzen ist Ihr Hausarzt, der Sie, wenn notwendig, an einem Facharzt überweisen kann. Muskeln oder Gelenke sind nicht immer die Ursache, auch innere Erkrankungen können sich über Schulterschmerzen bemerkbar machen.

Um nichts zu vergessen, gehen Sie gut vorbereitet zum Arzt. Schreiben Sie alles, auf was Ihnen über ihre Beschwerden einfällt. So kann der Arzt schnell und sicher eine genaue Diagnose stellen.

Eine kleine Zusammenstellung, was der Arzt fragen könnte:

  • Wie lange haben Sie die Schmerzen
  • Wann treten die Schmerzen auf
  • Haben Sie Schmerzen bei bestimmten Bewegungen
  • Haben Sie Schmerzen in der Nacht
  • Strahlen die Schmerzen aus
  • Wohin strahlen die Schmerzen aus. In den Arm, Hände, Finger oder sogar zum Hinterkopf
  • Können Sie den Arm auf den Rücken legen
  • Können Sie auf dem Rücken eine Schürze binden
  • Haben Sie Kopfschmerzen
  • Können Sie den Kopf ohne Probleme drehen und hinter die Schulter sehen
  • Haben Sie weniger Kraft beim Tragen

Überblick

Welche Ursachen können das sein?

Die Ursachen ständiger Schulterschmerzen sind sehr vielfältig. Von einer harmlosen Muskelverspannung bis zur Tablettenunverträglichkeit ist alles möglich.

Auch diese Ursachen sind möglich

  • Tablettenunverträglichkeit
  • Gallenkoliken oder Magenschmerzen, die sich bis zur Schulter ausbreiten können
  • Herzinfarkt
  • Bakterielle Infektion im Schultergelenk

Erklärung der einzelnen möglichen Ursachen

Funktionelle Schulterschmerzen

Funktionelle Schulterschmerzen sind Schmerzen, bei denen keine Erkrankung vorliegt. Das heißt aber nicht, dass die Schmerzen eingebildet sind. Damit ein Gelenk gut funktioniert, ist ein fein abgestimmtes Zusammenspiel aller Strukturen notwendig. Das Gelenk muss im richtigen Winkel zur Gelenkpfanne stehen. Die Bänder, Sehnen und Muskeln müssen mit der ausführenden Bewegung harmonieren. Um das Schultergelenk in alle Richtungen zu bewegen, gehört der gesamte Schultergürtel dazu.

Der Schultergürtel

Als enger Gürtel liegen die Knochen um die Schulter und sind durch Gelenke verbunden. Das Schlüsselbein, ein dünner s-förmiger Knochen, verläuft von unterhalb des Halses bis zur Schulter zum Oberarmknochen. Dieser ist verbunden mit dem Schulterblatt und der Wirbelsäule. Der Schultergürtel verläuft dann hinüber zum anderen Schulterblatt und wieder zum Oberarmknochen und dem gegenüberliegenden Schlüsselbein. Zwischen den beiden Schlüsselbeinen liegt in der Mitte das Sternum (Brustbein), ein flacher platter Knochen. Alles ist über Gelenke, Bänder und Sehnen miteinander verbunden und funktioniert im gesunden Normalzustand völlig reibungs- und schmerzlos. Der Schultergürtel ist eine funktionelle Einheit. Sind in diesem Zusammenspiel kleine Abweichungen vorhanden, können Schulterschmerzen ausgelöst werden ohne eine Erkrankung im Schultergelenk.

Muskuläre Dysbalancen

Muskuläre Dysbalancen sind ein Ungleichgewicht von dem Zusammenspiel aller Muskeln. Sind einige Muskeln zu schwach, zu kurz oder zu stark ausgeprägt, ist ein harmonisches Muskelspiel nicht möglich. Dieses Ungleichgewicht sorgt für eine Fehlbelastung der gesamten Wirbelsäule. Das heißt: Der gesamte Bewegungsapparat ist nicht stabil. Das hat Folgen. Schmerzhafte Haltungsschäden, falsche Belastbarkeit der Wirbelsäule, was wiederum zu Schmerzen in verschiedenen Bereichen führt. Das kann zu Bandscheibenschäden in der gesamten Wirbelsäule auftreten. Von den Muskulären Dysbalancen ist die Schulter meistens zuerst betroffen und macht sich mit Schulter und Armschmerzen bemerkbar.

Die Muskulären Dysbalancen sind oft kleine Abweichungen, die nur mit einem geschulten Auge sichtbar sind.

Auffällige muskuläre Dysbalancen sind:

  • Skoliose
  • Rundrücken
  • Schiefe Körperhaltung

Bei schweren Erkrankungen ist es nicht immer möglich, die muskulären Dysbalancen auszugleichen.

Die Ursachen für das Ungleichgewicht bestehen nicht nur in der Muskulatur. Verkürzte Sehnen, Verklebungen der Faszien oder Erkrankungen am Bewegungsapparat sind häufige Ursachen. Häufig jedoch entsteht durch Angewohnheit eine Fehlhaltung und einseitige Belastung.

Spannungskopfschmerzen

Die Ursachen für Spannungskopfschmerzen entstehen durch unbewusste Anspannungen der Nacken und Schultermuskulatur, durch Stress oder psychische Probleme. Im Laufe des Tages nehmen die Kopfschmerzen zu und können am Abend unerträglich werden und über den gesamten Schulterbereich ausstrahlen.

Es gibt noch andere Faktoren für Spannungskopfschmerzen:

Am Ende des Nackens, wo der Schädel beginnt, sind Mitte der rechten und linken Seite kleine Hinterhauptlöcher mit einer ganz besonderen Bedeutung. Hier treten Nerven aus, die in die Muskulatur führen und sich verteilen. Ist die Schultermuskulatur verspannt, zieht die Verspannung bis oben zum Schädel zu den beiden Hinterhauptlöchern. Die verspannten Muskeln engen die austretenden Nerven ein und verhindern eine Durchblutung zum Schädel, was Kopfschmerzen auslöst.

Spannungskopfschmerzen können auch durch eine Fehlstellung dem ersten Halswirbel entstehen. Das ist der C1 Atlas-Wirbel. Dieser Wirbel sitzt etwas unter dem Schädel und ist selber nicht zu fühlen. Dieser Wirbel kann sich bei der Geburt oder im Laufe des Lebens verschieben. Selbst kleinste Millimeter haben große Auswirkungen. So können Migräne, Schlafstörungen, Schwindel und Spannungskopfschmerzen entstehen.

Zu viel sitzen

Wer beispielsweise täglich am Computer arbeitet und nicht für einen muskulären Ausgleich sorgt, braucht sich über Beschwerden nicht zu wundern. Häufig hindert ein hohes Arbeitspensum Sie daran, sich wenigstens ab und zu aufzurichten um sich zu dehnen. Das wäre wichtig, um den Verspannungen an belasteten Stellen der Brustwirbelsäule vorzubeugen, die sich später zu massiven Problemen entwickeln können.

Wenn der Kopf beim Arbeiten geneigt ist, wird die Hals- und Brustwirbelsäule leicht nach vornüber gebeugt und damit überbelastet. Auch wenn Sie dies zunächst nicht bemerken; besonders beim Arbeiten am Schreibtisch. Bei Arbeiten mit gesenktem Kopf, sind die unteren Halswirbel und die ersten Brustwirbel durch den Spannungszustand des Kopfsenkens betroffen, wie es bei Arbeiten am Computer der Fall ist. Wenn der Kopf stets gesenkt bleibt, beugt sich die Wirbelsäule leicht nach vornüber und ist mit der Zeit überbelastet.

So schleichen sich durch zu vieles Sitzen Schulterschmerzen ein.

Langes Sitzen mit vorgeneigter Schulter ist Gift für die Schulter und den gesamten Rücken durch zu hohe Belastung der Muskulatur.

Um Rückenschmerzen vorzubeugen, ist ein Wechsel von Beladung und Entlastung wichtig.

So können Sie die negativen Folgen ausgleichen

  • Recken und Strecken Sie sich zwischendurch
  • Stehen Sie öfter auf und gehen einige Schritte
  • Sitzen Sie gerade und strecken die ausgestreckten Arme im Wechsel, aus dem Schultergelenk, zur Decke.

Wenn Sie beim Sitzen nicht schreiben, sondern nachdenken, setzen Sie sich entspannt zurück. Das entlastet zwischendurch Ihre Schulter.

Durch Arthrose

Arthrose im Schultergelenk ist selten, weil der Arm durch Muskelkraft bewegt wird. Das Schultergelenk selbst wird dabei kaum belastet, kann aber durchaus Schmerzen verursachen. Eine Arthrose entsteht meistens im Schultereckgelenk. Dieses stark belastete Gelenk ist die Verbindung zwischen Schlüsselbein und Schulterdach. Knorpelmasse (hyaliner Knorpel) schützt das Gelenk und fängt den Druck ab. Knochen sind mit einer Knochenhaut umgeben an denen Nerven austreten.

Baut sich die Knorpelmasse ab, reiben die knöchernen Gelenkflächen bei Bewegung aneinander und reizen schmerzhaft die Nerven. Wobei die ausstrahlenden Schmerzen über die gesamte Schulter ziehen.

Impingement-Syndrom und Schulterschmerzen

Durch degenerative Prozesse und Verklebungen schrumpft die Gelenkkapsel im Schultergelenk. Betroffen ist die Rotatorenmanschette, die den Arm in alle Richtungen bewegen kann. Durch die daraus resultierende Schonhaltung degeneriert der Schleimbeutel, der den Druck bei Bewegungen abfängt.

Werden Bewegungen ausgeführt, reibt die Sehne, die sonst über den Schleimbeutel verläuft über den Knochen. Es entsteht eine schmerzhafte Schleimbeutelentzündung (Bursitis).

So ist es kam möglich, den betroffenen Arm zu heben. Alle Arbeiten werden, so weit als möglich, mit dem gesunden Arm ausgeführt. Dadurch entwickelt sich eine Fehlhaltung und belastet die Schultermuskulatur. Wird die Muskelspannung zu hoch, kommt es zu Schulterschmerzen.

Hohe Belastung der Schulter

Belastungen der Schulter können durch muskuläre Ursachen entstehen oder durch Schultererkrankungen. Möglich sind auch Belastungen der Schulter durch zu viel Sport. Dazu gehören Tennis oder ungewohnte Arbeiten, bei denen die Arme in die Höhe gestreckt werden. Noch belastender wird es, wenn die Arme gestreckt sind und gleichzeitig der Kopf in den Nacken gelegt wird, vielleicht um besser in die Höhe zu sehen.

Muskeln können große Belastungen standhalten. Bei kurzfristiger Belastung übersäuern die Muskelfasern, die sich bei anschließender Entlastung wieder normalisieren.

Bei ständig hoher Belastung kann sich der Muskel nicht erholen und reagiert mit Schmerzen. Zusätzlich sind auch bei ständig hoher Belastung der Schulter alle Strukturen im Gelenk betroffen. Die Faszien, die den Muskel umgeben, Sehnen und Bänder.

Nervenreizung

Bei Schmerzzuständen der Schulter können Neuralgien die Ursache sein. Eine Neuralgie ist eine Reizerscheinung im Neuron (Nervenzelle mit den Fortsätzen) die mit Schmerzen, im Verlauf der Nervenbahnen, verbunden ist. Ausstrahlende Schmerzen können mehr oder minder stark ausfallen.

Eine Nervenreizung im Schulterbereich kann, außer muskuläre Überlastung, andere Ursachen haben.

  • Ständige ungünstige Körperhaltung im Beruf oder Alltag, die Nerven komprimieren können.
  • Durch anhaltende Kälte oder Nässe
  • Zu starker Druck oder Gewicht auf der Schulter
  • Nervenkompression durch zu enge Kleidung

Bei degenerativen Prozessen treten Veränderungen der Halswirbelsäule auf, bei denen Nervenwurzeln bei bestimmten Bewegungen komprimiert werden. Durch die Reizung der Nerven strahlen die Schmerzen bis zur Schulter und gegebenenfalls zum Arm aus.

Nicht selten sind Nervenreizungen im gesamten Schultergürtel zu finden, am Schulterblattrand oder unter dem Schulterblatt (Scapula).

Unter dem Schulterblatt befindet sich ein Schleimbeutel (Bursa), über dem eine Sehne verläuft. So kommt es häufig vor, dass sich bei ruckartigen Bewegungen die Sehne verschiebt. Das ist sehr schmerzhaft und beeinträchtigt außerordentlich die Armbewegung.

Wird nicht schnell eine Behandlung begonnen, kommt es zu einer Nervenreizung.

Folge von einem Sturz

Ein Sturz auf die Schulter kann schlimme Folgen haben. Die Beschwerden können direkt nach dem Sturz oder auch einige Zeit später auftreten.

  • Ausgekugeltes Schultergelenk (Schulterluxation)
  • Schlüsselbeinbruch (Klavikulafraktur)
  • Fraktur des Oberarms im schulternahen Bereich (proximale Humerusfraktur)
  • Schnittverletzungen mit Schädigung eines Nervs
  • Verstauchung (Distorsion)

Bei einer Distorsion werden durch die Zugkräfte die Gelenkflächen auseinandergezogen. Dabei sind die Gelenke nicht in der physiologischen Stellung. Das geschieht aber nur für die kurze Zeit der Gewalteinwirkung. Die Gelenkflächen nähern sich sofort wieder an und nehmen die normale Stellung wieder ein.

Durch die Überdehnung treten schmerzhafte Gelenkschwellungen auf, die eine Belastung oder Bewegung nicht zulassen.

Bei einer Distorsion können andere Strukturen im Gelenk mit betroffen sein.

Zum Beispiel:

  • Nervenverletzung
  • Gelenkverletzung
  • Bluterguss im Gelenk
  • Bänderüberdehnung

Auch ausgeprägte Überdehnungen der Bänder, die zur Stabilisierung der Gelenke dienen, verursacht lange Zeit Schmerzen. Oft entstehen Prellungen, die äußerlich kaum zu sehen sind, aber tief bis in die Muskulatur hineingreifen können.

Als Faustregel gilt: je besser die Durchblutung, je schneller eine Heilung. Da ältere Leute einen langsameren Stoffwechsel und nicht so gute Durchblutung haben wie Kinder, dauert der Heilungsprozess länger. Deshalb können bei einem Sturz auf die Schulter lange Zeit ständige Schulterschmerzen entstehen.

Muskelfaserriss

Ein Muskelfaserriss darf nicht verwechselt werden mit einem Muskelriss oder Muskelzerrung. Ein Muskelfaserriss kann entstehen durch einen nicht vorgewärmten und dehnfähigen Muskel beim Sport, durch ruckartige Kraftbewegung oder arbeitsmäßige Überlastung. Schweres Heben, tragen und ungünstige Arbeitsbedingungen.

Ein Muskel besteht aus vielen einzelnen Muskelfasern die gebündelt mit einer Haut umgeben ist. Mehrere Muskelbündel werden von einer Faszie zusammengehalten. Zwischen den Muskelfasern finden Stoffwechselprozesse statt, in denen eingebettet Nerven liegen.

  • Eine Muskelzerrung ist eine Überdehnung der Muskelfasern mit kleinsten Kapillarrissen. Durch die Mikro-Risse der Kapillaren treten, von außen nicht sichtbar, kleine Blutungen aus.
  • Bei einem Muskelfaserriss ist eine Muskelfaser oder mehrere Muskelfasern zerrissen. Auch hier bildet sich, wie bei der Muskelzerrung, ein Hämatom was etwas stärker ausgeprägt ist, wie das bei der Muskelzerrung der Fall ist. Das Hämatom kann von außen sichtbar sein.
  • Bei einem Muskelriss sind alle einzelnen Fasern des gesamten Muskels zerrissen. Hier wird außer einem Hämatom eine schmerzhafte Schwellung sichtbar.

Bei diesen Muskelverletzungen werden kleinste Blutgefäße verletzt und ein aktives Bewegen ist nicht möglich. Die Hämatome werden über den Muskelstoffwechsel abgebaut, was ziemlich lange dauern kann. Je nach Schwergrad zwischen einer Woche bis zu drei Monaten. Wird ein Muskelfaserriss nicht auskuriert, kann das Komplikationen nach sich ziehen.

Gelenkblockade

Eine Gelenkblockade ist eine Gelenkfunktionsstörung und kann überall im Körper auftreten, wo sich Knochen gegeneinander bewegen. Eine glatte Bewegung ist nicht möglich, weil sich zwei Knochen, die sich gegeneinander bewegen sollten, gegenseitig blockieren. Durch die Blockierung entstehen nicht nur Schmerzen, auch die Beweglichkeit ist stark eingeschränkt. Daraus entwickelt sich eine Schonhaltung und muskuläre Dysbalancen. Wird die Blockade nicht gelöst, entstehen ständige Schmerzen im Bereich der Blockaden und den zugehörigen Muskeln.

Bei Schulterschmerzen können die Blockaden im Nackenbereich, den oberen Brustwirbeln oder im Schultergürtel liegen.

Die Ursachen sind vielfältig

Eine Gelenkblockade, bei denen Schulterschmerzen auftreten, sind die Blockaden in den oberen Brustwirbel zu suchen oder an der Halswirbelsäule. Blockaden entstehen hauptsächlich bei Gelenkverschleiß. Wobei zu beachten ist, dass auch Wirbel kleine Gelenke haben.

Eine weitere Ursache bei denen Schulterschmerzen bei einer Blockade auftritt, sind ruckartige Bewegung und falsche Haltung, obwohl die Haltung im physiologischen Bereich war.

Blockaden der Halswirbelsäule haben viele ältere Leute, mit einer Vorschädigung der Halswirbelsäule, wenn Sie über längere Zeit am Tisch sitzen und sich mit der Person rechts oder links unterhalten. Der Kopf ist zu lange in der gedrehten Lage überlastet.

Mein Tipp:

Schieben Sie Ihren Stuhl zurück, sodass Sie Ihren Gesprächspartner mit gerade gehaltenem Kopf ansehen können. So bleiben Ihnen am nächsten Tag die Schmerzen einer Blockade erspart.

Anriss der Bizeps-Sehne

Der Bizeps ist der bekannteste Oberarmmuskel; er hat eine lange und eine kurze Sehne, die an verschiedenen Stellen entspringen und sich zu einer Sehne vereint.

Die lange Sehne ist die wichtigste und gleitet im Knochenschaft am Oberarm bis zur Rotatorenmanschette. Hier können sich Entzündungen abspielen, wenn durch ständige Überlastung die Gleitfähigkeit nachlässt.

Bei einer Vorschädigung der Bizeps-Sehne kommt es häufig beim schweren Heben zu einem plötzlichen Sehnenabriss. Dadurch, dass der Bizeps zwei Sehnen hat, übernehmen die umliegenden Muskeln die Arbeit. Daher ist eine Operation selten notwendig.

Bei einer weiteren Überlastung, der jetzt einzelnen Bizeps-Sehne, kann der Anriss ständige Schulterschmerzen verursachen.

Die Schmerzen, die ein Anriss der Bizeps-Sehne verursacht, sind kaum ausgeprägt. Nach einer mehrwöchentlichen Schonung können Sie alle Arbeiten, die Sie bisher verrichtet haben, weiter ausführen. Eine große Beeinträchtigung im Alltagsverhalten ist nicht gegeben. Sie sollten aber darauf achten, dass Sie nicht mehr zu schwer heben und tragen. Die abgeheilte Sehne ist zwar wieder voll belastbar, aber um einen erneuten Riss oder sogar Abriss der Bizeps-Sehne zu vermeiden, sollten Sie Vorsicht walten lassen.

Kalkschulter

Das Geheimnis wie eine Kalkschulter entsteht, ist wissenschaftlich noch nicht gelöst. Tatsache ist, dass ständige Überlastung der Schulter an der Entstehung einer Kalkschulter beteiligt ist. Durch die Überlastung entsteht eine verminderte Durchblutung und damit eine verminderte Sauerstoffzufuhr in der Muskulatur und der Sehne.

Auch hoher Druck auf die Schultersehne, wie zum Beispiel bei Über-Kopf-Arbeiten oder Sportarten, die mit stehst erhobenen Armen ausgeführt werden, begünstigen eine Kalkschulter. Am wahrscheinlichsten entsteht eine Kalkschulter bei bestehender degenerativer Erkrankung.

Bei Überlastung der Muskeln und Sehnen baut sich vermehrt Knorpelmasse auf, in der sich Salze einlagern.

Diese kleinen Salz-Ablagerungen bereiten noch keine Beschwerden.

Erst im fortgeschrittenen Stadium, wenn sich Nervenfasern in den Kalkdepots ansiedeln, treten Schmerzen auch in Ruhe auf die sich bei Bewegung verstärken. Die inzwischen angereicherten Kalkdepots bauen sich nicht von alleine wieder ab und verursachen ständige Schulterschmerzen.

Unser Körper hat einen Abwehrmechanismus. Das sind Fresszellen (Makrophagen), die den Köper von allen Schädlingen befreit. Es kann unterscheiden zwischen körperfremdem und eigenem Material. Vernichten die Fresszellen die Kalksalze, verflüssigen sich die Salze und der Druck steigt durch die Flüssigkeit an.

Bei einer belastenden Armbewegung kann der flüssige Kalkherd platzen, was eine schmerzhafte Entzündung hervorruft. Damit wird gleichzeitig wird der Heilungsprozess eingeleitet.

Rheuma und Fibromyalgie

Rheuma ist eine Stoffwechselstörung und ein Oberbegriff für viele Erkrankungen, wozu auch die Fibromyalgie gehört. Weichteilrheuma ist ein schmerzhafter Prozess in verschieden Bereichen. Das können Schmerzen in der Muskulatur sowie im Bindegewebe sein, die in schmerzhaften Schüben und bei entzündlichen Prozessen auftreten. Rheuma Erkrankte klagen bei feuchtkalter Witterung besonders unter Schulterschmerzen.

Fibromyalgie

Obwohl die Ursache der Fibromyalgie noch nicht vollständig geklärt ist, gehört diese Erkrankung mit zu dem rheumatischen Formenkreis.

Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung der Muskulatur und schwer von einer rheumatischen Erkrankung zu unterscheiden. Denn häufig sind die Symptome gleich. Der einzige Unterschied liegt an den entzündlichen Prozessen bei Rheuma, an denen Fibromyalgie Patienten nicht erkranken.

Bei der Fibromyalgie sind Muskel, Sehnen, Bänder betroffen und damit auch das Bindegewebe. Die Patienten klagen über anhaltende ziehende Schmerzen der großen Muskelgruppen wie Schultern, Arme und Beine, die auch den gesamten Rücken betreffen können.

Bei Kälte, Nässe und bei psychischer Belastung verschlimmern sich die Schmerzen. Wärme hingegen bewirkt eine Schmerzlinderung und wird gut vertragen.

Bandscheibenprotrusion

Eine Vorstufe von einem Bandscheibenvorfall ist eine Bandscheibenprotrusion. Eine Bandscheibenvorwölbung, bei der im Gegensatz zu einem Bandscheibenvorfall, der Faserring erhalten ist.

Zum Schutz umgibt ein aus Faserknorpel bestehender Ring die Bandscheibe (Discus Intervertebralis). In diesem Faserring können durch schleichende degenerative Veränderungen der Wirbelsäule kleine Risse entstehen.

Bei einer Protrusion verlagert sich die Bandscheibe, tritt zur Seite aus und drückt auf einen oder mehren und Nervenwurzeln.

Die Schmerzen breiten sich im Verlauf der komprimierten Nervenwurzel aus und strahlen in die umgebene Region aus. Das verursacht nicht nur Schmerzen. In dem jeweiligen Nervenverlauf entstehen Missempfindungen der Haut. Das können Parästhesien oder ein Taubheitsgefühl sein. Nach einiger Zeit gleitet die Bandscheibe an ihren Ursprungsort zurück. Die Beschwerden sind nicht mehr vorhanden.

Ist die Bandscheibenprotrusion im Schulter-Nackenbereich, bestehen die Schulterschmerzen, solange die Vorwölbung auf den Nerv drückt.

Muskelverspannungen und Stress

Wer ständig unter Stress und permanente und psychische Einflussfaktoren steht, bei dem ist die bevorzugte Muskelanspannung im Schulter-Nackenbereich deutlich zu spüren. Viele Menschen bemerken nicht, dass Sie in angespannter Haltung arbeiten. Häufig hindert ein hohes Arbeitspensum daran, sich ab und zu aufzurichten, um sich zu dehnen und zu strecken. Das wäre wichtig, um den Verspannungen an belasteten Stellen der Schulter und Brustwirbelsäule vorzubeugen, die sich später zu massiven Problemen entwickeln können.

Wird der Stress zu einer Dauersituation, können sich Muskeln nicht entspannen. Die Folgen sind schmerzhafte Muskelverhärtungen, die sich nicht von alleine abbauen. Die Muskulatur wird schlecht durchblutet und Abfallprodukte, die über den Stoffwechsel abgebaut werden, lagern sich an. Es findet eine Unterversorgung der Muskulatur statt, was einen funktionierenden Muskelstoffwechsel nicht gewährleistet. Durch die Unterversorgung der Muskulatur sind auch die Sehnen und Nerven betroffen. Es kommt zu einer chronischen Muskelverspannung, die sich durch die dauerhafte Muskelverhärtung zu schmerzhaften Myogelosen entwickelt.

Tablettenunverträglichkeit

Tablettenunverträglichkeit oder Wechselwirkungen mit weiteren Medikamenten können Muskelschmerzen am gesamten Bewegungsapparat auslösen. Meistens spielen sich die Nebenwirkungen im Muskelstoffwechsel ab, wobei die großen Muskeln, besonders die Schulter betroffen ist.

Zu den bekanntesten Medikamenten, die direkt in den Muskelstoffwechsel eingreifen, gehören Statine und einige Antibiotika. Als Nebenwirkung können Muskelschmerzen auftreten.

Statine werden eingesetzt bei hohem Cholesterin.

Dazu gehören z.B.:

Diese sind nur die drei am häufigsten verordneten Statine. Das heißt aber nicht, dass bei jedem Patienten Nebenwirkungen auftreten.

Es gibt viele Medikamente, bei denen Muskelschmerzen als Nebenwirkung möglich sind. Im Prinzip können alle Medikamente unerwünschte Reaktionen hervorrufen. Dabei kann primär der Wirkstoff im Medikament die Muskelschmerzen auslösen, aber auch sekundär die Verstoffwechselung des Medikaments.

Schmerzhafte Gelenk -und Muskelschmerzen können auch nach längerer Medikamenten-Einnahme auftreten.

Galle und Magenschmerzen

Der Körper ist nach einem bestimmten Schema in Segmenten und Dermatomen aufgeteilt. Die aus dem Rückenmark entspringenden sensiblen Nerven aus einem Segment, führen zu dem zugehörigen Dermatom und in den dazugehörigen Muskel. Durch das segmentale Schema ist es möglich, die ausstrahlenden Schmerzen einem Organ zuzuordnen. Auf diese Weise ist zu erkennen, dass bei ausstrahlenden Schmerzen in die Schulter, die Galle, Magenschmerzen oder das Herz betroffen sein kann.

Sogar die Schmerzen von Nierenkoliken können reflektorisch bis zur Schulter ausstrahlen.

Bakterielle Infektion im Schultergelenk

Eine bakterielle Infektion im Schultergelenk kann sehr gefährlich werden.

Es gibt mehrere Möglichkeiten die eine bakterielle Infektion auslösen.

  • Äußerlich (exogene Infektion), bei denen die Bakterien durch Verletzungen, die in die Schulter gelangen und sich zu einer schweren Infektion ausbreiten.
  • Innerlich (endogene Knocheninfektion), wenn sich im Körper Entzündungsherde befinden. Die Bakterien wandern über die Blutbahn und manifestieren sich im Schultergelenk.

Der Beginn einer bakterielle Infektion ist harmlos und fängt mit Schulterschmerzen an die in den Arm ausstrahlen. Dabei können die typischen Zeichen, die auf eine Infektion hindeuten, fehlen. In manchen Fällen sind auch äußerliche Zeichen zu sehen und zu fühlen. Das Schultergelenk fühlt sich warm und gerötete an und kann geschwollen sein.

Bei diesen Anzeichen ist höchste Eile geboten um eine Behandlung zu beginnen. Wird die Infektion nicht erkannt, können sich die Bakterien an Knochen und Muskeln ausbreiten oder im Körper wandern und sich auf Organe festsetzen.

Bei zu später Behandlung ist kaum eine komplette Ausheilung möglich. Ein absolutes Bewegungsausmaß im Gelenk ist nicht mehr gegeben. Es entstehen chronische Schulterschmerzen.

Quellen:

  • Grifka J, Kuster M (Hrsg.): Orthopädie und Unfallchirurgie. 2011.
  • Herold G et al. Innere Medizin. 2016.

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Autorin unseres Artikels
 

Alma Marianne Válki-Wollrabe
Physiotherapeutin / medizinische Fachautorin

    Berufliche Stationen:
  • Autorin: "Das Schulter-Arm-Syndrom"
  • Autorin: "Das Geheimnis für ein langes vitales Leben"
  • Autorin: "Das Büro zu Hause - so bleiben Sie fit und gesund im Homeffice"

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des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin

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  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
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  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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