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Methotrexat (MTX) hemmt das Zellwachstum und kann damit sowohl bei Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder Schuppenflechte als auch bei Krebs eingesetzt werden.

Wirkung bei Rheuma

Wie wirkt MTX bei Rheuma?

Methotrexat gehört zur Gruppe der sogenannten DMARDs (Krankheitsmodifizierende Antirheumatika) und ist eines der am häufigsten eingesetzten Medikamente gegen Rheuma (= rheumatoide Arthitis). Die Wirkung des Arzneimittels beruht auf einer Unterdrückung des Immunsystems. Die Folge: Die bei Rheuma auftretenden Gelenksentzündungen werden gelindert, Schmerzen vergehen und die Gelenkfunktion wird verbessert. Außerdem soll die Therapie einer Schädigung der Gelenke durch die chronische Entzündung entgegenwirken.

Kontrolltermine beim Arzt zum Ausschluss von Nebenwirkungen

Während der Behandlung sind regelmäßige Kontrollen und Blutuntersuchungen beim Arzt notwendig, da sich einige Nebenwirkungen von Methotrexat durch auffällige Laborwerte bemerkbar machen; hierzu zählt z. B. eine Verminderung der weißen Blutkörperchen und Blutplättchen oder eine Erhöhung der Leberenzyme und des Bilirubins.

Wann und wie lange wird Methotrexat bei Rheuma verordnet?

Methotrexat wird häufig als Basistherapie so früh wie möglich nach der Diagnosestellung von Rheuma eingesetzt, um einen Stillstand der Erkrankung zu bewirken. In der Regel wird eine Langzeittherapie mit dem Präparat durchgeführt, damit möglichst keine Krankheitsschübe mehr auftreten. Die Dosierung und Darreichungsform (z. B. als Spritze oder Tablette) von Methotrexat kann je nach individuellem Gesundheitszustand und persönlichen Faktoren variieren.

Wirkung bei Psoriasis

Wie wirkt Methotrexat bei Psoriasis?

Bei der Psoriasis macht man sich die antientzündliche, das Immunsystem unterdrückende Wirkung von Methotrexat zunutze.

Haben Sie Geduld

Der Zeitraum, bis Sie unter einer Therapie mit Methotrexat eine Besserung der Psoriasis vulgaris sehen können, kann zwischen zwei und acht Wochen betragen. Das hängt u.a. von der Ihnen verordneten Dosierung ab. Haben Sie also etwas Geduld.

Anwendung

Wie und wann sollte ich Methotrexat (z.B. Lantarel) am besten einnehmen?

Ihr Arzt hat Ihnen zur Linderung Ihrer rheumatischen Beschwerden Lantarel® oder ein anderes Methotrexat-Präparat in Tablettenform verschrieben? Dann wissen Sie bestimmt, dass Sie das Arzneimittel nur einmal wöchentlich und keineswegs öfter einnehmen sollen. Suchen Sie sich dafür einen festen und für Sie weitgehend entspannten Tag aus, zum Beispiel am Wochenende. Nehmen Sie die Tabletten abends und möglichst auf nüchternen Magen ein – unzerkaut und mit reichlich Flüssigkeit.

Sollte Ihnen die Einmaldosis aus irgendeinem Grund zu viel sein, können Sie die wöchentliche Dosis auch in bis zu drei Einzelgaben im Abstand von jeweils 12 Stunden aufteilen. Und denken Sie bitte daran: Mit einer Besserung der Beschwerden ist bei rheumatoider Arthritis (das klassische entzündliche Rheuma) im Allgemeinen erst nach rund 4 bis 8 Wochen ab Therapiebeginn zu rechnen.

Wie wende ich Methotrexat bei Psoriasis an?

Je nach Einsatzgebiet kann Methotrexat unterschiedlich verabreicht werden. Bei der Behandlung der Schuppenflechte sind drei Darreichungsformen üblich: als Tabletten oder in Form von intravenösen bzw. subkutanen Injektionen.

Bei den subkutanen Spritzen wird der Wirkstoff, ähnlich den Thrombosespritzen, in das Unterhautfettgewebe injiziert. Nach einer kurzen Anleitung durch Ihren Hautarzt ist es ein Procedere, was Sie selbst ganz einfach zuhause durchführen können. Sie werden sehen, dass Sie sehr schnell Ihre Routine dabei entwickeln. Die Spritzentherapie über die Vene muss dagegen immer durch Ihren Arzt erfolgen.

Weniger Nebenwirkungen mit Spritzen

Jetzt fragen Sie sich sicherlich: "Warum soll ich spritzen, wenn es auch einfacher mit Tabletten geht?" Der Vorteil bei der Wirkstoffgabe als Spritze ist, dass das MTX besser vom Körper aufgenommen wird und auch weniger Nebenwirkungen erzeugt. Der Wirkungseintritt ist bei den Spritzen (insbesondere bei der venösen Gabe) schneller als bei den Tabletten, und die Betroffenen schildern weniger Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Um leichte unerwünschte Arzneimittelwirkungen durch Methotrexat zu vermeiden, sollten Sie am Folgetag der wöchentlichen MTX-Einnahme (also nach 24 Stunden) zusätzlich 5mg Folsäure in Tablettenform einnehmen. Bezüglich der Folsäureeinnahme gibt es jedoch unterschiedliche Meinungen unter den Experten.

Nicht mehr als einmal wöchentlich

Die Anwendung von Methotrexat erfolgt in der Regel einmal wöchentlich, idealerweise sollte es auch immer der gleiche Wochentag sein. Am besten suchen Sie sich dafür einen weitgehend entspannten Tag aus, zum Beispiel am Wochenende.

Falls Sie aus irgendeinem Grund aus Versehen zu viel Methotrexat eingenommen haben sollten, melden Sie dies bitte unverzüglich Ihrem behandelnden Arzt. Es gibt ein Gegenmittel (Calciumfolinat), das im Falle einer Überdosierung verabreicht werden kann.

Hinweise zur Einnahme

  • Bei MTX in Tablettenform: Es empfiehlt sich, die Tabletten abends, möglichst nicht zu den Mahlzeiten, mit ausreichend Flüssigkeit (am besten Wasser) einzunehmen. Sollte Ihnen die Einmaldosis aus irgendeinem Grund zu viel sein, können Sie die wöchentliche Dosis auch in zwei oder drei Einzelgaben im Abstand von jeweils 12 Stunden aufteilen.
  • Bei MTX als subkutane Injektion: Bei den Spritzen handelt es sich um relativ kurze Injektionsnadeln (ähnlich den Thrombosespritzen), die in das Unterhautfettgewebe gegeben werden. Dabei können Sie zwischen zwei Spritzarealen auswählen: dem Bauchfett oder den Oberschenkeln. Viele Psoriatiker spritzen auch abwechselnd in beide Gebiete.
  • Bei MTX als intravenöse Injektion: Bei der einmal wöchentlichen Methotrexat-Gabe über die Armvene müssen Sie lediglich den Aufwand betreiben, alle sieben Tage in Ihre Hautarztpraxis zu fahren. Den Rest erledigt Ihr Dermatologe.

Wenn Sie sich für die subkutane Injektion entscheiden, wird Ihnen Ihr Hautarzt bei der ersten Anwendung behilflich sein bzw. Sie entsprechend anleiten. Für manche Betroffene ist es gerade am Anfang eine große Überwindung, sich den Wirkstoff selbst in den Bauch zu spritzen. Sie werden aber merken, dass Sie schnell routiniert im Umgang damit werden.

Alternativ zur subkutanen Injektion steht Ihnen aber auch der MTX-Pen zur Verfügung. Ähnlich den Insulin-Pens bei Diabetikern ermöglicht diese subkutane Injektionsform insbesondere ängstlicheren Menschen eine unkomplizierte Anwendung bei der Selbstmedikation. Der Pen ist vergleichbar mit einer Art Automatik-Spritze: Man drückt am Pen-Ende auf einen Knopf, und die Spritzennadel wird automatisch in die Haut gesetzt.

MTX-Dosierungen sehr unterschiedlich

Bei der Therapie der mittelschweren bis schweren Psoriasis vulgaris wird empfohlen, zu Anfang mit 15 mg Methotrexat einmal wöchentlich zu starten. Diese Empfehlung bezieht sich auf die parenterale Gabe, also unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes. Bei einer oralen Gabe in Tablettenform kann die Anfangsdosierung niedriger liegen und die Wirkung somit auch langsamer eintreten.

Bei unzureichendem Ansprechen, jedoch guter Verträglichkeit der Therapie wird Ihr Hautarzt die Dosierung ggf. auf 20 mg pro Woche erhöhen. Im Verlauf der Langzeittherapie wird er dann mit Ihnen zusammen eine in der Regel niedrigere Erhaltungsdosis festlegen.

Darf ich trotz MTX mit der Psoriasis in die Sonne?

Methotrexat (MTX) wird zur Therapie der mittelschweren bis schweren Form der Psoriasis vulgaris eingesetzt, wenn konventionelle Therapien wie eine Lokal- oder Lichttherapie nicht ausreichend wirksam oder nicht geeignet sind. Auch Kombinationstherapien sind möglich. Allerdings sollte man sich unter MTX generell nur mit Vorsicht einer UV-Strahlung aussetzen.

Als ein Gegenspieler der Folsäure (Vitamin B 9) greift Methotrexat in den Zellstoffwechsel ein. In niedriger Dosierung wirkt MTX entzündungshemmend und immunmodulierend (reguliert das fehlgesteuerte Immunsystem) – eine Eigenschaft, die man in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen zu nutzen weiß.

In höheren Dosierungen hemmt Methotrexat dagegen die Zellteilung bzw. das Zellwachstum. In dieser Form wird es als Zytostatikum in der Krebstherapie verwendet.

UV-Licht wirkt entzündungshemmend

Bei der UVA- und UVB-Strahlung handelt es sich um Lichtwellen im Bereich des nicht sichtbaren Lichts. Bei geringer Dosierung wirkt sich diese UV-Strahlung günstig auf Entzündungsprozesse und Autoimmunreaktionen in der Haut aus.

Diesen Effekt, den man vom natürlichen Sonnenlicht kennt, weiß man seit vielen Jahrzehnten auch künstlich in der Medizin zu nutzen. Insbesondere Menschen mit Schuppenflechte wissen die positive Wirkung der UV-Therapie sehr zu schätzen.

Verständlich, dass Sie sich als betroffener Psoriatiker fragen, ob Sie unter einer systemischen Therapie mit Methotrexat nun auf die Phototherapie oder sogar auf das natürliche Sonnenbaden verzichten müssen. Die Antwort ist "jein".

Sonne ja – aber mit Vorsicht genießen

Grundsätzlich ist die Kombination von Methotrexat und UV-Licht möglich. Manche Dermatologen setzen sogar gezielt die künstliche UV-Lichttherapie unter einer MTX-Behandlung ein, um die Effektivität beider Therapien zu steigern. Allerdings weiß man auch, dass es unter dieser Kombination häufiger zu einer phototoxischen Reaktion mit akuter Verschlechterung der Psoriasis kommen kann.

Die Folge einer erhöhten Lichtempfindlichkeit durch den Wirkstoff Methotrexat ist nicht vorhersehbar und kann unterschiedlich stark ausfallen. Das hängt u.a. davon ab, welcher Menge an UV-Strahlung jemand ausgesetzt war. Daher sollte bei der UV-Dosierung im Rahmen der Phototherapie, aber auch im Sonnenurlaub darauf besonders geachtet werden.

Wirkung bei Krebs

Der Folsäure-Antagonist Methotrexat zählt zu den Zytostatika. Diese Substanzklasse wird auch in der Behandlung von Krebs eingesetzt. Wie im Namen schon anklingt (griech. "kytos" = Zelle, "statizo" = stehen), hemmen Zytostatika die Zellteilung und das -wachstum. Sie bringen die Tumorzellen also zum Stehen.

In dieser Funktion hemmt MTX das Enzym Dihydrofolat-Reduktase, welches als eine Art Katalysator die Umwandlung von Folsäure zu Tetrahydrofolsäure beschleunigt. Diese Umwandlung ist wichtig für die Bildung der Nukleinsäure, dem Träger der genetischen Information in der Zelle. Durch die Blockade des Enzyms verhindert MTX die Vermehrung der Zellen. Im Falle einer Chemotherapie bedeutet das, dass das Krebswachstum eingedämmt wird und die Zelle stirbt.

Als sogenanntes Basismedikament wird Methotrexat außerdem zur Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen eingesetzt. Dazu gehören schwere Formen der rheumatoiden Arthitis, aber auch die Schuppenflechte, mit und ohne Gelenkbeteiligung. Der Wirkstoff unterdrückt bzw. verändert hierbei die Überaktivität des Immunsystems. Allerdings ist der immunsuppressive, entzündungshemmende Wirkmechanismus bei MTX bislang noch nicht vollständig aufgeklärt.

Methotrexat: Kinderwunsch und Schwangerschaft

Wie ist es mit Kinderwunsch unter MTX?

Methotrexat (MTX) wird nicht nur als Chemotherapeutikum in der Krebstherapie, sondern niedrig dosiert auch zur Behandlung verschiedener Autoimmunerkrankungen eingesetzt. In diesem Zusammenhang sollten Männer und Frauen mit Kinderwunsch bereits im Vorfeld wissen, dass eine MTX-Therapie diesbezüglich mit einigen Einschränkungen verbunden ist.

Der Folsäure-Antagonist Methotrexat unterdrückt bzw. verändert die Überaktivität des Immunsystems und wirkt entzündungshemmend. Aufgrund dieser Eigenschaften wird MTX erfolgreich in der Langzeitbehandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen eingesetzt.

Darüber hinaus findet es Verwendung als Zytostatikum in der Tumortherapie. Die hohen Dosierungen sorgen hierbei für eine Hemmung der Zellteilung und des Zellwachstums von Krebszellen.

MTX hemmt Körperzellen – mal mehr, mal weniger

Methotrexat hemmt vor allem Körperzellen, die sich schnell teilen. Bösartig veränderte Zellen teilen sich schneller als gutartige, normale Zellen. Je höher die Dosierung des Wirkstoffes MTX, desto stärker ist seine hemmende Wirkung auf die Körperzellen.

Bezogen auf die Nebenwirkungen einer MTX-Therapie bedeutet das natürlich auch, dass diese bei der hochdosierten Chemotherapie generell stärker auftreten als bei der niedrigdosierten Therapie. Aber auch bereits geringe Mengen der Substanz können sich negativ auswirken. Vor allem die möglichen Schäden am Erbgut sind sehr ernst zu nehmen.

Denn auch die menschlichen Keimzellen (Spermien, Eizellen) teilen sich rasch. Der Folsäure-Antagonist Methotrexat kann folglich auch auf sie negative Auswirkungen haben. Das kann dann dazu führen, dass Spermien nicht korrekt produziert werden, dadurch "falsche" Informationen enthalten und es im Falle einer Befruchtung überhaupt nicht zu einem lebensfähigen Embryo kommt.

Methotrexat und die Auswirkung auf das Erbe

Methotrexat kann erbgutschädigend wirken. Falls Sie also als Mann eine Therapie mit MTX bekommen, sollten Sie sowohl während der Behandlung als auch drei bis sechs Monate danach kein Kind zeugen. Da die Behandlung mit Methotrexat außerdem zu Unfruchtbarkeit führen kann, könnte es für Sie als Mann auch ratsam sein, sich vor Beginn der Therapie über die Möglichkeit einer Samenaufbewahrung (Spermakonservierung) beraten zu lassen.

Auch als Frau müssen Sie unter der Therapie mit Methotrexat einiges berücksichtigen. Sie dürfen während und bis zu sechs Monate nach Therapieende nicht schwanger werden. Der Wirkstoff Methotrexat kann beim Ungeborenen zu Fehlbildungen und Organschädigungen bis hin zur Fehlgeburt führen.

Kein MTX während der Stillzeit

Methotrexat geht in die Muttermilch über und kann dadurch toxische (gesundheitsschädigende) Wirkungen beim gestillten Kind verursachen. Sollten Sie dennoch während der Stillzeit eine Therapie mit Methotrexat benötigen, müssen Sie vor Behandlungsbeginn abstillen.

Muss Methotrexat vor einer geplanten Schwangerschaft abgesetzt werden?

Ja. Denn der Entzündungshemmer Methotrexat kann Fehlbildungen beim ungeboren Kind verursachen. Als Gegenspieler der Folsäure hat Methotrexat ein seit langem bekanntes fruchtschädigendes Potenzial mit einem charakteristischen Muster an (variablen) Fehlbildungen.

Mögliche Fehlbildungen unter Methotrexat in der Schwangerschaft

Dazu zählen z.B.:

  • Fehlbildungen der Schädelknochen (craniale Knochendysplasien)
  • Fehlbildungen von Gehirnpartien
  • Fehlbildungen im Bereich von Armen und Beinen
  • sehr selten auch: komplettes Fehlen des Gehirns (Anencephalie)

Nach dem Absetzen besonders an Folsäure denken

Die Behandlung mit Methotrexat während Schwangerschaft und Stillzeit ist folglich verboten. Aus diesem Grund sollte auch vor Beginn einer Behandlung mit Methotrexat eine bestehende Schwangerschaft sicher ausgeschlossen sein und unter der Behandlung immer eine sichere Verhütungsmethode angewendet werden, um nicht versehentlich in eine (unvermutete) Schwangerschaft hineinzutherapieren. Dies gilt nicht nur für die gebärfähigen Frauen selbst, sondern auch für ihre männlichen Partner, weil der Wirkstoff auch zu Missbildungen und dauerhaften Veränderungen der Spermien führen kann.

Der zeitliche Sicherheitsabstand, der nach dem Absetzen der MTX-Medikation bis zur Empfängnis zwingend eingehalten werden sollte, beträgt mehrere Monate. Sprechen Sie sich deshalb frühzeitig mit Ihrem behandelnden Rheumatologen oder anderen Facharzt ab, wenn Sie eine Schwangerschaft planen. Zudem sollten Sie Ihren Frauenarzt auf die frühere MTX-Therapie hinweisen und auf eine ausreichende Einnahme von Folsäure achten, wenn Sie schwanger geworden sind.

Muss ich eine unter der Behandlung mit Methotrexat entstandene Schwangerschaft abbrechen?

Meistens nicht. Zwar ist die Behandlung mit dem Rheuma- und Krebs-Medikament Methotrexat (MTX) während der Schwangerschaft medizinisch untersagt. Auch wird sicheres Verhüten während der Einnahme sowie rechtzeitiges Absetzen des Medikaments vor der Empfängnis empfohlen. Dennoch kommt es natürlich vor, dass dieses potentiell fruchtschädigende Arzneimittel während einer zunächst unbemerkten Schwangerschaft eingenommen wird.

Gründliche Pränataldiagnostik

Ein Grund zum sofortigen Schwangerschaftsabbruch und der damit verbundenen Besorgnis besteht deshalb aber keineswegs zwingend. Es hat sich nämlich in Studien gezeigt, dass eine solche versehentliche Methotrexat-Einnahme in der "Rheuma-Dosierung" kein erhebliches Fehlbildungsrisiko für das Ungeborene bedeutet. Gleichwohl sollte die Behandlung sofort umgestellt und mittels Ultraschall-Feindiagnostik der Zustand und die Entwicklung des Kindes beobachtet werden.

Weisen Sie Ihre behandelnden Ärzte – den Frauenarzt und den Rheumatologen bzw. den Arzt, bei dem die MTX-Behandlung erfolgt – jeweils auf Ihre Situation hin und besprechen Sie mit ihnen das in Ihrem individuellen Fall beste Vorgehen. Und achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Folsäure. Denn Methotrexat ist ein Folsäure-Gegenspieler.

Noch ein Extra-Tipp:
Mit den richtigen Mikronährstoffen können Sie viel für Ihre Gesundheit tun.
Unsere Empfehlungen dazu finden Sie hier.

Quellen:

  • Rote Liste Service GmbH, PatientenInfo-Service Methotrexat.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Lichen ruber
Seit Jahren leide ich an Lichen ruber im Mund. Seit ich Metex spritze, haben sich die Beschwerden maximal verschlimmert (7 Wochen). Ich kann kaum mehr essen und schlucken. Nun wurden mir weitere 12
Spritzen verschrieben, weil man die nicht einfach absetzen könne? Das beeinträchtigt meine Lebensqualität erheblich.
Grüße -> rmdörr döerr-rosemarie@gmx.de
Metex (MTX/PsA)
11 Jahre Behandlung mit Methotrexat 10 mg, Psoriasis Arthritis. Jetzt Leberzirrhose letztes Stadium. Alle 3 Monate Vorstellung beim Rheumatologen. Einige Blutwerte im Normalbereich, Blutplättchen sehr niedrig (Leberzirrhose über 60% wahrscheinlich).
De-Ritis-Quotient, Bilirubin, Quick-Wert, Albumin und andere wurden nicht bestimmt.
In der ganzen Zeit wurde vom Arzt nicht einmal eine Sonographie des Bauchraumes veranlasst. Bei PsA ist Leber- und Nierenschädigung unter Metex sehr wahrscheinlich. Jetzt Nieren und Leberversagen. Danke dem "guten" Rheumatologen, der nur Kosten gespart hat, das Leben des Patienten aber egal war.
Dermatomyositis / Methotrexat
Guten Abend,
Frage: Ist Methotrexat bei einer Frau (71) mit der Autoimmunkrankheit Dermatomyositis mit durchlässigem Darm nützlich, oder raten Sie davon ab, da es viele Nebenwirkungen hat? Es wurden 10 ml als Infusion vom Arzt verschrieben. Danke für Ihre Auskunft!
Grüsse L. Tedesco (laura.tedesco@bluewin.ch)
an Laura
Hallo Frau Tedesco,
individuelle Ratschläge können und dürfen (rechtlich) wir nicht geben. Wir kennen ja die Umstände nicht.
Alles Gute und viele Grüße
Ihr Navigator-Team
Kommentare

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

Dr. Hubertus Glaser
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag
  • freiberuflich als Entwickler, Berater und Publizist

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Dr. Julia Spengler
Humanbiologin / medizinische Fachautorin

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / Chefredakteur

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Haupt-Autorin
Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie / medizinische Fachautorin

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