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Der Wirkstoff Abirateron ist ein Antiandrogen, das in der Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms eingesetzt wird. Es hemmt gezielt ein bestimmtes Eiweiß und senkt dadurch die Testosteronproduktion nicht nur in den Hoden, sondern auch in den Nebennieren und im Tumorgewebe der Prostata.

Wann geeignet?

Das Medikament Zytiga® (Abirateron) ist seit Oktober 2011 im Handel und wird im Rahmen der bei Prostatakrebs verordnet. Das Arzneimittel wird im fortgeschrittenen Stadium der Krebserkrankung eingesetzt.

Derzeitig ist Zytiga® für folgende Anwendungsgebiete zugelassen:

  • Behandlung des neu diagnostizierten "Hochrisiko-metastasierten, hormonsensitiven Prostatakarzinoms" in Kombination mit einer Hormonentzugstherapie (ADT, Androgendeprivative Therapie)
  • Behandlung des "metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakarzinoms" ohne bzw. mit nur milden Beschwerden, wenn eine Chemotherapie noch nicht erforderlich ist
  • Behandlung des "metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakarzinoms", wenn der Krebs trotz Chemotherapie weiter fortschreitet

Welche Idee steckt hinter dem Hormonentzug?

Zum besseren Verständnis: Die Hormonentzugstherapie findet vor allem in der Therapie des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms Anwendung. Ziel ist dabei, dem Tumor das "Futter", das Testosteron zu entziehen. Die meisten Betroffenen haben nämlich einen Prostatakrebs, der zum Wachsen vor allem das Androgen Testosteron benötigt. Ein Entzug des Hormons kann das Krebswachstum somit bremsen – allerdings nicht für immer.

Obwohl eine Heilung durch den Androgenentzug nicht möglich ist, kann man sowohl durch eine medikamentöse als auch durch eine operative Hormonentzugstherapie für eine begrenzte Zeit das Krebswachstum aufhalten und Begleitbeschwerden lindern. Zum Einsatz kommen anfangs vor allem sogenannte GnRH-Analoga, GnRH-Blocker oder eine Orchiektomie, ggf. in Kombination mit der Substanzgruppe der klassischen Antiandrogene.

Warum ist die Behandlung nur begrenzt wirksam?

Allerdings entstehen meist nach durchschnittlich zwei Jahren Tumorzellen, die trotz des bestehenden niedrigen Testosteronspiegels wachsen können. Experten sprechen dann auch vom kastrationsresistenten Prostatakrebs, der weitere Behandlungsschritte erfordert.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt kommt u. a. Zytiga® als moderne Ergänzung zur bestehenden Antihormontherapie zum Einsatz. Durch seinen speziellen Wirkmechanismus auch außerhalb der Hoden schafft es das Medikament, das Testosteron im Blut bis unter die Nachweisgrenze zu senken und das Krebswachstum erneut zu bremsen.

Fazit

Ob nun "metastasiertes, kastrationsresistentes Prostatakarzinom" oder neu diagnostiziertes "Hochrisiko-metastasiertes, hormonsensitives Prostatakarzinom", Ziel sollte neben einer Verlängerung der Lebenszeit immer auch eine Verbesserung der Lebensqualität sein.

Jede Therapie kann mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen einhergehen. Deshalb gilt auch hier: Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, und wägen Sie gemeinsam ab, ob in Ihrem Fall der zu erwartende Nutzen das mögliche Auftreten von Nebenwirkungen überwiegt oder eben nicht.

Quellen:

  • Gebrauchsinformation: Zytiga® 500mg Filmtabletten (2020). Herausgeber: Janssen‑Cilag GmbH. www.gelbe-liste.de.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

Dr. med. Sonia Trowe
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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