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Was hilft am besten gegen einen Bienen- oder Wespenstich? Wie lässt sich der Juckreiz nach einem Mückenstich lindern und wie muss ich mich im Notfall verhalten? Im folgenden Beitrag beantworten wir die wichtigsten Fragen dazu.

Behandlung

Was hilft gegen juckende Insektenstiche?

Insektenstiche beginnen in der Regel unmittelbar nach dem Stich zu schmerzen und zu jucken. Das liegt bei Bienen und Wespen an dem Gift, das über den Stachel in die Haut eingebracht wird und eine Entzündungsreaktion auslöst, die zu den typischen Beschwerden wie Schwellung, Rötung, Überwärmung und Juckreiz führt. Mücken haben zwar keinen Stachel, jedoch einen Rüssel, über den sie das Blut saugen und über welchen Mücken-Speichel in die Haut gelangt und dort eine ähnliche Reaktion auslöst.

Stachel entfernen

Bei einem Bienen- oder Wespenstich sollten Sie als erste Maßnahme den Stachel aus der Einstichstelle entfernen – sofern dieser noch in der Haut steckt. Sonst kann noch mehr Gift in die Haut gelangen und die Entzündungsreaktion wird weiter verstärkt.

Kühlen, kühlen, kühlen

Gegen die Schwellung und den Juckreiz hilft am besten eine schnelle Kühlung der betroffenen Stelle. Verwenden Sie dafür kalte Umschläge oder auch Eiswürfel, Coolpacks und dergleichen. Legen Sie diese aber nicht direkt auf die Haut, sondern wickeln sie in ein Tuch. Hat das Insekt am Fuß oder Bein zugestochen, kann auch Hochlagern helfen, die Schwellung zu reduzieren. Nimmt die Schwellung trotz der Maßnahmen weiter zu, sollten Sie lieber einen Arzt aufsuchen – womöglich liegt dann eine Allergie gegen das jeweilige Insekt bei Ihnen vor, die ohne Behandlung gefährlich werden kann.

Wie kann ich meinem Kind bei einem Wespenstich oder Bienenstich helfen?

Wenn Ihr Kind von einer Wespe oder Biene gestochen wurde, sollten Sie sofort kühlende Umschläge mit kaltem Wasser und Eisstückchen machen. Eine rasche Kühlung ist das A und O, denn damit kann das Ausmaß der Schwellung und Schmerzen von vornherein abgemildert werden. Wenn der Stich am Bein war, hilft es auch, wenn Sie die Füße Ihres Kindes hochlagern.

Trotz dieser Sofortmaßnahmen sollten Sie ruhig bleiben. Gutes Zureden und eigene Gelassenheit beruhigen auch Ihr Kind. Wechseln Sie nach einer Weile den kühlenden Umschlag. Aber Vorsicht: Das Eis nicht direkt auf die Haut legen, sondern in ein Tuch wickeln, sonst kann es zu Erfrierungen kommen. Und noch ein Tipp aus der Hausmedizin: Reiben Sie die Stichstelle mit gehackten Zwiebeln oder Zitrone ein. Alternativ tun es aber auch Calendula-Essenz oder eine geeignete Salbe (z.B. Systral®).

Welche Hausmittel helfen bei Insektenstichen?

Insektenstiche können oft tagelang einen lästigen Juckreiz verursachen. Wenn die Kühlung bei Ihnen nicht die gewünschte Linderung bringt, gibt es auch noch ein paar andere Hausmittel, die von Betroffenen gerne verwendet werden:

  • Auftupfen von ätherischen Ölen (Lavendel)
  • Zwiebel- oder Weißkohlsaft (im Mörser zerstoßen und Saft auftupfen)
  • Salz (mit Wasser zu einer Paste anrühren)
  • Petersilienwickel
  • Tonerde

Probieren Sie einfach aus, was Ihnen am meisten zusagt, hier können Sie nichts falsch machen.

Alternative Möglichkeiten

Wie gut helfen thermische oder elektrische Stichheiler?

Eine häufig genutzte moderne Alternative zum Coolpack sind thermische oder elektrische Stichheiler, auch Wärmestift genannt. Die Idee hinter den kleinen Helfern ist, dass durch die kurze Hitzeeinwirkung die im Gift (bzw. Speichel bei der Mücke) enthaltenen Eiweiße zerstört werden und so die körpereigene Entzündungsreaktion abgeschwächt wird – dadurch soll sich auch der Juckreiz und die Schwellung reduzieren.

Kurzzeitige Hitzeeinwirkung von über 50°C

Vorsicht: Der Name Wärmestift ist etwas irreführend, denn die kleinen Geräte werden während der Anwendung auf der Haut auf Temperaturen zwischen 50°C und 60°C erhitzt. Zwar soll der Stift nur einige Sekunden auf der Einstichstelle aufgebracht werden, trotzdem kann das bei sensibler Haut oder bei einem Sonnenbrand äußerst schmerzhaft werden.

Wie sinnvoll sind antiallergische Salben und Gels wie Fenistil?

Kühlende Gels oder Salben mit antiallergischen Stoffen wie Fenistil® können die Beschwerden wie Juckreiz und Schwellung verringern. In den Präparaten sind Anthistaminika wie Dimetindenmaleat enthalten, die die Entzündungsreaktion abschwächen.

Häufig sind zusätzlich kühlende Substanzen enthalten, die den unangenehmen Juckreiz lindern. Allerdings muss Ihnen bewusst sein, dass der lokale Effekt solcher Gels oder Salben begrenzt ist, da die Stoffe nur über die Haut aufgenommen werden und deshalb nur eingeschränkt bis in die Tiefe durchdringen können.

Gefahren

Warum muss ich bei einem Stich in den Mund sofort den Notarzt rufen?

Achtung: Wenn der Betroffene in den Mund gestochen wurde und Zunge und Schleimhäute anschwellen, besteht wegen der Schwellung akute Erstickungsgefahr. Rufen Sie sofort den Notarzt und versuchen Sie den Betroffenen in der Zwischenzeit bestmöglich zu beruhigen. Folgende Maßnahmen können Sie zusätzlich vor Ort versuchen:

  • Zitronensaft
  • Eis zum Lutschen
  • antiallergische Tropfen (z.B. Fenistil®) bzw. Kortison (z.B. Celestamine®)
  • auf die Atmung achten: Beruhigen Sie den Patienten und versuchen Sie jegliche Aufregung zu vermeiden, da sich die Beschwerden sonst noch verschlechtern können.

Was sind typische Beschwerden bei einem Insektenstich im Mund-Rachen-Raum? 

Ein Insektenstich im Mund-Rachen-Raum, zum Beispiel von einer Biene oder Wespe, ist ein potentieller Notfall. Nämlich dann, wenn durch die Schwellung die Atemwege verlegt werden.

Typische Beschwerden beim Kind sind dann:

  • rasch zunehmende Atemnot
  • Panik
  • eventuell Heiserkeit

Rufen Sie in diesem Fall sofort den Notarzt, legen Sie Ihrem Kind einen kalten Umschlag um den Hals und lassen Sie es, wenn möglich, Eiswürfel lutschen.

Was tun, wenn kleine Stiche zu Geschwüren werden?

Im Urlaub kann es durchaus mal passieren, dass aus kleinsten Hautverletzungen oder auch Mückenstichen hartnäckige, eiternde Wunden werden. Das gilt insbesondere in südlichen und tropischen Gefilden. Was man gegen dieses sogenannte Tropengeschwür (auch als Ceylon-Geschwür bezeichnet) tun kann, haben Experten auf einer Fachtagung unlängst zusammengefasst.

Dass es überhaupt zu einer solchen Wundausbreitung kommt, liegt einerseits an der Wärme. Andererseits an der geschwächten Immunabwehr, die viele Reisende in solchen Regionen mit ungewohntem Klima haben. Beide Faktoren führen dazu, dass sich Bakterien viel schneller vermehren können.

Tipps zur Selbsthilfe

Wenn sich eine solche eiternde Hautwunde entwickelt, gelten folgende Empfehlungen:

  • das betroffene Bein (das Bein ist am häufigsten betroffen) hochlagern und ruhigstellen
  • wenn es der Arm ist, zumindest ruhigstellen
  • die Wundstelle zweimal täglich in Wasser baden, wenn vorhanden mit gelöstem Desinfektionsmittel (z.B. Betaisodona®)
  • danach verbinden, am besten auch mit desinfizierender Salbe
  • günstig sind vor allem feuchte Umschläge
  • Auch Japanisches Heilpflanzenöl oder Knoblauchsaft können zur Wundheilung beitragen. Aber Vorsicht: das brennt!
  • Bei allen Hautwunden, die trotz dieser Maßnahmen nicht verschwinden oder sich sogar weiter ausbreiten, unbedingt einen Arzt aufsuchen!

Notfallbehandlung

Wie muss ich mich bei einem Stich bei einer Insektenallergie verhalten?

Ruhe bewahren, den Notarzt rufen und den Betroffenen bestmöglich beruhigen. Wenn eine Allergie vorliegt, kann auch ein noch so kleiner Stich eine heftige systemische Reaktion auslösen, einen sogenannten anaphylaktischen Schock.

Notfall-Set immer am Körper tragen

Dieser kann schnell zu einer lebensgefährlichen Situation für den Betroffenen werden. In der Regel wissen diese jedoch, dass sie an einer Insektenallergie leiden und sollten aus diesem Grund immer ein Notfall-Set bei sich tragen. Darin sind meistens verschiedene Medikamente enthalten wie ein Autoinjektor oder Inhalator mit Adrenalin, Antihistaminika und Kortison-Präparate. Auch trotz Notfall-Set sollte der Betroffene schnellstmöglich in ein Krankenhaus gebracht werden.

Wie geht es nach der Notfallbehandlung weiter?

Betroffene mit einer Insektengiftallergie sind im Alltag einem hohen Risiko ausgesetzt. Auch wenn das Notfall-Set konsequent mitgenommen wird, kann es passieren, dass dieses nicht mehr rechtzeitig eingesetzt werden kann oder keine Hilfe in der Nähe ist.

Hyposensibilisierung führt häufig zu vollständiger Heilung

Aus diesem Grund ist es ratsam bei einer entsprechenden Allergie eine Hyposensibilisierung durchzuführen. Mit dieser Behandlung wird der Körper sozusagen nach und nach an das Gift gewöhnt und die Reaktion darauf wird dauerhaft abgeschwächt. Es besteht so die Chance auf eine komplette Heilung.

Quellen:

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Chiara Grabmann, Ärztin

Dr. med. Chiara Grabmann
Ärztin

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Klinikum Großhadern

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

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Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
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    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
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  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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