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In welchen Ländern muss man sich vor Malaria schützen? Welche Tabletten muss man dafür einnehmen und wie lange? Mehr dazu in diesem Beitrag.

Malaria-Schutz

Kann ich mich gegen Malaria impfen lassen? 

Eine richtige Impfung gegen Malaria gibt es leider noch nicht. Allerdings gibt es Medikamente, die die Wahrscheinlichkeit, eine Malaria zu bekommen, deutlich verringern, weil sie potentiell eindringende Erreger an der Vermehrung hindern.

Diese sogenannte Malaria-Prophylaxe gibt es in verschiedenen Varianten mit unterschiedlicher Wirksamkeit, aber auch unterschiedlicher Verträglichkeit. Meist müssen die Tabletten bei Reisen in Hochrisiko-Gebiete in den Wochen vor, während und in den Wochen nach der Reise eingenommen werden.

Außerdem gibt es noch sogenannte "Stand-By-Medikamente", die man dann einnimmt, wenn eine Malaria während der Reise beginnt bzw. wenn Malariaverdacht besteht.

Ob es sinnvoll ist, vorsorglich ein Malariamedikament zu nehmen, hängt von vielen Faktoren ab: Aufenthaltsdauer, Land, Region im Land, Jahreszeit, welche Malariaerreger dort vorkommen und Resistenzen der Erreger gegen bestimmte Wirkstoffe. Lassen Sie sich vor einer Reise in Malariagebiete ausführlich von einem Experten (am besten Tropenmediziner) beraten.

Kinder und Babys

Fernreisen: Wie schütze ich mein Kind vor Malaria?

Die Frage stellt sich natürlich nur, wenn Sie in ein Malaria-Gebiet reisen. Sorgen Sie dann vor allem dafür, dass die Mücken keine Chance haben, Ihr Kind zu stechen: Zum Beispiel mit einem Moskitonetz über dem Bett und der Spielfläche.

Sinnvoll ist auch, die Kleidung mit einem Insektizid zu imprägnieren. Und in entsprechenden Situationen (abends in Mücken-Gegend) sollten Sie auch die Haut direkt mit Anti-Mücken-Spray schützen.

Eine medikamentöse Malariavorbeugung kommt immer erst an zweiter Stelle – lassen Sie sich von Ihrem Arzt gut beraten. Ist Ihr Kind noch sehr klein, dann fahren Sie besser in ein malariafreies Gebiet. Denn bei Kleinkindern verläuft die Erkrankung oft schwer.

Wenn ich vorbeugend ein Malariamedikament nehme, ist dann mein gestilltes Baby automatisch auch geschützt?

Nein, die Muttermilch schützt nicht ausreichend vor der Erkrankung. Ihr Baby braucht immer eine eigene Malariaprophylaxe. Wenn es denn überhaupt eine braucht. Babys lassen sich nämlich sehr gut durch Moskitonetze und andere mückenabwehrende Maßnahmen schützen. Behalten Sie Ihr Baby dennoch besonders gut im Auge: Bei Kindern unter drei Monaten kann Malaria auch ohne Fieber auftreten.

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme einer Malariaprophylaxe auftreten?

Daran, dass die Malariaprophylaxe im medizinischen Bereich auch als Chemoprophylaxe bezeichnet wird, wird schon deutlich, dass die Einnahme auch einige Nebenwirkungen mit sich bringen kann. Diese variieren zwischen den einzelnen Präparaten, grundsätzlich können aber folgende Beschwerden auftreten:

  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Verdauungsstörungen
  • Durchfall
  • Hautreaktionen
  • Schlafstörungen

Außerdem kann es bei der Einnahme – abhängig vom jeweiligen Präparat – zu Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen kommen. Sagen Sie Ihrem Arzt daher unbedingt alle Medikamente, die Sie nehmen, auch Verhütungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel.

Wann darf ich keine Malariaprophylaxe einnehmen?

Die zur Verfügung stehenden Medikamente sind hochpotente Antibiotika bzw. Anti-Malariamittel, die auf keinen Fall ohne die Verschreibung durch einen Arzt eingenommen werden dürfen. Die darin enthaltenen Wirkstoffe können die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen, wie beispielweise von Blutverdünnern (Marcumar), Anti-Baby-Pille, Neuroleptika, Antihistaminika und vielen anderen.

Vorsicht bei anderen Erkrankungen

Auch bei bestimmten Erkrankungen des Herzens, der Augen oder bei bekannter Epilepsie dürfen manche der Präparate nicht eingenommen werden.

Kurz gesagt, vor der Einnahme einer solchen Malariaprophylaxe müssen Ihr Gesundheitszustand, Ihre Erkrankungen und die Medikamente einmal gründlich abgeklärt werden, bevor Sie Ihre Reise antreten können.

Malariaprophylaxe: die verschiedenen Möglichkeiten

Welche Medikamente stehen als Malariaprophylaxe zur Verfügung?

Je nach Region und genauen Art der Malaria, die dort vorkommt, gibt es verschiedene Wirkstoffe, die zur medikamentösen Prophylaxe eingesetzt werden können:

  • Chloroquin (Reochin®)
  • Proguanil (Paludrine®)
  • Mefloquin (Lariam®)
  • Atovaquon/ Proguanil (Malarone®)
  • Artemether/ Lumefantrin (Riamet®)
  • Doxycyclin
  • Sulfadoxin-Pyrimethamin (Fansidar®)

In Deutschland sind diese Medikamente nicht ohne Rezept erhältlich. Vor einer Reise empfiehlt es sich aber ohnehin einmal mit einem Arzt alle Impfungen zu überprüfen und sich noch einmal untersuchen zu lassen – in diesem Gespräch bietet es sich an, auch das Thema Malariaprophylaxe durchzugehen.

Was ist bei der Malaria ein Standby-Medikament?

Das sind Malariamedikamente, die Sie nur im Notfall einnehmen. Das heißt: Wenn Sie in ein Malariagebiet reisen und nicht vorbeugend ein Malariamedikament schlucken wollen, dann sollten Sie aber ein Standby-Medikament im Gepäck haben.

Dieses nehmen Sie erst dann ein, wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie sich infiziert haben könnten – klassischerweise bekommen Sie Fieber. Allerdings kann Fieber, vor allem auf Reisen in tropischen Gebieten, natürlich auch zahlreiche andere Ursachen haben. Suchen Sie deshalb in jedem Fall einen Arzt auf!

Grundsätzlich enthalten Standby- und Prophylaxe-Medikamente bei der Malaria die gleichen Wirkstoffe, sie werden aber unterschiedlich dosiert eingenommen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Malariaprophylaxe?

Das hängt davon ab, wo Sie versichert sind. Viele der privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen inzwischen anteilig oder sogar vollständig die Kosten für Reiseimpfungen und von Medikamenten zur Vorbeugung von Malaria.

Allerdings sind die Bedingungen hier von Versicherung zu Versicherung sehr unterschiedlichen, manchmal gilt die Kostenübernahme auch nur für bestimmte Gebiete, in denen keine Resistenzen gegen das jeweilige Medikament vorliegen – am besten Sie informieren sich rechtzeitig vorab bei Ihrer Krankenkasse.

Vorsicht bei den Details

Achten Sie außerdem auf das Kleingedruckte. Manche Krankenkassen übernehmen auch nur einzelne Rechnungspunkte. Wenn Sie eine Reiseimpfung oder Malariaprophylaxe von Ihrem Arzt erhalten, dann setzt sich der Gesamtbetrag aus verschiedenen Positionen zusammen:

  • Impfstoff
  • die Impfleistung durch den Arzt/Ärztin
  • die reisemedizinische Beratung
  • gegebenenfalls weitere Untersuchungen im Zusammenhang mit der Impfung

Fragen Sie also genau nach, welche Punkte durch Ihre Krankenkasse erstattet werden.

Wie kann ich mich außerdem vor Malaria schützen?

Beim Malaria-Schutz können Sie sich an ein ganz einfaches Prinzip halten: „Kein Stich, keine Infektion“. Da die Erkrankung quasi ausschließlich über Mücken auf den Menschen übertragen wird, ist der beste Schutz, sich gar nicht erst stechen zu lassen.

Erst Anti-Mückenmittel, dann anziehen

Tragen Sie vorab ein Mittel zur Insektenabwehr für die Haut auf, hier stehen verschiedene Präparate zur Verfügung, manche haben auch direkt einen entsprechenden Hinweis als Mücken-Schutz auf der Verpackung. Probieren Sie das Mittel am besten einmal vor der Reise aus, ob Sie allergisch auf die Inhaltsstoffe reagieren – im Fall der Fälle haben Sie dann noch genügend Zeit sich ein Ausweichprodukt zu suchen.

Lange Kleidung und Moskitonetze

Achten Sie beim Auftragendes Mittels besonders auf Stellen wie Knöchel, Hände und das Gesicht. Darüber ist langärmelige, feste Kleidung am besten geeignet, auch diese können Sie vorab mit speziellen Insektiziden imprägnieren. Nachts helfen ein Mückennetz um das Bett – Vorsicht vor Löchern – und Raumsprays oder Rauchspiralen.

Länder mit Malaria-Gefahr

In welchen Ländern ist eine Malariaprophylaxe sinnvoll?

Das hängt von der genauen Region ab, in die Sie reisen möchten. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden die einzelnen Malariagebiete in verschiedene Risikozonen eingeteilt. Dabei werden solche ohne, mit geringem und hohem Infektionsrisiko unterschieden. Das Risiko ist dabei in einem Land nicht überall gleich hoch, viele Großstädten beispielsweise sind malariafrei und es besteht kein bis nur ein geringes Infektionsrisiko, während die Lage in den umliegenden Regionen schon wieder anders aussehen kann.

Höhe und Trockenheit senken das Malaria-Risiko

Auch die jeweilige Jahreszeit und die Höhenlage Ihres Reiseziels und -zeitraums spielen eine Rolle. Während der Trockenzeit und in großen Höhen ist das Infektionsrisiko deutlich geringer als in der Regenzeit und in tieferen Regionen. Es empfiehlt sich daher die genaue Reiseroute vorab mit einer aktuellen Bewertung der jeweiligen Risikozonen abzugleichen.

Liste der Länder mit Malariavorkommen (Stand 2020):

A-G

  • Ägypten
  • Äuqatorialguinea
  • Äthiopien
  • Afghanistan
  • Algerien
  • Angola
  • Argentinien
  • Armenien
  • Aserbaidschan
  • Bangladesh
  • Belize
  • Benin
  • Bhutan
  • Burma
  • Bolivien
  • Botswana
  • Brasilien
  • Burkina Faso
  • Burundi
  • China
  • Cost Rica
  • Dschibuti
  • Dominikanische Republik
  • Ecuador
  • Elfenbeinküste
  • El Salvador
  • Eritrea
  • Französisch Guayana
  • Gabun
  • Gambia
  • Georgien
  • Ghana
  • Guatemala
  • Guinea
  • Guinea-Bissau
  • Guyana

H-M

  • Haiti
  • Honduras
  • Hong-Kong
  • Indien
  • Indonesien
  • Irak
  • Iran
  • Jemen
  • Kambodscha
  • Kamerun
  • Kap Verde
  • Kenia
  • Kirgisistan
  • Kolumbien
  • Komoren
  • Kongo, Republik
  • Kongo, Demokratische Republik
  • Korea, Nord
  • Korea, Süd
  • Laos
  • Liberia
  • Madagaskar
  • Malawi
  • Malaysia
  • Mali
  • Marokko
  • Mauretanien
  • Mauritius
  • Mayotte
  • Mexiko
  • Mosambik
  • Myanmar

N-Z

  • Namibia
  • Nepal
  • Nicaragua
  • Niger
  • Nigeria
  • Oman
  • Pakistan
  • Panama
  • Papua-Neuguinea
  • Paraguay
  • Peru
  • Philippinen
  • Ruanda
  • Salomonen
  • Sambia
  • Sao Tomé und Principe
  • Saui-Arabien
  • Senegal
  • Sierra Leone
  • Simbabwe
  • Somalia
  • Sri Lanka
  • Sudan
  • Südafrika
  • Surinam
  • Swaziland
  • Syrien
  • Tadschikistan
  • Tansania
  • Thailand
  • Timor-Leste
  • Togo
  • Turkmenistan
  • Tschad
  • Türkei
  • Uganda
  • Usbekistan
  • Vanuatu
  • Vietnam
  • Zentralafrikanische Republik

Brauche ich für Reisen nach Südafrika eine Malariaprophylaxe?

Südafrika gehört zu den Ländern mit Malariavorkommen, ob und welche Malariaprophylaxe Sie genau benötigen hängt von der genauen Region ab, in die Sie reisen möchten und von der Jahreszeit:

  • Hohes Risiko: Northern Province, Nordosten und Osten der Mpumalanga Provinz inklusive des Krüger Nationalsparks und seiner Umgebung und im Norden und Nordosten der Limpopo Provinz, vor allem im Zeitraum von September bis Mai, von Juni bis August herrscht in diesen Gebieten ein mittleres Risiko.
  • Geringes Risiko: übriger Norden und im Nordosten bis zum Tugela River, Nordostküste inklusive Tembe Elephant Nationalpark und Ndumu Game Reservate, Umfolozi Park und Hluhluwe Park; im Nordwesten bis Swartwater und Lephale inklusive der Waterberg-Region
  • malariafrei: alle übrigen Regionen und Städte

Bei Gebieten mit hohem Risiko wird eine Malariaprophylaxe mit Malarone® (alternativ Lariam®) empfohlen. Doxycyclin wird zwar von der WHO ebenfalls als Alternative aufgeführt, allerdings ist der Einsatz von diesem Medikament als Malariaprophylaxe in Deutschland nicht zugelassen.

In mittlere Risiko-Regionen sollten Sie für den Notfall ein Standby-Medikament mit sich führen, hier eignet sich entweder Malarone® oder Riamet®. In den anderen Gebieten muss nicht zwingend ein Notfallmedikament mitgenommen werden und es ist auch keine medikamentöse Prophyalaxe vorab notwendig.

Risikoeinstufung immer aktuell überprüfen

Die Situation vor Ort kann sich in den Malarialändern jederzeit ändern und auch die aktuelle Einstufung der Risikogebiete. Planen Sie eine Reise nach Südafrika, empfiehlt es sich vorab unbedingt rechtzeitig die aktuelle Infektionsgefahr zu überprüfen.

Ist in Kenia eine Malariaprophylaxe empfehlenswert?

Kenia gehört zu den Ländern mit einem hohen Malaria-Risiko. Die Einstufung gilt für alle Regionen unter einer Höhe von 2500m und über das ganze Jahr. Nur in Nairobi und Gebieten über 2500m Höhe (Provinzen Central, Eastern, Nyanza, Rift Valley und Western) herrscht ein geringes Infektionsrisiko.

Für Reisen in Gebiete mit einem hohen Risiko wird eine Malariaprophylaxe mit Malarone® oder alternativ Lariam® empfohlen. Doxycyclin wird zwar von der WHO ebenfalls als Alternative aufgeführt, allerdings ist der Einsatz von diesem Medikament als Malariaprophylaxe in Deutschland nicht zugelassen.

Risikoeinstufung kann sich jederzeit ändern

Bedenken Sie vor einer Reise, dass sich das Infektionsrisiko in Kenia kann jederzeit ändern kann, ebenso wie die aktuelle Einstufung der Risikogebiete. Bei der Reiseplanung empfiehlt es sich daher unbedingt vorab rechtzeitig die aktuelle Infektionsgefahr zu überprüfen und einen Termin zur Reiseberatung bei Ihrem Arzt zu vereinbaren.

Länder mit geringem Risiko

Kann man in Australien Malaria bekommen?

Nein. Selbst in den tropischen Regionen Australiens besteht keine Malaria-Gefahr. Eine Malaria-Prophylaxe mit Tabletten ist also bei Reisen auf den fünften Kontinent nicht notwendig.

Das bedeutet aber nicht, dass es auf Australien keine Moskitos gibt. Vor allem in den feuchteren Gebieten und in der regenreicheren Periode zwischen Dezember und Juni kann es an den Plagegeistern nur so wimmeln. Ausreichender Mückenschutz (Sprays, Moskitonetze) ist also unbedingt zu empfehlen, insbesondere dann, wenn Sie die vollklimatisierten Hotels verlassen und sich in die "Wildnis" begeben.

Auch wenn Australien nach derzeitigem Stand komplett malariafrei ist, können die dortigen Mücken in seltenen Fällen andere Infektionserreger übertragen. Dazu gehören das Dengue-Fieber, die Japanische Enzephalitis und das Ross-River-Fieber. Deshalb besteht kein Grund zur Panik, die Wahrscheinlichkeit einer solchen Infektion ist auf einer normalen Urlaubsreise extrem gering. Trotzdem gilt folgende Faustregel: Wenn kurz nach einem Mückenstich hohes Fieber auftritt, sollten Sie zur Sicherheit immer einen Arzt aufsuchen.

Kann man in Thailand an Malaria erkranken?

Ja. Allerdings ist das Risiko in den üblichen Touristikzentren eher gering. Großstädte wie Bangkok oder Urlaubshochburgen wie Phuket gelten als malariafrei.

In den ländlicheren Gebieten gibt es ein unterschiedliches hohes Malariarisiko. Eine sehr gute Übersicht finden Sie auf www.crm.de.

Zur Vorbeugung wird in jedem Fall empfohlen, sich konsequent vor Mückenstichen zu schützen. Wer in ländlichere Gegenden reist, sollte außerdem ggf. Notfall-Malaria-Medikamente mitnehmen. Eine durchgehende Malaria-Prophylaxe (Tabletten vor, während und nach der Reise) wie in ausgeprägten Malariagebieten ist nicht notwendig.

Ist Vietnam ein Malaria-Gebiet?

Ja. Allerdings ist die Gefahr, sich mit Malaria zu infizieren, sehr unterschiedlich, abhängig davon, wo man sich aufhält. Die großen Städte Vietnams gelten als malariafrei. Auch in den Küstengebieten nördlich von Nha Trang sowie im Red River-Delta ist die Malaria-Gefahr relativ gering.

Anders sieht es im Hochland und in den ländlichen Gebieten aus. Hier ist das Malaria-Risiko vergleichsweise hoch und ein gründlicher Mückenschutz ist unbedingt notwendig. Das gilt vor allem für die Regenzeit. Im Norden sind die kühleren Monate von Oktober bis April etwas weniger Moskito-belastet.

Folgende Landstriche in Vietnam erfordern unbedingt eine sorgfältige Vorbeugung vor Mückenstichen:

  • Kon Tum
  • Gia Lai
  • Dak Lak
  • Binh Phuoc
  • Dak Nong
  • Quang Tri
  • Ninh Thuan
  • Quang Nam
  • Khanh Hoa

Etwas geringere Malaria-Häufigkeit, aber immer noch relevant:

  • Mekong-Delta
  • Küstenregionen südlich von Nha Trang
  • Grenzgebiet zu China
  • Grenzgebiet zu Laos

Zählen Indonesien und Bali zu den Malaria-Risiko-Ländern?

Bali wird als minimales Malaria-Risikogebiet eingestuft. Indonesien insgesamt zählt zu den Ländern mit Malariavorkommen. Je nach Region ist das Infektionsrisiko hier unterschiedlich hoch:

  • hohes Risiko: Irian Jaya, West-Papua und auf Sumba
  • geringes Risiko: Ost Nusa Tenggara, Kalimantan, Inseln der Molukken, Inseln der Westküste von Sumatra
  • minimales Risiko: Sumatra, Bali, Java, Sulawesi, West Nusa Tenggara und die Inseln Lombok bis Sumbawa
  • malariafrei: große Städte

Für Reisen in Regionen mit einem hohen Infektionsrisiko wird eine Malariaprophylaxe mit Malarone® oder für Sonderfälle mit Lariam® empfohlen. Doxycyclin wird zwar von der WHO ebenfalls als Alternative angegeben, allerdings ist der Wirkstoff in Deutschland nicht zur prophylaktischen Einnahme als Malariaschutz zugelassen.

In den Gebieten mit geringem Risiko sollten Sie ein Notfallmedikament mit sich führen, hier bieten sich Malarone® oder Riamet® an.

Brauche ich für Reisen nach Indien und Sri Lanka eine Malariaprophylaxe?

Sri Lanka gilt seit dem Jahr 2016 offiziell als malariafrei, demnach müssen Sie vor Reisen in diese Gegend keine Malariaprophylaxe einnehmen und auch die Mitnahme von Notfallmedikamenten ist nicht notwendig. Trotzdem ist es ratsam, sich vor Stichen jeglicher Art mit entsprechender Kleidung, Sprays und Moskitonetzen zu schützen, auch um die Übertragung anderer Krankheiten zu vermeiden.

Anders sieht es in Indien aus, es zählt zu den Ländern mit einem hohen Infektionsrisiko für Malaria. Je nach Region und Jahreszeit variiert das Risiko:

  • hohes Risiko: gesamter Osten und Nordosten und in Höhenlagen unter 2000m, vor allem während Mai und November, zwischen Dezember und April herrscht in diesen Gebieten ein geringes Risiko
  • minimales Risiko: übrige Gebiete unter 2000m Höhe, in den großen Städten (Dehli, Rajasthan, Mumbai) und auf den Anadamanen und Nicobaren
  • malariafrei: alle Gebiete über 2000m Höhe (Himachal Pradesh, Jammu und Kaschmir, Sikkim, Arunchal Pradesh und die Lakkadiven)

Für Reisen in Gebiete mit hohem Malariarisiko sollten Sie ein Notfallmedikament mit sich führen, empfohlen werden Malarone® oder Riamet®.

Muss man sich in Namibia vor Malaria schützen? 

Ja, allerdings nur in einigen Landesteilen und eher abseits der üblichen Touristenrouten (abgesehen von Etoscha). Und zum Teil auch dort nur in bestimmten Jahreszeiten. Und weil Sie das nun natürlich genauer wissen wöchten, hier die detaillierten Angaben:

  • Ein hohes, ganzjähriges Malaria-Risiko besteht vor allem im hohen Norden des Landes, zum einen entlang des Okavangos (Fluss im Nordosten; das für seinen Tierreichtum berühmte Okavango-Delta liegt in Botswana), zum anderen im sogenannten Caprivi-Streifen.
  • Ein zumindest in der Regenzeit relevantes Malaria-Risiko besteht im übrigen Norden und Nordosten, wozu auch die Etoscha-Pfanne zählt.
  • Sehr viel geringer ist die Malaria-Gefahr in den sich westlich und südlich anschließenden Landesteilen.
  • Im Süden ist das Risiko praktisch gleich null.

Einige Experten empfehlen neben einem guten Mückenschutz grundsätzlich die Einnahme von Malaria-Prophylaxe-Tabletten. Andere sind hier zurückhaltender und raten dazu nur bei Reisen in den Norden, und das in der Regenzeit. Es gibt hier also etwas Spielraum in der Entscheidung und es hängt auch von der eigenen Einschätzung ab. Im Zweifel: Mit Ihrem Arzt oder einem Reisemedizin-Zentrum sprechen und diesen Empfehlungen einfach folgen. (Januar 2013)

Muss man sich in Botswana vor Malaria schützen? 

Ja. Vor allem im Norden des Landes besteht ganzjährig ein Maria-Risiko, besonders ausgeprägt in den regenreichen Monaten von November bis Juni, wenn vermehrt Moskitos unterwegs sind.

In den südlicheren Regionen von Botswana und damit auch in der Hauptstadt Gaborone besteht hingegen keine Gefahr, Malaria zu bekommen. Allerdings sind die touristisch besonders attraktiven Gebiete, also das Okavango-Delta und der Chobe-Nationalpark, im Norden gelegen und damit mitten in der Malaria-Region.

Fazit: Während Ihres Aufenthaltes in Botswana sollten Sie, soweit Sie sich im Norden des Landes aufhalten, unbedingt auf einen sorgsamen Mückenschutz achten. Dazu zählen vor allem in der Dämmerung langärmelige Kleidung, abends zusätzlich Mückensprays und das Schlafen unter Moskitonetzen. Viele reisemedizinische Beratungsstellen empfehlen zusätzlich die Einnahme von Anti-Malaria-Medikamenten. Näheres zum Erwerb und zum Einnahmemodus erfahren Sie von Ihrem Hausarzt oder einem reisemedizinischen Zentrum.

Quellen:

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Chiara Grabmann, Ärztin

Dr. med. Chiara Grabmann
Ärztin

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  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
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