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Wie ist das Herz aufgebaut? Was bewirkt den Herzschlag? Und welche Aufgabe erfüllen die Herzkranzgefäße? Mehr zu diesen Themen lesen Sie in folgendem Beitrag.

Herzaufbau

Was ist das Myokard?

Myokard ist der medizinische Fachbegriff für die Herzmuskulatur. Deshalb sprechen Ärzte bei einem Herzinfarkt oft auch von einem Myokardinfarkt.

Herzinfarkt und Myokardinfarkt sind also dasselbe.

Was ist der Ventrikel?

Ventrikel ist die medizinische Bezeichnung für die Herzkammern. Es gibt also einen rechten Ventrikel (der das Blut in Richtung Lungen auswirft) und einen linken Ventrikel (der das Blut in den Körper pumpt).

Was ist das Atrium? 

Atrium ist die medizinische Bezeichnung für die Herzvorhöfe. Es gibt also ein rechtes Atrium (nimmt das sauerstoffarme Blut vom Körper auf) und ein linkes Atrium (nimmt das sauerstoffreiche Blut aus den Lungen auf).

Von beiden Vorhöfen gelangt das Blut dann jeweils in die rechte bzw. linke Herzkammer (Ventrikel) und von dort in den Körper.

Was ist die Aortenklappe?

Die Aortenklappe trennt die linke Herzkammer von der Hauptschlagader (Aorta). Sie befindet am Ursprung der Aorta.

Aufgabe der Aortenklappe ist es, einen Blutrückfluss aus der Aorta in die linke Herzkammer in der entspannten Phase der Herzaktion (Diastole) zu vermeiden. Die Klappe ist eine aus drei Teilen bestehende sogenannte Klappentasche.

Was ist die Mitralklappe (Bikuspidalklappe)?

Die Mitralklappe ist die Herzklappe, die sich zwischen linkem Herzvorhof und linker Herzkammer befindet. Architektonisch handelt es sich um eine Segelklappe mit vorderem und hinterem Segel, die einer Bischofsmütze gleicht (Mitra=Bischofsmütze).

Aufgabe der Mitralklappe ist es, einen Rückfluss von Blut von der Herzkammer in den Vorhof während der Anspannungsphase (Systole) des Herzens zu verhindern.

Herzschlag

Wie funktioniert die Erregungsleitung am Herzen?

Der Ursprung der Herzaktivität liegt in der Bildung von elektrischen Impulsen. Diese Impulse werden dann über mehrere Stationen weitergeleitet und führen zu einer geordneten Kontraktion des Herzens und zu einer ausreichend großen Menge an Blutauswurf.

Die Impulsbildung findet in den Erregungszentren des Herzens statt. Die elektrischen Impulse werden über bestimmte Herzmuskelzellen, die elektrischen Leitungsbahnen des Herzen, weitergeleitet.

Den Taktstock schwingt der Sinusknoten

Der primäre Taktgeber im gesunden Herzen ist der sogenannte Sinusknoten, der im rechten Vorhof sitzt. Er bildet und sendet automatisch elektrische Impulse und leitet diese über die Muskulatur des Vorhofs zum Atrioventrikularknoten (AV-Knoten). Dieser leitet die Impulse weiter zu den Herzkammern. Der AV-Knoten hat eine Art Filterfunktion und kann fehlerhafte Herzschläge korrigieren sowie selbst elektrische Impulse senden, wenn der primäre Schrittmacher, der Sinusknoten, ausfällt.

Vom AV-Knoten wird die elektrische Erregung in Richtung Herzkammern über zwei Schenkel (Tawara-Schenkel) zur Herzspitze geleitet.

Die elektrische Erregung des Herzens sowie ihre Ausbreitung lässt sich mit der Elektrokardiographie (EKG) darstellen und aufzeichnen. Das EKG beruht auf der Ableitung der Potentialdifferenzen im Herzmuskel (unterschiedliche Ladungszustände), die bis an die Hautoberfläche wirken und mittels Elektroden messbar sind.

Welche Rolle spielen Mineralstoffe für das Herz und den Kreislauf? 

Für die Erregung und die Pumparbeit der Herzmuskelzellen ist ein komplexer biochemischer Ablauf notwendig. Entspannung und Anspannung von Muskelzellen beruhen auf einem definierten Verhältnis von geladenen Teilchen (Ionen) innerhalb und außerhalb der Zelle.

Zu den Mineralstoffen gehören zum Beispiel Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium. Sie werden mit der Nahrung aufgenommen und übernehmen verschiedene Aufgaben im Körper. Unter anderem sind sie an komplexen elektrochemischen Vorgängen in beziehungsweise zwischen den Zellen beteiligt.

Herz unter Spannung

An den Zellwänden findet mit Hilfe von kleinsten Pumpen und Kanälchen ein Austausch unter anderem von Natrium, Kalium und Chlorid statt. Diese Elemente sind elektrisch teils positiv und teils negativ geladen. Durch ihren Austausch werden Spannungen an der Zellwand aufgebaut.

Dies passiert auch in allen Herzzellen. Der Schrittmacher des Herzens, der sogenannte Sinusknoten, fängt dabei an. Er ist ein sehr kleines Areal aus spezialisierten Zellen. Die hier erzeugte Spannung wird über andere Spezialzellen zu jeder einzelnen Muskelzelle weitergeleitet. Die elektrische Erregung führt dann zum Herzschlag, circa 60 mal pro Minute. Störungen zum Beispiel im Kaliumhaushalt können daher zu Rhythmusstörungen führen.

Die Mineralstoffe werden auch Elektrolyte genannt. Sie werden nicht nur vom Herzen, sondern auch von allen anderen Zellen im Körper genutzt.

Blutversorgung

Welche Aufgabe haben die Herzkranzgefäße?

Die Herzkranzgefäße sind Arterien, die sauerstoffreiches Blut zum Herzmuskel transportieren, damit dieser gut versorgt ist. Man spricht auch von Koronararterien, weil diese Arterien wie ein Kranz oder eine Krone (corona) um den Herzmuskel angeordnet sind.

Frisches Blut für die Herzzellen

Mit der kranzartigen Ummantelung ist eine optimale Durchblutung des Herzens gewährleistet. Die linke und rechte Koronararterie mit ihren vielen Verästelungen entspringen außerhalb und oberhalb des Herzens, und zwar direkt aus der Hauptschlagader (Aorta).

Von dort ziehen ihre Hauptadern dem Herzmuskel anliegend zu Vorder-, Seiten-, Hinter- und Scheidewand des Herzens. Sie geben diverse größere und kleine Äste ab, die sich weiter verzweigen und schlussendlich jede einzelne Herz- und Muskelzelle mit frischem Blut und Sauerstoff versorgen.

Mit Sauerstoff und Energie kann das Herz dann all seine Aufgaben einschließlich elektrischer Impulsabgabe und Leitung sowie Pumpfunktion erfüllen und den lebensnotwendigen Kreislauf aufrechterhalten.

Verkalkungen behindern den Blutfluss

Wenn sich in den Gefäßen über Jahre zum Beispiel durch starkes Rauchen, erhöhtes Cholesterin, Zuckerkrankheit, Bluthochdruck oder einfach fortschreitendes Alter Kalk in den kleinen Herzkranzgefäßen ablagert, können die Adern verstopfen, Durchblutung und Blutfluss werden behindert.

Betroffene verspüren dann unter anderem Luftnot oder ein Druckgefühl über dem Brustkorb, das oft erst unter Belastung, später auch in Ruhe auftreten kann. Verschließt sich ein Gefäß komplett, so gelangen weder frisches Blut noch Sauerstoff in den dahinterliegenden Herzmuskelabschnitt, ein Herzinfarkt kann drohen.

Wie häufig führt eine Stenose der Herzkranzgefäße zum Herzinfarkt?

Das lässt sich nicht generell beantworten. Denn viele individuelle Faktoren beeinflussen, ob eine Verengung der Herzkranzgefäße (z. B. RIVA-Stenose) einem Herzinfarkt verursacht. So ist die Gefahr für einen Infarkt bei leichter Stenose geringer, als wenn das Blutgefäß schon hochgradig verschlossen ist. Darüber hinaus spielt auch eine Rolle, wie Ihr Blutdruck eingestellt ist und ob Sie auf eine gesunde Ernährung und viel Bewegung achten. Das individuelle Risiko ist deshalb so ohne Weiteres kaum einschätzbar.

Quellen:

  • Hick C, Hick A. Kurzlehrbuch Physiologie. 3. Auflage.
  • Moll KJ, Moll M. Kurzlehrbuch Anatomie. 17. Auflage.

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Dr. med. Julia Hofmann
Ärztin und medizinische Fachautorin

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des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
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    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
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  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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