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Wie funktioniert eine Darmspiegelung? Was kann ich davor essen? Ist die Untersuchung gefährlich? Brauche ich eine Narkose? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir im folgenden Beitrag für Sie.

Einführung

Was ist eine Darmspiegelung?

Fahrt durch den Darm

Bei der Darmspiegelung (Koloskopie) wird das Innere des Dickdarms mit einer kleinen Kamera betrachtet und kontrolliert. Sie wird an einem langen, sehr beweglichen, schmalen Rohr in den Darm vorgeschoben.

Ziel ist es, Veränderungen der Darmschleimhaut und Vorstufen von Darmkrebs frühzeitig zu entdecken und zu entfernen. Eine Koloskopie kann aber auch notwendig werden, wenn Beschwerden wie starke Darmkrämpfe, unklarer Gewichtsverlust oder blutiger Stuhl auftreten.

Wissenswertes

Wer braucht eigentlich eine Darmspiegelung?

Ab 50 alle 10 Jahre

Ärzte und Fachgesellschaften empfehlen allen gesunden Menschen ab einem Alter von 50 Jahren eine Darmspiegelung zur Krebsvorsorge. Die Untersuchung muss alle 10 Jahre wiederholt werden. Finden Ärzte auffällige Veränderungen in der Darmschleimhaut wie Polypen oder Adenome, potenzielle Vorstufen von Krebs, gelten kürzere Kontrollabstände. Die Zeiten richten sich dabei nach Art und Anzahl von Polypen oder Adenomen.

Manchmal schon im Kindesalter

Menschen, die zur Risikogruppe zählen, bei denen zum Beispiel ein Familienangehöriger ersten Grades in jungem Alter an Darmkrebs erkrankt ist, müssen schon früher, beispielsweise ab 40 Jahren, zur Vorsorge. Zudem muss die Kontrolle engmaschiger erfolgen. Es gibt klare Regeln, wer wann und in welchem Alter zur Koloskopie sollte. Bei besonderen, familiär gehäuft auftretenden Darmkrebsarten kann dies schon ab einem Alter von 10 Jahren sein.

Wer trägt die Kosten für eine Darmspiegelung?

Die Darmspiegelung wird als Vorsorge-Untersuchung ab einem Alter von 50 Jahren bezahlt, bzw. bei entsprechendem Risiko auch schon früher. Die Kosten tragen die privaten und gesetzlichen Krankenkassen. Bei Beschwerden, Krämpfen und Blutungen wird die Koloskopie unabhängig vom Alter durchgeführt. Auch hier erstatten die Kassen die Kosten.

Vorbereitung

Was passiert beim Vorgespräch?

Bevor eine Koloskopie durchgeführt wird, erfolgt einige Tage zuvor ein kurzes Aufklärungsgespräch mit einem Arzt oder einer medizinischen Assistentin vor Ort in den Räumen der Praxis oder Klinik. Dort wird Ihnen in der Regel Blut abgenommen und der Untersuchungsablauf schon einmal durchgesprochen. Sie erhalten einen Aufklärungsbogen, der alle Schritte erklärt. Meist nehmen Sie den Bogen mit nach Hause, unterschreiben ihn und bringen ihn am Tag der Untersuchung wieder mit in die Praxis oder Klinik.

Wichtige Unterlagen einpacken!

Sie sollten eine Medikamentenliste parat haben und Ihre Vorerkrankungen kennen. Der Arzt wird Sie hiernach fragen. Einige Mittel wie blutverdünnende Medikamente müssen unter Umständen pausiert werden. Diese Entscheidung trifft immer Ihr Arzt, verschiedene Faktoren spielen hier eine Rolle.

Das kommt auf Sie zu: spezieller Speiseplan und Abführmittel

Speiseplan: Was darf ich vor einer Darmspiegelung essen?

Bis zum Tag vor der Koloskopie können Sie an sich wie gewohnt essen, sollten aber einige Tage zuvor schon auf Vollkornprodukte, Müsli oder körnerhaltiges Obst wie zum Beispiel Weintrauben verzichten.

Am Tag vor der Koloskopie startet die eigentliche Vorbereitung. Sie können noch ein leichtes Frühstück einnehmen. Zum Mittag empfehlen Ärzte dann oft eine klare Brühe ohne Einlagen. Ab nachmittags beginnt die Zeit des Fastens. Abendessen und Frühstück am Folgetag fallen ganz aus.

Wozu muss ich vor einer Darmspiegelung abführen?

Für eine Darmspiegelung muss der Darm sehr sauber und frei von Stuhl sein. Das A&O ist daher eine gute Vorbereitung mit abführenden Maßnahmen. Verschiedene Mittel sind hierzu auf dem Markt.

Wie und wann muss ich das Abführmittel einnehmen?

In der Regel starten Sie mit den Abführmaßnahmen mittags oder nachmittags am Tag vor der Spiegelung. Häufig wird auch am Untersuchungstag selbst früh morgens noch einmal ein Abführmittel eingenommen.

Pulver zum Auflösen

Die exakte Einnahme-Schemata variieren bei den unterschiedlichen Mitteln ein wenig. In der Regel liegt eine klare Anleitung dabei, wie Sie das Mittel einnehmen sollen. Das Abführmittel ist meist als Pulver in kleinen Beuteln verpackt. Sie lösen es in Wasser auf. Wichtig ist, dass Sie zusätzlich zum Abführmittel noch viel Wasser oder andere klare Flüssigkeiten trinken. Nach einer Weile beginnt der Stuhlgang flüssiger und klarer zu werden. Dies ist richtig so, damit am Ende keine Stuhlreste im Darm verbleiben. Sie trüben ansonsten die Sicht bei der Untersuchung.

Zitronen- und Orangengeschmack!

In der Vergangenheit hatten die Abführmittel keinen guten Eigengeschmack. Dies hat sich zum Glück inzwischen gebessert. Oft sind die Mittel mit Zitronen- oder Orangen- Geschmack versetzt.

Das meiste ist geschafft!

Die Darmreinigung ist an sich die größte Hürde bei der Koloskopie. Die Untersuchung selbst können Sie mit entsprechenden Mitteln dann in Ruhe verschlafen.

Ablauf

Wie läuft eine Darmspiegelung ab?

Viele Menschen haben Angst vor dieser Untersuchung, die aber unbegründet ist. Die Prozedur ist weitaus weniger schlimm als oft erzählt wird.

Der untersuchende Arzt führt einen dünnen Schlauch (Endoskop) durch den After in den Darm ein, der mit einer kleinen Kamera ausgestattet ist. Damit kann der Darm bis hoch zum Dünndarm nahezu perfekt von innen betrachtet werden. Das Einführen des Schlauchs in den After ist zwar etwas unangenehm, aber mit den heute verwandten, modernen Gerätschaften ist das bei weitem weniger dramatisch als manchmal erzählt wird. Zudem erhält man in der Regel (bzw. auf Wunsch) ein Medikament vor Beginn der Prozedur, dass einen etwas einlullt und die Untersuchung sehr gelassen ertragen lässt.

Was erwartet mich konkret bei der Darmspiegelung?

Wenn Sie sich am Tag der Untersuchung zur festgelegten Zeit in der Praxis oder Klinik vorstellen, werden Sie meist vom medizinischen Personal in Empfang genommen und erhalten im Verlauf schon einmal das Klinikhemdchen, das Sie später anziehen müssen.

Venenzugang für Schmerzmittel und zum Schlafen

Die Darmspiegelung findet in einem separaten Raum statt, in dem das Endoskop und ein oder mehrere Bildschirme stehen. Bevor es losgeht, legen Arzt oder Assistenz einen Venenzugang. Dies ist ein kleines Nadelröhrchen aus Plastik, das in eine Vene am Handrücken oder in der Ellenbeuge geschoben wird und über das Schmerz- und Beruhigungsmittel gegeben werden können. Zur Untersuchung müssen Sie sich dann auf die Seite legen und Hüfte und Knie anwinkeln.

Kontrolle von Atmung und Kreislauf

Zunächst finden ein paar kleine Vorbereitungen statt. So erhalten Sie zum Beispiel über ein kleines, durchsichtiges Schläuchlein, das hinter Ihren Ohren und vor Ihrer Nase entlang zieht, Sauerstoff. An den Nasenlöchern strömt dieser aus zwei kleinen Ausstülpungen direkt in Ihre Atemwege.

Ein Clip an einem Ihrer Finger kontrolliert während der Koloskopie, ob ausreichend Sauerstoff in Ihrem Blut und Körper zirkuliert und wie hoch Ihr Herzschlag und Puls sind. Ein leichtes Piep-Geräusch begleitet die Untersuchung. Neben Puls und Sauerstoffsättigung wird auch Ihr Blutdruck in regelmäßigen Abständen gemessen.

Was genau passiert bei einer Darmspiegelung?

Wie sieht das Koloskopie-Gerät aus?

Die Koloskopie erfolgt mit einem sogenannten Endoskop, einem langen, flexiblen Schlauch mit Kamera am Kopf. Er ist ungefähr so dick bzw. dünn wie ein kleiner Finger.

Blick ins Innere

Generell dienen Endoskope dazu, Hohlräume von innen mit Licht und einer Kamera auszuleuchten und anzuschauen. Der Begriff stammt aus dem Griechischen von „éndon“ und „skopein“, was für „innen“ und „beobachten“ steht.

Mehrmals 90 Grad um die Kurve

Bei der Koloskopie wird dieser Schlauch durch After und Enddarm bis in den Dickdarm vorgeschoben. Der Dickdarm verläuft von der linken unteren Bauchecke vertikal hoch zum linken Rippenbogen und zieht von dort aus horizontal quer rüber zu den rechten Rippen. Dort angekommen macht er erneut eine 90-Grad-Kurve und zieht wieder vertikal nach unten. Er endet bzw. beginnt im unteren rechten Bauchraum.

Endstation Dünndarm

An dieser Stelle mündet zudem der Dünndarm in den Dickdarm, der selbst mit dem Endoskop nur ein kleines Stück eingesehen werden kann. Der kleine Wurmfortsatz, der Blinddarm, wölbt sich ebenfalls in dieser Ecke aus dem Darm heraus.

Tut der Schlauch nicht weh?

Das Vorschieben des Endoskops kann mitunter Druck und ggf. auch Schmerzen auslösen. Viele Ärzte empfehlen daher, eine Schlaf- und Beruhigungsspritze für die Untersuchung. Prinzipiell kann eine Koloskopie aber auch ohne Narkose erfolgen.

Was wird alles angeschaut bei der Darmspiegelung?

Im rechten unteren Bauchraum angekommen beginnt die eigentliche Begutachtung der Darminnenwand. Hierzu wird das Endoskop langsam, Zentimeter um Zentimeter zurückgezogen.

Ausleuchten und Anschauen

Dabei wird mit Kamera und Licht die Schleimhaut der Darminnenwand von allen Seiten ausgeleuchtet, um nach auffälligen Schleimhautveränderungen wie kleinen Vorwölbungen (Polypen) oder Vorstufen von Darmkrebs Ausschau zu halten. Die Bilder werden von der Kamera im Endoskop auf einem großen Bildschirm übertragen.

Viel Luft im Darm

Um ausreichend sehen zu können, muss während der Untersuchung ein Luftgemisch ins Darminnere gepustet werden. Ansonsten würde sich die Darmschleimhaut um das Endoskop legen, die Sicht behindern und das Vorschieben erschweren.

Was passiert, wenn der Arzt Auffälligkeiten entdeckt?

Im Endoskop verläuft zudem ein sogenannter Arbeitskanal. Entdeckt der Arzt bei der Untersuchung auffällige Strukturen in der Schleimhaut, kann er durch den Arbeitskanal lange, feine Arbeitsgeräte wie Zangen oder Schlingen vorschieben.

Stück Darm wird abgezwickt

Unter Kameraführung kann er der entsprechenden Stelle eine Gewebeprobe entnehmen oder eine Vorwölbung entfernen. Auch Blutungen der Darmschleimhaut können über kleine Geräte gestoppt werden.

Wie lange dauert eine Koloskopie?

Eine Koloskopie dauert im Schnitt circa 30 Minuten, wenn keine größeren Eingriffe vorgenommen werden müssen und alles glatt verläuft. Sie wird vom Arzt und ein bis zwei medizinischen Assistenten oder Pflegekräften durchgeführt. Bis Sie wieder wach sind und nach Hause gehen können, dauert es natürlich ein bisschen länger.

24 Stunden Fahrverbot

Um möglichst wenig von der Untersuchung mitzubekommen, empfehlen Ärzte nämlich, Schlaf- und Schmerz-Spritzen in Anspruch zu nehmen. Die Schlafspritzen wirken gut und rasch, machen im Nachgang jedoch etwas müde. Für 24 Stunden nach der Spiegelung besteht daher ein Fahrverbot. Lassen Sie sich am besten aus der Klinik oder Praxis abholen oder nehmen ein Taxi. 

Ist eine Magen-Darm-Spiegelung für Kinder nicht besonders schlimm?

Nein, zumindest dann nicht, wenn man ein wenig Vorsorge trifft. Eine Magen-Darm-Spiegelung ist auch für Kinder normalerweise zwar nicht wirklich schmerzhaft. Aber sie ist unangenehm. Je nach Alter und Verständnisfähigkeit des Kindes kann diese ärztliche Maßnahme deshalb zur traumatischen Erfahrung werden.

Um dies zu vermeiden, werden den kleinen Patienten meist vorher Schmerz- oder Beruhigungsmittel gegeben, die das Erlebnis sehr viel weniger dramatisch machen. Mitunter wird die Untersuchung auch unter Narkose durchgeführt.

Komplikationen

Sind Komplikationen häufig bei einer Darmspiegelung?

Nein, eine Darmspiegelung gehört zu den Standard-Untersuchung, die entsprechend geschulte Ärzte Tag für Tag durchführen. Größere Probleme treten in der Regel nicht auf, besonders dann nicht, wenn es sich um eine reine Vorsorge-Untersuchung handelt.

Aus Sicht der Betroffenen stehen Blähungen an vorderster Stelle der Beschwerden. Diese können 2 bis 3 Stunden nach der Koloskopie auftreten. So lange dauert es nämlich, bis die ganze Luft, die für die Untersuchung in den Darm gepustet wurde, wieder entwichen ist.

Wenngleich Komplikationen selten sind, können sie natürlich nicht ganz ausgeschlossen werden.

Welche Komplikationen können während einer Darmspiegelung auftreten?

Beeinträchtigung von Atmung und Kreislauf

Die Schlaf- und Beruhigungsspritzen, die Sie bei der Koloskopie bekommen, können theoretisch den Kreislauf beeinträchtigen, wobei dies bei sonst gesunden Menschen kaum eine Rolle spielt. Bei Menschen hingegen, die beispielsweise schwer herzkrank sind, müssen Ärzte generell ein bisschen vorsichtiger sein. Atmung und Kreislauf werden daher während der Koloskopie fortwährend kontrolliert. Bei Veränderungen von Puls, Sauerstoffsättigung und Blutdruck können Ärzte entsprechend schnell reagieren.

Kann der Darm verletzt werden?

Ja, das ist möglich. Beim Vorschieben des Endoskops in den Dickdarm kann die Darmschleimhaut von innen verletzt werden. Verwachsungen oder große Tumoren und Geschwülste können hier unter Umständen das Vorschieben be- und verhindern. Hier sind große Vorsicht und Sorgfalt geboten.

Blutungen der Schleimhaut

Bei chronischen Erkrankungen des Darms kann die Schleimhaut mitunter stark entzündet und verletzbar sein. Hier kann es zu Blutungen kommen.

Was kann beim Abzwicken des Darms passieren?

Beim Entnehmen von Gewebeproblem und dem Abtragen von auffälligen Schleimhautstrukturen kann es ebenfalls zu Komplikationen wie Blutungen oder gar einer Verletzung der Darmschleimhaut mit Durchbruch der Darmwand kommen.

Im Allgemeinen passiert das sehr selten. Die Ärzte haben viel Erfahrung und Routine bei der Durchführung von Koloskopien und passen gut auf Sie und Ihren Darm auf. Unterm Strich ist die Darmspiegelung weitaus ungefährlicher als beispielsweise ein unbemerkter Polyp, der vor sich hin wuchert.

Alternativen zur Darmspiegelung

Gibt es Alternativen zur Koloskopie?

Die Koloskopie gilt unter den Untersuchungen des Darmes als Goldstandard. Damit lassen sich mögliche Vorläufer von Darmkrebs und auffällige Strukturen am zuverlässigsten entdecken.

Neben der Koloskopie stehen Techniken wie die Videokapsel-Endoskopie oder die virtuelle Koloskopie mit einem Computertomogramm (CT) zur Verfügung, um den Darm zu beurteilen. Diese Verfahren stehen jedoch nicht an erster Stelle und sind nur bei bestimmten Fragestellungen eine Alternative zur Darmspiegelung.

Was sind Video-Kapsel und virtuelle Koloskopie?

Wie funktioniert die Videokapsel-Endoskopie?

Bei der Kapsel-Endoskopie wird eine etwas größere Pille geschluckt, in der eine Kamera integriert ist. Sie wandert durch den gesamten Magen-Darm-Trakt und macht in regelmäßigen Abständen Bilder der Schleimhaut. Bei dieser Untersuchung „reist“ also eine Kapsel nach dem Verschlucken durch den Verdauungstrakt und stellt dabei die verschiedenen Darmabschnitte auf ihrem Weg durch den Darm bildlich dar. So lassen sich Veränderungen der Darmwand gut erkennen.

Für wen kommt eine Kapsel-Endoskopie in Frage?

Die Untersuchung wird aktuell nicht zur Vorsorge von Darmkrebs eingesetzt, sondern kommt bei Menschen zum Einsatz, bei denen die Quelle einer Magen-Darm-Blutung mit Magen- und Darmspiegelung nicht gefunden werden konnte.

Wichtig ist es, vor der Untersuchung sicher festzustellen, dass es keine Engstellen im Darm gibt, die die Kapsel aufhalten könnten.

Im Rahmen der Diagnostik des Morbus Crohn kann die Kapselendoskopie zum Einsatz kommen, wenn Beschwerden und der Verdacht auf einen Befall des Dünndarms bestehen. Weitere Voraussetzungen sind, dass die Spiegelung des unteren Teils des Dünndarms vor dem Übergang in den Dickdarm keine Veränderungen oder Komplikationen ergeben hat und dass bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgenuntersuchungen oder MRT keine Dünndarmschäden gezeigt haben.

Einblick in den gesamten Darm

Da der Dünndarm selbst mit dem Endoskop schwer zu erreichen ist, kann hier in speziellen Fällen eine solche Darm-Kapsel helfen, eine Blutungsquelle zu finden.

Was ist eine virtuelle Koloskopie?

Bei der virtuellen Koloskopie werden in einem Computertomogramm (CT) viele aufeinanderfolgende Röntgenbilder vom Darm und dem Darminneren gemacht. Im Gegensatz zur normalen Koloskopie ist sie nicht-invasiv, das heißt es wird kein Endoskop durch den gesamten Dickdarm geschoben.

Muss ich für die Untersuchung auch abführen?

Ja. die Vorbereitung mit Abführmaßnahmen bleibt Ihnen auch bei der virtuellen Koloskopie nicht erspart, bei der ein sauberer Darm ebenfalls unerlässlich ist.

Wieso nicht gleich virtuell statt endoskopisch?

Wenngleich sich die Technik in der virtuellen Koloskopie in den letzten Jahren ständig weiterentwickelt und verbessert hat, ist sie als Vorsorge-Untersuchung für Darmkrebs der konventionellen Koloskopie noch immer etwas unterlegen. Das liegt unter anderem daran, dass die Auflösung der Bilder nicht so genau ist wie bei der Darmspiegelung. Besonders bei kleinen flachen Polypen zeigt das Computertomogramm Schwächen. Entzündliche Veränderungen der Darmschleimhaut bleiben im CT mitunter ebenfalls unentdeckt. Außerdem können mit dem Computertomogramm keine Gewebeproben entnommen werden. Zeigt sich ein auffälliger Befund, folgt so oder so im Nachgang eine konventionelle Koloskopie.

Für wen eignet sich die virtuelle Koloskopie?

Die Untersuchung wird aktuell nur in begründeten Einzelfällen empfohlen und von den gesetzlichen Krankenkassen nur dann bezahlt, wenn eine normale Koloskopie nicht möglich ist.

Was bringt ein Hämoccult-Test?

Mit einem Hämoccult-Test kann Stuhl auf Blut getestet werden. Der Test wird in Kombination mit einer sogenannten „halben“ Darmspiegelung (Sigmoidoskopie) vor allem in angelsächsischen Ländern mitunter alternativ als Vorsorge-Untersuchung angeboten. Da ein größerer Abschnitt des Dickdarmes jedoch nicht beurteilt wird, besteht das Risiko, in diesem Gebiet Vorstufen eines Darmkrebses zu übersehen.

Um Vorläufer von Darmkrebs sicher auszuschließen, bleibt die Koloskopie Goldstandard.

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Quellen:

  • Gerd Herold: Innere Medizin 2019; ISBN 978-3-9814660-8-9

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Dr. med. Susanne Endres
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