Zahlt die Krankenkasse die Kompressionsstrümpfe?
Zuletzt aktualisiert am 03. April 2019 um 09:28 Uhr
Wenn ein Arzt die Kompressionsstrümpfe verschreibt, werden diese auch von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt.
In der Regel übernimmt die Krankenkasse zunächst die Kosten für zwei Paar Strümpfe pro Jahr, manchmal bei ärztlicher Begründung auch für vier Paar Strümpfe pro Jahr. Die Haltbarkeit der Strümpfe bei regelmäßigem Tragen beträgt etwa sechs Monate, so dass man mit zwei Paar pro Jahr hinkommen sollte.
Autorin: Dr. med. Julia Hofmann
ich habe bald eine OP wegen meiner Krampfadern. Der Arzt hat mir Kompressionsstrümpfe aufgeschrieben, die ich selber zahlen muss. Ca.35 €, was mich gewundert hat. Wird das nicht von der AOK übernommen?
Als Patient ist man mit dieser Festlegung abhängig vom Arzt. Denn eine Mehrverordnung, die über die zwei Paar Strümpfe hinausgeht, liegt in der Entscheidung des Arztes - ob nämlich eine medizinische Notwendigkeit besteht.
Da mein Arzt sehr gewissenhaft ist und sich demzufolge auch an alle Vorschriften genau hält, würde er nie mehr als zwei Paar Strümpfe verordnen, damit er gesetzeskonform bleibt.
Wenn der Arzt trotzdem mehr verschreiben würde, kann die Konsequenz daraus sein, dass die Kassenärztliche Vereinigung mit der Verordnung nicht einverstanden ist und diese dem Arzt retaxiert.
Dann hat der Arzt die Gelegenheit, mit einer entsprechenden Begründung zu widerrufen. Dies bedeutet sehr viel zusätzliche Arbeit und Kosten für den Arzt!
Ich kann sogar verstehen, dass er dann dem Patienten gegenüber eine Mehrverordnung ablehnt, da er ja nicht weiß, ob die Kassenärztliche Vereinigung die Begründung für die medizinische Notwendigkeit der Mehrverordnung akzeptiert!
Wer muss darunter leiden? Der Patient - denn ich müsste die Strümpfe tagtäglich 12 h tragen. Da ist man eigentlich schon genug gestraft, da das ja nicht besonders schön und angenehm ist.
Aus hygienischer Sicht sind in meinen Augen solche Beschlüsse unzumutbar!
Leider interessiert das niemanden. Das Resultat wird sein, dass man die Strümpfe einfach nicht trägt. Auch, wenn das einen negativen Einfluss auf das Krankheitsbild hat, sich damit die Symptome verschlechtern könnten und die Kosten der Krankenkasse dadurch steigen.
Ist das wirklich sinnvoll?
Außerdem steht hier doch auch die Frage der Hygiene im Raum! Ihr Kommentar veranlasst mich zur Frage, ob Sie vielleicht auch nur zwei Paar Socken im Schrank haben? Aufs Jahr bezogen versteht sich. Es ist einfach nicht nachvollziehbar, wie man so eine Aussage treffen kann, man kann nur den Kopf darüber schütteln.
Mich würde bloß mal interessieren, wie oft Mitarbeiter der Krankenkassen sich Strümpfe oder Strumpfhosen kaufen. Mit täglicher Wäsche, geschweige denn der Trocknung der Kompressionsstrümpfe ist es nicht so einfach getan, wenn man die Haltbarkeit auf drei Monate geschweige denn sechs Monate setzen muss. Mit jeder Wäsche verlieren die Dinger ihre Wirkung, das nur aus 25-jähriger Erfahrung.
Ferner kann man die Strümpfe z.B. bei Löchern an den Fußsohlen zur Reparatur an Maschenfänger schicken, so dass die Strümpfe insgesamt länger verwendet werden können.
Ich soll die Strümpfe jeden Tag tragen und die sollen auch jeden Tag gewaschen werden, also brauche ich immer 2 Paar, damit ich wechseln kann, während ich ein Paar wasche.
Die einzigste Möglichkeit, die Strümpfe zu schonen, ist nicht zur Arbeit zu gehen oder sie nicht zu tragen, beides geht aber nicht, deshalb habe ich jetzt eine schriftliche Bescheinigung von der Krankenkasse gefordert, damit der Arzt mir dann auch ein Rezept ausstellt, ansonsten müsste ich ein halbes Jahr ohne diese Strümpfe auskommen, bevor ich die nächsten 2 Paar bekomme, das ist nicht im Sinne des Patienten.