Wie wirken Cholesterin-Aufnahmehemmer?
Zuletzt aktualisiert am 22. April 2015 um 12:21 Uhr 25. November 2010 um 12:45 Uhr
Cholesterin-Aufnahmehemmer lagern sich an der Dünndarmschleimhaut an und hemmen die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung. Ein Vertreter dieser Wirkstoffgruppe ist zum Beispiel Ezetimib.
Der Effekt dieser Medikamente beruht auf der Hemmung des Cholesterol-Transporters. Das ist ein Proteinkomplex, der die Aufnahme von Cholesterin in die Zellen und damit auch in die Darmwand steuert. Ezetimib & Co blockieren zudem auch die Aufnahme von Gallensäuren im Darm, was sich ebenfalls günstig auf den Cholesterinspiegel auswirkt.
Die Leber arbeitet gegen den erwünschten Effekt
Obwohl auf diese Weise rund 50% weniger Cholesterin im Darm resorbiert wird, ist der Effekt auf den Cholesterinwert im Blut überschaubar – jedenfalls geringer als bei Statinen (Simvastatin & Co). Das liegt daran, dass die Leber auf die verminderte Cholesterinzufuhr aus dem Darm mit einer vermehrten Produktion reagiert. Damit kompensiert sie einen relevanten Teil des (eigentlich erwünschten) Defizits.
Cholesterin-Aufnahmehemmer werden meist erst dann verordnet, wenn Statine alleine nicht ausreichend wirken, und werden dann häufig mit Statinen kombiniert, um einen maximalen Effekt zu erzielen.
Autor: Dr. med. Jörg Zorn