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Wie entsteht Rheuma? Welchen Einfluss haben Vererbung und Stress auf die Gelenkerkrankung? Was bringt eine Rheuma-Diät und welche Medikamente verschaffen Linderung? Diese und viele weitere Fragen rund um das Thema rheumatische Arthritis beantworten wir in folgendem Beitrag.

Das Wichtigste zu Beginn

Was sind typische Anfangsbeschwerden bei entzündlichem Rheuma?

Das entzündliche Rheuma (Fachbegriff: Rheumatoide Arthritis) beginnt meist langsam und schleichend. Die Beschwerden sind oft so unspezifisch, dass viele Menschen mit Rheuma lange Zeit überhaupt nicht auf die Idee kommen, hinter den Symptomen könne Rheuma stecken.

Typische Frühsymptome sind steife Glieder, vor allem am Morgen, druckempfindliche Körperstellen und mitunter auch schon Gelenkschwellungen mit Schmerzen. Zu Beginn der Erkrankung sind oft die Finger, Handgelenke und Fußgelenke betroffen.

Hinzu kommt oft ein allgemeines Erschöpfungsgefühl. Auch Gewichtsverlust und einzelne Fieberschübe können auftreten. Unterm Strich fühlt man sich schlapp und angegriffen, ohne so recht sagen zu können, warum eigentlich.

Ist Rheuma heilbar?

Nein, wenn es um das komplette Verschwinden der Erkrankung geht. Ja, wenn es um einen langanhaltenden Krankheitsstillstand geht, also eine jahrelange bis jahrzehntelange Periode ohne rheumatische Beschwerden.

Diese etwas plakative Antwort möchten wir im folgenden näher erläutern: Beim klassischen Rheuma (rheumatiode Arthritis) und bei den meisten weiteren Rheuma-Formen handelt es sich im Kern um eine Autoimmunerkrankung. Das heißt, ähnlich wie bei einer Allergie, bei Morbus Crohn oder auch bei Multipler Sklerose richten sich körpereigene Abwehrzellen versehentlich gegen gesundes Gewebe. In diesem Fall speziell gegen die Gelenke.

Leider muss man sagen, dass die medizinische Forschung bisher weder herausgefunden hat, warum es dazu überhaupt kommt, noch wie man solche Autoimmunerkrankungen heilt. Soweit die schlechte Nachricht.

Anhaltende Beschwerdelinderung gelingt oft

Die gute Nachricht lautet, dass es gleichwohl gelingen kann, die rheumatischen Beschwerden therapeutisch nahezu zum Stillstand zu bringen. Oft über viele Jahre. Das gelingt nicht immer, aber es gelingt immer öfter. Meistens muss dieser Erfolg mit der langjährigen Einnahme von Medikamenten "erkauft" werden, die auch nicht ohne Nebenwirkungen sind. Aber wer schon einmal unter akuten rheumatischen Gelenkschmerzen gelitten hat, wird das allemal als Erfolg bewerten.

Vorsicht vor Wunderheilern

Wenn Ihnen selbsternannte Wunderheiler etwas anderes versprechen (nicht selten via Internet), dann sollten Sie das mit allergrößter Vorsicht betrachten. Die moderne Schulmedizin kann Rheuma nicht heilen, das ist durchaus ein guter Grund, sich nach therapeutischen Alternativen umzuschauen. Aber in über 90% alternativer Heil-Versprechen wird dahinter nichts anderes als Profitgier stecken. Oder aber eine sehr wirklichkeitsferne, dogmenumwindete Sichtweise auf das Thema Gesundheit.

Was aber auch Fakt ist: Einige Naturstoffe wie Kurkuma, Weihrauch oder Aronia haben in Studien durchaus antientzündliches Potential bewiesen.

Nicht alles, was sich wie Rheuma anfühlt, ist Rheuma

Nun muss man aber auch betonen, dass Rheuma nicht gleich Rheuma ist. Hinter diesem Begriff verbergen sich ja unüberschaubare viele Unterarten. Und teilweise auch Beschwerden oder Erkrankungen, die gar kein Rheuma sind. Deshalb nur zur Sicherheit: Wenn wir hier über die Nicht-Heilbarkeit (mögliche Wunder mal nicht berücksichtigt) von Rheuma sprechen, meinen wir die häufigen und ärztlich bestätigten Rheuma-Formen: Rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew und viele andere mehr. Alle die, bei denen ein Autoimmun-Prozess Krankheitsursache ist. Aber nicht etwa eine Sehnenscheidenentzündung oder einen Tennisellenbogen, bei denen ja auch die Gelenke schmerzen. Die sind selbstverständlich heilbar. Das ist schlicht kein Rheuma.

Hilft eine Rheuma-Diät?

Die Ernährung kann bei vielen Menschen die Beschwerden des entzündlichen Gelenkrheumas (rheumatoide Arthritis) beeinflussen. Allerdings ist Vorsicht geboten bei vielen als Wundermittel angepriesenen Rheuma-Diäten. Sie gefährden oft die ausreichende Versorgung mit anderen wichtigen Nahrungsbestandteilen.

Rheuma und Ernährung

Dass es einen Zusammenhang zwischen Rheuma und der Ernährung gibt, legen etliche Studien und Beobachtungen nahe. Anhand der methodisch schwierigen Untersuchungen, die in ihrer Qualität und Aussagekraft oft unzureichend sind, lässt sich jedoch nicht sagen, ob eine bestimmte Ernährungsform, Diät oder sogar einzelne Nahrungskomponenten an der Entstehung einer Rheumatoiden Arthritis (RA) mitwirken oder ihren weiteren Verlauf bestimmen könnten. Daher lassen sich auch keine genauen Vorgaben zur "richtigen" Ernährung bei Rheuma ableiten. Spezielle Ernährungstipps und angepriesene einzelne Nahrungsergänzungsmittel sind stets mit Vorsicht zu genießen.

Wir wollen versuchen, Ihnen die wenigen Anhaltspunkte vorzustellen, die einen Einfluss von dem, was wir essen, auf die RA nahelegen.

In einer großangelegten amerikanischen Studie zeigte sich, dass ein niedriges Geburtsgewicht und Unterernährung in der Kindheit mit einem größeren Risiko für die Entstehung einer Rheumatoiden Arthritis einhergehen. Welche Nahrungselemente und andere Faktoren dabei genau eine Rolle spielen, lässt sich aus der Studie freilich nicht ableiten. Am ehesten könnten fetter Seefisch und Fischölkaspeln mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren direkt vor entzündlichen Gelenkerkrankungen schützen und auch den weiteren Verlauf positiv beeinflussen.

Abwehr außer Rand und Band

Die RA ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körperliche Abwehrsystem außer Kontrolle gerät und eine überschießende Entzündungskaskade auslöst, die die Gelenke nach und nach zerstört. Diese Immunreaktionen können durch die Ernährung durchaus beeinflusst werden.

So gibt es bestimmte Fettsäuren, die als proinflammatorisch (entzündungsfördernd) gelten und solche, die die Entzündungsprozesse im Körper eindämmen. Zu ihnen gehören langkettige Fettsäuren wie Omega 3, die vor allem in Fisch bzw. Fischöl enthalten sind. Aber auch viele pflanzliche Produkte wie Raps-, Walnuss- und Leinöl sind reich an ungesättigten Fettsäuren.

In zahlreichen Studien ließ sich eine entsprechende Wirkung bei Menschen mit RA nachweisen. So wurde der Schmerz gelindert, Morgensteifigkeit und Beweglichkeit der Gelenke verbesserten sich. Außerdem sank der Bedarf an Medikamenten deutlich.

Konkrete Empfehlungen

Eine entzündungshemmende Ernährung ist im Grunde kein Hexenwerk. Viele Empfehlungen haben Sie bestimmt schon öfter gehört. Dazu gehören laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung):

  • Meidung bzw. Einschränkung des Konsums von Fleisch und Wurst (maximal zweimal pro Woche)
  • mindestens zweimal wöchentlich fettreiche Fischsorten wie Lachs, Hering, Makrele
  • großzügige Verwendung pflanzlicher Öle wie Raps-, Soja-, Walnuss- und Leinöl
  • täglich 5 Portionen Obst und Gemüse
  • Verwendung fettarmer Milch und Milchprodukte

Konzentrierte Fischölkapseln sollten Sie nur in Absprache mit Ihrem Arzt einnehmen. Zu Beginn sind recht hohe Dosierungen nötig, die im Verlauf reduziert werden können.

Hinzu kommen allgemeine Empfehlungen wie ausreichend körperliche Aktivität und Bewegung an der frischen Luft. Dabei bieten sich gelenkschonende Sportarten wie Radfahren an. Das Gewicht sollte im Normalbereich zwischen einem BMI von 25 und 30 kg/m2 liegen. Sowohl Über- als als Untergewicht kann sich schädlich auf die Gelenke auswirken und die Gelenkzerstörung begünstigen.

Diät – ein weiter Begriff

Die antiken Griechen verstanden unter der diaita (altgriech. Diät) ganz allgemein die Lebensführung. Der Begriff war noch nicht reduziert auf eine bloße Gewichtsreduktion und strikte Ernährungsvorgaben, wie sie heute oft als heilbringend suggeriert werden. Und mit diesem Konzept lagen sie vermutlich goldrichtig. Denn viele verschiedene Faktoren beeinflussen die Abläufe in unserem Körper. Hinzu kommen zahlreiche, zum großen Teil unbekannte Variablen, die nicht in unserer Hand liegen.

Entsprechend unverkrampft und gelassen sollten wir uns ernähren. Wichtig ist, dass unser Essen alle nötigen Nährstoffe enthält, die der Körper braucht. Einseitige Diäten bergen dagegen das Risiko einer Mangelernährung, wenn wichtige Substanzen fehlen.

Genauso wichtig ist aber auch, dass es uns schmeckt und die Ernährung zum individuellen Lebensstil passt. Manchmal sendet der Körper selbst recht klare Signale. Vielleicht achten Sie einmal darauf, ob es bestimmte Nahrungsmittel gibt, die Sie nicht gut vertragen und die Ihre Gelenkbeschwerden verschlimmern. Darauf sollten Sie in Zukunft möglichst verzichten, auch wenn manche Ernährungspostulate möglicherweise etwas anderes vorschreiben.

Halten Sie es also mit den alten Griechen und führen Sie eine möglichst ausgeglichene, gesunde Lebensweise. Dazu gehören neben Essen und Trinken auch Bewegung, Entspannung und Stressbewältigung. Und ganz wichtig: den Genuss nicht vergessen!

Einführung

Was ist Rheuma?

Im Volksmund versteht man unter Rheuma meist ein entzündliches Gelenkrheuma, medizinisch rheumatoide Arthritis oder chronische Polyarthritis genannt (Arthritis = Gelenkentzündung).

In der Medizin versteht man heute unter rheumatischen Erkrankungen aber noch viel mehr, nämlich allgemein solche Krankheiten, die an den Bewegungsorganen, also Gelenken, der Wirbelsäule, den Knochen, den Muskeln und den Sehnen, auftreten und fast immer mit Schmerz und häufig mit Bewegungseinschränkung verbunden sind. Neben der rheumatoiden Arthritis gibt es viele andere entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie z.B. die Bechterew-Erkrankung (med.: Spondylitis ankylosans).

Nicht nur die Gelenke

Rheumatische Krankheiten sind aber nicht immer mit einer Entzündung verbunden: Auch Osteoporose (Verminderung der Knochenmasse mit erhöhter Gefahr für Knochenbrüche) und Gelenkverschleiß mit Knorpelschaden (med.: Arthrose) gehören dazu.

Einige der rheumatischen Krankheiten betreffen nicht nur das Bewegungssystem, sondern auch die Haut, die inneren Organe oder das Nervensystem.

Rheuma: Fachbegriffe

Was ist eine Rheumatoide Arthritis?

Der Arzt bezeichnet mit Rheumatoider Arthritis (oder auch: chronischer Polyarthritis) das entzündliche Gelenkrheuma. Typisch sind schmerzhafte Schwellungen von Gelenken und steife Gelenke am Morgen. Langfristig droht die Gelenkzerstörung.

Aber nicht nur das: Entzündlich-rheumatische Erkrankungen gelten heute als Systemerkrankungen – der ganze Organismus ist durch die Entzündung in Mitleidenschaft gezogen. Häufig, aber keineswegs immer lassen sich im Blut Hinweise auf die Krankheit finden, z.B. der Rheumafaktor. Eine seronegative entzündlich-rheumatische Krankheit (kein Rheumafaktor im Blut nachweisbar) wird auch seronegative Spondyloarthritis genannt, weil neben den Gelenken (griech. Arthros = Gelenk) häufig auch noch die Wirbelsäule (griech. Spondylos = Wirbel) betroffen ist.

Was ist eine chronische Polyarthritis?

Der Arzt bezeichnet mit chronischer Polyarthritis (oder auch rheumatoider Arthritis) das entzündliche Gelenkrheuma. Typisch sind schmerzhafte Schwellungen von Gelenken und steife Gelenke am Morgen. Langfristig droht die Gelenkzerstörung.

Aber nicht nur das: Entzündlich-rheumatische Erkrankungen gelten heute als Systemerkrankungen – der ganze Organismus ist durch die Entzündung in Mitleidenschaft gezogen. So können in späteren Krankheitsstadien neben den Gelenken zum Beispiel auch die Augen oder die Blutgefäße betroffen sein. Es handelt sich um eine sogenannte Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem körpereigene Gewebe angreift. Vor allem Gelenkgewebe, aber eben auch andere.

Polyarthritis beginnt häufig in den Fingern und Zehen

Zu Beginn der Polyarthritis sind aber meist die Gelenke betroffen. Typischerweise sind die Gelenke schmerzhaft und geschwollen. Häufig sind es die Finger, oder auch die Zehen, in denen die Erkrankung zuerst auftritt. Möglich ist aber auch ein Auftreten an anderen Gelenken, zum Beispiel den Handgelenken, den Knien, den Hüften oder der Schulter. Typischerweise sind die Beschwerden morgens ausgeprägter als abends, hinzu kommt eine Steifigkeit am Morgen.

Die Polyarthritis verläuft wie die meisten rheumatischen Erkrankungen in Schüben. Wie lange ein solcher Schub andauert und wie häufig es zu Schüben kommt, ist individuell unterschiedlich.

Häufig, aber keineswegs immer lassen sich im Blut Hinweise auf die Krankheit finden, z.B. der Rheumafaktor. Eine seronegative entzündlich-rheumatische Krankheit (kein Rheumafaktor im Blut nachweisbar) wird auch seronegative Spondyloarthritis genannt, weil neben den Gelenken (griech. Arthros = Gelenk) häufig auch noch die Wirbelsäule (griech. Spondylos = Wirbel) betroffen ist.

Vorkommen

Stimmt es, dass Frauen häufiger als Männer Rheuma bekommen?

Wenn mit Rheuma die sogenannte rheumatoide Arthritis gemeint ist, also das klassisch entzündliche Rheuma, dann stimmt das: Frauen bekommen etwa dreimal so oft eine rheumatoide Arthritis wie Männer.

Auch die Fibromyalgie, eine erst seit kurzem als eigenständiges Krankheitsbild geführte rheumatische Erkrankung, kommt bei Frauen deutlich häufiger vor. Insgesamt sind in Deutschland etwa 4 Millionen Menschen von dieser Erkrankung betroffen. Es kommt dabei zu wechselnden Schmerzen und Beschwerden der Knochen und Gelenke am gesamten Körper.

Auch die Osteoporose ist übrigens bei Frauen häufiger. Allerdings handelt es sich bei dem chronischen Knochenschwund nicht im eigentlichen Sinne um eine rheumatische Erkrankung.

Kann man eine rheumatoide Arthritis auch schon im jungen Alter bekommen?

Die meisten Menschen, bei denen ein entzündliches Rheuma (rheumatoide Arthritis) entdeckt wird, sind zu dem Zeitpunkt zwischen 50 und 60 Jahre alt. Allerdings kann die rheumatoide Arthritis auch schon früher beginnen.

Etwa 15 % aller Menschen mit rheumatoider Arthritis sind unter 40 Jahre alt.

Warum haben in Deutschland immer mehr Menschen Rheuma?

Dass die Anzahl ihrer Patienten immer weiter ansteigt, merken Rheumatologen seit Jahren. Wie hoch die Prävalenz rheumatischer Erkrankungen in Deutschland tatsächlich ist, wurde jetzt in einer systematischen Review-Studie ermittelt.

Für die Studie nahmen sich die Autoren vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ) insgesamt 20 Originalarbeiten aus den Jahren 2014 bis 2022 vor. Die Ergebnisse sind alarmierend: Immer mehr Menschen hierzulande leiden an einer entzündlich rheumatischen Erkrankung (ERE). Gleichzeitig hinkt die Versorgung dem steigenden Bedarf hinterher.

Rheumatoide Arthritis und Spondyloarthritis liegen vorn

Unterm Strich liegen die Schätzungen zur Prävalenz bei 2,2 bis 3 Prozent, was 1,5 bis 2,1 Millionen Betroffenen entspricht. Das Gros fällt dabei auf die Rheumatoide Arthritis mit 560.000 bis 830.000 und Spondyloarthritiden mit 690.000 bis 970.000 erkrankten Erwachsenen.

Bei Kindern und Jugendlichen wurden Daten zur juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) aus dem Versorgungsatlas erhoben. Hieraus ergab sich eine Prävalenz von 0,1 Prozent. Damit leiden aktuell 14.000 junge Menschen < 18 Jahre unter einer JIA.

Höhere Lebenserwartung und bessere Frühdiagnostik

Im Vergleich zu einer Analyse aus dem Jahr 2016 sind die Zahlen damit deutlich angestiegen. Damals wurde die Prävalenz noch auf 2 Prozent bzw. 1,45 Millionen Betroffene geschätzt.

Die Autoren sehen mehrere Gründe für diese Entwicklung. So trage die steigende Lebenserwartung zusammen mit der gesunkenen Mortalität dazu bei, dass es immer mehr ältere Menschen mit Rheuma gibt. Zugleich sei die Frühdiagnostik verbessert worden, weshalb mehr Betroffene entdeckt werden. Darüber hinaus gehen die Autoren aber auch von einem tatsächlichen Anstieg rheumatischer Erkrankungen aus.

Drohende Versorgungsengpässe

Ganz valide sind die erhobenen Zahlen indes nicht. Sie beruhen auf Routinedatenanalysen und Surveys zur Verbreitung verschiedener ERE. Damit wurden Abrechnungsdaten herangezogen, die den wahren Krankheitsstatus nicht unbedingt widerspiegeln. Zudem bescheinigen die Autoren den herangezogenen Studien ein gewisses Verzerrungsrisiko.

Dennoch scheint sich ein klarer Trend abzuzeichnen. Für die Planung des Versorgungsbedarfs bedeuten die steigenden Zahlen: Die Versorgung der Patienten muss dringend ausgebaut werden, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden. Denn nur eine frühzeitige Diagnostik und Therapie kann die Betroffenen vor drohenden körperlichen Beeinträchtigungen bewahren.

Fazit

Schon heute ist die Versorgungssituation in der Rheumatologie vielerorts prekär. Es klafft zunehmend eine Lücke zwischen Bedarf und Versorgung. Vor diesem Hintergrund lassen stetig wachsende Patientenzahlen aufhorchen. Hier sind Politik und ärztliche Selbstverwaltung gleichermaßen gefordert.

Ursachen

Woher kommt entzündliches Rheuma?

Entzündlich-rheumatische Krankheiten können durch Störungen im Immunsystem, wie bei den Autoimmunkrankheiten, durch Infektionen oder – wie bei der Gicht – durch Kristallablagerungen in Geweben hervorgerufen werden. Oft sind die Ursachen und Auslöser aber unbekannt.

Erbfaktoren spielen eine wichtige Rolle. Das bedeutet, wer nahe Verwandte mit chronischer Polyarthritis bzw. Rheumatoider Arthritis hat, der hat auch selbst ein höheres Risiko daran zu erkranken als Menschen ohne Verwandte mit dieser Krankheit. Bekannt ist auch, dass Raucher häufiger eine rheumatoide Arthritis bekommen als Nichtraucher.

Risikofaktoren Vererbung und Stress

Wird Rheuma vererbt?

Vererbung spielt definitiv eine Rolle, möglicherweise aber nur eine kleine. Oft kennen Menschen mit Rheuma nahe Verwandte, die auch entzündliche Gelenkerkrankungen haben. Aber viele Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis sind auch die ersten und bisher einzigen der Familie mit dieser Erkrankung.

Es gibt also sicherlich eine familiäre Häufung, und wir kennen heute auch viele Gene, Erbfaktoren, die für die Krankheitsentwicklung eine Rolle spielen. Das erklärt aber nicht vollständig, warum Rheuma entsteht. So müssen zu der Veranlagung wohl weitere Risiken hinzukommen, damit die Krankheit ausbricht.

Rauchen erhöht das Risiko

Eine klare Vorhersage, ob Kinder irgendwann an Rheuma erkranken, weil ein Eltern- oder Großelternteil erkrankt ist, gibt es daher nicht. Von einigen Umweltfaktoren wissen wir allerdings, dass sie wahrscheinlich mit zur Rheuma-Entstehung beitragen. Hier kann man selbst etwas gegen das Rheumarisiko tun. So sollten Sie – nicht nur wegen des Rheumas, aber eben auch – unbedingt auf das Tabakrauchen verzichten.

Kann Stress Rheuma auslösen?

Leider lässt sich diese Frage heute noch nicht beantworten. Die Ursachen für Rheumatoide Arthritis und für viele andere rheumatische Erkrankungen sind noch weitestgehend unbekannt. Klar scheint jedoch zu sein, dass viele verschiedene Faktoren, wie z.B. die genetische Veranlagung oder Umweltfaktoren eine Rolle spielen.

Stress lässt sich somit auch als Risikofaktor für Rheuma nicht ausschließen. Diese Fragestellung wurde allerdings nur in wenigen wissenschaftlichen Studien untersucht.

Traumatische Ereignisse in der Kindheit könnten zu Rheuma führen

Eine dieser Studien stammt aus dem Jahr 2009. Darin wurde folgendes festgestellt:

  • Menschen, die in ihrer Kindheit physischen oder emotionalen Stress erfahren haben, erkranken im Erwachsenenalter doppelt so häufig an einer rheumatischen Erkrankung wie Menschen, die eine solche Erfahrung nicht durchgemacht haben.

Auch bei rheumatischen Erkrankungen im Kindesalter, insbesondere der Juvenilen Idiopathischen Arthritis, deuten einige Untersuchungen an, dass Stressfaktoren in der frühen Kindheit mit der späteren Entstehung der Erkrankung in Zusammenhang stehen können.

Zusammenhang zwischen Posttraumatischer Belastungsstörung und Rheuma

Interessant ist auch eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2010 mit Zwillingspaaren, die im Vietnamkrieg gedient haben. Hier hat man zeigen können, dass derjenige Zwillingsbruder, der an einer Posttraumatischen Belastungsstörung nach der Rückkehr aus dem Vietnamkrieg litt, auch ein höheres Risiko aufwies, in seinem späteren Leben an Rheumatoider Arthritis zu erkranken.

Kann Stress mein Rheuma verschlimmern?

Vielleicht haben Sie als Patient mit Rheumatoider Arthritis oder einer anderen rheumatischen Erkrankung schon einmal gemerkt, dass bestimmte stressige Ereignisse in Ihrem Leben, wie z.B. starke körperliche Anstrengung oder psychische Belastungen im Alltag, Ihre Krankheit verschlimmern. Doch ist das nur Einbildung oder steckt wirklich etwas dahinter?

Obwohl man den Zusammenhang zwischen Stress und Rheuma heute noch nicht erklären kann, gibt es tatsächlich wissenschaftliche Studien, die darauf hinweisen, dass Stress durchaus einen Einfluss auf Rheuma haben kann. So haben einige Untersuchungen gezeigt, dass psychischer Stress Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben kann, wie z.B. auf die Anzahl und die Dauer der auftretenden Krankheitsschübe.

Unterschiede zwischen "kleineren" und "größeren" Stressfaktoren

In wissenschaftlichen Studien über den Zusammenhang zwischen Stress und Rheuma hat sich interessanterweise herauskristallisiert, dass es einen Unterschied geben könnte zwischen "größeren" stressigen Ereignissen im Leben wie beispielsweise der Tod eines Familienangehörigen und "kleineren" Stressfaktoren des Alltags wie z.B. Berufsstress. Die Menge an Stresshormonen, die bei diesen Ereignissen über eine bestimmte Zeit vom Körper freigesetzt wird, könnte unterschiedliche Auswirkungen auf das Immunsystem haben. Und das Immunsystem spielt bei den meisten rheumatischen Erkrankungen eine sehr wichtige Rolle für den Krankheitsverlauf.

Worin liegen nun die Unterschiede von “kleinen” und “großen” Stressfaktoren?

  • Die geringeren Stressfaktoren des Alltags können offenbar Symptome bei Rheumatoider Arthritis, Lupus erythematodes oder der Juvenilen Idiopathische Arthritis verstärken. Sie können auch zur Auslösung von Schüben beitragen. Das haben mehrere Studien gezeigt.
  • Die Auswirkungen der größeren Stressfaktoren sind hingegen umstritten, weil von Studie zu Studie unterschiedlich. So gibt es überraschenderweise sogar Untersuchungen, die einen günstigen Einfluss dieser großen Stressfaktoren auf die Erkrankung aufgezeigt haben. Eine schlüssige Erklärung dafür steht noch aus.

Sorgen können Schmerzen und Müdigkeit verschlimmern

Laut einer aktuellen Studie der Psychologin Dr. Andrea Evers aus den Niederlanden weisen Rheuma-Patienten, die dazu neigen, sich viele Sorgen zu machen, einen schwereren Verlauf ihrer Krankheit auf. Sie klagen häufiger über Schmerzen und Müdigkeit als Menschen mit Rheuma, die seltener Stress empfinden. Die Ursache hierfür könnte darin liegen, dass bei psychischem Stress bestimmte Botenstoffe durch das Immunsystem freigesetzt werden, die normalerweise Entzündungen begünstigen. Diese Botenstoffe könnten im Körper bereits vorhandene Entzündungen verschlimmern und so Schmerzen oder Müdigkeit verstärken.

Noch viel Forschungsbedarf

Momentan wissen wir leider noch viel zu wenig über den Zusammenhang zwischen Stress und Rheuma. Zudem Stress ein Begriff ist, der schwer zu fassen ist, und für jeden Betroffenen etwas anderes bedeutet. So kann es sein, dass man etwas als "stressig" empfindet, was aber überhaupt keinen Einfluss auf einen anderen Menschen hat. Außerdem können Patienten bei Stress völlig unterschiedliche körperliche Reaktionen zeigen. Bei dem einen kann Termindruck auf der Arbeit beispielsweise zu stärkeren Schmerzen in den Gelenken führen, bei dem anderen stattdessen zu Müdigkeit oder Schlafstörungen.

Fazit: Stressabbau lohnt sich

Auch wenn es noch Vieles über den Zusammenhang zwischen Stress und Rheuma zu klären gibt: Wenn Sie sich häufig überfordert und gestresst fühlen, sollten Sie sich mit Maßnahmen des Stressabbaus und der Stressbewältigung beschäftigen. Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit nach den vorliegenden Erkenntnissen groß, dass das Ihre Rheuma-Beschwerden lindert. Zum anderen ist zu viel Stress ja auch ansonsten nicht unbedingt gut für die Gesundheit.

Vielen Betroffenen helfen z.B. sportliche Aktivitäten wie Yoga oder Tai Chi. Manchmal wirkt aber auch einfach nur ein Spaziergang an der frischen Luft oder ein Treffen mit Freunden Wunder.

Langfristige Stressbewältigung erfordert allerdings oft eine Verhaltens- und Einstellungsänderung und geschieht nicht von heute auf morgen. Mithilfe von Freunden und Familie oder auch mit professioneller Unterstützung lässt sich für Sie sicherlich ein geeigneter persönlicher Weg aus der Stressfalle finden.

Symptome

Woran erkenne ich, dass ich Rheuma habe?

Rheuma entsteht nicht über Nacht, es entwickelt sich meist ganz allmählich und schleichend. Und längst nicht immer tun sofort die Gelenke weh. Stattdessen ist das einzige Frühsymptom oft nur eine allgemeine Abgeschlagenheit, ein diffuses Krankheitsgefühl, ohne dass man so richtig weiß, was man hat.

Aber über kurz oder lang rücken dann schon die Gelenke in den Mittelpunkt, zumindest beim entzündlichen Gelenkrheuma. Oft schmerzen zunächst nur wenige Gelenke, z.B. an den Fingern. Dabei schwellen sie häufig an und werden rot und heiß. Schmerz, Schwellung, Rötung und Hitze deuten auf die Entzündung im Gelenk hin.

Symptom-Chamäleon

Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Krankheit, die vor allem Ihre Gelenke betrifft, aber auch innere Organe wie zum Beispiel Lunge und Herz befallen kann. Ärzte sprechen daher von einer Systemkrankheit. Eine frühe Diagnosesicherung und ein rascher Therapiebeginn haben großen Einfluss auf den Behandlungserfolg.

Wenn einem alles weh tut, alle Gelenke, der ganze Körper schmerzen, ist es gar nicht so einfach zu wissen, woran es nun liegt. Die Beschwerden bei der rheumatoiden Arthritis können vorübergehend sein und immer mal wieder auftreten, oder sie halten länger an. Manchmal betreffen sie mehrere Gelenke, das Erscheinungsbild es hier sehr variabel.

Die Diagnose ist gar nicht so einfach

Eine Abgrenzung zu Arthrose-Erkrankungen oder auch zur Fibromyalgie ist nicht immer einfach. Für die Diagnosesicherung ist wichtig, wie viele Gelenke befallen sind und ob es eine alternative Diagnose gäbe.

Ein symmetrischer Befall, wenn zum Beispiel beide Hände rechts und links gleichzeitig geschwollen sind, kann sehr typisch sein. Außerdem spielt eine Rolle, wie lange die Beschwerden anhalten. Klassischerweise spricht man von einer Morgensteifigkeit, die mindestens 60 Minuten anhält und dann im Tagesverlauf besser wird.

Auch die Laborwerte sind wichtig. So gibt es unspezifische Entzündungswerte wie die Blutsenkungsgeschwindigkeit BSG oder das CRP und spezifische Antikörper wie den Rheumafaktor und CCP-Antikörper, die oft beim Gelenkrheuma erhöht sind. Und schließlich kann ein Röntgenbild wegweisend sein, indem es Veränderungen im Gelenkspalt sichtbar macht.

In jedem Fall sollten Sie zum Hausarzt gehen, wenn Sie neu aufgetretene Probleme oder Schmerzen im Gelenksbereich bemerken, damit die Ursache rasch festgestellt werden kann. Handelt es sich um ein entzündliches Gelenkrheuma, ist nämlich ein früher Behandlungsbeginn günstig für den weiteren Verlauf.

Untersuchungen

Was sagen die Blutwerte bei Verdacht auf Rheuma?

Um bei einem Verdacht auf Rheuma seine Blutwerte verstehen zu können, muss man sich zunächst einmal vor Augen führen, dass "Rheuma" eine große Vielfalt an verschiedenen Krankheiten sein kann, die alle zu dem sogenannten "Formenkreis der rheumatischen Erkrankungen" gehören.

Es gilt hier also zunächst einmal herauszufinden, welche dieser Erkrankungen Sie möglicherweise haben könnten. Hierfür sind die Blutwerte sehr hilfreich. Sie sind aber für sich genommen auf keinen Fall ausreichend, um eine Diagnose zu stellen.

Normwerte bei den Entzündungswerten

Bei einem Verdacht auf eine rheumatische Erkrankung wird Ihnen Ihr Hausarzt oder Internist Blut entnehmen, um zum einen nach Entzündungswerten zu fahnden. Das sind zum Beispiel:

Diese Werte können einen Hinweis darauf geben, ob bei Ihnen irgendwo im Körper eine Entzündung vorliegt, wie das ja auch bei Rheuma der Fall ist. In einigen Fällen, z.B. bei der sogenannten Spondyloarthritis (Morbus Bechterew), liegen diese Entzündungswerte jedoch auch trotz aktiver Erkrankung oft im Normbereich.

Normwerte beim Rheumafaktor

Dann gibt es auch noch die sogenannten Rheumafaktoren. Das sind Antikörper, die bei etwa 70% der Patienten mit einer Rheumatoiden Arthritis oder auch bei den sogenannten Kollagenosen erhöht sind. Da der Rheumafaktor allerdings zu Beginn einer rheumatischen Erkrankung oder bei leichtem Verlauf oft nicht erhöht ist, umgekehrt aber auch oft bei gesunden Menschen im höheren Alter erhöht ist, ist er für sich allein nicht aussagekräftig. Er dient vielmehr als ein weiterer Baustein für die Diagnosefindung.

Spezifisch für Gelenkrheuma: der anti-CCP-Wert

Da die Rheumatoide Arthritis die häufigste rheumatische Erkrankung ist, wird bei Ihnen der Hausarzt bei einem Bluttest auch möglicherweise untersuchen, ob erhöhte Werte für die sogenannten anti-CCP-Antikörper vorliegen. In den letzten 15 Jahren hat sich herausgestellt, dass diese Antikörper hochspezifisch für das klassische Gelenkrheuma, also die Rheumatoide Arthritis sind. Das heißt, dass diese Blutmarker bei fast keiner anderen Erkrankung auftreten. Wenn bei Ihnen also das Vorhandensein dieser Antikörper nachgewiesen wird, ist es leider sehr wahrscheinlich, dass Sie an Rheumatoider Arthritis erkrankt sind oder im Laufe Ihres Lebens daran erkranken werden.

Auch hier keine endgültige Zuverlässigkeit

Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass auch hier ein negatives Testergebnis nicht bedeutet, dass Sie kein Rheuma haben: Nur etwa 60% aller Menschen, bei denen eine Rheumatoide Arthritis diagnostiziert wird, besitzen anti-CCP-Antikörper.

Für die restlichen 40% der Patienten, die keine erhöhten anti-CCP-Antikörper aufweisen und trotzdem entzündliches Gelenkrheuma haben, sind zwei Informationen von Bedeutung:

  • Die Wahrscheinlichkeit, an einer milderen und nicht aggressiven Form der Rheumatoiden Arthritis zu erkranken, ist dann höher.
  • Die Kehrseite: Im Verlauf der Erkrankung stellt sich mitunter heraus, dass es sich gar nicht um eine Rheumatoide Arthritis handelt, sondern um eine andere rheumatische Erkrankung.

Blutwerte sind nur ein Baustein bei der Diagnosestellung

Da die exakte Diagnose einer rheumatischen Erkrankung sehr komplex sein kann, sind die angesprochenen Bluttests und Blutwerte in jedem Fall eine gute Hilfestellung. Sie sind aber nicht in allen Fällen aussagekräftig und müssen auf jeden Fall noch durch weitere Untersuchungen ergänzt werden. So ist eine gründliche körperliche Untersuchung durch einen Rheumatologen essentiell, um möglichst schnell eine Diagnose gestellt zu bekommen.

Wie neueste Studien bei der Rheumatoiden Arthritis aber auch gezeigt haben, ist es sehr wichtig, möglichst früh mit einer Behandlung zu beginnen. Dadurch kann ein schwerer Verlauf oft verhindert werde. Lassen Sie sich daher bei einem Verdacht auf Rheuma, aber gleichzeitig unauffälligen Blutwerten, nicht beirren und vereinbaren Sie trotzdem möglichst bald einen Termin bei einem Rheumatologen, um zügig eine Diagnose gestellt zu bekommen und - wenn erforderlich - behandelt zu werden.

Was sagen die Blutwerte bei entzündlichem Rheuma aus?

Bei entzündlichem Rheuma werden einige Blutwerte bestimmt, die nicht nur eine Hilfestellung bei der Diagnose geben, sondern auch Hinweise darauf geben können, welche Behandlung und medikamentöse Therapie am wirksamsten sein könnte. Dazu zählen der sogenannte Rheumafaktor, aber auch noch einige andere. In erster Linie zeigen diese Marker Entzündungsprozesse im Körper an.

Ein Nachweis dieser Blutwerte (irritierenderweise oft als “positives Testergebnis” bezeichnet), sagt aber für sich allein genommen nicht aus, ob eine Erkrankung vorliegt oder nicht. Er gibt auch keine Vorhersage darüber, ob die Erkrankung einen positiven oder negativen Verlauf einnehmen wird. Für sich alleine betrachtet sind Blutwerte also nicht entscheidend für die Diagnose oder die Therapiewahl.

Im Folgenden werden einige Blutwerte, die bei entzündlichem Rheuma wichtig sind, vorgestellt.

C-reaktives Protein (CRP)

Das C-reaktive Protein wird von der Leber freigesetzt und steigt relativ schnell und zuverlässig bei Entzündungen im Körper an. Es gehört zu den sogenannten Entzündungswerten, die bei einem Bluttest bestimmt werden. Dieser Wert ist erhöht bei Infektionen sowie bei rheumatischen Erkrankungen, da auch hier Entzündungen durch das Immunsystem hervorgerufen werden.

Im Gegensatz zur Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) verändert sich der CRP-Wert sehr schnell und kann deshalb auch innerhalb kurzer Zeit häufig den Erfolg einer Therapie erkennen lassen. Nicht bei allen Menschen ist der CRP-Wert allerdings aussagekräftig: Bei manchen rheumatischen Erkrankungen wie z.B. dem Morbus Bechterew bleibt dieser Blutwert trotz eindeutiger Krankheitsaktivität normal.

Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)

Dieser Wert gehört ebenfalls zu den Entzündungswerten. Er steigt bei Entzündungen, die durch klassische Infektionen (Viren, Bakterien) ausgelöst werden, an. Auch bei rheumatischen Erkrankungen wird dieser Wert aufgrund der Entzündungsprozesse im Körper oft erhöht vorgefunden.

Im Vergleich zum CRP-Wert steigt und fällt die BSG nur sehr langsam. Auch hier sollte man mit der Interpretation aufpassen: Eine normale BSG kann auch dann vorliegen, wenn eine rheumatische Erkrankung im aktiven Stadium vorliegt.

Rheumafaktor

Rheumafaktoren sind Antikörper, die sich gegen körpereigene Immunzellen bzw. Immunglobuline richten. Rheumafaktoren lassen sich im Blut von etwa 80% der Patienten mit Rheumatoider Arthritis nachweisen. Allerdings findet man einen positiven Rheumafaktor auch bei anderen rheumatischen Erkrankungen wie dem Sjögren-Syndrom oder auch bei viralen Erkrankungen, Tuberkulose und Krebs.

Außerdem kann man auch bei etwa 1-2 % gesunder Menschen einen positiven Rheumafaktor nachweisen. Mit steigendem Alter erhöht sich dieser Prozentsatz auf über 20 %. Das Auftreten dieses Antikörpers bei Gesunden bedeutet übrigens nicht, dass diese Menschen auch später an Rheuma erkranken werden.

Wichtig ist also zu verstehen, dass das Vorhandensein von Rheumafaktoren nicht bedeutet, dass man automatisch Rheuma hat, und umgekehrt, dass die Abwesenheit von Rheumafaktoren nicht bedeuten muss, dass man kein Rheuma hat. Das gilt leider für nahezu alle dieser Blutwerte. Die Diagnosestellung wird also eher durch die kombinierte Betrachtung der verschiedenen Blutmarker und der Symptomatik ermöglicht, die Einzelwerte sind nur Indizien.

anti-CCP Antikörper

Diese Antikörper sind sehr spezifisch für die rheumatische Erkrankung "Rheumatoide Arthritis". Sie können zwar auch bei Gesunden nachgewiesen werden, allerdings haben diese Menschen dann eine etwa 95%ige Wahrscheinlichkeit, in den nächsten 15 Jahren an Rheumatoider Arthritis zu erkranken. Im Unterschied zum Rheumafaktor kommen anti-CCP Antikörper ansonsten so gut wie nicht vor.

Wichtig zu wissen ist, dass etwa 40 % der Menschen mit Rheumatoider Arthritis keine anti-CCP Antikörper aufweisen. Wenn man allerdings diese Antikörper in erhöhter Menge im Blut hat, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen schwereren Verlauf der Gelenkentzündungen.

Anti-neutrophile cytoplasmatische Antikörper (ANCA)

ANCA sind Antikörper, die an eine bestimmte Untergruppe der weißen Blutkörperchen binden: die neutrophilen Granulozyten. Sie treten sehr oft bei den sogenannten Vaskulitiden auf, einer Gruppe von rheumatischen Erkrankungen, die durch Gefäßentzündungen charakterisiert sind. ANCA können aber auch bei gesunden Personen nachweisbar sein.

Je nachdem, welches Protein die Antikörper in den Granulozyten erkennen, unterscheidet man verschiedene Arten von ANCA: die p-ANCA, die c-ANCA und die a-ANCA. Bestimmte ANCA-Werte können außerdem typisch für bestimmte rheumatische Erkrankungen sein.

  • So sind c-ANCA-Werte in 65-95 % der Fälle bei einer Wegener-Granulomatose positiv, können aber auch seltener bei Tuberkulose oder HIV nachgewiesen werden.
  • p-ANCA treten gehäuft bei Mikroskopischer Polyangiits (MPA) und der Churg-Strauss-Vaskulitis auf und seltener bei dem Systemischen Lupus erythematodes.
  • Oft treten p-ANCA auch in Kombination mit a-ANCA Antikörpern bei der Colitis ulcerosa sowie bei der primär sklerosierenden Cholangitis auf.

Interessant ist, dass einem neuen Krankheitsschub bei Rheuma häufig (aber nicht immer) ein Anstieg der ANCA-Werte vorausgeht. Zur Verlaufskontrolle der Krankheitsaktivität können c-ANCA bei Patienten mit Wegener-Granulomatose und p-ANCA bei der MPA verwendet werden.

Antinukleäre Antikörper (ANA)

ANA sind Antikörper, die an den Zellkern körpereigener Zellen binden. Warum diese Antikörper Zellkernbestandteile erkennen, ist unklar.

Oft wird dieser Bluttest bei Verdacht auf verschiedene Kollagenosen durchgeführt, um den körperlichen Untersuchungsbefund zu bestätigen, z.B. bei:

  • Lupus erythematodes
  • Antiphospholipid-Syndrom
  • Sjögren-Syndrom
  • Sklerodermie
  • Dermatomyositis

Der ANA-Wert wird oft zusammen mit dem sogenannten ENA-Wert bestimmt, der spezifischer ist für bestimmte Erkrankungen. Wie viele andere Antikörper auch, können ANA bei völlig gesunden Menschen nachgewiesen werden. Daher ist die Bestimmung dieser Blutwerte ohne Verdacht auf eine bestimmte Diagnose wenig aussagekräftig.

Was ist der Rheumafaktor?

Beim Rheumafaktor handelt es sich um eine Gruppe von spezifischen Antikörpern, die bei rheumatischen Erkrankungen häufig im Blut nachweisbar sind. Man müsste also eigentlich in Pluralform von den Rheumafaktoren sprechen, aber auch in der Medizin weicht man ungern von altbekannten Gewohnheiten ab.

Bei den Rheumafaktoren handelt es sich um sogenannte Autoantikörper. Also um solche, die sich fälschlicherweise gegen gesundes Körpergewebe richten, und nicht, wie es eigentlich sein soll, gegen Fremdlinge. Wer es noch genauer wissen will: Die Rheumafaktoren richten sich gegen ein Fragment der G-Immunglobuline (IgG). Das sind körpereigene Abwehrspezialisten im Blut.

Keine Beweiskraft

Ist Rheuma also über einen Bluttest nachweisbar? Nein, leider nicht. Denn auch wenn die Rheumafaktoren bei Vorliegen einer rheumatischen Erkrankung deutlich häufiger im Blut auftauchen als normalerweise: Sie können auch fehlen. Trotz Rheuma. Oder, um die Verwirrung komplett zu machen: Sie können auch im Blut herumschwirren, ohne dass man Rheuma hat. Bei 5% aller Menschen ist das der Fall, und bei den über 60jährigen sogar bei rund 10%.

Der Rheumafaktor, um jetzt mal beim bekannten Begriff zu bleiben, hat also keinerlei Beweiskraft. Er kann den Hinweis auf Rheuma nur verdichten. Tritt er parallel zu gehäuften Gelenkschwellungen (ohne Verletzung), steifen Gliedern am Morgen und weiteren Rheuma-Symptomen (Fieber, Abgeschlagenheit u.a.) auf, ist das Vorliegen von Rheuma sehr wahrscheinlich.

Behandlung

Wann muss entzündliches Rheuma behandelt werden?

Natürlich ist der Umgang mit rheumatischen Beschwerden individuell sehr unterschiedlich und auch der Schmerzmittelbedarf schwankt von Person zu Person. Es gibt aber auch "objektive" Parameter, nach denen Rheumatologen eine Behandlungsbedürftigkeit beurteilen.

Nach Empfehlungen der Deutschen Rheumaliga sollte in folgenden Situationen auf jeden Fall eine Behandlung begonnen werden:

  • neu oder wiederholt aufgetretene weiche Schwellung eines oder mehrerer Gelenke

und zusätzlich eines der beiden folgenden Kriterien:

  • Morgensteifigkeit der Gelenke für mindestens 30 Minuten und mehr
  • erhöhte Entzündungswerte im Blut

Therapieoptionen: Medikamente, Kältetherapie und Co.

Muss ich bei entzündlichem Gelenkrheuma Medikamente nehmen?

Medikamente gegen eine rheumatoide Arthritis sind wichtig, um bleibende Schäden an den Gelenken zu verhindern und die Beweglichkeit zu erhalten. Sie sollen die Krankheitsentwicklung möglichst unterdrücken.

Heute weiß man, dass es wichtig ist, die Krankheit früh zu erkennen und medikamentös zu behandeln, um ihre Folgen möglichst gut einzudämmen. Nichtmedikamentöse Maßnahmen (Badekur, Ernährungsumstellung, Physiotherapie oder ähnliches) reichen dafür nicht aus, können aber die Behandlung mit Medikamenten unterstützen.

Wie kann ich zu Hause eine Kältetherapie machen?

Für eine Kälte- oder Kryotherapie zu Hause bieten sich verschiedene Methoden an.

Kryogelbeutel sollte man einige Minuten vor der Anwendung aus dem Gefrierschrank holen, damit sie etwas weicher und wärmer werden. Damit die Beutel nicht direkt aufliegen, legt man zwischen Beutel und Gelenk ein Tuch oder steckt das Kryopack in einen Stoffbeutel.

Auch Beutel mit gefrorenen Erbsen oder Kirschkernen eignen sich als Kühlbeutel. Durch Ausprobieren kann jeder herausfinden, welche Art der Kühlung für ihn am angenehmsten und wirkungsvollsten ist.

Aber Achtung: Weiße Flecken auf der Haut sind ein Warnzeichen, dass die Anwendung zu kalt ist oder zu lange andauert. Eine Alternative sind dann auch Quark- oder Eiswasserwickel.

Was passiert, wenn ich keine Medikamente bei Rheuma nehme?

Auch wenn es lästig sein mag, dauerhaft Tabletten gegen die Gelenkerkrankung einzunehmen, sollten Sie dem Rat Ihres Arztes folgen. Denn wird Rheuma nicht behandelt, drohen gravierende Folgen: Die betroffenen Gelenke werden mit der Zeit weniger beweglich und schließlich völlig steif. Zudem können starke Schmerzen durch die Zerstörung der Gelenke auftreten.

Medikamente

Rheumamedikamente: Vor dem Essen, während der Mahlzeit oder nach dem Essen?

Der richtige Zeitpunkt der Einnahme von Medikamenten ist wichtig, nicht nur für die Wirksamkeit, sondern besonders auch für die Verträglichkeit.

Halten Sie sich bei Ihren Rheumamedikamenten an folgende Faustregel (nur einige wichtige aufgeführt):

  • Diclofenac: direkt nach der Mahlzeit
  • Ibuprofen: direkt nach der Mahlzeit
  • Kortison-Präparate: kurz vor der Mahlzeit
  • Methotrexat: halbe Stunde vor der Mahlzeit mit einem Glas Wasser
  • Säurehemmer (zum Schutz gegen Magenschäden durch andere Rheumamittel): zwischen den Mahlzeiten und nicht zusammen mit anderen Medikamenten

Medikamente: ASS, Voltaren und Co.

Kann man Rheuma mit Aspirin (ASS) behandeln?

Man kann, aber es wäre falsch. Zwar kann Acetylsalicylsäure (ASS, z.B. Aspirin®) rheumatische Beschwerden durchaus lindern. Allerdings sind dafür recht hohe Dosen (500-1.000 mg täglich) erforderlich und das kann schon nach wenigen Tagen auf den Magen schlagen. Auf Dauer können dadurch richtige Magengeschwüre oder schwere Magenblutungen entstehen.

Jetzt werden Sie vielleicht in Ihrer Familie oder Ihrem Freundeskreis jemanden kennen, der zum Herz- und Gefäßschutz auch regelmäßig ASS, Aspirin® oder ein ähnliches Präparat einnimmt. Das ist aber etwas anderes, weil hier die Dosierung viel niedriger ist. Zum Schutz vor Herzinfarkt oder Schlaganfall muss man nur 75-100 mg Acetylsalicylsäure täglich einnehmen.

Fazit: Auch wenn Aspirin® die Beschwerden der rheumatischen Beschwerden lindert, setzen Sie es bitte auf keinen Fall als Dauerlösung ein, zumindest nicht in Eigenregie, sondern sprechen Sie mit Ihrem Arzt über geeignetere Präparate. Gegebenenfalls kann er Ihnen dann auch zusätzlich zum Rheuma-Medikament ein Magenschutz-Präparat verschreiben.

Können Rheuma-Medikamente wie ASS, Diclofenac oder Ibuprofen die Erkrankung heilen?

Nein, das können sie nicht. Das kann aber auch kein anderes Rheuma-Medikament. Schmerzmittel aus der Gruppe der "nicht-steroidalen Anti-Rheumatika" (kurz: NSAR; z.B.: Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen) lindern aber nicht nur die Gelenkschmerzen, sondern auch den Entzündungsreiz.

Schmerzlinderung & Entzündungshemmung

Da es sich bei Rheuma in den meisten Fällen ursächlich um eine entzündliche Veränderung an den Gelenken handelt, die ohne äußere Erreger (Bakterien, Viren) entsteht, sind die Medikamente aus der Gruppe der NSAR wie Diclofenac, Ibuprofen oder Naproxen aber immerhin recht zielgenaue Arzneimittel. Denn sie wirken über eine Hemmung der sogenannten Prostaglandine eben nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entzündungshemmend.

Die rheumatische Erkrankung an der Wurzel packen können sie leider nicht. Dafür müsste die Wurzel auch erst einmal bekannt sein. Aber noch weiß keiner so genau, warum Rheuma überhaupt entsteht. Wir müssen uns also bis auf weiteres mit Medikamenten begnügen, die zumindest die Beschwerden effektiv lindern.

Kann man rheumatische Schmerzen mit Paracetamol behandeln?

Ja. Das vor allem aus der Kindermedizin als Fiebersenker bekannte Paracetamol ist ein recht zuverlässiger Schmerzsenker bei rheumatischen Beschwerden. Allerdings wirkt Paracetamol tatsächlich nur auf den Schmerz und nicht auf die Entzündung, wie das zum Beispiel Ibuprofen und Diclofenac tun. Es ist damit bei reinem "Verschleiß-Rheuma" (Arthrose) besser geeignet als bei einer entzündlichen Gelenkentzündung (Arthritis).

Paracetamol ist im Gegensatz zu Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen und Diclofenac wesentlich magenfreundlicher. Dafür kann es bei dauerhaft höheren Dosierungen zu Leberschädigungen kommen. Es sollte deshalb am besten nur kurzzeitig oder bei längerem Bedarf nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.

Kann man verschiedene rezeptfreie Rheuma-Schmerzmittel auch miteinander kombinieren?

Nein, das sollten Sie auf keinen Fall tun. Denn normalerweise lässt sich damit keine bessere Wirkung erzielen. Sehr wohl nimmt aber die Gefahr von Nebenwirkungen zu. Aus diesem Grund wird auch von Kombinationspräparaten (zwei oder noch mehr verschiedene Wirkstoffe in einer Tablette) abgeraten.

Die frei verkäuflichen Schmerzmittel oder Rheuma-Medikamente sind vor allem Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin® u.a.), Diclofenac (Voltaren® u.a.), Naproxen und Ibuprofen. Auch wenn man die ohne Rezept bekommt, heißt das nicht, dass sie ohne Bedenken in großen Mengen eingenommen oder kombiniert werden können.

Gefahr für den Magen

Eine gleichzeitige Einnahme verschiedener dieser Medikamente ist vor allem deshalb gefährlich, weil sie alle auf ähnliche Art und Weise wirken – und damit auch ähnliche Nebenwirkungen haben. Und die können sich bei zu hoher Gesamtdosis potenzieren. Vor allem Magenprobleme und eine erhöhte Blutungsneigung können auftreten.

Lassen Sie sich also trotz der Beschwerden nicht zu einer wilden Schmerzmittel-Mixtur hinreißen. Der Gedanke "Viel hilft viel" ist hier falsch. In Maßen und singulär eingesetzt führen die oben genannten Rheumamittel dagegen in den meisten Fällen zu einer guten Schmerzlinderung.

Biologika gegen Rheuma

Was sind Biologika, und wie wirken sie gegen Rheuma?

Biologika sind aus der Behandlung rheumatischer Erkrankungen nicht mehr wegzudenken. Die kleinen Eiweißstoffe gehören zusammen mit anderen Substanzen, die das Immunsystem beeinflussen, zu den Basismedikamenten. Sie kommen meist dann ins Spiel, wenn andere Therapien versagt haben.

Der jüngste Spross in der Basistherapie

Wie der Name bereits vermuten lässt, bilden die Basismedikamente die Grundlage in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis, aber auch anderer entzündlicher Erkrankungen, die durch eine überschießende Abwehrreaktion des Körpers gekennzeichnet sind.

Anders als Schmerzmedikamente wie NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) wirken sie nicht nur kurzzeitig gegen akute Schmerzen und Entzündungen, sondern greifen langfristig in den Krankheitsprozess ein. Auch wenn sie die Erkrankung nicht heilen können, lassen sich mit ihnen doch gravierende Folgen wie Gelenkzerstörungen und Organschäden aufhalten, manchmal sogar gänzlich vermeiden.

Innerhalb der Basismedikamente gibt es drei verschiedene Medikamentengruppen. Während Goldverbindungen, Chloroquin (ursprünglich ein Mittel gegen Malaria) und immunsupprimierende Medikamente wie Azathioprin (aus der Transplantationsmedizin) und Methotrexat (aus der Krebsbehandlung) zu den "alten Hasen" der Rheumatherapie gehören, sind Biologika vergleichsweise neue Medikamente. Auf ihnen ruht die Hoffnung nicht nur vieler Mediziner und Forscher, sondern vor allem auch der Menschen, die mit der Erkrankung zu kämpfen haben.

Alles läuft wie am Schnürchen...

Alle Biologika werden gentechnisch aus lebenden Zellkulturen gewonnen. Es handelt sich um Eiweißstrukturen, die sich geschickt in die Entzündungsprozesse im Körper einmischen und sie an bestimmten Stellen blockieren.

Sie müssen sich unsere Körperabwehr und die vielen Zellen, die daran beteiligt sind, wie ein großes, perfekt durchorganisiertes Unternehmen vorstellen mit klaren, aufeinander abgestimmten Arbeitsabläufen. Ergeht ein neuer Auftrag an die fleißigen Arbeiter, beginnt eine ganze Kaskade an einzelnen Arbeitsschritten. Eine Zelle kommuniziert mit der anderen, empfängt Signale und gibt ihrerseits Anweisungen an die nächsten in der Arbeitskette weiter.

Um den reibungslosen Austausch zu erleichtern, kursieren Botenstoffe zwischen den einzelnen Zelle, die einerseits vermitteln, andererseits aber auch direkt Entzündungsreaktionen anstoßen können, wenn sie dazu aufgefordert werden.

...bis sich die Biologika einmischen

Bei einem derart strukturierten Unternehmen müssen die einzelnen Arbeitsschritte Hand in Hand gehen. Wird eine Stelle blockiert, stockt die gesamte Kaskade. Genau das ist die Strategie der Biologika.

Die einzelnen Substanzen sind dabei auf unterschiedliche Ziele ausgerichtet. Manche hemmen beispielsweise Botenstoffe wie den Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) oder Interleukine, die die Entzündungsreaktionen bei Rheuma anfachen; andere sind auf bestimmte Abwehrzellen der Lymphozyten (eine Gruppe der weißen Blutkörperchen) ausgerichtet.

Weil es in unserem Immunsystem so viele Teamspieler gibt, werden ständig neue Substanzen hergestellt und erprobt, die das selbstzerstörerische Geschehen an einer bestimmten Stelle unterbrechen.

Nicht nur schnell, sondern auch nachhaltig

Neben ihrer zielgerichteten Wirkung haben Biologika einen weiteren Vorteil gegenüber den herkömmlichen Basismedikamenten. Sie wirken nämlich in der Regel recht schnell.

Immunsuppressiva und andere entzündungshemmende Substanzen können zwar den Krankheitsverlauf langfristig eindämmen, sind aber im Akutfall wenig hilfreich. Dann ist rasche Hilfe mit Schmerzmitteln und/oder Kortison geboten, die allerdings wiederum keinen anhaltenden Effekt haben.

Die biologischen Medikamente wirken sowohl schnell als auch dauerhaft. Indem sie die Entzündung stoppen, lindern sie die akuten Schmerzen zuverlässig. Andererseits eignen sie sich auch zur Langzeittherapie und halten die Krankheit insgesamt in Schach.

Mögliche Gefahren und unerwünschte Wirkungen

Klingt zu schön, um wahr zu sein? Tatsächlich gibt es auch bei den neuen Hoffnungsträgern der Rheumatologie einen Wermutstropfen. Denn die gute Wirkung hat leider auch ihren Preis. Substanzen, die in die körpereigene Abwehr eingreifen, hemmen nicht nur die überschießenden Immunreaktionen, sondern dämpfen die Körperabwehr insgesamt.

Bei den Biologika ist hier besondere Vorsicht geboten. Gefürchtet sind schlummernde Infektionen wie eine Tuberkulose, die das geschwächte Immunsystem ausnutzen und wieder ausbrechen kann. Eine Infektionserkrankung muss daher vor der Therapie sicher ausgeschlossen werden. Außerdem verbieten sich Lebendimpfungen, bei denen intakte, wenn auch abgeschwächte Erreger injiziert werden.

Da die Medikamente noch relativ neu sind, gibt es zudem noch keine Erfahrungen zu den Langzeitwirkungen und -nebenwirkungen. So könnte es sein, dass die Mittel im Lauf der Jahre das Krebsrisiko erhöhen. Man weiß nämlich inzwischen, dass auch die Entwicklung bösartiger Erkrankungen mit den immunologischen Abläufen im Körper zusammenhängt.

Aufgrund all dieser Gefahren und Vorbehalte werden Biologika erst dann eingesetzt, wenn andere Basismedikamente nicht die erwünschte Wirkung zeigen.

Forschung auf Hochtouren

Seit etwa 20 Jahren haben die Biologika ihren festen Platz in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis und anderer Autoimmunerkrankungen. Fortlaufend kommen neue Substanzen auf den Markt, die das Therapiespektrum erweitern und gerade Betroffenen, bei denen die herkömmlichen Präparate nicht ausreichend wirken, weitere Optionen eröffnen. Es bleibt spannend, wie sich die kleinen Eiweißmoleküle weiterentwickeln.

Wie wirken TNF-Blocker gegen Rheuma?

TNF-Blocker sind Medikamente, die im Körper den Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) hemmen. Das ist ein Botenstoff des Immunsystems, der bei Entzündungsreaktionen wie Rheuma vermehrt auftritt. Wird TNF blockiert, werden damit auch die entzündlichen Prozesse zurückgedrängt, die für das Rheuma und die Gelenkbeschwerden verantwortlich sind.

Speziell entwickelte Antikörper

TNF-Blocker sind sehr moderne Medikamente, sogenannte Biologika. Es handelt sich um künstlich hergestellte Antikörper, die sich im Körper spezifisch an den Tumor-Nekrose-Faktor binden und ihn blockieren. Die wichtigsten Vertreter in der Rheumatherapie sind derzeit

Alle TNF-Blocker müssen gespritzt werden. Sie führen zu einer sehr starken Unterdrückung des körpereigenen Immunsystems. Das wirkt sich zwar in Bezug auf die rheumatischen Beschwerden meist positiv aus, hat aber auch eine Reihe an Nebenwirkungen. Unter anderem nimmt die Infektionsgefahr aufgrund der stark geschwächten Abwehrkraft deutlich zu. Deshalb, und wegen noch recht geringer Langzeiterfahrungen, sind diese Medikamente bisher (Stand: 2014) Mittel der zweiten Wahl, die erst dann verordnet werden, wenn bewährtere Medikamente nicht ausreichend wirken.

Wie wirken Interleukin-Hemmstoffe gegen Rheuma?

Man nennt sie auch zielgerichtete Therapeutika – biologische Medikamente greifen an ganz bestimmten Stellen gezielt in die entzündlichen Abläufe ein, die bei Rheuma für die fatalen Folgen verantwortlich sind. Einer dieser Angriffspunkte sind die sogenannten Interleukine.

Interleukine zählen wiederum zu den Zytokinen. Hinter all diesen Fremdwörtern verbergen sich schlicht Proteine (Eiweiße), die in unserem Körper bestimmte Funktionen übernehmen.

Zytokine (griech. kytos: "Gefäß, Höhlung", kinos: "Bewegung") sind für das Zellwachstum und die Differenzierung der verschiedenen Zellarten verantwortlich. Je nach dem, wo gerade Not am Mann ist, sorgen sie für Nachschub etwa von Blutzellen oder Entzündungsbotenstoffen.

Kommandozentrale der Feuerwehr

Eine der fünf Hauptgruppen der Zytokine bilden die Interleukine, deren Name (lat. inter: "zwischen", griech. leukos: "weiß") Programm ist: Als Botenstoffe des Abwehrsystems vermitteln sie zwischen den weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die die körpereigene Verteidigung stellen. Sie leiten gewissermaßen die Feuerwehr, die bei Entzündungen und anderen Bränden ausrückt. Die Interleukine koordinieren die Einsätze, indem sie jedem Feuerwehrmann seine Aufgabe zuweisen, diejenigen losschicken, die gerade gebraucht werden, und andere zurückhalten.

Um die Sache noch etwas komplizierter zu machen, gibt es gleich mehrere Gruppen von Interleukinen (und es werden vermutlich in Zukunft noch viel mehr entdeckt). Da gibt es das Interleukin-1, einen Entzündungsbotenstoff, der Abwehrzellen gegen Erreger oder Tumoren ins Feld führt. Andere, wie beispielsweise Interleukin-4, haben genau die gegenteilige Wirkung und drosseln die Immunantwort.

Richtige Balance zwischen Offensive und Defensive

Die Abstimmung und Koordination dieser Prozesse ist enorm wichtig für ein intaktes Abwehrsystem. Denn einerseits braucht unser Körper eine starke Verteidigung im Kampf gegen Eindringlinge und Schadstoffe von außen; andererseits muss die Abwehr klug und gezielt eingesetzt und beizeiten auch wieder abgezogen werden. Andernfalls kann es so weit kommen, dass die Reaktionen aus dem Ruder laufen und irgendwann dem eigenen Organismus schaden.

Genau das ist bei Rheuma und anderen entzündlichen Autoimmunerkrankungen der Fall. Die Immunantwort wendet sich hier mit voller Wucht irrtümlich gegen den eigenen Organismus. Die eifrige Feuerwehr ist gewissermaßen außer Kontrolle geraten und richtet im Körper erheblichen Schaden an.

Abwehr gezielt unterstützen oder hemmen

So vielfältig die Interleukine sind, so unterschiedlich kann man sie sich auch für therapeutische Zwecke zunutze machen. Bei einer Immuntherapie gegen Krebs werden die Vermittler angehalten, das ganze Arsenal an Abwehrkräften gegen die entarteten Zellen in Stellung zu bringen.

Ganz andere Ziele werden dagegen in der Behandlung von autoimmunen Krankheiten verfolgt. Hier geht es darum, die Abwehr zurückzuhalten, indem Entzündungszellen oder -botenstoffe gehemmt werden.

Noch kennen Mediziner und Forscher die Hintergründe der Autoimmunerkrankungen zu wenig und verfügen nicht über die Mittel, Krankheiten wie Rheuma oder entzündliche Darmerkrankungen zu heilen. Das selbstzerstörerische Geschehen können sie jedoch wirksam eindämmen.

Stark gegen die Entzündung

Die Hemmung der Interleukine spielt dabei eine entscheidende Rolle. Indem diese wichtigen Koordinatoren gezügelt werden, wird auch die fatale Kaskade an Reaktionen, die sie auslösen, unterbunden. Die Entzündung kommt damit zum Erliegen oder bricht im besten Fall erst gar nicht aus.

Das ist das Ziel der langfristigen Behandlung bei Rheuma. Die Basismedikamente sollen vor wiederkehrenden Entzündungsschüben schützen und Gelenke wie auch Organe vor der stetigen Zerstörung bewahren.

Interleukin-Hemmstoffe gehören schon seit längerer Zeit zum Repertoire der Rheumatherapie. Und es werden immer weitere Substanzen entwickelt, die der Erkrankung zielsicher Einhalt gebieten.

JAK-Inhibitoren und Morphium

Wie wirken JAK-Inhibitoren gegen Rheuma?

Die neuen JAK-Inhibitoren bereichern seit Frühjahr 2017 die Behandlung der rheumatoiden Arthritis und erweitern das therapeutische Spektrum um ein zusätzliches Basismedikament. Sie hemmen sehr spezifisch Zellen des Immunsystems und Entzündungsbotenstoffe. Im Gegensatz zu den Biologika handelt es sich jedoch um synthetische Substanzen.

Schon länger bewährt: Biologika

Zu den krankheitsmodifizierenden Medikamenten (DMARD) in der Rheumatologie zählen seit etwa 20 Jahren auch Biologika. Diese gentechnisch hergestellten Eiweißstrukturen greifen gezielt in Entzündungsprozesse ein und blockieren sie an bestimmten Stellen.

Seit Einführung der biologischen Medikamente Ende der 90er Jahre haben Wissenschaftler immer weitere Angriffspunkte gefunden, auf die sie die kleinen Eiweißstoffe ansetzen können. Es gibt Biologika, die bestimmte Entzündungsbotenstoffe hemmen; andere blockieren direkt Zellen der Immunabwehr. Allen gemein ist, dass sie in die Signalwege der körpereigenen Abwehr eingreifen, um überschießende Reaktionen einzudämmen.

Die neuen im Bunde

JAK-Inhibitoren sind seit 2017 neu auf dem Markt. Mit Tofacitinib (Xeljanz®) und Baricitinib (Olumiant®) stehen damit zwei weitere Wirkstoffe zur Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis zur Verfügung.

Gleichzeitig bilden die Präparate eine neue Gruppe von Basismedikamenten. Neben den bisherigen synthetischen Substanzen wie Methotrexat und den biologischen Präparaten wie TNF-Blocker existieren nun sogenannte targeted synthetic DMARD. Sie sind zielgerichtet wie die Biologika, werden jedoch wie die konventionellen Rheumamittel synthetisch hergestellt.

Mit den Biologika haben sie außerdem eine weitere Gemeinsamkeit: Neben komplizierten Namen haben sie auch sehr komplexe Aufgaben. Schauen wir uns die Wirkweise der beiden Neulinge einmal etwas genauer an.

Entzündung wird gezielt unterdrückt

JAK steht für Januskinase. Benannt ist sie nach dem römischen Gott Janus, der für Anfang und Ende und allgemein für das Prinzip der Dualität steht und in der Kunst oft als Gestalt mit zwei Gesichtern dargestellt ist. Zu dem altehrwürdigen Namen sind die Januskinasen deshalb gekommen, weil sie aus zwei unterschiedlichen Proteinabschnitten bestehen.

Kinasen an sich sind recht nüchterne Gebilde, die mit Mythologie wenig am Hut haben. Es handelt sich dabei um Eiweiße, die bestimmte chemische Reaktionen anstoßen. Dadurch werden andere Moleküle (elektrische Teilchen) aktiviert und so eine Kettenreaktion in Gang gesetzt.

Januskinasen sitzen unter anderem an bestimmen Rezeptoren der Zelloberfläche. Das sind Andockstellen, über die die Zellen Signale von sogenannten Zytokinen empfangen können. Zytokine fungieren als Botenstoffe und können Entzündungsreaktionen in Gang setzen. Die Januskinasen helfen dabei, ihre Signale weiterzuleiten und entsprechende Vorgänge im Inneren der Zellen anzuregen.

Genau hier setzen die JAK-Inhibitoren an. Sie heften sich an die Januskinasen und verhindern damit die Übertragung des Signals. Die Leitung wird gewissermaßen unterbrochen und die Abwehrkaskade verhindert.

Test bestanden

Studien haben den beiden neuen Substanzen Tofacitinib und Baricitinib eine gute und anhaltende Wirksamkeit bescheinigt. Sie können eingesetzt werden, wenn andere Basismedikamente keine ausreichende Wirkung erzielt haben. Während Xeljanz® in Kombination mit Methotrexat eingenommen werden sollte, eignet sich Olumiant® auch als alleiniges Medikament zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis.

Künftige Studien und Beobachtungen werden die Wirkung weiter verfolgen und den Stellenwert der JAK-Inhibitoren innerhalb der bisherigen Basismedikamente beleuchten. In jedem Fall sind sie schon jetzt nicht nur ein Erfolg für die Forschung, sondern vor allem eine Bereicherung für die Betroffenen.

Kann man Rheuma-Schmerzen auch mit Morphium-Präparaten behandeln?

Ja. Bei sehr starken rheumatischen Schmerzen, die sich mit anderen Mitteln nicht ausreichend lindern lassen, kann das durchaus eine vernünftige Option sein. Sogenannte Opioide wie Morphin, Fentanyl oder Oxycodon haben zwar ein gewisses Abhängigkeitspotential. Aber das kann mit geeigneter Wirkstoffauswahl und Dosierung minimiert werden.

Opiate kein Teufelszeug, aber Vorsicht ist dennoch angebracht

Die lange Zeit übliche "Verteufelung" von Morphin-Abkömmlingen als Schmerzmedikamente ("nur bei Endstadien von Krebs erlaubt") wird heute von fast allen Experten als Unsinn abgetan. Denn erstens ist die Abhängigkeit wie oben bereits angedeutet relativ gut steuerbar. So kann bei gewünschtem Therapiestopp ein langsames "Ausschleichen", also eine schrittweise Dosisreduktion die befürchteten Entzugssymptome meist sehr effektiv verhindern. Zweitens und noch wichtiger: Im Zweifel ist eine Medikamentenabhängigkeit weniger schlimm als ständige starke Schmerzen.

Ernst zu nehmen sind allerdings die möglichen Nebenwirkungen von Opioiden. Hierzu zählen vor allem Verstopfung (kann sehr ausgeprägt sein), Übelkeit, starke Müdigkeit und Schwindel. Der behandelnde Arzt sollte am besten schon etwas Erfahrung mit der Anwendung dieser Schmerzmittel haben. Und wie gesagt: Das ist nur eine Option, wenn sonst nichts hilft.

Was kann ich tun, um die Rheumamedikamente besser zu vertragen?

Häufig kann die Art der Einnahme helfen, Medikamente besser zu vertragen. Nehmen Sie nichtsteroidale Antirheumatika (Ibuprofen, Diclofenac usw.) am Ende der Mahlzeit ein, das schont den Magen.

Säurebindende Magenmittel sollten sie zwischen den Mahlzeiten und nie zusammen mit anderen Arzneimitteln einnehmen. Kortison-Präparate werden zur Mahlzeit eingenommen, falls Ihr Arzt es nicht anders empfiehlt. Bei einem Rheumaschub kann man die Morgendosis Kortison mit einem Glas Milch oder Joghurt schon abends ans Bett zu stellen und vor dem Aufstehen einnehmen.

Methotrexat wird eine halbe Stunde vor der Mahlzeit mit einem Glas Wasser eingenommen.

Sind die Rheumamedikamente Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen magenfreundlicher, wenn man sie als Zäpfchen nimmt?

Nein. Die Möglichkeit der Magenunverträglichkeit der NSAR (NSAR = nicht-steroidale Antirheumatika, z.B. Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen, ASS, Aspirin®) besteht unabhängig vom Einnahmemodus.

Den potentiell schädlichen Effekt auf die Magenschleimhaut entfalten diese Mittel nämlich nicht vor Ort, also nicht direkt nach dem Schlucken. Das passiert erst, wenn sie vom Darm aufgenommen und in die Blutbahn geschickt wurden. Dann erst hemmen sie die Enzyme Cyclooxygenase I und II, was einerseits zur Schmerzlinderung führt, andererseits aber auch den natürlichen Schutz der Magenschleimhaut herabsetzt.

Fazit: Ob nun in Tablettenform oder als Zäpfchen zugeführt – was die Nebenwirkungen angeht, ist der Effekt der gleiche.

Medikamente bei Rheuma: Nebenwirkungen

Woran erkennt man, dass die Rheumamittel den Magen ernsthaft angegriffen haben?

Viele Rheuma-Medikamente können auf Dauer auf den Magen schlagen. Das gilt für Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen und viele andere typische Rheumamittel. Bei längerer Anwendung kann die Magenschleimhaut in Mitleidenschaft gezogen werden und es kann auch zu Magenblutungen kommen.

Woran erkennt man das? Typische Symptome sind:

  • Magenschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • Erbrechen mit schwarzem Erbrochenen (wie Kaffeesatz): Zeichen für akute Magenblutung, sofort zum Arzt oder Rettungsdienst!
  • schwarzer Stuhl: Zeichen für Magen-Darm-Blutung, sofort zum Arzt
Stimmt es, dass Rheumamittel auch Potenzprobleme verursachen können?

Ja. Das passiert nicht oft, aber es ist möglich. Vor allem bei längerer Anwendung.

Für folgende Wirkstoffe ist diese Nebenwirkung beschrieben:

  • Acemetacin (Rantudil® u.a.)
  • Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin® u.a.)
  • Diclofenac (Allvoran®, Diclac®, Rewodina®, Voltaren® u.a.)
  • Indometacin (Indo-CT®, Indomet-ratiopharm® u.a.)
  • Ibuprofen (Dolgit®, Dolormin® u.a. )
  • Ketoprofen (Gabrilen®, Spondylon® u.a.)
  • Naproxen
  • Phenylbutazon (Ambene®, Exrheudon® u.a.)

Zum Hintergrund: Für eine Erektion benötigt der Körper NO, also Stickstoffmonoxid. Das hört sich zwar giftig an, ist aber ein normales Stoffwechselprodukt. Und der Wirkmechanismus der genannten Medikamente führt tendenziell zu einem Abfall von NO. Allerdings wenn überhaupt nur bei längerer Einnahme.

Warum muss man vor einer Operation angeben, dass man Rheuma-Medikamente einnimmt?

Weil einige Rheumamittel die Blutgerinnung herabsetzen, was bei einer Operation die Blutungsgefahr erhöht. Das gilt speziell für die große Gruppe der NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika, z.B. ASS, Naproxen, Ibuprofen, Diclofenac).

Deshalb ist es wichtig, dass Sie vor einem geplanten operativen Eingriff Ihren Arzt darauf hinweisen. Wenn er es nicht eh schon weiß. Aber ein Gynäkologe oder Zahnarzt wird möglicherweise nichts über Ihre Rheuma-Medikamente wissen.

Die hemmende Wirkung der NSAR wird übrigens an anderer Stelle auch therapeutisch genutzt. So gelten ASS bzw. Aspirin® als etabliertes Mittel zur Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall, wenn eine entsprechende Gefährdung vorliegt. Allerdings werden die Mittel dann in niedrigerer Dosierung gegeben.

Was bedeutet bei einem Rheuma-Medikament die Bezeichnung "retard"?

"Retard" bedeutet wörtlich übersetzt Verzögerung oder Verspätung. Wenn auf einem Medikament die Zusatzbezeichnung "retard" steht, heißt das immer, dass es sich um ein Präparat handelt, bei dem der Wirkstoff im Körper langsamer freigesetzt wird als normalerweise.

Im Falle von Rheuma-Medikamenten macht eine solche "Retard-Tablette" manchmal Sinn, weil die gängigen Wirkstoffe wie Diclofenac, Ibuprofen oder Naproxen zwar schnell wirken, aber nicht sehr lange. Bereits nach etwa vier Stunden lässt die Wirksamkeit wieder ab. Nimmt man dieselben Medikamente als "Retard-Tablette", wird der Wirkstoff nur ganz langsam aus der Tablettenhülle freigegeben und der schmerzlindernde Effekt hält deutlich länger an (setzt aber auch langsamer ein). Das kann vor allem nachts Sinn machen.

Naturheilkunde, Heilpflanzen und Vitamin C

Welche Mittel kennt die Naturheilkunde gegen Rheuma?

Es gibt eine ganze Reihe an Heilpflanzen, die bei Rheuma wirksam sind und auch empfohlen und verschrieben werden – zumindest von naturheilkundlich orientierten Ärzten. In den meisten Fällen beruht die Wirkung dabei auf einer Entzündungshemmung.

Folgende Heilpflanzen werden bei klassischem Rheuma (Rheumatoide Arthritis) am häufigsten empfohlen:

Brennnessel: Wirkt entzündungshemmend, kurbelt zudem Durchblutung und Stoffwechsel in den Gelenken an. Es gibt in Apotheken fertige Präparate zum schlucken, man kann aber auch aus frischem Kraut einen Tee zubereiten (1 Esslöffel Brennnesselblätter mit 1 Liter heißem Wasser übergießen und 10 Minuten seihen lassen).

Weihrauch: Wirkt entzündungshemmend. Weihrauch wird bei Rheuma recht häufig empfohlen, allerdings ist die Wirksamkeit nicht eindeutig belegt.

Birke: Historisch ein Rheuma-Klassiker. Wird seit Jahrhunderten empfohlen. Zum Beispiel in Form von Birkenblättern oder Birkenblätter-Sud als Umschlag. Hier ist die wissenschaftliche Beweislage aber relativ dünn.

Weidenrinde: Weidenrinde enthält einen schmerzstillenden Wirkstoff, der gut gegen rheumatische Beschwerden wirkt und auch in Acetylsalicylsäure (Aspirin®, ASS) enthalten ist. Man kann es aber auch mit selbst hergestellten Pflanzenextrakten versuchen (entsprechende Anleitungen beachten).

Arnika: Arnika enthält schmerzstillende und vor allem entzündungshemmende Wirkstoffe. Arnika-Extrakte kommen zur örtlichen Therapie rheumatischer Schmerzen in Betracht (Umschläge aus Arnika-Sud).

Teufelskralle: Auch Extrakte der Teufelskralle (wächst in Südafrika) enthalten vor allem schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkstoffe. Sie eignen sich eher zum Einnehmen, am besten in Form von Fertig-Präparaten aus der Apotheke.

Heilpflanzen gegen Rheuma: Unterschätzt?

Pflanzliche Wirkstoffe gegen rheumatische Beschwerden werden nur selten verschrieben. Die meisten Ärzte greifen stattdessen reflexartig zu einem der gängigen synthetischen Schmerzmittel. Dabei kann mit Heilpflanzen-Extrakten eine Menge erreicht werden, wie jetzt Prof. Dr. med. Karin Kraft, Naturheilkundlerin an der Universität Rostock, in einem Fachartikel erläutert.

Sie führt als Argument nicht nur die nachgewiesene Wirkung, sondern auch die sehr gute Verträglichkeit vieler pflanzlicher Arzneistoffe an. Das ist gerade bei einer Langzeitanwendung wie bei rheumatischen Schmerzen natürlich von besonderer Bedeutung.

Im einzelnen werden folgende Phytotherapeutika bei Rheuma, Arthrose und anderen degenerativen Gelenk- und Rückenschmerzen empfohlen:

  • Weidenrinden-Extrakte (auch Acetylsalicylsäure, also ASS oder Aspirin® basieren übrigens auf der Weidenrinde)
  • Brennnesselkraut-Extrakte
  • Teufelskralle-Extrakte
  • Capsicum-Präparate (äußerlich als Cremes)
  • Überwärmungsbäder mit Wintergrünöl

Fragen Sie bei Interesse am besten in der Apotheke nach.

Hilft eine Infusionstherapie mit Vitamin C bei Rheuma?

Die Vitamin-C-Hochdosis-Infusionstherapie kann bei der Rheumatoiden Arthritis die Entzündung reduzieren und schmerzlindernd wirken. Als unterstützende Maßnahme kann sie daher durchaus sinnvoll sein.

Die Rheumatoide Arthritis ist eine autoimmun bedingte chronisch-entzündliche Erkrankung des Binde-, Stütz- und Muskelgewebes, die vor allem die gelenknahen Strukturen befällt und dort im Besonderen die Gelenkinnenhaut (Synovialis). Unbehandelt mündet sie auf Dauer in einer Zerstörung der Gelenkstrukturen mit schmerzhafter Bewegungseinschränkung.

Vitamin C ist bei Rheuma Mangelware

Infolge der chronischen Entzündung kommt es zu anhaltendem oxidativem Stress, der zu starken Verlusten an Vitamin C in Entzündungszellen und im Plasma führt. Gleichzeitig konnte man nachweisen, dass eine zu geringe Aufnahme von Vitamin C und anderen Antioxidantien wie Vitamin E, β-Carotin oder Selen mit der Nahrung das Risiko für Erkrankungen aus dem entzündlich-rheumatischen Formenkreis erhöht.

Studien konnten zeigen, dass unter einer Hochdosis-Infusionstherapie mit Vitamin C die Laborwerte für das C-reaktive-Protein (CRP), dem wichtigsten Marker für akute Entzündungsprozesse, um bis zu 40% sinken. Schmerzmittel und Cortison, die bei Dauereinnahme meist nicht ohne Nebenwirkungen sind, konnten in vielen Fällen eingespart bzw. in ihrer Dosis reduziert werden.

Vitamin C schützt auch Gefäße und Herz

Da es sich bei der Rheumatoiden Arthritis um eine systemische Erkrankung handelt, die den gesamten Körper einbeziehen kann, sind oft auch innere Organe mitbetroffen, vor allem die Blutgefäße und das Herz. So ist bekannt, dass Menschen mit Rheumatoider Arthritis ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse aufweisen. Die chronische Entzündung und der daraus resultierende oxidative Stress können, unabhängig von anderen bekannten Risikofaktoren, zu Schäden an der Innenwand der Blutgefäße führen.

Vitamin C in hoher Dosierung wirkt dem entgegen, indem es die Bildung gefäßschädigender Oxidationsprodukte unterbindet. Das Vitamin ist wichtig für den Abbau von Cholesterin und erhöht die Bioverfügbarkeit des Botenstoffes NO (Stickstoffmonoxid), der eine Entspannung der Gefäße (Vasodilatation) bewirkt. Dadurch verbessert sich die Durchblutung, und der Blutdruck sinkt.

Ergänzend zur medikamentösen Therapie

Dass Vitamin C gesund ist, ist allgemein bekannt. Seine antioxidativen Eigenschaften machen es zu einem effektiven Schutz für unsere Zellen und sind vor allem für das Bindegewebe wichtig. Da gerade bei entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma der Bedarf an Vitamin C deutlich erhöht ist, kann die Behandlung mit hohen Dosen einen Versuch wert sein.

Wichtig ist, solche Maßnahmen immer als Unterstützung in die bestehende Behandlung zu integrieren. Die "klassische" Therapie ersetzen können sie nicht und sollten auch nicht in Konkurrenz dazu betrachtet werden.

Leben mit Rheuma

Soll ich mich bei Rheuma schonen?

Nein, Sie sollten – soweit möglich – aktiv bleiben. Das fördert die Beweglichkeit der Gelenke und regt den Knochenstoffwechsel an.

Unsere Knochen bauen sich unser ganzes Leben lang immer wieder auf, um und ab. Bewegt man sich nur noch wenig, überwiegt allerdings der Abbau: Die Knochendichte wird geringer, eine Osteoporose droht mit der Folge von Knochenbrüchen.

Bei einer rheumatoiden Arthritis ist diese Gefahr zusätzlich durch die Krankheit selbst und Medikamente wie Kortison erhöht. Deshalb ist Bewegung zur Stimulierung des Knochenaufbaus besonders wichtig. Auch wenn es manchmal Überwindung kostet.

Sport, Tai Chi und Rauchen

Kann ich mit Rheuma ins Fitnessstudio?

Bewegung ist bei entzündlichem Rheuma wichtig, um die Funktion von Gelenken, Muskeln und Bändern und damit die Mobilität zu erhalten. Dazu können Sie im Prinzip auch ins Fitnessstudio gehen.

Allerdings empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie, dabei auf eine fachkundige Betreuung zu achten – und die ist nach Meinung der Fachgesellschaft in Studios selten.

Wichtig ist zunächst die Analyse der persönlichen Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit, ehe es ans Trainieren geht. Die Übungen selbst sollten speziell für Rheumapatienten geeignet sein und die individuelle Belastbarkeit und Beweglichkeit berücksichtigen. Die Trainer müssen darauf achten, dass die Patienten sich nicht überlasten, eine gute Körperhaltung einnehmen und die Bewegungen richtig ausführen. Sinnvoll sind mehrere kleine und wenig anstrengende Übungseinheiten oder das Arbeiten mit leichten Hantelgewichten und höherer Frequenz.

Hilft Tai Chi gegen Gelenkschmerzen?

Sie haben sie vielleicht schon einmal in einem Park gesehen: Merkwürdig in die Luft schlagende Leute, die sehr in sich gekehrt wirken. Nun berichten Rheumatologen, dass das chinesische Schattenboxen oder Tai Chi auch bei chronischen Gelenkschmerzen helfen kann.

Deutliche Beschwerdelinderung nachgewiesen

Dass Tai Chi bei Rheuma wirkt, wurde in mehreren Studien nachgewiesen. Das Schattenboxen kann die Erkrankungen zwar nicht heilen, aber die Beschwerden deutlich lindern. Das liegt zum einen an der Stärkung der Muskulatur und der Beweglichkeit. Es liegt aber auch daran, dass Tai Chi viel abwechslungsreicher ist als herkömmliche Krankengymnastik und mehr Spaß macht, wie der Rheumatologe Dr. Edmund Edelmann erläutert. Und wer Spaß an den Übungen hat, hält sie auch konsequenter durch.

In den Studien kam es durch Tai Chi vor allem zu einer besseren Beweglichkeit, zu einer geringeren Gelenksteifigkeit und zu nachlassenden Schmerzen. Und das schon nach acht bis zwölf Wochen Training (jeweils zweimal wöchentlich). Auch bei Fibromyalgie wurde eine Besserung der Beschwerden nachgewiesen. Negative Effekte auf die Gelenke gab es nicht.

Muss ich wegen meines Rheumas das Rauchen aufhören?

Ein Rauchstopp ist nicht nur wegen des Rheumas dringend zu empfehlen, sondern auch für Ihren ganzen Körper wichtig. Ein Verzicht aufs Rauchen verringert generell das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen oder auch Krebs (v.a. Lungenkrebs).

Wer an Rheuma leidet, hat sowieso schon ein erhöhtes Risiko beispielsweise für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb lohnt sich der Rauchstopp umso mehr. Zudem wirken Schmerzmittel bei Rauchern oft schlechter als bei Nichtrauchern – ein zusätzlicher handfester Grund, sofort mit dem Rauchen aufzuhören.

Fragen Sie Ihren Hausarzt, er kann Sie beim Rauchstopp unterstützen. Oder noch besser: Einfach aus eigener Kraft heraus aufhören.

Ernährung mit Rheuma

Warum ist Fisch bei Rheuma gesund?

Fisch, insbesondere fetter Seefisch, enthält viele lebenswichtige (essentielle) Fettsäuren, die wir nicht selbst bilden können. Sie heizen die Entzündung im Körper nicht weiter an wie einige Fettsäuren aus Fleisch, Eiern und Wurst, sondern mildern sie ab.

Dazu gehören die Omega-3-Fettsäuren, z.B. Alfa-Linolensäure, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). EPA und DHA sind auch Bestandteile der Fischöle, die in Kapselform als Nahrungszusatz angeboten werden. Übrigens: Auch Lein-, Walnuss-, Raps- und Sojaöl sowie grüne Gemüse enthalten Omega-3-Fettsäuren.

Mittelmeer-Diät, Fleisch und Fasten

Kann eine Mittelmeer-Diät bei Rheuma helfen?

Unter einer Mittelmeer-Diät versteht man eine Ernährung ähnlich der, wie sie auf griechischen Inseln üblich war und ist. Viel Fisch, wenig Fleisch, viel Gemüse, Salate und Obst sowie Olivenöl sind einige wesentliche Bestandteile, die auch bei Rheumatoider Arthritis günstig sind.

Es ist schwer, konkrete Vorgaben zur richtigen Ernährung bei entzündlichen Gelenkerkrankungen zu machen. Viele Studien dazu sind qualitativ unzureichend und in ihrer Aussagekraft begrenzt. Außerdem weiß man schlicht noch zu wenig über die Hintergründe der Erkrankung, den genauen Entstehungsmechanismus und die Mitwirkung der unterschiedlichsten Faktoren und Einflüsse bei Entstehung und Verlauf einer Rheumatoiden Arthritis.

Die mediterrane Lebensart

In manchen Punkten sind sich Ärzte und Ernährungsexperten aber durchaus einig, was eine allgemein gesunde und ausgewogene Kost anbelangt. Dabei sticht immer wieder eine bestimmte Form der Ernährung und Lebensweise heraus, die sich anderen gegenüber auszeichnet: die sogenannte mediterrane Diät.

Während sind die Essgewohnheiten heutzutage in der gesamten westlichen Welt auf sinkendem qualitativen Niveau befinden, hob sich die Ernährung im Mittelmeerraum zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch positiv hervor. Sie bestand aus viel frischem Gemüse und Obst, reichlich Fisch und anderen Meerestieren sowie vorwiegend Vollkornprodukten. Rotes Fleisch und Milchprodukte wurden eher in Maßen genossen, dafür umso mehr wertvolle Öle verwendet, allen voran Olivenöl.

Zum Süßen griff man hauptsächlich auf Honig und getrocknete Früchte zurück. Ein Gläschen Rotwein rundete das Ganze nicht nur geschmacklich ab, sondern sorgte auch für Geselligkeit, Genuss und Lebensfreude.

Wurzel vieler Übel: Entzündungen

Das ist natürlich auch heute noch der Fall. Aber bei der ständigen Verfügbarkeit sämtlicher Produkte neigen wir in vielen Bereichen zum Übermaß. Die allgegenwärtige Zeitnot und praktische Fertiggerichte zum Aufwärmen tun ihr übriges, um eine hochwertige und frische Kost zu konterkarieren.

Aber was zeichnet die klassische Mittelmeer-Diät eigentlich aus? Genau kann das niemand sagen. Es wurde jedoch nachgewiesen, dass sie für den gesamten Stoffwechsel förderlich ist und sich damit vor allem Erkrankungen des Herz-Gefäß-Systems günstig beeinflussen lassen. Ob sie sich auch auf die Rheumatoide Arthritis direkt auswirkt, ist unklar.

Der oben genannte Mix aus gesunden, frischen Nahrungsmitteln scheint jedenfalls entzündlichen Prozessen im Körper entgegenzuwirken. Entzündungen an sich sind nichts Schlechtes; der Körper braucht sie, um sich vor Eindringlingen und schädlichen äußeren Einflüssen zu schützen. Manchmal gerät das Geschehen aber außer Kontrolle und richtet mehr Schaden als Nutzen an – z.B. bei der Rheumatoiden Arthritis.

Reich an Omega 3: Fisch und Öle

Vor allem die Kombination aus Fisch und wertvollen pflanzlichen Ölen kann die überschießenden Abwehrreaktionen des Immunsystems wieder ins Gleichgewicht bringen. Denn sie enthält bestimmte Fettsäuren, die der Entzündung entgegenwirken und einzelne Botenstoffe bremsen. Vor allem sogenannte Omega-3-Fettsäuren gelten als wirksame Entzündungshemmer.

Übrigens: Zu einer Diät im weiteren Sinne (in der Antike stand der Begriff für die gesamte Lebensweise) gehören neben der Ernährung auch noch andere Aspekte wie körperliche Bewegung, aber auch Entspannung und Ruhepausen. Nicht zuletzt spielen Genuss und Lebensfreude eine wichtige Rolle, gerade beim Umgang mit chronischen Erkrankungen. Auch hier sind die Bewohner der Mittelmeerregionen gute Vorbilder.

Muss ich bei Rheuma ganz auf Fleisch verzichten?

Fleisch und Wurst enthalten Fettsäuren, die die Entzündung im Körper noch verstärken können. Deshalb kann eine vegetarische Diät Gelenkbeschwerden bessern.

Allerdings warnen Experten vor dem totalen Verzicht auf alles Tierische, also auch Fisch, Eier, Butter, Käse, Milch und Milchprodukte. Sie enthalten wichtige Bestandteile, die in pflanzlichem Eiweiß fehlen. Und da Menschen mit aktiver rheumatoider Arthritis sowieso oft an einem übermäßigen Eiweißabbau leiden, ist der völlige Verzicht auf tierisches Eiweiß nicht zu empfehlen.

Statt Fleisch zu essen, kann das tierische Eiweiß aber natürlich in Form von Fisch zugeführt werden – der liefert dann gleich noch die entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren gratis dazu.

Wird Rheuma durchs Fasten besser?

Viele Menschen mit Rheuma berichten, dass Heilfasten über sieben bis neun Tage ihre Gelenkbeschwerden bei Rheumatoider Arthritis bessert. Allerdings warnt die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie vor dem totalen Fasten, weil viele Rheumapatienten durch die ständige Entzündung im Körper sowieso schon mangelernährt sind.

Statt dessen empfiehlt sie ein modifiziertes Fasten: Hochwertiges Eiweiß und die Vitamine A, B1, B2, B12, C, D und E sollen extra zugeführt werden, z.B. durch eine im Handel erhältliche kalorienreduzierte Diätnahrung auf Soja- oder Milcheiweißbasis. Wichtig ist auch, während des Fastens viel zu trinken (zwei bis drei Liter pro Tag, z.B. Mineralwasser, Kräutertee oder Gemüsebrühe).

Dem kurzen Fasten sollte dann eine Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Fisch und Milchprodukten, aber ohne Fleisch, Eier und Wurst folgen, wenn die Besserung der Beschwerden anhalten soll.

Achtung: Mit Rheuma sollten Sie nur unter ärztlicher Kontrolle fasten!

Prognose

Stimmt es, dass man mit Rheuma auch ein höheres Risiko für Herzerkrankungen hat?

Entzündlich rheumatische Erkrankungen sind nicht nur mit Gelenkschäden, sondern auch mit einem deutlich erhöhten Risiko für Gefäßschäden am Herzen (kardiovaskuläres Risiko) verbunden. Der Grund: Die chronisch entzündliche Reaktion, die zu den rheumatischen Beschwerden führt, betrifft den ganzen Körper.

Deshalb ist die frühzeitige Behandlung von rheumatischen Erkrankungen auch für Herz und Gefäße sehr wichtig. Darüber hinaus sollten die bekannten Risikofaktoren für Arteriosklerose (die Gefäßverkalkung entsteht unter anderem durch Bewegungsmangel, Übergewicht und falsche Ernährung) konsequent ausgeschaltet werden.

Bei Rheuma ans Herz denken

Jedem Arzt ist klar, dass bei Patienten mit Diabetes das Risiko für Herzinfarkt und andere Herzerkrankungen deutlich erhöht ist. Wesentlich weniger bekannt ist, dass dies auch für Rheuma gilt. Verglichen mit der Allgemeinbevölkerung ist das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, bei Patienten mit rheumatoider Arthritis um 65% erhöht.

Dies ist das Ergebnis einer großen Bevölkerungs-Studie aus Dänemark, vorgestellt auf dem Europäischen Rheumakongress 2010, in der die Daten von knapp 4 Millionen Menschen ausgewertet wurden. Zum Vergleich: Bei Menschen mit Diabetes war das Herzinfarkt-Risiko in derselben Studie um 73% erhöht.

Rheuma: Einfluss auf die Knochen

Wie kann ich verhindern, dass ich zu meinem Rheuma auch noch eine Osteoporose bekomme?

Wer an einer rheumatoiden Arthritis leidet, hat per se schon ein erhöhtes Osteoporose-Risiko durch die entzündliche Krankheit selbst und auch durch die Einnahme von Kortison-Präparaten. Wer also einer Osteoporose entgegen wirken möchte, sollte regelmäßig aktiv werden.

Die Knochen stärken können Sie mit Bewegung, insbesondere an der frischen Luft: Aktiv sein regt den Knochenaufbau an und über die Haut bilden wir bei Tageslicht das für die Knochenbildung wichtige Vitamin D. Für die Knochengesundheit benötigen wir zudem Kalzium, das in Milch enthalten ist. Deshalb sollten (fettarme) Milch und Milchprodukte zum täglichen Speiseplan gehören.

Rheuma erhöht Risiko für Knochenbrüche schon in jungen Jahren

Rheumatoide Arthritis, das ist eine entzündliche Krankheit von Gelenken, erhöht das Risiko von Knochenbrüchen unter Belastung. Bisher hatte man angenommen, dass vor allem Frauen über 50 Jahren davon betroffen sind. Nun stellt eine Studie der US-amerikanischen Mayo Clinic fest, dass bereits junge Frauen mit der rheumatischen Erkrankung ein ebenfalls höheres Risiko für Knochenbrüche tragen.

Knochengewebe schon früh attackiert

Bei einer rheumatoiden Arthritis breiten sich Entzündungen im gesamten Bewegungsapparat – also in Gelenken und Sehnen – aus. Diese Entzündungen können aber auch auf Herz, Leber, Lunge, Niere, Nervensystem und Augen übergreifen. Wenn die Krankheit weiter fortschreitet, zerstört sie Gelenke und schränkt die Bewegungsfreiheit der Patienten extrem ein. Ärzte haben festgestellt, dass schon sehr früh auch die den Gelenken nahen Knochen angegriffen werden. Bereits sechs Monate nach Krankheitsbeginn sind davon 40% der Patienten betroffen, nach einem Jahr rund 60%.

Frauen gefährdeter

Das mag ein Grund sein, warum Rheumapatienten generell ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche haben. In einer Studie mit 1.155 Probanden stellte sich nun heraus, dass bereits junge Frauen im Alter von unter 50 Jahren, die an rheumatoider Arthritis leiden, viel häufiger von Knochenbrüchen betroffen sind als Gleichaltrige, die diese Krankheit nicht haben.

Bei Männern mit rheumatoider Arthritis ermittelten die Wissenschaftler zwar auch ein erhöhtes Bruchrisiko. Es bleibt in jungen Jahren aber relativ gering und steigt erst mit zunehmendem Alter an. Eine Erklärung für diesen Unterschied zwischen Frau und Mann liefern die Wissenschaftler nicht.

Quellen:

  • Dube et al. Cumulative Childhood stress and autoimmune diseases in adults. Psychosom.Med. 2009. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19188532
    Boscarino JA. Posttraumatic stress disorder and physical illness. Results from clinical and epidemiologic studies. Ann NY Acad Sci. 2004. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15677401
  • Berufsverband Deutscher Rheumatologen
  • American College of Rheumatology
  • Albrecht, K., Binder, S., Minden, K. et al. Systematisches Review zur Schätzung der Prävalenz entzündlich rheumatischer Erkrankungen in Deutschland. Z Rheumatol (2023).https://doi.org/10.1007/s00393-022-01305-2.

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Blutwerte bei Rheuma
Hallo,
welche Werte gelten bei Rheuma, egal welcher Art, als erhöht? Und welche sollte man annehmen, wenn man das wissen möchte? CRP ist bei mir 0,3. Oder sagt der bei Rheumaerkrankungen nichts aus? Liebe Grüße, Betina.
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Kommentare: Archiv

Rheumatoide Arthritis
2016-12-23 11:55:31, Angelika Heinzel
Ich nehme seit 0,5 Jahren 2x 200 mg Quensyl, jetzt seit 0,5 Jahr 1x 200. Mir geht es gut und ich fühle mich nicht müde und schlapp. Vor ca. 3 Wochen hatte ich starke Schmerzen in der rechten Hand, die nicht besser wurden. Mein Hausarzt hat mit Cortison verordnet 3 Tage 50 mg, 3 Tage 40 mg, 3 Tage 30 mg, 3 Tage 20mg, 3 Tage 10 mg, 5 mg. Ich habe Angst, dass nun die Schmerzen wiederkommen.

Rheumatologische Arthritis
2016-05-26 07:56:10, Alfred Pfister
Zur medizinischen Behandlung durch einen Rheumatologen, konnte ich meine Beschwerden durch die Ernährungsumstellung auf vegan um vieles mindern.

Ibuprofen / Paracetamol
2015-10-15 08:31:15, Irmgard HOffmann
Bei schmerzhaftem Schulterproblem habe ich Ibuprofen bekommen vom Arzt. Hatte aber Magengeschwüre vor zwei Jahren, die aufgegangen sind (Teerstuhl), außerdem Bauchspeicheldrüsenentzündung vor drei Jahren. Gestern habe ich die erste Ibu genommen, daraufhin Magenschmerzen und Durchfall, gestern den ganzen Tag und heute auch. Was kann ich einnehmen, dass meine Schulterentzündung in den Griff zu bekommen ist? Danke und freundliche Grüße

Aspirin bei Arthrose und Rheuma
2015-10-01 11:07:29, Rita Kasper-Ninochvili
Ich bin 75 Jahre, habe weder Rheuma noch Arthrose, obwohl es in meiner Jugend schon hatte, und in meiner Familie alle, besonders meine Mutter, Rheuma hatten. Ich nehme seit meinem 15ten Lebensjahr relativ viel Aspirin für alle Schmerzen und nichts anderes. Nur in den ersten Jahren, also ehe ich zwanzig war, habe ich wegen möglicher Magenschmerzen Milch dazu getrunken. Der Magen hat sich gewöhnt, Leber und Niere sink o.k. Ich nehme fast täglich Aspirin gegen Kreislaufstörungs-Kopfschmerzen und als Vorbeugung gegen Arteriosklerose, ganz einfach in Kaffee oder Sprudel. Alles ok. Diese positiven Wirkungen von Aspirin will aber keiner wahrhaben, denn mit solchen Erkenntnissen kann man die Pharmaindustrie teilweise lahmlegen...

war im Fitnesscenter
2015-07-25 02:02:07, gabi schaedel
Habe 20 Kilo Gewichte gehoben, habe immer noch Schmerzen im Schulterbereich

Arthritis in Finger
2015-07-08 09:04:37, Fr. Pechöl
Ihr Beitrag ist interessant. Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Rheumatologe vor 5 Jahren aufgesucht. Muß mit Schmerzen leben. Wenn sie zu stark werden, soll ich in Apotheke mir ein Schmerzmittel holen. Orthopädin hat wenigstens Bestrahlung verordnet. Starke Schmerzen sind zwar selten, Versteifung der Fingergelenke nimmt aber zu.

Rheuma
2014-11-28 00:59:24, roswitha
Kein Arzt kann mir helfen, warum habe alles gemacht, was die Ärzte wollten, aber es wurde mir gesagt, weiß keiner was ich habe, Rheuma oder Arthrose. Ich versuche es mal zu beschreiben: also morgens habe ich diese Steifigkeit, laufe wie ein Pinguin, aber dann geht es sehr gut. Natürlich brauche ich eine Stunde, bis ich richtig laufen kann. Erst hatte ich, da wo es weh tat, alles rot, sehr heiß, man konnte Eier darauf braten. Habe viel Kamille getrunken, jetzt weg, aber meine Füße sind befallen sowie Hände, sie tun sehr weh, brennen, sehr große Schmerzen, nicht zum Aushalten. Fahre Fahrrad, laufe jeden Morgen meine Runden. Kann keine Gläser aufmachen, so wie heute kann mir öfter nur mit fremder Hilfe helfen, jedes anziehen wird zur Qual. Gehe schwimmen, fahre Inliner, kann aber nicht lange stehen oder laufen. Heute war es ganz schlimm, konnte auf einmal gar nicht mehr laufen, dann habe ich es trotz großen Schmerz gesagt, du kannst es, und so ging es ganz langsam wieder, lief wieder wie ein Pinguin, Treppensteigen tut sehr weh. Wenn das Wetter anders wird, merke ich es und ich sage, es gibt Regen, also ich hoffe, sie können mir helfen, was ist es denn, was ich habe. Ibuprofen und Kortison, also was soll ich noch tun, Rheumatologen, alles durch. mit freundlichen Grüßen r.filmer

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

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Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

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Dr. Hubertus Glaser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V. (DEUGE) und medizinischer Fachautor

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Dr. Julia Spengler
Humanbiologin / medizinische Fachautorin

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
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