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Rivaroxaban (Xarelto®) ist ein Blutverdünner (Antikoagulanz). Es ist seit 2008 auf dem Markt und eine Alternative zu Marcumar.

Wirkung

Xarelto gehört in die Gruppe der sogenannten neuen, direkten oralen Antikoagulanzien, kurz auch NOAKs (neue orale Antikoagulantien) oder DOAKs (direkte orale Antikoagulantien) genannt. Es verdünnt Ihr Blut, indem es an einer bestimmten Stelle der Gerinnung den sogenannten Faktor Xa hemmt und dadurch die Blutungszeit verlängert. Mediziner setzen es bei Thrombosen oder zum Schutz vor Blutgerinnseln ein.

Blutverdünnung ohne regelmäßige Kontrollen

In der Vergangenheit erhielten fast alle Betroffenen, die eine Blutverdünnung brauchten, Medikamente wie Marcumar und Coumadin. Ihre Wirkung kann jedoch durch Krankheit, Antibiotika oder Ernährung leicht beeinflusst werden. Zudem dauert die Einstellung auf stabile Werte einige Wochen und erfordert regelmäßige Blutkontrollen.

Im Vergleich zu seinen Vorgängern haben Xarelto und die anderen NOACs den Vorteil, dass ihr Wirkungsverlauf stabiler ist und im Alltag die Routinekontrollen nicht mehr notwendig sind. 

Wie unter allen Antikoagulanzien können Betroffene unter Rivaroxaban leichter bluten. Sie müssen daher immer darauf achten, dass sie nicht stürzen oder sich verletzen. Vor Operationen muss die Medikation gegebenenfalls angepasst oder pausiert werden. Zudem spielt die Nierenfunktion eine Rolle bei der Wahl der Dosis.

Xarelto®: die Wirkungsweise im Detail

Wofür wird Xarelto® eingesetzt?

Mediziner behandeln mit Rivaroxaban typischerweise Thrombosen und Lungenarterienembolien (Gerinnsel in den tiefen Beinvenen beziehungsweise Lungenadern). Es verhindert, dass sich Blutgerinnsel bilden beziehungsweise bereits gebildete Thrombosen weiter an Größe zunehmen.

Xarelto® kommt zudem prophylaktisch nach Knie- und Hüftoperationen zum Einsatz, damit sich Thrombosen gar nicht erst bilden können, solange Sie sich nur eingeschränkt bewegen können.

Auch bei Rhythmusstörungen wie dem Vorhofflimmern kommt Rivaroxaban schützend zum Einsatz. Es soll verhindern, dass sich im Rahmen der Rhythmusstörung im linken Vorhof des Herzens Blutgerinnsel bilden, die wiederum zu Schlaganfällen führen können.

Welcher Blutverdünner ist der richtig für mich?

Zu den neuen Blutverdünnern gehören neben Xarelto (Rivaroxaban) auch Pradaxa (Dabigatran), Eliquis (Apixaban) und Lixiana (Edoxaban). Welches Medikament für Sie das richtige ist, entscheidet Ihr Arzt. Einige von Ihnen werden Marcumar oder Coumadin erhalten, andere eines der neuen oralen Antikoagulantien.

Verschiedene Faktoren wie die zu behandelnde Krankheit, Vorerkrankungen, Alter, Blutungsrisiko und Nierenfunktion spielen bei der Entscheidung eine Rolle. Sollten Sie eines der beschriebenen Medikamente einnehmen und Blutungen bemerken, so sprechen Sie dies immer bei Ihrem Arzt oder in einer Klinik an.

Wie wirkt Rivaroxaban (Xarelto®)?

Rivaroxaban (Xarelto) verlängert die Blutungszeit, indem es den Faktor Xa der Blutgerinnung hemmt.

Vorab: Gerinnung & Faktor Xa

Blut setzt sich aus vielen Einzelstoffen zusammen. Hierzu gehören unter anderem rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen und sogenannte Gerinnungsfaktoren, von denen einer Faktor Xa heißt.

Bei gesunden Menschen besteht ein Gleichgewicht zwischen den einzelnen Komponenten dieses Systems. Das Blut kann so mit etwa gleichbleibender Konsistenz alle Gefäße problemlos durchfließen, ohne sie zu verstopfen. Eine Verletzung hingegen von Haut und Gefäßwänden zum Beispiel aktiviert Gerinnungsfaktoren. Die entsprechende Stelle wird so mit einem kleinen Gerinnsel verdeckt. Der Körper stoppt mit diesem eigenen "Pflaster" die Blutung.

Verlängerte Blutungszeit

Rivaroxaban greift als direkter Hemmstoff am Faktor Xa in dieses System ein, verlängert die Blutungszeit und verhindert so, dass sich Thrombosen bilden.

Mediziner verschreiben es, um tiefe Beinvenenthrombosen und Lungenarterienembolien zu behandeln, aber auch prophylaktisch nach Knie- und Hüft-Operationen, um derartige Komplikationen zu vermeiden. Bei Rhythmusstörungen wie Vorhofflimmern und entsprechend erhöhtem Risiko wird es zudem zum Schutz vor Schlaganfällen eingesetzt.

Quellen:

  • Roteliste PatientenInfo-Service: Gebrauchsinformation: Information für Anwender, Xarelto® 15 mg Filmtabletten; Xarelto® 20 mg Filmtabletten (Bayer Vital)

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Wechseln von Xarelto 20 mg auf Lixiana 60 mg
Meine Frage:
Mein Hausarzt hat mir jetzt Lixiana 60 mg verschrieben. Bis dato habe ich (seit 2015) immer Xarelto 20 mg 1x tgl. eingenommen. Seine Begründung war, dass Xarelto Magenbluten fördern kann.
Danke für Ihre Info. Edeltraud Kolb, 73 Jahre.
Antwort
Hallo Frau Kolb,
das Risiko für Magenblutungen und generell erhöhter Blutungsgefahr besteht bei beiden Medikamenten. Das ist im Prinzip auch klar, weil beide das Blut "verdünnen". Insofern ist der Wechsel, was das angeht, nicht zwingend. Möglicherweise ist das Risiko unter Lixiana leicht verringert. Das Risiko ist aber auch nicht so hoch, dass man deshalb verzichten sollte.
Alles Gute, Dr. Zorn vom Navigator-Team
Rückenschmerzen
Hallo,
ich nehme Xarelto und hätte gern gewusst, welche Schmerztablette ich sonst noch nehmen kann?
Habe zur Zeit starke Rückenschmerzen. Mfg
RE: Rückenschmerzen
Paracetamol und Novalgin.
Schmerzmittel
Hallo, ich nehme Xarelto und hätte gerne gewusst, welche Schmerztablette ich nehmen kann. Ich habe zur Zeit Rückenschmerzen. MfG Jutta Hackl
Wechselwirkungen mit Xarelto 20 mg
S.g. Damen und Herren,
wegen meiner Hüftarthrose nehme ich seit einiger Zeit das Nahrungsergänzungsmittel Pernaton Classic, ein Grünlippmuschel-Extrakt, ein ( 2 Dragees pro Tag).
Ist das ok bzw. gibt es da negative Wechselwirkungen mit Xarelto 20mg?
mfG Kh. Anshelm
Xarelto uhd Grünlippmuschel
Lieber Herr Anshelm,
das können wir Ihnen nicht beantworten. Vermutlich gibt es zwar keine Wechselwirkungen, das müssen Sie aber Ihren verordnenden Arzt fragen.
Viele Grüße, Ihr Navigator-Team
Kommentare

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Susanne Endres, Fachärztin für Innere Medizin

Dr. med. Susanne Endres
Fachärztin für Innere Medizin

    Studium:
  • Freie Universität Berlin
    Berufliche Stationen:
  • Vivantes Humboldt-Klinikum, Berlin Reinickendorf
  • McGaw Medical Center of Northwestern University, Chicago

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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