Unter Schirmherrschaft der
Deutschen Gesellschaft für Gesundheit e.V.
Navigator-Medizin.de
   X   

[Krankheiten von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Medikamente von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Diagnostik & Laborwerte von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Therapieverfahren von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Gesundheitsthemen von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   

[Symptome von A bis Z]

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

   X   
Suche

Wie wirkt Phenprocoumon (Marcumar®) auf die Blutgerinnung? Welche Nebenwirkungen können auftreten, worauf muss man wegen der Blutverdünnung achten? Alle Fragen dazu beantworten wir im folgenden Beitrag.

Wirkung

Wie wirkt Phenprocoumon?

Phenprocoumon ist ein Wirkstoff zur Hemmung der Blutgerinnung. Meist verschrieben in Deutschland ist Marcumar®. Die Tablette enthält 3 mg des Wirkstoffs. Ein weiteres Präparat ist Falithrom®.

Abkömmling eines sekundären Pflanzenstoffs

Der Wirkstoff Phenprocoumon ist ein sogenanntes Cumarin-Derivat, das als Vitamin-K-Gegenspieler die Bildung verschiedener Gerinnungsfaktoren blockiert. Cumarin-Derivate bzw. Cumarin-Abkömmlinge stammen aus sekundären Pflanzenstoffen, den Cumarinen. Heutzutage angewendete synthetisch hergestellte Wirkstoffe sind neben Phenprocoumon auch Warfarin und Acenocoumarol. Dabei handelt es sich um hochwirksame Gerinnungshemmer, die in Tablettenform eingenommen werden können.

Zur Langzeittherapie geeignet

Cumarin-Derivate sind zur vorübergehenden Gerinnungshemmung geeignet, aber auch für die Langzeittherapie. Einsatzgebiete des Medikaments sind eine erhöhte Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln verschiedenster Ursachen, aber auch z.B. ein Herzklappenersatz oder Vorhofflimmern.

Führen Cumarin-Derivate zu einer sofortigen Gerinnungshemmung?

Eine Woche Geduld

Nein. In der Regel vergeht rund eine Woche, bis die volle Wirkung eintritt. Das hängt damit zusammen, dass Cumarin-Derivate die Neubildung von Gerinnungsfaktoren hemmen, davon aber natürlich noch "Vorratsspeicher" vorhanden sind.

Ebenso dauert es übrigens auch nach dem Absetzen der Medikamente ein bis zwei Wochen, bis wieder eine normale Gerinnung möglich ist. Denn dann sind die Vorratskammern leer, und es müssen erst wieder neue Gerinnungsfakoren gebildet werden.

Einnahme und Dosierung

Was muss ich bei der Einnahme von Marcumar beachten?

Ziel einer Behandlung mit Cumarin-Derivaten ist es, die Fließfähigkeit des Blutes zu verbessern, damit sich keine Blutgerinnsel bilden. Zugleich muss aber auch die Blutungsgefahr bedacht werden. Es ist gar nicht so einfach, dabei die richtige Dosis , den „individuellen therapeutischen Bereich, zu finden.

Therapeutischer Zielbereich und INR

Warum muss ich so oft zur Blutkontrolle?

Bei der Einnahme von Cumarin-Derivaten ist die regelmäßige Kontrolle der Blutgerinnung wichtig, um die resultierende erhöhte Blutungsneigung zu überprüfen und den optimalen therapeutischen Bereich zu finden. Dafür sind meist wöchentliche Blutabnahmen notwendig.

Nicht ohne Ihren Ausweis

Die Daten der Blutgerinnung und die Tabletteneinnahme werden in einem Ausweis festgehalten, den Sie zur Sicherheit immer bei sich tragen müssen (z.B. für den Fall eines Unfalls oder einer Verletzung).

Kann ich meinen Kontrolltermin zur Überprüfung der Blutgerinnung verschieben?

Sind die Blutgerinnungswerte gut eingestellt, ist die Verschiebung eines Arzttermins um wenige Tage in der Regel kein größeres Problem. Grundsätzlich jedoch sollten Kontrolltermine genauso wie die pünktliche Einnahme der Tabletten zuverlässig eingehalten werden, um eine lückenlose Überprüfung der Gerinnungswerte zu gewährleisten und kein unnötiges Gesundheitsrisiko einzugehen.

Es liegt in Ihren Händen

Das Management einer Behandlung mit Blutverdünnungs-Tabletten erfordert generell ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Eigenverantwortlichkeit.

Was ist der INR- Wert?

INR steht für International Normalized Ratio. Er ersetzt heutzutage in der Regel den sogenannten „Quick-Wert“, der je nach Labor und Testmethode unterschiedlich ausfallen kann. Der INR-Wert ist dagegen standardisiert und damit besser vergleichbar.

Die Blutgerinnung, und zwar an einer ganz bestimmten Stelle im Gerinnungssystem, dem Gewebethromboplastin (Faktor III). Er setzt eine Kaskade in Gang, an deren Ende sich ein fester Pfropf (Thrombus) bildet, der die Blutung stoppt.

Wovon hängt der optimale therapeutische Bereich bei Marcumar ab?

Wie viel Marcumar oder andere Blutverdünner man benötigt, um die gewünschten Gerinnungswerte zu erreichen, ist von Person zu Person unterschiedlich.

Während Person A also vielleicht zehn Tabletten des Wirkstoffs pro Woche einnehmen muss, um den INR-Wert auf dem gewünschten Niveau zu halten, muss Person B nur halb so viele Tabletten schlucken, um den gleichen Wert zu erreichen.

Die individuell benötigte Menge des Wirkstoffs hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Alter: Ältere Menschen benötigen in der Regel geringere Dosen. Dies hängt v.a. mit der Leistung der Stoffwechselorgane Leber und Niere zusammen.
  • Geschlecht, Körpergewicht: Männer benötigen in der Regel höhere Dosen als Frauen, schwerere Menschen brauchen höhere Dosen als leichtgewichtige Personen.
  • Leber- und Nierenfunktion: Bei gutem Stoffwechsel wird mehr Wirkstoff benötigt. Bei Funktionsstörungen dieser Organe sind geringere Dosen nötig.
  • Aktivität der Blutgerinnung: Bestimmte Erkrankungen oder Medikamente können zur Aktivierung von Gerinnungsfaktoren führen, so dass mehr Wirkstoff benötigt wird.

Dürfen Kinder Cumarine wie Marcumar einnehmen?

Ja, auch Kinder aller Altersgruppen erhalten manchmal vorübergehend oder auch langfristig eine gerinnungshemmende Behandlung mit Cumarinen wie Marcumar. In Frage kommt das z.B. bei Kindern mit einer Thrombose.

Kinder werden allerdings nach angepassten Dosierungsschemata behandelt. Gesondert zugelassene Medikamente für Kinder gibt es (leider) nicht.

Faktoren, die die Behandlung beeinflussen:

Können sich die Gerinnungswerte und die benötigte Dosis an Blutverdünnern mit dem Alter ändern?

Ja. Der Stoffwechsel des Körpers verändert sich mit dem Älterwerden, so dass sich auch bei immer gleich bleibenden Dosierungen der Blutverdünner die Gerinnungswerte dennoch verändern können. Auch deshalb ist die regelmäßige Kontrolle des INR-Wertes so wichtig.

Kann die Monatsblutung die Behandlung mit Gerinnungshemmern beeinflussen?

Ja, wobei die Unterschiede in den gemessenen INR-Werten in der Regel gering ausfallen. Bei sehr starken Monatsblutungen (Hypermenorrhoe) kann die Wirksamkeit der Gerinnungshemmer allerdings vermindert sein, so dass eine Dosisanpassung erforderlich ist.

Leben mit Marcumar

Muss ich meinen Zahnarzt informieren, dass ich Blutgerinnungshemmer einnehme?

Ja, der Zahnarzt muss ebenso wie andere behandelnde Ärzte über eine blutgerinungshemmende Behandlung informiert werden.

Ein zahnmedizinischer Eingriff oder eine Operation sollten rechtzeitig geplant sein, um den INR-Wert (Maß der Blutgerinnung) zuvor gut zu kontrollieren. Bei geplanten Operationen oder Zahnentfernungen kann der INR-Wert oft angepasst werden, so dass die Blutungsneigung nachlässt. Eine Dosisverminderung der Gerinnungshemmer darf jedoch nur unter Anleitung eines Arztes vorgenommen werden.

Nur in Ausnahmefällen muss vorübergehend auf ein Ersatzmedikament ausgewichen werden. Im Notfall kann der Zahnarzt in der Regel auch trotz der Behandlung mit Gerinnungshemmern wie Marcumar operieren.

Mit Marcumar auf Reisen

Was ist bei Reisen zu beachten, wenn man Blutverdünner wie Marcumar einnimmt?

Die veränderten Lebensumstände auf Reisen (durch Aufregung, andere Ernährung, ungewohnte Aktivitäten) können die Blutgerinnung verändern. Deshalb ist die regelmäßige Kontrolle der Gerinnungswerte und gegebenenfalls eine Dosisanpassung wichtig.

Das bedeutet, dass alle Utensilien zur Messung des INR-Wertes mitgeführt werden müssen. Auch eine ausreichende Menge an Medikamenten für die Urlaubszeit sollte man dabei haben.

Marcumar im Flugzeug: Woran muss ich denken?

Bei Flugreisen sollten Sie Messgerät, Teststreifen, Lanzetten und Medikamente ins Handgepäck packen, falls der Koffer verloren geht. Aufgrund der geltenden Sicherheitsvorschriften ist für das Mitführen dieses medizinischen Bedarfs allerdings ein ärztliches Attest notwendig.

Was ist, wenn mir unterwegs Marcumar ausgeht?

Wenn Ihnen auf einer Auslandsreise Ihr Marcumar ausgeht, kann es sein, dass das Medikament in den dortigen Apotheken nicht verfügbar ist. Dann müssen Sie möglicherweise auf ein anderes Präparat oder sogar einen anderen Wirkstoff umsteigen.

Orientierung am INR-Wert

Dabei ist wichtig, die bisherige Dosis des Blutverdünners nach Möglichkeit nicht zu verändern. Um mögliche Schwankungen der Blutgerinnung zu erkennen und eine Dosisanpassung vornehmen zu können, muss der INR-Wert (Maß der Gerinnung) häufiger als sonst gemessen werden, mindestens alle drei bis vier Tage.

Ein im Ausland häufiges Alternativpräparat, Acenocoumarol (Sintrom®), ist in zwei verschiedenen Stärken erhältlich (1 mg und 4 mg pro Tablette). Vergleichbar mit der Marcumar-Wirkstärke ist die 4-mg-Tablette von Sintrom. Eine halbe Tablette Marcumar entspricht etwa einer halben Tablette Sintrom 4 mg.

Kann es sein, dass Gerinnungshemmer wie Marcumar eine Migräne verbessern?

Immer wieder wird berichtet, dass sich Migräne unter einer länger andauernden Behandlung mit Tabletten zur Blutverdünnung wie Marcumar bessert bzw. sich die Häufigkeit von Migräneattacken verringert. Bewiesen ist das nicht, aber denkbar durchaus.

Wirkung über besseren Blutfluss?

Die Ursache von Migräne liegt in einer Engstellung von Gefäßen bzw. Gefäßspasmen, was zu einer verringerten Durchblutung von Hirnarealen führen kann. Eine mögliche Erklärung für eine gewisse Wirksamkeit von Gerinnungshemmern ist, dass diese ja die Fließfähigkeit des Blutes verbessern und so zu einer besseren Durchblutung führen. Kommt es seltener zu Engstellungen der Gefäße bzw. ist die Durchblutung auch enggestellter Gefäße verbessert, könnte dies die Häufigkeit und Heftigkeit von Migräneattacken durchaus positiv beeinflussen.

Allerdings sind deshalb weder Marcumar noch andere Gerinnungshemmer zur Behandlung einer Migräne geeignet. Insofern ist diese Frage nur für diejenigen relevant, die wegen anderer Erkrankungen ohnehin Blutverdünner einnehmen müssen.

Ernährung mit Marcumar

Beeinflusst die Ernährung die Wirksamkeit von Marcumar?

Ja, es gibt Nahrungsmittel und Genussmittel, die die Wirksamkeit von Cumarinen wie Marcumar schwächen können. Regelmäßiges Trinken von Alkohol kann die Wirksamkeit von Marcumar z.B. abschwächen.

Der Genuss stark Vitamin-K-haltiger Nahrungsmittel kann die Wirksamkeit des Medikaments ebenfalls leicht schwächen. Viel Vitamin K ist z.B. in Leber, Spinat, Brokkoli, Kohl (Weiß-, Rot-, Grünkohl) enthalten.

Dennoch muss niemand auf diese Lebensmittel verzichten. Die Auswirkungen auf die Blutgerinnung sind häufig nur schwach ausgeprägt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt auch bei einer Behandlung mit Gerinnungshemmern ausdrücklich eine ausgewogene Ernährung.

Verzichten sollte man allerdings auf Vitamin-K-haltige Nahrungsergänzungsmittel, die z.B. in einigen Multivitaminpräparaten enthalten sind.

Wichtig zu wissen:

Gerinnungshemmer aus der Gruppe der sogenannten Phenprocoumone sind Vitamin-K-Hemmer, das heißt, sie wirken gerade dadurch, dass sie die durch Vitamin K unterstützte Blutgerinnung runterfahren. Dadurch wird die Bildung von gefährlichen Blutgerinnseln verhindert.

Kann ich unter einer Behandlung mit Marcumar meine Ernährung problemlos umstellen?

Ganz plötzlich sollte man seine Ernährung grundsätzlich nicht umstellen, v.a. dann nicht, wenn die Gerinnungswerte (INR-Wert) nicht regelmäßig überprüft werden.

Gegen eine allmähliche Ernährungsumstellung in Richtung gesündere und fettärmere Kost spricht dagegen nichts, wenn die Gerinnungswerte regelmäßig geprüft werden. Generell ist es sinnvoll, eine geplante Ernährungsumstellung mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können unter einer Behandlung mit Phenprocoumon (Marcumar) auftreten?

Bei einer guten Dosis-Einstellung kommt es unter Phenprocoumon (u.a.: Marcumar) selten zu Nebenwirkungen. Dennoch können in Einzelfällen auftreten:

  • vorübergehender Haarausfall
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Blutergüsse bei Injektionen in den Muskel
  • allergische Reaktionen an der Haut
  • Absterben von Haut (Hautnekrosen)

Auch bei Gerinnungswerten im optimalen therapeutischen Bereich kann es zu häufigerem Nasenbluten, Zahnfleischbluten oder einer erhöhten Neigung zur Bildung von Blutergüssen (Hämatomen) kommen. Gefährliche Blutungen etwa im Magen-Darm-Trakt kommen sehr selten vor.

Blaue Flecken und Blutungen unter Marcumar

Warum bekomme ich beim Messen des Blutdrucks blaue Flecken?

Bei einer Behandlung mit Blutverdünnern aus der Familie der Cumarine kann es tatsächlich vorkommen, dass bei einer Blutdruckmessung im Bereich der Blutdruckmanschette Blutergüsse (Hämatome) auftreten. Wenn das passiert, muss zunächst überprüft werden, ob die Gerinnungswerte (INR-Wert) im gewünschten Bereich liegen. Zu hohe Werte (zu geringe Blutgerinnung) begünstigen eine Blutung in das Gewebe bei Druckausübung.

Möglicherweise wird die Blutdruckmanschette aber auch mit einem zu hohen Druck aufgepumpt, so dass der Druck auf das Gewebe zu hoch ist. Es reicht aus, die Blutdruckmanschette auf Werte von etwa 20 mmHg oberhalb des zu erwartenden oberen Blutdruckwertes aufzublasen. Hält man sich an diese Faustregel, sollten keine Druckhämatome mehr entstehen.

Kann Marcumar zu Zahnfleischbluten führen?

Das kann durchaus sein. Bevor Sie also an Paradontose oder sonstige zahnärztlich zu behandelnde Erkrankungen denken, versuchen Sie in leichten Fällen ruhig erstmal den Wechsel zu einer Bürste mit weicheren Borsten sowie einer sanfteren Putztechnik.

Bei stärkeren oder häufigen Blutungen am Zahnfleisch reden Sie bitte noch mal mit Ihrem behandelndem Arzt.

Kann eine Behandlung mit Marcumar die Ursache von Blut im Urin oder Stuhl sein?

Ja, Blut im Urin kann unter einer Behandlung mit Marcumar ebenfalls vorkommen. Grundsätzlich gilt: Treten sichtbare Verfärbungen des Urins auf, kann es sich um Blutungen im Urogenitaltrakt handeln. Deshalb sollte man bei einer solchen Beobachtung umgehend den Arzt konsultieren. Gegebenenfalls müssen die Blutgerinnungswerte kontrolliert und die Dosis des Blutgerinnungshemmers reduziert werden. Auszuschließen sind auch Nierenfunktionsstörungen und Nierenerkrankungen, bei denen eine Behandlung mit Gerinnungshemmern nicht durchgeführt werden darf.

Vorsicht auch bei Blut im Stuhl

Auch im Magen-Darm-Trakt kann es bei entsprechenden Vorschäden unter Behandlung mit Gerinnungshemmern bluten. Mögliche Hinweise sind verfärbter Stuhl (rot oder schwarz) oder Erbrechen von Blut.

Kann Marcumar eine verstärkte Monatsblutung auslösen und was kann ich dagegen tun?

Für Frauen, die Marcumar einnehmen und zudem im Alter für die Wechseljahre sind, stellt sich diese Frage recht häufig. Denn in den Wechseljahren kommt es ebenso wie unter einer Behandlung mit Gerinnungshemmern häufiger zu verstärkten Monatsblutungen, so dass die Ursache nicht so einfach auseinanderzuhalten ist.

Hormonersatztherapie abwägen

Letztlich ist es aber ohne Belang für das weitere Vorgehen: Sind andere körperliche Ursachen für die verstärkte Monatsblutung ausgeschlossen, ist eine mögliche Gegenmaßnahme eine sogenannte Hormonersatztherapie.

Vorsicht vor Eisenmangel

Durch die verstärkte Monatsblutung kann es auch zu einem Eisenmangel kommen. Dieser äußert sich durch Symptome wie Müdigkeit, herabgesetzte Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen, Blässe, eingerissene Mundwinkel (Rhagaden), Anfälligkeit für Infektionen, Haarausfall und brüchige Nägel bemerkbar machen.

Blutuntersuchung bringt Gewissheit

Der Verdacht auf Eisenmangel lässt sich am besten bestätigen, in dem der Eisenspeicherwert, das Ferritin, gemessen wird. Der Eisenwert im Blutserum ist hingegen weniger aussagekräftig.

Bei einem bestätigten Eisenmangel kann Eisen in Tablettenform oder als Infusion zugeführt werden. Liegt zusätzlich ein Mangel an Vitamin B12 vor, sollte auch dieses Vitamin zusätzlich in Tablettenform eingenommen werden.

Sind hoher Blutdruck und Bluthochdruckkrisen gefährlich, wenn man Gerinnungshemmer einnimmt?

Ja. Ein hoher Blutdruck und hypertone Krisen mit Blutdruckspitzenwerten können bereits gefährlich sein, wenn man keine Gerinnungshemmer einnimmt.

Ist es durch den Bluthochdruck bereits zu Einrissen an arteriellen Gefäßen gekommen – und die Gefäße von Menschen mit länger bestehendem Bluthochdruck weisen häufiger solche Veränderungen auf –, kann es bei hohen Druckverhältnissen leicht zu weiteren Verletzungen der Gefäßwand kommen. Eine mögliche Folge ist das Platzen einer Arterie, so dass Blut ins Gewebe austritt. Das kann lebensgefährlich sein. Am ehesten passiert so etwas in den Gefäßen des Gehirns, es kann aber auch in vielen anderen Arterien des Körpers vorkommen.

Das Problem bei Behandlung mit Blutverdünnern: Es kann zu viel stärkeren, langandauernden Blutungen kommen. Zudem ist eine gerinnungshemmende Therapie bei schlecht oder nicht behandeltem Bluthochdruck weniger wirksam.

Kopfschmerzen und Haarausfall unter Marcumar

Stimmt es, dass man unter der Behandlung mit Marcumar Kopfschmerzen bekommen kann?

Ja, Kopfschmerzen werden von Menschen, die Marcumar einnehmen, immer wieder beschrieben. Auch chronische Kopfschmerzen kommen manchmal vor.

Im Beipackzettel von Marcumar sind Kopfschmerzen als Nebenwirkung nicht aufgeführt. Eine mögliche Ursache, dass sie dennoch mitunter auftreten, könnte ein niedriger Blutdruck sein, den Cumarin-Derivate verursachen können.

Bei starken Kopfschmerzen zum Arzt!

Bei starken Kopfschmerzen muss aber immer auch an eine Hirnblutung gedacht werden, die ein absoluter Notfall ist.

Kann es unter Behandlung mit Phenprocoumon zu Haarausfall kommen?

Ja, gelegentlich kann es unter Behandlung auch zu Haarausfall kommen. Für die Betroffenen ist das oft sehr belastend.

Verlauf unterschiedlich

Meist tritt der Haarausfall erst mehrere Wochen nach Beginn der Behandlung auf (wenn er denn auftritt). Manchmal verschwindet die lästige Nebenwirkung dann noch während der Therapie, in anderen Fällen jedoch erst nach Absetzen der Behandlung.

Zur Not Medikament wechseln

Bessert sich der Haarausfall unter der Behandlung nicht von selbst, kann man auf einen anderen Wirkstoff der Cumarin-Gruppe wechseln.

Haben alle Gerinnungshemmer der Cumarin-Gruppe (Marcumar u.a.) die gleichen Nebenwirkungen?

Ja, die verschiedenen Wirkstoffe (Marcumar, Falithrom, Sinthrom, Coumadin) haben die gleichen möglichen Nebenwirkungen.

Ist die Dosierung zu hoch und rutscht der INR-Wert (Maß der Gerinnungsfähigkeit des Blutes) über 4,5, ist das Blutungsrisiko erhöht. Bei einem INR-Wert unter 2 ist das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln häufig erhöht, die gerinnungshemmende Wirkung also zu gering.

Ansonsten sind Nebenwirkungen selten. In den ersten Tagen der Behandlung können blauschwarze, schmerzende Hautveränderungen auftreten. Dies kann vor allem bei einer zu hohen Dosierung zu Beginn der Behandlung vorkommen. In seltenen Fällen kommt es zum Anstieg der Leberwerte (Transaminasen). Einige Wochen nach Behandlungsbeginn kann es zeitweise zu Haarausfall kommen.

Kann man gegen Cumarine wie Marcumar auch resistent oder überempfindlich sein?

Ja, es gibt Menschen, die auf eine Behandlung mit Cumarinen wie Phenprocoumon (Marcumar) oder Warfarin schlecht oder gar nicht ansprechen sowie auch Menschen, die auf die Tabletten überempfindlich reagieren.

Bis vor wenigen Jahren war noch nicht bekannt, wie es zu einer Resistenz gegenüber den Gerinnungshemmern kommt. Die genaue Ursache identifizierten erst vor wenigen Jahren deutsche und amerikanische Wissenschaftler zeitgleich. Demnach ist eine Resistenz vererbt. Dies ergaben Untersuchungen an Betroffenen und deren Eltern und Geschwistern. Es ließen sich Genmutationen identifizieren, die eine entscheidende Rolle spielen.

Auch eine Überempfindlichkeit dürfte genetische Ursachen haben.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Was muss ich bei der Einnahme von Marcumar beachten?

Wenn Sie Marcumar einnehmen, ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt über alle Medikamente informieren, die Sie außerdem einnehmen. Denn Marcumar verträgt sich nicht mit allen Wirkstoffen. Es gibt Medikamente, die die Wirkung von Marcumar abschwächen und solche, die sie verstärken. Das wirkt sich natürlich bei der richtigen Einstellung des Gerinnungshemmers entsprechend aus.

Der Einfluss anderer Medikamente auf die Marcumar-Behandlung:

Welche Medikamente schwächen die Wirkung von Cumarin-Derivaten?
  • Rifampicin (Antibiotikum)
  • Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken: Glukokortikoide (Kortison), Azathioprin
  • Carbamazepin zur Behandlung der Epilepsie
  • Barbiturate (Beruhigungsmittel, Schlafmittel, Therapie der Epilepsie)
  • Colestyramin (Therapie des zu hohen Cholesterinspiegels)
  • Johanniskraut (gegen Depressionen)
Welche Medikamente verstärken die Wirkung von Cumarin-Derivaten?
  • Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Diclofenac
  • einige Antibiotika (Tetrazykline, Erythromycin, Sulfonamide, Chloramphenicol)
  • Valproat (Medikament zur Behandlung der Epilepsie, psychiatrische Erkrankungen)
  • Allopurinol (Medikament zur Behandlung der Gicht)
  • Anabolika
  • L-Thyroxin (Schilddrüsenhormon)
Verändern Kortison-Sprays die Gerinnungswerte unter Behandlung mit Blutverdünnern?

Bei einer örtlichen Anwendung von Kortison (Sprays, Salben) ist mit keinen Veränderungen der Gerinnungswerte (INR-Werte) zu rechnen. Anders sieht es bei der Einnahme von Kortison-Tabletten aus. Diese können zu Schwankungen der INR-Werte und zu einer reduzierten Wirksamkeit der Gerinnungshemmer führen. Deshalb muss bei einer Behandlung mit Kortison-Tabletten regelmäßig der INR-Wert kontrolliert werden. Zeigen sich dann Veränderungen der Gerinnungswerte, muss ggf. die Medikamentendosis angepasst werden.

Darf man bei Behandlung mit Gerinnungshemmern die Anti-Baby-Pille einnehmen?

Ja, die zusätzliche Einnahme der Anti-Baby-Pille ist erlaubt, da Cumarine zuverlässig vor einer Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) schützen. Zu beachten ist jedoch, dass "die Pille" nicht eingenommen werden darf, wenn eine Gerinnungsstörung vorliegt und gleichzeitig kein Gerinnungshemmer eingenommen wird. Bei einem geplanten Absetzen der gerinnungshemmenden Behandlung sollte zwei Monate zuvor die Einnahme der Anti-Baby-Pille beendet werden, um ein erhöhtes Thromboserisiko zu vermeiden.

Vorsicht Wechselwirkungen: Testosteron, Johanniskraut und pflanzliche Mittel

Darf man unter einer Behandlung mit Marcumar Testosteron-Präparate einnehmen?

Manchmal ist eine Behandlung mit dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron medizinisch sinnvoll und notwendig. Da Testosteron die Wirkung von Marcumar verstärken kann, ist es besonders zu Beginn der Einnahme wichtig, die INR-Werte regelmäßig zu kontrollieren und die Dosis des oralen Gerinnungshemmers ggf. anzupassen.

Darf ich Johanniskraut gegen Stimmungstiefs zusammen mit Blutverdünnern einnehmen?

Ja, aber nur unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen. Von Johanniskraut ist bekannt, dass es die Wirkung von Blutverdünnern aus der Familie der Cumarine abschwächen kann. Das bedeutet, trotz der gerinnungshemmenden Therapie kann es dann passieren, dass das Blut wieder zu dick wird.

Dosis ist entscheidend

Das muss nicht so kommen, aber es kann. Dabei kommt es auch auf die Dosis an: Umso mehr Johanniskraut Sie einnehmen oder umso höher die Dosis der einzelnen Tabletten ist, umso größer der abschwächende Effekt auf Marcumar Co.

Wenn Sie nicht auf die Behandlung mit Johanniskraut verzichten wollen, sollten Sie insbesondere zu Beginn der gleichzeitigen Anwendung mit Blutverdünnern engmaschige Kontrollen des INR-Wertes durchführen lassen. Zu empfehlen sind zwei Messungen pro Woche.

Erst wenn sich dann herausstellt, dass die Blutgerinnung im Zielbereich liegt, können die Kontrollen langsam reduziert werden. Zeigen sich hingegen starke Schwankungen des INR-Wertes, sollten Sie ernsthaft erwägen, auf Johanniskraut zu verzichten und auf ein anderes Antidepressivum zu wechseln.

Auch beim Absetzen von Johanniskraut muss der INR-Wert übrigens genau überwacht werden.

Sind pflanzliche Mittel gegen Hitzewallungen auch mit Marcumar noch erlaubt?

Insbesondere Produkte mit Traubensilberkerze (Camicifuga) gegen Wechseljahresbeschwerden können offenbar den Blutgerinnungswert (INR-Wert) im Rahmen einer gerinnungshemmenden Behandlung beeinflussen. Deshalb gilt:

INR-Wert kontrollieren

Frauen, die dennoch ein Präparat mit diesem Wirkstoff einnehmen möchten, sollten den INR-Wert zur Sicherheit mindestens einmal wöchentlich kontrollieren, um die Dosis des Gerinnungshemmers gegebenenfalls anzupassen.

Marcumar absetzen

Was muss ich beachten, wenn ich Marcumar absetze?

Blutgerinnung normalisiert sich erst 10 Tage nach Absetzen von Marcumar

Wenn Sie Marcumar-Tabletten einnehmen und das Ende der Therapie in Sicht ist, beachten Sie bitte, dass Sie in den ersten 7-10 Tagen möglichst keine optionalen Operationstermine, Zahnarztbehandlungen oder Termine zum Gefäßröntgen (Angiografie) legen sollten. Auch Spritzen in den Muskel, Rückenmarksdiagnostik wie Lumbalpunktion oder rückenmarksnahe Betäubungen sind tabu. Ebenso sollte das Verletzungsrisiko z.B. im Haushalt oder beim Sport in diesem Zeitraum nach Möglichkeit noch minimiert werden.

Der Grund: Bei der Thrombosevorbeugung mit Marcumar wird das Blutgerinnungssystem für eine gewisse Zeit so verändert, dass sich keine Verklumpungen bilden können. Was auch bedeutet, dass es selbst bei kleinen Verletzungen stärker bluten kann. Erst nach einer guten Woche pendelt sich das System wieder in die Ausgangsposition ein.

Wann nicht einnehmen?

Wann darf man Blutgerinnungshemmer wie Cumarin-Derivate nicht einnehmen?

Unter verschiedenen Bedingungen ist es nicht erlaubt, Cumarin-Derivate einzunehmen. Dies sind v.a. Erkrankungen, bei denen eine erhöhte Blutungsgefahr besteht oder droht, darunter:

  • erhöhte Blutungsbereitschaft (z.B. bei Lebererkrankungen, Gerinnungsstörungen, Nierenerkrankungen)
  • Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
  • unbehandelter oder schlecht behandelter Bluthochdruck
  • Schlaganfall
  • Schädel-/Hirnverletzungen
  • Aneurysma der Hirnarterien, Hirnblutung
  • Netzhautablösung, bei denen eine Blutungsgefahr besteht
  • Sturzneigung
  • Schwangerschaft und Stillzeit

Marcumar in Schwangerschaft und Stillzeit

Darf man während der Schwangerschaft Marcumar einnehmen?

Klares Nein. Das weiß aber auch jeder Arzt. Cumarine können insbesondere in der dritten bis neunten Schwangerschaftswoche Fehlbildungen beim Embryo auslösen.

Die sogenannte Cumarin-Embryopathie (auch fetales Warfarin-Syndrom) äußert sich in einer Entwicklungsstörung der Nase, einer Höckerstirn, Skelettdeformationen und Anomalien des zentralen Nervensystems.

Risiko doppelt so hoch wie beim Rest der Bevölkerung

Die in Studien ermittelte Häufigkeit solcher Medikamenten-Fruchtschädigungen reicht bis 6% und liegt damit annähernd doppelt so hoch wie die natürliche Fehlbildungshäufigkeit (3%). Auch Fehlgeburten nehmen zu.

Das Auftreten solcher embryonaler Schäden wurde zwar bisher nur beobachtet, wenn die Cumarin-Behandlung länger als bis zur 8. Schwangerschaftswoche erfolgte. Dennoch ist es ratsam, möglichst schon ab Planung einer Schwangerschaft auf einen besser für das Kind verträglichen Gerinnungshemmer (z.B. Heparin) umzustellen, sofern dies keine Risikoerhöhung für die Mutter bedeutet.

Was tun, wenn man unter der Behandlung mit Cumarinen schwanger wird?

Natürlich kann es passieren, dass Frauen auch während einer Behandlung mit Gerinnungshemmern wie Marcumar schwanger werden. Wie damit umzugehen ist, ist Gegenstand kontroverser Diskussionen.

Deshalb ist es wichtig, sich bei Eintritt einer Schwangerschaft sofort mit einem Frauenarzt oder auch einer gynäkologischen Ambulanz einer Klinik in Verbindung zu setzen, um die möglichen Risiken und das weitere Vorgehen, z.B. eine vorübergehende Umstellung auf Heparin, zu besprechen.

Umstellung auf Heparin

Bei einer Feststellung der Schwangerschaft vor der sechsten Schwangerschaftswoche wird das Cumarin sofort abgesetzt und zusätzlich Vitamin K verabreicht. Die weitere blutgerinnungshemmende Therapie erfolgt mit Heparin.

Fall für Spezialisten

Wird die Schwangerschaft erst später festgestellt, sollte das weitere Vorgehen mit Spezialisten auf diesem Gebiet (perinatales Zentrum) abgestimmt werden.

Kann man unter einer Behandlung mit Cumarinen eine Schwangerschaft planen?

Ja, allerdings müssen dann die Medikamente zwei bis drei Monate vor einer geplanten Empfängnis durch Heparin ersetzt werden. Heparin wird dann auch während der gesamten Schwangerschaft gegeben. Die Dosis richtet sich danach, warum die gerinnungshemmende Behandlung durchgeführt wird.

Ist Marcumar auch während der Stillzeit verboten?

Zwar gilt während der Stillzeit im Prinzip ein Verbot für eine Gerinnungshemmung mit Cumarinen wie Marcumar. Doch gibt es Erkrankungen, bei denen Ausnahmen gelten und man auch während der Stillperiode nicht auf diese Medikamente verzichtet. Beispiele sind:

  • Thrombosen oder Embolien im Wochenbett
  • angeborene Gerinnungsstörungen
  • ein Herzklappenersatz

Die meisten Erkenntnisse liegen zu einer Behandlung mit Warfarin (Coumadin®) in der Stillzeit vor. Demnach ist die Einnahme kaum mit Risiken behaftet, denn es treten keine bedeutenden Mengen des Wirkstoffes in die Muttermilch über.

Da sich Warfarin und Phenprocoumon (Marcumar®, Falithrom®) in ihrer chemischen Struktur unterscheiden, besteht bzgl. Phenprocoumon noch Unklarheit. Analysen der Muttermilch ergaben jedoch, dass auch Phenprocoumon nur in einer geringen Dosis in die Muttermilch übergeht, dass also die Gerinnung des Säuglings wahrscheinlich nicht beeinflusst wird.

So wenig Marcumar wie möglich

Generell zu empfehlen ist in einem solchen Fall eine Dosis des Gerinnungshemmers im unteren therapeutischen Bereich. Bei höheren Tagesdosen kann der Säugling vorbeugend Vitamin K (Konakion®) erhalten.

Wissenswertes

Stimmt es, dass Cumarine auch als Rattengift verwendet werden?

Ja, das ist richtig. Ratten sind sehr intelligent und reagieren sehr sensibel auf über die Nahrung verabreichte Giftstoffe, wenn diese sehr schnell wirken. Sie erkennen den Zusammenhang zwischen der Nahrungsaufnahme und dem Tod anderer Ratten, so dass sie diese Nahrung dann nicht mehr fressen.

Da Cumarine verzögert wirken, vergeht zwischen Nahrungsaufnahme und Tod der Ratten so viel Zeit, dass die Tiere die Gefahr nicht erkennen und die vergiftete Nahrung fressen.

(Wir beschreiben dies hier nur, um die Frage zu beantworten, nicht, weil wir es gut finden.)

Quellen:

  • Phenprocoumon - Rote Liste, verfügbar unter: www.rote-liste-de
  • Antikoagulantien und Thrombozytenaggregationshemmer - Leitlinienprogramm Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF), verfügbar unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-085l_S3_Umgang-mit-Antikoagulantien-Thrombozytenaggregationshemmern-Operationen-Haut_2021-03_01.pdf
  • Bridging - Leitlinienprogramm Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF), verfügbar unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053-027l_S1_Bridging_2015-09-abgelaufen.pdf

Haben Sie eigene Erfahrungen oder eine andere Meinung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar (bitte Regeln beachten)

Kommentare  
Marcumar und Polyneuropathie
Ich bin 56 Jahre alt, und muss seit ca. 14 Jahren Marcumar wegen Vorhofflimmern einnehmen. Seit ca. 2 Jahren haben sich meine Beine, ähnlich eines diabetischen Fußes, verändert. Ich habe weder Diabetes noch trinke ich Alkohol, trotzdem ist die Haut der Beine braun und dünn. Verletzungen heilen schwer, und seit neuestem ist noch Polyneuropathie dazu gekommen. Mein Phlebologe kann keine Gefäßerkrankungen feststellen und meint, das hätte er schon bei vielen langjährigen Marcumar-Patienten gesehen. Ist es richtig, dass es bei Marcumar zu solchen Beinen kommt?
Kommentare

Kommentare: Archiv

Diclofenac hemmt Blutgerinnung
Samstag, den 21. März 2020 um 17:11 Uhr, Redaktionsteam
Hallo lieber Leser, Diclofenac wirkt neben seiner schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkung auch leicht hemmend auf die Blutgerinnung. Deshalb sollten Sie das mit Ihrem Arzt noch mal besprechen. Das heißt nicht, dass Sie dann Diclofenac nicht mehr nehmen dürfen, aber was die Blutungsneigung angeht, muss das zumindest einmal besprochen werden.
 
Diclofenac und Marcumar
Samstag, den 21. März 2020 um 17:08 Uhr, JS
Sehr geehrte Damen und Herren, hier schreiben sie, dass auch "Ibuprofen oder Diclofenac" die Wirkung von Marcumar beeinflussen !!??!! Da ich das noch nie von unserem Arzt gehört habe, ich bekomme von ihm Diclofenac verschrieben, muss ich das hier hinterfragen. Auch wurde schon hundertmal darüber gesprochen, was ich nicht einnehmen darf !!! Ich bitte mich aufzuklären und nötigenfalls auch um eine Korrektur der Webseite. MfG JS
 
Haarausfall, Lustlosigkeit, Depressionen, Vergesslichkeit
Samstag, den 27. April 2019 um 13:46 Uhr, Don
Hallo, ich bin 46 Jahre alt. Seit 2008 (11 Jahren) muss ich lebenslang Marcumar nehmen, da ich eine zweite Aortenklappe bekam. Die erste war eine biologische und wurde 2003 implantiert, hielt aber leider nicht lange. 2008 noch eine OP, und ich bekam eine künstliche Aortenklappe. Bei beiden OPs, die in der Uni-Klinik Tübingen gemacht wurden, wurde ein "Loch" (1,8 cm!)zwischen den Vorhofkammern übersehen. Aufgrund dessen bekam ich 2016 einen Schlaganfall! Erst danach wurde das "Loch" gefunden und mit PFO-Verschluss durch Katheter verschlossen. Seit 2 Jahren geht es mir viel besser. Auf die Frage, wie es sein kann, dass die Ärzte das "Loch" bei beiden OPs nicht gesehen haben, bekam ich keine Antwort. Hätten sie das "Loch" damals verschlossenen (damals war ich 29 Jahre alt), wäre mir der Schlaganfall erspart geblieben. Ja, leider Pech gehabt. Auch Ärzte machen Fehler. Sie geben es nur schwer zu! Ok, zu meinem Problem: Marcumar muss ich ein Leben lang nehmen. In letzter Zeit stelle ich allerdings fest, dass ich nervöser bin. Lustlosigkeit hat mich gepackt. Auch die Familie leidet darunter. Meine Frau hat mir oft - aus Spaß!? - "gedroht" oder eher sich so ausgedrückt, das sie schon mit einem Rentner, also mit mir, leben muss und häufig darüber nachdenkt zu gehen. Aber die 3 Kinder seien da, und deswegen bliebe sie. Hatte früher schöne und volle Haare. Jetzt sind die dünn geworden und fallen beim Haarewaschen aus. Der Grund, dass es von Marcumar kommt, ist, dass wir alle in der Familie starke und volle Haare haben. Auch mein Vater, der über 70 ist, hat volle Haare. Nur halt grau. Ich bin vor 3 Jahren von Marcumar auf Falithrom umgestiegen, weiß aber nicht, ob es davon kommt oder nicht. Bitte, falls jemand das gleiche Problem hat, wäre ich sehr dankbar mir zu antworten.
 
Marcumar Nebenwirkungen
Donnerstag, den 22. November 2018 um 18:33 Uhr, Sonata
Seit 2003 bin ich - sozusagen lebenslang - auf dieses Medikament angewiesen, weil ich schon 3 Thrombosen und eine Lungenembolie hatte. Bin 44 Jahre alt. Aber oft fühle ich mich müde, habe sehr häufig starke Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und seit zwei, drei Jahren Hautausschlag im Gesicht. Herpes überall und oft ein wundes Gefühl am Kopf, Körper und Mund. Manchmal fühle ich mich alt und nicht verstanden. Sogar der Hausarzt nimmt das alles nicht ernst.
 
Marcumar
Mittwoch, den 25. Juli 2018 um 10:18 Uhr, Spiller
Neueste Erkenntnisse sagen aber, dass langfristige Einnahme von Marcumar zur Unterdrückung von Vitamin K zu Arteriosklerose sowie Osteoporose führt - und somit wieder zu Herzinfarkt und Schlaganfall. Eine stetige Einnahme von Vitamin K, in Abstimmung mit dem INR Wert, soll die bessere Therapie sein!
 
Trigeminus-Kopfschmerzen
Montag, den 23. April 2018 um 19:32 Uhr, Hartmut Kuhn
 Seit meinem Wechsel zurück zu Marcumar habe ich seit September 2017 keine Kopfschmerzen mehr.
 
Zwiebeln
Freitag, den 10. November 2017 um 21:53 Uhr, Peter Nimrich
Zwiebeln haben je 100g nur 0,7µg Vitamin K. Warum muss ich da aufpassen? 100 kg Zwiebeln haben soviel Vitamin K wie 100 g Grünkohl. (Quelle deutsche Herzstifung Vitamin K Tabelle)
 
Trigeminus-Kopfschmerz-Attacken
Mittwoch, den 13. September 2017 um 07:32 Uhr, Hartmut Kuhn
Hatte nach der langjährigen Einnahme von Marcumar keine Trigeminus Kopfschmerzen mehr. Nach der Umstellung auf Xarelto erneut mehrere Attacken. Werde wieder zurück auf Marcumar wechseln.
 
Eiskalte Füße evtl. von Marcumar?
Mittwoch, den 27. Januar 2016 um 19:19 Uhr, Alerssa Elekna
 Hallo,
ich nehme auch Marcumar und habe auch immer eiskalte Füße; es ist wirklich unerträglich, genauso wie Sie das beschreiben.
Da ich einige Jahre lang Marcumar abgesetzt habe, aber die Eisfüße geblieben sind, bringe ich das nicht unbedingt mit Marcumar in Verbindung; es könnte natürlich auch sein, dass es doch vom Marcumar kommt, aber dabei etwas dauerhaft geschädigt wurde und deshalb nicht weggeht. Bei mir wurde Polyneuropathie diagnostiziert, aber die Ursache ist nicht bekannt (ich habe keinen Diabetes und trinke so gut wie nie Alkohol). Könnte also von Medikamenten kommen (ich muss aber außer Marcumar noch einige weitere nehmen, da ist es schwer, rauszufinden, woher es wirklich kommt).
 
Messung der Blutgerinnung
Samstag, den 23. Juli 2016 um 13:17 Uhr, Egon Stein
Die Blutgerinnung zu wissen, ist wohl effektiver: Systole und Diastole zu ermitteln. Bei 118 zu 65 weiß ich, dass es innert 24 Std. 3 Gramm Zimt braucht. Beste Grüße >egonstein2@gmail.com
 
Marcumar
Dienstag, den 28. Juni 2016 um 22:25 Uhr, Sieglinde
Ich muss durch Thrombosen, Bypass und Herzrhythmusstörung seit 2013 Marcumar nehmen. Ich bin aber bis heute nicht eingestellt. Trotz Arzt-Wechsel und enger Quick-Kontrollen habe ich immer wieder viel zu dünnes Blut, bis hin zu innerlichen Blutungen. Ich muss zweimal die Woche zur Kontrolle und nehme einen Tag zwei und den nächsten Tag drei ganze Marcumar... und habe seit gestern wieder viele blaue Flecken und starken Schwindel. ...irgendwie geht es mir heute noch schlechter...warum bekommen die Ärzte es nicht hin, dass ich eingestellt werde?
 
INR Wert
Dienstag, den 29. Dezember 2015 um 19:12 Uhr, Günter Antoni
Jedesmal nach längeren Dauerläufen ist mein INR wert zu hoch
 
Überdosierung Marcumar
Mittwoch, den 01. April 2015 um 09:25 Uhr, Rolf Schneider
Ich habe mich auf die entsprechende Berechnung des Labors verlassen. Das Ende vom Lied war massenweise Blut husten aufgrund einer, in Klinik festgestellter, ÜBERDOSIERUNG von Marcumar. 3 fache Menge als bei vergleichbaren Werten. War nicht lustig.
 
Marcumar Nebenwirkungen
Samstag, den 17. Januar 2015 um 23:05 Uhr, Anke Alesig
 
Nachtrag: Ich muss Antikoagulanzien nehmen wegen Vorhofflimmern.
 
Nebenwirkung Marcumar
Samstag, den 17. Januar 2015 um 22:57 Uhr, Anke Alesig
 
Ich musste vor Jahren schon einmal für längere Zeit Marcumar nehmen und hatte damals eiskalte Füße und fror am ganzen Körper. Irgendwann wurde das wieder besser; ich brachte dies damals noch nicht mit dem Marcumar in Verbindung, das damals auch abgesetzt worden war. Seit einiger Zeit muss ich aber wieder Marcumar nehmen, und seither spüre ich wieder diese schreckliche Eiseskälte, vor allem an den Füßen (ich kann deshalb oft stundenlang nicht einschlafen) und oft auch am ganzen Körper.
Es ist wirklich sehr schlimm; ich kann diese Eiseskälte kaum mehr ertragen. Was kann ich machen? Und: hat diese Nebenwirkung schon mal jemand erlebt (davon liest man leider nirgends etwas)?

Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

mehr Informationen


 

Dr. med. Julia Hofmann
Ärztin und medizinische Fachautorin

mehr Informationen

Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

mehr Informationen

Navigations-Menü & weitere Artikel zum Thema Top

Dr. med. Jörg Zorn, Arzt / medizinischer Fachautor

Haupt-Autor
Dr. med. Jörg Zorn
Arzt / medizinischer Fachautor

mehr Informationen

 

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für ärztliche Fortbildung

mehr Informationen

 
Krebs & Heilpflanzen

Navigator-Medizin.de
Sanfte Pflanzenkraft bei Krebs

Studien weisen darauf hin, dass in bestimmten Heilpflanzen ein erstaunliches Anti-Krebs-Potential vorhanden ist. Einige davon möchten wir Ihnen hier vorstellen.

Mehr dazu lesen
Sie hier!