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Was genau versteht man unter einem Impingement-Syndrom der Schulter? Welche Beschwerden sind typisch und was kann ich dagegen tun? Diese und viele weitere Fragen zum Thema Impingement-Syndrom beantworten wir in folgendem Beitrag für Sie.

Einführung

Was ist das Impingement-Syndrom (Schulterengpass-Syndrom)?

Wie der Name schon sagt, ist die Schulter durch einen Engpass schmerzhaft in seiner Funktion eingeschränkt. Syndrom heißt: Verschiedene Ursachen sind möglich.

Das Schulterdach ist der engste Raum, in dem sich Sehnen und Schleimbeutel befinden. Daher ist dieser Bereich enorm anfällig für Krankheiten, die durch Überlastung entstehen. Zwischen dem Oberarmkopf (Caput humeri) und dem Schulterdach (Akromion), dem engsten Raum, ist beim Impingement das Gleiten der Sehnen gestört. Das kann verschieden Ursachen innerhalb des Gelenkspaltes haben.

Mögliche Ursachen:

  • Einklemmen der Sehne
  • Verschleißerkrankungen
  • Verklebungen der Sehne und Faszien
  • Sehnenentzündungen
  • Schleimbeutelentzündung

Das führt zu eingeschränkter Beweglichkeit des Gelenks in der Rotatorenmanschette.

Impingement-Syndrom - das steckt dahinter:

Was ist eine Rotatorenmanschette?

Die Rotatorenmanschette besteht aus einer Gruppe von vier Muskeln, die zusammen mit Sehnen, Schleimbeutel und einer Bandverbindung (Ligamentum coracohumerale) für ein reibungsloses funktionieren aller Bewegungen im Schultergelenk garantieren.

Das Ligamentum coracohumerale erfüllt die wichtigste Funktion im gesamten Schultergelenk: Beweglichkeit und Stabilisierung.

Die Rotatorenmanschette verbindet Oberarm und Schulterblatt. Um die Stabilität und Funktion zu erhalten, verschmelzen die Sehnenanteile zu einer einzigen Sehnenplatte, die den gesamten Oberarmkopf umschließt. Beim Anheben des Arms zieht die Rotatorenmanschette den Oberarmkopf eng an die Schultergelenkspfanne (Glenoid). Dabei wird der Ansatz vom Obergrätenmuskel (Supraspinatus Muskel) recht häufig eingeklemmt, wie zum Beispiel bei Berufen, die ein Über-Kopf-Arbeiten erfordern. Das nennt sich das Impingement Syndrom.

Was passiert beim Impingement-Syndrom in der Schulter?

Der Supraspinatus ist der wichtigste Muskel, um den Arm zu heben. Beim Impingement-Syndrom ist das Anheben des Armes sehr schmerzhaft. Hängt der Arm, sind keine Schmerzen vorhanden.

Die Schulter ist nicht mehr stark belastbar. Der oberste Teil vom Schulterblatt, das Schulterdach, ist das Acromion. Wird der Arm gehoben, drückt die Rotatorenmanschette gegen das Schulterdach (Acromion). Damit es nicht zu Reibungen und Verschleiß kommt, liegt dazwischen ein Schleimbeutel (Bursa). Bei Überlastung kann der Schleimbeutel austrocknen und sich entzünden. Es entsteht eine Bursitis (Schleimbeutelentzündung).

Insgesamt gesehen ist dieser Abschnitt schlecht durchblutet und daher sehr anfällig für degenerative Erkrankungen. Anfangs machen sich nur Ermüdungserscheinungen im Muskel bemerkbar.

Ein einfacher Test gibt Auskunft, ob Sie an einem Impingement-Syndrom leiden. Das nennt sich schmerzhafter Bogen. Wird der seitwärts ausgestreckte Arm gehoben, sind Sie beschwerdefrei bis zur Schulter, dann beginnen die Schmerzen. Gehen Sie über die Schmerzgrenze hinaus, hören die Schmerzen auf, weil der Raum unter dem Schulterdach mit der weiterführenden Bewegung vergrößert wird.

Symptome

Schulterschmerzen: Welche Symptome sprechen für ein Impingement-Syndrom?

Kurzfristige Probleme der Schulter durch Überlastung sind wohl jedem bekannt. Meistens geben sich die Beschwerden bei Ruhe von alleine.

Anders ist es, wenn die Schmerzen allgegenwärtig sind. Mal mehr mal weniger.

Es gibt viele Schultererkrankungen, die fast alle durch Belastung, Überlastung oder falscher Belastung entstehen.

Bei einem Impingement-Syndrom treten folgende Symptome auf:

  • Im Anfangsstadium kann ein plötzlich starker Schmerz auftreten, der sich wieder beruhigt.
  • Die Schmerzen können auch auftreten, wenn der Arm ruht und sich bei Arbeiten verstärken.

Der Schmerz wird ausgelöst bei:

  • Belastung der Schulter, wenn der Arm gehoben wird. Besondres bei
  • Arbeiten, die über Kopf ausgeführt werden. Hängt der Arm am Körper, sind die Schmerzen verschwunden.
  • Machen Sie einen Test. Spreizen Sie die Arme seitwärts vom Körper ab, bis sich die Arme waagerecht befinden. Die Handflächen zeigen in Richtung Decke.
  • Bei einem Impingement-Syndrom sind in dieser Position keine Schmerzen vorhanden. Heben Sie den Arm weiter an, beginnen die Schmerzen. Heben Sie den Arm mit Unterstützung der anderen Hand, gestreckt nach oben, sind die Schmerzen wieder verschwunden. Das ist ein typisches Impingement-Syndrom Zeichen.

Behandlung

Impingement-Syndrom: Muss das operiert werden?

Eine Operation ist meistens nicht notwendig und wird nur in Erwägung gezogen, wenn alle Behandlungsmöglichkeiten voll ausgeschöpft sind. Ist eine Operation unumgänglich, werden verschieden operative Möglichkeiten mit dem Patienten besprochen. Das hängt vom Schwergrad, dem Alter des Patienten und deren Verfassung ab.

Möglich ist eine schonende Methode, in der ein arthroskopischer Eingriff vorgenommen wird. Dieser Eingriff wird ambulant durchgeführt, bei dem der Patient am gleichen Tag wieder entlassen wird. Eine Übernachtung im Krankenhaus ist nicht notwendig.

Ein weiterer Vorteil, es sind nur wenige kleine Einschnitte erforderlich, um eine kleine Kamera in das Schultergelenk zu führen. So kann der Chirurg kleinste Details erkennen und Defekte schonend entfernen.

Ist die Erkrankung zu weit fortgeschritten und das Gelenk in Mitleidenschaft gezogen, ist ein arthroskopischer Eingriff nicht mehr möglich. Dann wird in einer offenen Operation mit einem größeren Schnitt der Gelenkraum erweitert. Defekte, wie Knochenauswüchse und Verklebungen werden entfernt. Bei dieser Methode ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Nach Operationen wird die Schulter mit langsam steigender Mobilisation wieder bis zur vollen Bewegung hergestellt.

Impingement-Syndrom: Was hilft und was kann ich selbst tun?

Impingement-Syndrom: Helfen Spritzen oder Medikamente?

Besonders im Anfangsstadium sind Medikamente unbedingt zu verabreichen, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.

Eine alleinige Behandlung mit Medikamenten reicht für eine Genesung nicht aus und sind eine notwendige ergänzende Maßnahme zur Physiotherapie. Nur in dieser Kombination kann sinnvoll therapiert werden.

Die Medikation richtet sich natürlich auch nach der Ursache.

Um die verkrampfte Muskulatur zu entspannen, helfen Muskelrelaxantien in Form von Tabletten oder Spritzen die vom Arzt verschrieben werden.

Das kann bei sehr starken Schmerzen opiumhaltige Spritze sein, damit das Gelenk und auch Ihr Körper, sich etwas erholen kann.

Hilfreich sind auch Medikamente oder Spritzen die geringe Mengen Kortison enthalten. Bei bei kurzfristiger Gabe sind weiter Gelenkschäden nicht zu befürchten.

  • Flupirtin

    Wirkung: Bei akuten und chronischen Schmerzen. Wirkstoff: Flupirtin

  • Ibuprofen

    Wirkung: Entzündungshemmend und schmerzstillend bei leichten bis mäßig starken Schmerzen. Wirkstoff: Ibuprofen

  • TRAUMEEL S Tropfen

    Wirkung: Ein homöopathisches Mittel als Salbe und Tabletten bei Gelenkverschleiß. Wirkstoff: Die Wirkstoffe bestehen hauptsächlich aus pflanzlicher Basis.

  • Novaminsulfon

    Wirkung: Bei akuten starken Schmerzen und nach Operationen. Wirkstoff: Metamizol Natrium

  • RubaX® MONO

    Wirkung: Schmerzen im Bewegungsapparat und Gelenkschmerzen. Wirkstoff: Toxicodendron quercifolium D6

  • ARCOXIA

    Wirkung: Entzündungshemmend und schmerzlindernd. Wirkstoff: Etoricoxib

  • Diclofenac

    Wirkung: Bei mäßig bis starken Schmerzen, bei Gelenkverschleiß und Entzündungen. Als Injektion und OralWirkstoff: Diclofenac

  • Pferdesalbe

    Bei anfänglichen Schulterschmerzen ist Pferdesalbe sehr hilfreich.

Impingement-Syndrom: Muss man die Schulter komplett schonen?

Eine komplette Schonung ist absolut falsch. Wird ein Gelenk ruhig gestellt und nicht bewegt, kann sich keine Gelenkflüssigkeit (Synovia) bilden und schränkt die Gleitfähigkeit bis zur Versteifung ein. Was ist zu tun, wenn der Arm durch Schmerzen nicht belastbar ist und jedes Bewegen wehtut?

Ganz einfach

Das Gelenk schonen und nur kleine Bewegungen im schmerzfreie Bereich ausführen.

  • Lassen Sie den Arm hängen und pendeln Sie im schmerzfreien Bereich.
  • Lassen sich Arbeiten nicht vermeiden, winkeln Sie den Arm an und legen den Ellenbogen gegen den Körper. Mit leicht nach unten geführten Händen können Sie etwas arbeiten. Mit dieser Stellung wird die Rotatorenmanschette nicht sehr belastet. Wenn auch diese Maßnahme Schmerzen bereitet, dann natürlich nicht ausführen.
  • Vermeiden Sie alle Arbeiten, die den Arm belasten. Schweres heben und Tragen vermeiden Sie.

Vorsicht! Haben Sie Schmerzmittel eingenommen, versuchen Sie nicht alle Arbeiten, die Sie erledigen möchten auszuführen. Von den Tabletten ist das Impingement-Syndrom nicht behoben. Ganz im Gegenteil, durch die momentane Belastung verschlechtert sich der Zustand.

Impingement-Syndrom: Was kann man zuhause dagegen tun?

Bei einem Impingement-Syndrom ist eine Bewegung der Schulter nur unter Schmerzen möglich. Mehrere Ursachen kommen infrage.

Meisten jedoch ist ein entzündlicher Schleimbeutel eine der Ursachen. Zusätzlich kommen noch muskuläre Dysbalancen hinzu, die ausgeglichen werden müssen. Wird das nicht berücksichtigt, ist eine Impingement Behandlung dauerhaft nicht erfolgreich.

Ihr Hausarzt ist bei einem Impingement-Syndrom der erste Ansprechpartner und wird Ihnen Krankengymnastik verordnen. Die ist absolut notwenig, um die Verklebungen in der Rotationsmanschette zu lösen, muskuläre Dysbalancen auszugleichen und so schnell wie möglich für Schmerzfreiheit zu sorgen. Es ist unmöglich, die Beschwerden alleine zuhause zu behandeln.

Während der physiotherapeutischen Behandlung bekommen Sie Übungen und Verhaltensmaßnahmen für zu Hause.

Befolgen Sie die Anweisungen genau,sonst besteht die Gefahr, dass Sie zu viel oder falsch trainieren. Das kann schnell passieren, wenn keine Schmerzen vorhanden sind.

Das kann Folgen haben:

  • Die Schmerzen sind am nächsten Tag wieder vorhanden
  • Es besteht die Gefahr einer starken schmerzhaften Reizung

Beachten Sie:

  • Erwärmen Sie Ihren Körper vor dem Training
  • Übungen dürfen niemals Schmerzen verursachen!
  • Dehnung beugt Muskelzerrungen und Verletzungen vor
  • Erfolgreiches Training beginnt und endet mit Dehnung
  • Jede Bewegung wird langsam und gleitend durchgeführt
  • Atmen Sie während der Übungen gleichmäßig ein und aus

Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, achten Sie auf eine gute Körperhaltung. Zur Motivation üben Sie mit Musik.

Impingement-Syndrom: Was tun gegen die Schmerzen?

Bei einem Impingement-Syndrom Im fortgeschrittenen Stadium ist ein anheben des Armes kaum möglich. Die Schmerzen treten bei Tag und Nacht auf.

Besonders wenn Sie auf der betroffenen Seite liegen. Es ist auch nicht ungewöhnlich, wenn Nachts die Schmerzen stärker in Erscheinung treten. Ob am Tag oder Nacht, die Schmerzen können von der Schulter zum Oberarm ausstrahlen und sogar bis zu der Hand. Die Hand selbst ist nicht betroffen. Um die Schmerzen zu lindern, sind Tabletten und Salben hilfreich. Zum Beispiel, Voltaren als Tabletten und Salbe die schmerzstillend und entzündungshemmend wirken.

Versuchen Sie nicht auf der schmerzenden Seite zu liegen. Bewegen Sie Ihren Arm nur im schmerzfreien Bereich. Absolute Schonung verschlimmert die Situation und kann zur Versteifung führen. Bei starken Schmerzen müssen Sie ausprobieren, was Ihnen besser hilft. Kälte oder Wärme. Wenn eine Entzündung oder starke Reizung vorhanden ist, hilft Kälte besser. Dann mehrmals täglich für einige Minuten! ein Geelkissen, mit einem dünnen Tuch umwickeln, auf die Schulter legen.

Auch eine kühlende Salbe kann helfen. Auf schmerzenden Gelenke hat sich auch Kytta Salbe oder Pferdesalbe bewährt. Das ist bei jedem unterschiedlich und muss ausprobiert werden.

Merksatz: Bei akuten Schmerzen hilft Kälte, bei chronischem Schmerzen hilft Wärme. Trotzdem ausprobieren!

Wenn Ihnen Wärme besser bekommt, übertreiben Sie nicht. Keine Dauerberieselung. 10 - 15 Minuten sind absolut ausreichend mit einer Wärmelampe in einem Abstand von mindestens 30 cm.

Treten Schmerzen auf, sofort abbrechen, vermutlich ist eine Entzündung die Ursache.

Bei einem Impingement-Syndrom helfen sehr gut krankengymnastische Übungen, um die Beweglichkeit und Schmerzfreiheit wieder herzustellen.

Impingement-Syndrom: Welche Krankengymnastik ist hilfreich?

Bei einem Impingement-Syndrom ist eine frühe Behandlung für eine erfolgreiche Therapie wichtig. Je eher Sie beginnen, je besser sind die Erfolgsaussichten. Sonst kann Weg bis zur vollständigen Ausheilung sehr lang werden.

Bei einem Impingement-Syndrom bekommen Sie vom Arzt Krankengymnastik verordnet, die Sie in Anspruch nehmen sollten. Verklebungen in der Rotationsmanschette können Sie nicht selber lösen. Und das ist die absolute Voraussetzung, um ein reibungsloses Gleiten beim Impingement-Syndrom zu gewährleisten.

Die Krankengymnastik ist bei einem Impingement-Syndrom sehr komplex und muss immer individuell gestaltet werden.

Zuerst werden die Verklebungen der Rotatorenmanschette gelöst, bevor mit den eigentlichen Übungen begonnen wird. Dazu gibt es verschieden manuelle Behandlungstechniken.

So wird grundsätzlich bei der Krankengymnastik angefangen:

  • Lösen der Verklebungen
  • Passive Übungen (isometrisch)
  • Passiv/aktiv
  • Aktiv zur Muskelkräftigung

Die Übungen werden bei jeder Behandlung individuell angepasst.

Es wird erwartet, dass der Patient sich aktiv beteiligt, sonst besteht wenig Aussicht auf Erfolg. Einige Vorschläge zu den Übungen

Zuerst die Dehnübungen

Übung 1

Zur Dehnung der Schultern:

Abbildung 1: Dehnung der Schulter

  • Stehen Sie gerade mit entspannten Knien, die Füße etwa hüftbreit nebeneinander und spannen Sie Bauch und Gesäß etwas an.
  • Hinter Ihrem Rücken umfassen Sie mit der rechten Hand das linke Handgelenk.
  • Schieben Sie die rechte Hand so tief zur linken, bis Sie oberhalb von Daumen und kleinem Finger die Knochen fühlen.
  • Ziehen Sie nun mit der linken Hand in Richtung Boden.
  • Zählen Sie bis 10 und wechseln Sie die Seite.

Übung 2

Abbildung 2: Dehnung der Schulter

  • Legen Sie Ihren Arm gegen eine Wand oder Schrankkante in der Weise ,wie oben auf dem Bild gezeigt.
  • Ihre Hüfte berührt die Wand
  • Wichtig ist, dass Sie ganz gerade stehen.
  • Mit dem Bein, das an der Wand steht, gehen Sie einen kleinen Schritt vor, als wollten Sie weitergehen.
  • Achten Sie darauf, kein Hohlkreuz zu machen!
  • Zählen Sie bis 10 und wechseln Sie die Seite, eine Dehnung am Brustmuskel sollte zu spüren sein.

Übung 3

Abbildung 3: Dehnung der Schulter

  • Setzen Sie sich aufrecht und stützen Ihre Hände hinter sich auf einen Stuhl.
  • Schieben Sie Ihre Brustwirbelsäule nach vorne. Der Körper wird dabei gestreckt.
  • Aufpassen! Vermeiden Sie ein Hohlkreuz.

Bei dieser Übung ist ein Handtuch sehr gut geeignet. Sie können selber den Schwergrad bestimmen, indem Sie die Hände außen am Handtuch greifen oder mehr zu Mitte. Zur Mitte ist schwieriger.

Beweglichkeit und Kräftigung der Schulter: Übung 4

Abbildung 4: Mit einem Handtuch geht alles leichter

Bei dieser Übung ist ein Handtuch sehr gut geeignet. Sie können selber den schwergrad bestimmen, indem Sie die Hände außen am Handtuch greifen oder mehr zu Mitte. Das ist schwieriger.

  • Sitzen Sie gerade und nehmen mit einem Handtuch oder Stab die auf der Abbildung gezeigte Position ein.
  • Strecken Sie Ihre Arme nach oben und langsam absenken bis auf Nackenhöhe. Nur so wie Sie können.
  • Die Ellenbogen nehmen Sie beim Absenken so weit wie möglich nach hinten.
  • Führen Sie die Übung langsam und gleitend aus.

Übung 5: Beweglichkeit für die Schulter

Abbildung 5: Eine gerade Haltung ist hier wichtig

Hierbei ist es wichtig , möglichst weit ausholend nach hinten zu kreisen.

  • Schulterkreisen: Sitzen Sie gerade und legen die Hände auf die Schultern wie auf der Abbildung zu sehen
  • Kreisen Sie in dieser Position mit den Schultern nach hinten
  • Achtung: Beim Schulterkreisen führen Sie die Ellenbogen vorne zusammen und am Rücken ziehen Sie die Schulterblätter zueinander.

Führen Sie die Übung langsam und gleichmäßig durch

Übung 6:

  • Stehen Sie aufrecht und legen Ihre Hände übereinander auf den Magen.
  • Atmen Sie gleichmäßig.
  • Ziehen Sie die angewinkelten Ellenbogen unter leichter Spannung zur Wirbelsäule.
  • Ihre Schulterblätter nähern sich an.
  • Zählen Sie bis zehn und gleiten mit angewinkelten Ellenbogen in die Ausgangsposition zurück.

Übung 7:

Hier ist wichtig, ohne Anspannung in einer geraden Haltung zu sitzen.

  • Sitzen Sie gerade. Strecken Sie die Arme und Handfläche nach vorne aus, als wollten Sie einen Gegenstand wegdrücken.
  • Dabei langsam im Wechsel die Schultern nach vorne herausschieben.

Fazit:

Welche Krankengymnastik bei einem Impingement-Syndrom hilfreich ist, wird während der Behandlung entschieden. Eine Einheitsbehandlung gibt es nicht. Die hier vorgestellten Übungen sind ein sehr kleiner Teil der Möglichkeiten.

Prognose

Kann ein Impingement-Syndrom schlimmer oder gefährlich werden?

Bei ständiger Überlastung entstehen im Laufe der Zeit feine Mikrorisse in der Sehne, was zu einem Sehnenanriss führen kann. Im schlimmsten Fall kann die Sehne abreißen.

Das nennt man Sehnenruptur. Bei normaler Belastung ist eine Sehnenruptur kaum möglich, außer, wenn vorherige schleichende Prozesse voraus gingen. Das können Entzündungen, häufige zu starke Belastungen sowie durch Stürze auf der Schulter sein. Diese Risse betreffen in den meisten Fällen die sehnigen Anteile der Rotatorenmanschette. Sie sind außerordentlich hoch belastbar, heilen aber im Verletzungsfall langwierig, da sie schlecht durchblutet sind.

Die Belastbarkeit kann durch Training noch erhöht werden. Ein schonendes physiotherapeutisch angeleitetes Training sorgt für eine bessere Durchblutung und fördert den Heilungsprozess.

Wird bei einem Impingement-Syndrom nichts unternommen, kommt es zur Schultersteife (frozen shoulder). Der Arm ist nicht mehr zu bewegungsfähig und kann zur Operation führen.

Vorbeugung

Impingement-Syndrom: Kann man vorbeugend etwas tun?

Ein ganz eindeutiges ja! Wenn die gesunde Schulter mit vorbeugenden Maßnahmen gesund erhalten bleibt. Dazu gehört eine gute aufrechte Haltung und Beweglichkeit der Schulter in allen Richtungen.

Vermeiden Sie:

  • Ständige Arbeiten, die über Kopf ausgeführt werden
  • Sportarten über Kopf die viel Kraft erfordern
  • Ständiges falsches Sitzen mit vornüberbeugten Oberkörper
  • Ständiges zu schweres Heben und Tragen

Wichtig sind:

  • Regelmäßige Dehnung der Brustmuskeln
  • Dehnung der Rückenmuskeln, vor allem die Muskeln, die vom Rücken zum Arm führen.
  • Kräftigung der Schultermuskulatur
  • Regelmäßige Bewegung der Arme in allen Richtungen

Nur durch eine gleitende Bewegung bleibt die Sehne in ihrer Funktion erhalten. Nur durch Bewegung entsteht Gelenkflüssigkeit, die ein reibungsloses Gleiten ermöglicht.

Welche Übungen helfen zur Vorbeugung eines Impingement-Syndroms?
  • Bewegen Sie ihren Schultern groß kreisend nach hinten.
  • Richten Sie sich zur vollen Größe auf und ziehen die Schulterblätter zusammen.
  • Legen Sie Ihre Hände mit gestrecktem Arm auf das Gesäß, damit Sie ganz gerade stehen. Nun Ziehen Sie das Kinn etwas zur Brust mit geradem Hals und drehen langsam den Kopf nach rechts und links. Langsam und gleitend ausführen.
  • Kräftigen Sie Ihre Schultermuskeln mit Hanteln, alternativ eine kleine handliche Flasche mit Wasser gefüllt.

Diese wenigen Bewegungen können Sie ohne Zeitverlust in Ihren Alltag integrieren.

Quellen:

  • S2e-Leitlinie Rotatorenmanschette. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) (2017). www.awmf.org.

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Autoren unseres Artikels
 
Dr. med. Jörg Zorn, Arzt

Dr. med. Jörg Zorn
Arzt

    Studium:
  • Universitätsklinik Marburg
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg
  • Medizinischer Chefredakteur im wissenschaftlichen Springer-Verlag

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Alma Marianne Válki-Wollrabe
Physiotherapeutin / medizinische Fachautorin

    Berufliche Stationen:
  • Autorin: "Das Schulter-Arm-Syndrom"
  • Autorin: "Das Geheimnis für ein langes vitales Leben"
  • Autorin: "Das Büro zu Hause - so bleiben Sie fit und gesund im Homeffice"

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des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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