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Ja, der Genuss von frischen Sauerkirschen und Sauerkirschsaft kann tatsächlich dabei helfen, einem Gichtanfall vorzubeugen oder die Symptome einer bereits bestehenden Gicht zu lindern. Die Früchte schwemmen nämlich die vermehrte Harnsäure aus dem Körper.

Lesen Sie auch: Selbsthilfe beim Gichtanfall – was bringen Tee, Wickel, Bäder und Saftkuren?

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Auch wirksam gegen Entzündungen

Sauerkirschen haben eine harntreibende Wirkung und unterstützen somit die Harnsäureausscheidung auf natürliche Weise. In Folge wird auch die Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken gemindert und so die Entstehung einer Gichterkrankung gehemmt.

Zudem sind die roten Steinfrüchte äußerst reich an sekundären Pflanzenstoffen (insbesondere Anthozyane), die antioxidativ wirken und die Bildung bestimmter Enzyme (sogenannte COX-Enzyme) hemmen, die bei Entzündungen aktiv werden. So können Sauerkirschen nicht nur beim Abbau von Harnsäurekristallen in den Gelenken helfen, sondern auch effektiv dazu beitragen, entzündliche Prozesse im Körper und damit Gichtschmerzen zu lindern.

Sauerkirschen schneiden in Studien gut ab

Die positiven Effekte der frischen Früchte, besonders der Sauerkirschsorte Montmorency, konnten bereits in mehreren größeren Studien nachgewiesen werden.

In einer Studie des US-Landwirtschaftsministeriums mit der University of California haben Forscher festgestellt, dass die Harnsäureausscheidung nach dem Verzehr um 75% erhöht wurde und sich dadurch der Harnsäurespiegel im Blut um durchschnittlich 15% reduzierte. Außerdem verminderten sich bestimmte Entzündungsmarker im Blut.

Frisch oder als Konzentrat

Einige Jahre später widmete sich ein Forscherteam der Universität Boston der Frage, ob Montmorency-Sauerkirschen das Risiko einer Gichtattacke reduzieren können. In der mehrjährigen Studie untersuchten die Forscher mehr als 630 Betroffene, die Sauerkirschen in drei Varianten erhielten: als frische Früchte, in Form eines Sauerkirschsaft-Konzentrats und in Kombination mit dem gängigen Gichtpräparat Allopurinol.

Das Ergebnis: Bei den Teilnehmern, die frische Montmorency-Sauerkirschen erhielten, reduzierte sich das Risiko einer Gichtattacke um 35%. In der zweiten Gruppe, in der die Probanden ein Konzentrat aus Montmorency-Sauerkirschen eingenommen hatten, konnte die Zahl der Gichtanfälle sogar um 45% gesenkt werden.

In der Gruppe, in denen die Teilnehmer Sauerkirschen und Medikamente erhielten, zeigten sich jedoch die besten Erfolge: Die Anzahl der Gichtanfälle verringerte sich um ganze 75%! Außerdem sank das Risiko für Krankheitsanfälle umso stärker, je mehr Kirschen die Probanden aßen.

Qualität ist wichtig

Sie sollten sich ab jetzt allerdings nicht allein von Kirschen ernähren. Das hätte im Übrigen aufgrund der vielen Fructose auch wieder Nachteile. Bereits täglich ein bis zwei Hände voll frischer Montmorency-Sauerkirschen können dabei helfen, einen erhöhten Harnsäurespiegel zu senken und als natürliche Gichtbehandlung wirken.

Da die Montmorency-Sauerkirschen nur in den USA und für kurze Zeit frisch erhältlich sind, werden in Deutschland bereits gute Alternativen angeboten. Saftkonzentrate und Extrakte aus Sauerkirschsaft sind zum Beispiel das ganze Jahr über in der Apotheke erhältlich.

Für Gicht-Betroffene empfiehlt sich der Verzehr von 2 bis 4 Esslöffeln eines hochwertigen Montmorency-Sauerkirschsaft-Konzentrats oder die tägliche Einnahme von 2 bis 4 Kapseln eines Montmorency-Sauerkirschextrakt-Pulvers (Konzentration 50:1), um die gewünschten positiven Effekte zu erreichen.

Wichtig: Lassen Sie sich beim Kauf hinsichtlich der Qualität des Präparates genau beraten und greifen Sie generell zu Präparaten aus der Apotheke.

Die Kombination macht's

Die Ergebnisse der genannten Studien zeigen einmal mehr, wie gut sich die klassische "Schulmedizin" mit den Mitteln der Natur verbinden lässt. Es geht nicht darum, das eine zu verteufeln oder das andere zu belächeln. Die gezielte Kombination beider Verfahren birgt ein großes Potential und hilft Betroffenen oft am besten.

Quellen:

  • Jacob, R. A., Spinozzi, G. M., Simon, V. A., Kelley, D. S., Prior, R. L., Hess-Pierce, B., & Kader, A. A. (2003). Consumption of cherries lowers plasma urate in healthy women. The Journal of Nutrition, 133(6), 1826–9. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12771324
  • Zhang, Y., Neogi, T., Chen, C., Chaisson, C., Hunter, D. J., & Choi, H. K. (2012). Cherry consumption and decreased risk of recurrent gout attacks. Arthritis and Rheumatism, Arthritis and Rheumatism, 64(12), 4004–11. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23023818


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Autorin unseres Artikels
 
Nina Schratt-Peterz, Ernährungsberaterin / medizinische Fachautorin

Nina Schratt-Peterz
Ernährungsberaterin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien
    Berufliche Stationen:
  • Online-Redakteurin für die jameda GmbH
  • Ernährungsberaterin in München

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Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

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  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
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  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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