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Das kann man so pauschal nicht sagen. Wie gefährlich ein Brustkrebs ist, hängt weniger von der Art als vielmehr von der Größe des Tumors und der Ausprägung der Erkrankung ab.

Ursprung in Milchgängen oder Drüsenläppchen

Grundsätzlich kann man zwei verschiedene Arten von Brustkrebs unterscheiden, je nach dem, von welchen Zellen die krankhafte Veränderung ausgeht. Beim sogenannten duktalen Mammakarzinom sind die Milchgänge betroffen, während bei der weitaus selteneren lobulären Form die Drüsenläppchen der Brust befallen sind.

Ungünstig bei den lobulären Tumoren ist, dass sie oft diffus an mehreren Stellen oder auch auf der anderen Brust wachsen. Dafür entwickeln sie sich meist langsamer als die duktalen Arten, was die Prognose wiederum verbessert.

Je weiter ausgedehnt, umso gefährlicher

Wichtiger als das Ursprungsgewebe ist aber, wie weit der Krebs bereits fortgeschritten ist. Die sogenannten In-situ-Karzinome, die es sowohl bei den duktalen als auch bei den lobulären Tumoren gibt, sind Frühformen einer Krebserkrankung, die noch lokal begrenzt sind und keine Absiedelungen (Metastasen) an anderen Körperregionen gebildet haben.

Invasive Tumoren hingegen haben sich bereits in der Umgebung ausgebreitet, wachsen infiltrierend ins angrenzende Gewebe und haben unter Umständen schon Metastasen in Lymphknoten oder inneren Organen entwickelt. Damit sind sie natürlich um einiges gefährlicher als die frühen Formen, die meist mit einer Operation und nachfolgender Bestrahlung geheilt werden können. Bei den invasiven Formen muss oft das gesamte therapeutische Arsenal aus Operation, Bestrahlung, Chemo-, Immun- und Hormontherapie aufgefahren werden.

Günstig: gut differenziert und "Hormonrezeptor-positiv"

Wie gefährlich der Tumor ist, hängt aber noch von weiteren Eigenschaften ab. Man teilt den Brustkrebs in verschiedene Differenzierungsgrade ein, je nach dem, wie stark verändert die entarteten Zellen gegenüber dem gesunden Ursprungsgewebe sind. Dieses "Grading" (engl. to grade: "einteilen") ist entscheidend für die jeweilige Therapie und sagt viel über die Prognose aus.

Und schließlich haben die Krebsformen der Brust manchmal bestimmte Rezeptoren, d.h. Ankerpunkte an ihrer Oberfläche, über die sie Signale von außen empfangen können und entsprechend reagieren. Als günstig gilt es, wenn ein Tumor solche Rezeptoren für die Hormone Östrogen und Progesteron besitzt, einen anderen für Brustkrebs typischen Rezeptor (den sogenannten Her2/neu-Rezeptor) jedoch nicht ausbildet.

Nicht nur auf den Tumor kommt es an

Brustkrebs ist immer eine ganz individuelle Erkrankung, die von Fall zu Fall völlig unterschiedlich verlaufen kann – übrigens auch bei ein und derselben Tumorart und einem identischen Stadium. Jeder Mensch bringt andere Voraussetzungen und Veranlagungen mit und reagiert entsprechend anders auf die Erkrankung. Auch diese Unterschiede spielen natürlich für den weiteren Verlauf und die Prognose eine Rolle.

Verlassen Sie sich daher nicht zu sehr auf Zahlen oder irgendwelche Statistiken, sondern nehmen Sie es mit dem Krebs auf, der Sie befallen hat. Auf Sie selbst kommt es dabei mindestens so sehr an wie auf die spezielle Art "Ihres" Tumors.

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Autorin unseres Artikels
 

Eva Bauer
Ärztin / medizinische Fachautorin

    Studium:
  • Universitätsklinik Erlangen
    Berufliche Stationen:
  • Universitätsklinik Freiburg
  • Amtsärztin im Gesundheitsamt Haßberge

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Ärztin / Gutachterin für medizinische Fortbildung

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung bei esanum.de

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Eva Bauer
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Dr. med. Monika Steiner
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