Diabetes: Welche Nebenwirkungen hat Victoza (Liraglutid)?
Am häufigsten treten unter Victoza® Übelkeit und Durchfall auf. Häufig (1-9%) sind außerdem folgende Beschwerden:
- Erbrechen
- Verstopfung
- Blähungen
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Sodbrennen, Magenschmerzen
- Müdigkeit
- schneller Puls
- Erkältung, Bronchitis
Hautreaktionen und Magen-Darm-Probleme
Um die Einstichstelle herum kann es zu leichten Hautreaktionen wie Rötungen, kleinen Quaddeln und Juckreiz kommen. Die Beschwerden sind in der Regel nicht stark ausgeprägt und auch nicht weiter gefährlich. Wirklich schwere allergische Reaktionen sind dagegen selten.
Wenn Sie starke Magen-Darm-Beschwerden haben und über Erbrechen und Durchfall viel Flüssigkeit verlieren, ist es wichtig, dass Sie gerade zu Beginn der Behandlung genug trinken, um nicht "auszutrocknen" (Dehydrierung). So unangenehm es auch sein mag, werfen Sie die Flinte dennoch nicht gleich ins Korn. Die Symptome treten typischerweise am Anfang auf und verschwinden oft nach einigen Tagen bis Wochen.
Starker Gewichtsverlust und Blutveränderungen
Ebenfalls häufig ist ein verminderter Appetit, verbunden mit einer stärkeren Gewichtsabnahme. Im Grunde genommen ist das ein gewünschter Nebeneffekt. Liraglutid sorgt u.a. dafür, dass sich der Magen weniger schnell entleert und der Hunger für längere Zeit gestillt ist. Wenn Sie innerhalb kurzer Zeit allerdings sehr stark und immer weiter an Gewicht verlieren, sollten Sie Ihren Arzt darauf ansprechen.
Der Arzt wird außerdem Ihre Blutwerte kontrollieren. Bestimmte Pankreasenzyme (Eiweißstoffe) können unter der Behandlung mit Victoza® ansteigen. Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist allerdings sehr selten.
Unterzucker kann gefährlich werden
Wichtig ist außerdem der Blick auf Ihren Blutzucker. Er sollte natürlich abfallen, allerdings nicht zu stark. Die Gefahr einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) besteht vor allem dann, wenn Sie Victoza® zusätzlich zu anderen Antidiabetika einnehmen. Liraglutid alleine verursacht allenfalls leichte Hypoglykämien, die nicht weiter gefährlich sind. Wenn Sie jedoch daneben noch Medikamente aus der Substanzklasse der Sulfonylharnstoffe einnehmen, kann der Blutzucker sehr stark abfallen. Das kommt allerdings nur gelegentlich (bei weniger als 1% der Behandelten) vor.
Wenn bei Ihnen Nebenwirkungen auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Zum einen kann er Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen; zum anderen sind Ihre Angaben wichtig für statistische Erhebungen, die dabei helfen, die Anwendung von Medikamenten sicherer zu machen.
Autorin: Eva Bauer (Ärztin)